GBA GameBoy Advance - Kelly Slater's Pro Surfer - Lesereinschätzung

  Geschrieben von Matthias Schett

Activision wurde ja durch die weltbekannte und beliebte Serie von Tony Hawk’s Pro Skater noch berühmter. Inzwischen gibt es aber einige andere Trendsport-Arten, von denen es Activision-Spiele gibt. Dieses Mal geht es um’s Surfen....

Kelly Slater surft auf seinem Surfboard die Wellen hinauf und wieder hinunter. Und von links kommt plötzlich eine richtig starke, und...... Oh nein! Sie wirft ihn vom Brett runter. Aber keine Zeit für Überlegungen, sondern schnell wieder auf’s Board rauf und weitersurfen. Solange, bis die Schiedsrichter überzeugt sind. Kelly Slater bekommt jede Menge Punkte. Er ist wieder einmal Weltmeister. Zwar geht es nicht ganz so schnell wie bei Michael Schumacher, aber trotzdem ist er einfach supergut. So ähnlich geht es auch in den Videospiel-Umsetzungen des Surfer-Gottes zu. Ihr schlüpft in die Rolle von einem der neun Profi-Surfer. Mit dabei sind selbstverständlich der Namensgeber Kelly Slater, dann noch Kalani Robb, Rob Machado, Bruce Irons, Tom Curren, Tom Carroll, Nathan Fletcher, Donavon Frankenreiter und auch eine Frau, nämlich Lisa Andersen. Spielerisch merkt man zwar nicht unbedingt viel Unterschied, aber es gibt einen. Aber für was sind so viele Profi-Surfer gut, wenn man keine Wellen zum Surfen hat? Natürlich fehlt auch hier nichts. Im Gegensatz, ihr solltet in dreizehn verschiedenen Levels immer der Sieger werden. Allzu abwechslungsreich sind diese aber nicht, denn was für Besonderheiten kann man bei einem GBA-Surfspiel auch schon erwarten? Eigentlich sehen einige fast genau gleich aus. Aber mit einigen feinen Unterschieden in jedem Level ist das immer noch genug, da das Spiel trotzdem einfach cool ist. Zurück zu den Levels. Ihr surft an verschiedenen Tageszeiten. Das heißt nicht, dass es da einen Zufallsregler gibt, sondern die Levels finden verschiedenzeitig statt. Aber das wäre zu wenig. Deshalb sind manche Wellen in den Levels auch verschieden hoch. Normalerweise sind die höheren leichter zu überwältigen (von den Punkten her), da man mehr Speed zusammenbringt und höher springen kann und somit auch schwerere Tricks ausführen kann, die etwas länger brauchen. Es gibt jede Menge Tricks, die mehr oder weniger einfach sind. Es gibt zum Beispiel acht verschiedene, die du durch drücken des A-Knopfes in Verbindung mit dem Steuerkreuz einsetzt. Aber dazu später mehr.
Die beigelegte Spielanleitung ist in Deutsch und Französisch. Mit den Kundeninformationen, den Lizenz-Vereinbarungen und den Credits umfasst der deutsche Teil 40 Seiten. Erklärt werden selbstverständlich der Spielstart, die Steuerung, wie ihr euch im Hauptmenü zurechtfindet, die Surf-Modi und -Optionen, was ihr im Pausenmenü alles anstellen könnt, was die ganzen Bildschirmanzeigen bedeuten, die grundlegende und die Trick-Steuerung, die Verbindung für den Multiplayer und die oben drei genannten Informationen. Aber dann gibt es noch zwei Punkte. In denen werden die neun verschiedenen Surfer und die dreizehn verschiedenen Strände so erklärt, dass ihr sonst keine Infos mehr benötigt. Wie bereits erzählt gibt es auch Seiten, die ganz alleine den Tricks gewidmet sind. Das ist recht gut, denn das Tutorial im Spiel selber ist manchmal nicht so gut verständlich. Gesteuert werden die verschiedenen Surfer so ähnlich wie beim Vorbild Tony Hawk. Das Steuerkreuz dient zum Lenken und die L-, R-, A- und die B-Taste dienen während dem Sprung, aber auch direkt auf dem Wasser zum Tricks ausführen. Im Menü dürfte die Steuerung langsam auch schon klar sein, oder? Steuerkreuz runter bedeutet einen Menüpunkt runter, blablabla...... Die Steuerung ist halt Activision-typisch einfach.

Im Hauptmenü habt ihr die Qual der Wahl. Ihr könnt gleich am Anfang den Schwierigkeitsgrad wählen. Hier gibt es zwei veschiedene (Amateur und Profi), die sich auf die Kombos der Tricks ausführen. Wenn ihr „Leicht“ wählt, habt ihr mehr Zeit, Kombos auszuführen. Im Championship geht es um eine Art Weltmeisterschaft (ihr könnt auch mit den Nicht-Weltmeistern Weltmeister werden ;-) ), in der ihr möglichst viele Punkte (Höchstpunkteanzahl: 10.0) einsacken müsst. Am Anfang ist es noch leicht, wo der Computer vielleicht nur 7.9 Punkte hat. Aber sobald ihr den 8. Strand freigespielt habt, wird es problematisch. Denn auch der Computer wird besser und ihr müsst nun manchmal sogar 9.2 Punkte abräumen. Da auch die Levels immer gemeiner werden, wird das immer schwerer. Wenn ihr bei der Challenge teilnehmt, müsst ihr in jedem Level einige Herausforderungen bestehen. Das Einfachste ist vielleicht sogar noch die „Points-Challenge“, in der ihr so und so viele Punkte in einer bestimmten Zeit bekommen müsst. Allerdings wird auch das hundsgemein, denn bald einmal müsst ihr 200000 Punkte in einer Minute schaffen. Da fangen die Finger an, stressig zu werden. Im Tutorial dagegen wird dir alle ganz gut (auf Englisch) erklärt. Alle verschiedenen Trick-Arten und das Starten von einer Welle. Am Einfachsten ist das Tutorial aber erst, wenn du bereits Erfahrungen im Hauptspiel hast. Unter High Scores kann man sich selbstverständlich die Höchstpunktezahlen der einzelnen Levels ansehen. Wenn ihr auf Drop-In geht, ist das eine Art „Free Ride“, in der ihr einfach so, ohne irgendwelche lästigen Aufträge surfen dürft. Im Multiplayer könnt ihr mit einem Freund über Link-Kabel gamen und unter Extras gibt es wieder einige Optionen. Ihr könnt alle gespeicherten Daten (High-Scores, Levels, Boards, ....) löschen. Im Clip Book dürft ihr euch freigespielte Videos angucken, welche, sagen wir mal, aus einem Film sein könnten. Bei Speech könnt ihr die Sprach ein- oder ausschalten. Während dem Surfen gibt der Surfer nämlich immer öfters mehr oder weniger lustige Kommentare von sich. Und dann dürft ihr noch wählen, ob ihr den Sound und die Musik ein- oder ausgeschaltet haben mögt.

Grafisch ist Kelly Slater wirklich nichts Besonderes, auf den ersten Blick. Wenn man aber genauer hinsieht, sieht jeder Surfer anders aus und die Wellen und das Wasser spritzen wie wild umher. Auch die Videos sind von recht guter Qualität. Im Menü zum Beispiel dreht sich die Kamera rund um eine auf eine Stadt zukommende Welle. Im Intro sieht man, wie ein Mann ins Wasser springt. Die Spielgrafik selber ist in einfachem 2D enthalten. Von dem her sieht jeder Level ziemlich gleich aus. Allerdings beeindrucken die verschiedenen Himmel- und Wasser-Effekte wie ein Sonnenuntergang. Das Wasser und der Himmel sind rötlich. Alles in allem ist die Grafik also ganz gut. Die Musik ist eigentlich auch gut gelungen. Sie stört höchstens die anderen Leute, die halt nicht direkt dabei sind. Das ist aber eigentlich eh bei fast jedem Spiel so, also keine Abwertung. Die Soundeffekte klingen ebenfalls gelungen. Wenn du am Wasser aufkommst, hört man das halbwegs realistisch. Aber mich haben vor allem die witzigen Kommentare der Surfer gefallen. Wenn ihr zum Beispiel mit voller Karacho in die eigentliche Welle reindüst, dann lacht sich der Surfer oder das Publikum halb tot. Wenn ihr einen guten Trick hinlegt, werdet ihr gelobt („Nice“). Aber das sind nur weniger der vielen witzigen und gut aufgenommenen Sprachausgaben. Also kann der Sound ebenfalls überzeugen Das Spiel bietet eigentlich keine herausfordernden Besonderheiten. Jedenfalls ist trotz der gleich aussehenden Levels und des fast nicht vorhandenen Abwechslungsreichtums das Spiel wirklich, wie soll ich sagen, gut geworden. Das hört sich vielleicht komisch an, ist aber einfach toll (das Spiel mein ich jetzt!).

Nun kommen wir zur Endwertung. Die Steuerung ist wie bereits erwähnt, Activision-typisch, also einfach aber trotzdem gut. Es ist zwar kein 1-Modul-Mehrspielermodus und keine Verbindung zum GameCube einprogrammiert worden, allerdings gibt es einen eingebauten 2P-Modus. Schade, dass kein 1-Modul-Multiplayer dabei ist, wird aber sicherlich seine Gründe haben. Wie ihr im Absatz „Grafik“ und „Sound“ wahrscheinlich bereits gelesen habt, können auch die überzeugen. Aber das allerwichtigste ist ja der Dauerspaß, also wie lange das Spiel auch Spaß macht. Also, ich sag es mal so und nur in einem Satz: Solltet ihr auf der Suche nach einem Trendsporttitel sein und nicht auf Tony Hawk 4 warten wollen, greift zu!

Name: Kelly Slater’s Pro Surfer
Genre: Trendsport
Hersteller: Activision 02
Vertrieb: Activision
Steuerung: 85%
Spieleranzahl: 1 - 2
Features: keine
Preis: 50 Euro
Erscheinungstermin: 26. September 2002
Grafik: 84%
Sound: 88%
ENDNOTE: 86%

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