Fire Pro Wrestling

Deutschland:nicht bekannt USA:erhältlich Japan:erhältlich

Da gibt es nun endlich mal ein Wrestlingspiel für den GBA und dann wird es wahrscheinlich nicht bei uns erscheinen. Das es rein für den japanischen Markt konzipiert ist, merkt man sofort, weil es nur japanische Clans und Gruppierungen gibt. Das Hauptmenu besteht aus 7 Punkten, die jeweils mit einem Bildchen untermalt sind, so das auch wir Nichtjapaner schlau werden. Dabei handelt es sich um 6 Spielmodis und der Kreativabteilung. Die Spielmodis sind im einzelnen: die Exhibition, die Wrestling Liga, selber gestaltete Trophy Fights, Gruppen Matches, Special Fights (Käfigmatch) und natürlich der Karrieremodus. Doch bevor wir uns mit einem japanischen Wrestlerverschnitt abgeben, „backen“ wir uns lieber unseren Champion selber. Dazu finden wir in der Kreativabteilung reichlich Auswahlmöglichkeiten, die eigentlich keine Wünsche offenlassen. Das beginnt bei der Namensgebung des Wrestlers oder eures eigenen Clans. Neben den typisch japanischen Schriftzeichen gibt es aber auch das leserliche Alphabet und auch arabische Zahlen. Nun darf dem Wrestler ans Hemd gefaßt werden, denn ordentliche Kampfkleidung ist schon viel Wert. Habt ihr ihn nun endlich in die Hose oder den Anzug gepfercht muß man sich ja auch Gedanken ums Äußerliche machen. Die Hautfarbe, die Haarfarbe, alles ist seperat mit RBG abmischbar.

Hat man hier schon viel Zeit vertrödelt, der sollte sich für die Movelist noch mehr Zeit nehmen. Eine Unzahl an Würfen, Griffen, Tritten und Special Moves sind hier verfügbar. Da man die Zeichen eh nicht lesen kann, waren die Entwickler so nett und haben per R-Taste den Anschauungsuntericht gleich mitgeliefert. Unten links sehen wir die dafür vorgesehene Tastenkombi und wenn der Move überzeugt, dann bestätigen wir nur mit A und schon hat unser Wrestler diesen gelernt. Es gibt da noch einen Punkt, der uns die Chance gibt unserem Mann diverse Prozentzahlen zuzuordnen. Man kann sicherlich die Punktzahl gleich aufteilen und hofft das beste. Ich weiß bis heute nicht, welchen Bezug das auf das Kampfverhalten unseres Fighters hat. Ob das nun die Ausdauer- oder Erholungsrate ist ...??? Im Spiel selber merkte man nichts von veränderten Einstellungen. Hat man nun den halben Tag damit verbracht, einen ordentlichen Mann zu kreiren, darf man sich langsam ans Eingemachte heranwagen. Zuerst sollte man einige Kämpfe im Exhibition Mode absolvieren um ein Feeling für die Steuerung zu bekommen. Dabei ist es nun gleich, ob ihr im Single- oder Tag Team Modus antretet. Wenn man nun einen Modi sich herausgepickt hat, muß man sich seinen Wrestler aus der Liste heraussuchen und seinen Gegner bestimmen. Großartige Unterschiede im Kampfverhalten der verschieden Ligen kann man nicht feststellen. Somit ist es Wurscht, gegen wen ihr antretet. Der Bildschirm ist so angeordnet, das nicht euer Augenmerk ablenkt. Also keine Namen oder Leisten werden eingeblendet. Das ist zwar auf der einen Seite nicht schlecht, aber anderer Seits fehlt die Übersicht des Zustandes der Wrestler. Den Zustand bekommt man zwar auch so mit, denn ist einer der Fighter fertig, dann steht er wie ein Affe und pumpt wie ein Maikäfer. So ist er am verletzbarsten. Ist man in einen Sleeperhold geraten, dann erscheint ein kleines Referee Gesicht im Bild und fragt unablässig „Give up??“. Ist man zu sehr angeschlagen, dann wird der Ringrichter den Kampf von selbst abbrechen. Das ordentliche Wrestlen ist sehr schwer. Bevor man eigene Moves anbringen kann, hat einen schon der Gegner am Kragen oder kontert eure Moves. Man muß schon eine ganze weile kämpfen und probieren, bis man eine ordentliche Figur abgibt.

Vom grafischen Aspekt muß man sagen, das es mittlerweile bessere Spiele gibt. Auch wenn man nun bedenkt, das es ein Releasespiel in Japan war, bleibt anzumerken, das der Bildschirm auch beim spielen relativ dunkel ist. Akustisch ist man zu erst begeistert, doch nach einer Stunde beginnt auch die Musik zu nerven. Nun kann man geteilter Meinung sein und sagen: Egal, kommt ja doch nicht zu uns oder fanatische Wrestlingfreunde werden traurig sein. Unterm Strich bleibt ein mäßiges Spiel mit vielen Spielereien, wo man hätte mehr draus machen können.

Der deutsche Nachtest

WERTUNG

Jens Morgenschweiss
(28.08.2001)

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