SYSTEM:           GameBoy Advance
ENTWICKLER:
Konami

GENRE:             Jumper/RPG
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
Speicher:           Batterie

SCHWIERIGKEIT:    3 - 8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca. 45 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 26.09.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

In der letzten Zeit ist es ein wenig still geworden um den GBA. Es kommen nach wie vor viele Titel. Doch seit Spielen wie Golden Sun oder V-Rally 3 sind die Spieler natürlich verwöhnt und warten irgendwie auf ähnliche Kaliber. Um aus der Masse an Spielen heraus zu stechen muß man im Moment schon etwas besonders bieten. Wobei sich viele Spieler dabei vor allem Tiefgang wünschen und nicht nur ein paar Stunden GBA Freuden erleben möchten. Nun, neben anderen vielversprechenden Titeln hat auch Konami ein ganz heißes Eisen im Feuer. Nämlich den zweiten Castlevania Titel für Nintendo's Handhelden. Castlevania als Spielname hat einen guten Namen in der Branche, was man auch schon mit dem ersten Teil eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Trotzdem möchte man im Hause Konami den Erfolg des ersten Teils erreichen und wenn möglich übertreffen. Neben vielen Parallelen zum ersten Teil ist aber hier viel neues dabei das ich euch in diesen Zeilen etwas näher bringen möchte. Als erstes darf sich der Spieler erneut über eine komplett neue Story freuen. Helden des Spiels sind diesmal die Charaktere Maxim und Juste. Dabei übernehmt Ihr Juste, einen Nachfahren des legendären Simon Belmont. Justes Freund Maxim kommt von einer langen Expedition nach Haus und berichtet von der Entführung Lydia's, einer Freundin der beiden Helden. Schwer verletzt kann sich Maxim nur noch dunkel an den Ort erinnern wo alles passiert ist. Also machen sich unsere beiden Helden auf den Weg und finden im Nebel eines Waldes ein unheimliches Schloß. Ist es vielleicht die legendäre Burg des Grafen Dracula.....? Das dürft Ihr nun in Gestalt Justes erforschen. Startet man das Spiel wird die Story textlich vorgestellt, wobei es hier wieder Kritik gibt. Zwar nicht so textlastig wie man vermuten könnte ist auch der zweite Teil nicht eingedeutscht. Danach wählt Ihr einen von 3 Speicherslots und werdet in das Spiel vorgelassen. Später im Spiel findet Ihr reine Savepoints in denen der Spielstand fest gesichert wird, sowie per Pausenmenu einen Quick Save um Punktgenau zu speichern. Allerdings wird dieser Spielstand beim nächsten Laden wieder gelöscht. Das Spiel ist technisch genauso aufgebaut wie sein Vorgänger. In einer 2D Grafik geht es Peitsche schwingend und in Jump'n Run Manier durch die Tiefen des Castle. Dabei bedient sich auch der zweite Teil wieder des RPG Features, was wieder äußerst motivierend ist. Grundlage sind zunächst die beiden Leisten oben links im Screen. Die obere zeigt eure Lebensenergie an. Ist sie im übrigen bei Null war's das. Rücksetzpunkte gibt es nicht. Darunter findet der Spieler die Energieleiste für die Magie, die es wieder zahlreich gibt. Allerdings diesmal völlig anders umgesetzt als das DSS und Karten Feature des Vorgängers.


In seinem Grundzustand kann Juste laufen, springen, sich ducken, per L und R kurze Laufattacken ausführen und natürlich mit B die Peitsche schwingen. Drückt man die Start Taste gelangt man in das Inventury Menu. Hier finden sich neben der Gesamtübersicht über Level des Charakters. HP, Stärke oder Intelligenz Anzeigen verschiedene Menupunkte, die äußerst wichtig sind. Das beginnt bei der Ausrüstung. Hier könnt Ihr dem Helden über magische Ringe, Rüstungen, Handschuhe, Helme und Schuhe Ausrüstungen zuweisen. Diese Dinge findet Ihr im Verlauf des Spiels als einsammelbare Items, bekommt sie beim Ableben wichtiger Gegner oder könnt sie im Shop kaufen. Und Gegner habt Ihr jede Menge auch in diesem Spiel wieder. Ihr lauft durch unzählige Locations nach oben nach unten und könnt später auch Teleporter benutzen um innerhalb des Castle's voran zu kommen. Wer behauptet der Umfang wäre geringer als im Vorgänger der irrt gewaltig. Dissonance of Harmony bietet weit mehr Locations als der Vorgänger. Das beruht auch darauf das die Locations eine überraschende Wendung nehmen und das Castle in 2 Teile gespalten wird. Per spezieller Teleporter habt Ihr dann Castle A und Castle B. Hintergrund ist das finden diverser Items und vieler Türen, die nur in einer der beiden Versionen offen sind. Das Spiel ist alles andere als linear, auch wenn man nach dem Beginn des Spiels dies noch vermuten könnte. Dies zeigt euch auch hier wieder die per Select zuschaltbare Karte als Grundriß. Ihr erkennt noch nicht gegangenen Wege, Teleporter und Savepoints als markierte Punkte. Später könnt Ihr per L und R durch die einzelnen Castleteile scrollen. Ohne Karte wäre das Spiel nichts wert. Und das sagt einiges über den Umfang aus. Nun wäre es ein wenig simpel das Spiel nur an der Peitsche und vielen Locations fest zu machen. Es steckt noch wesentlich mehr im Spiel das ungemein fesselt. Was früher durch die Karten getätigt wurde - nämlich die Magie wird jetzt durch 5 magische Zauberbücher bewerkstelligt. Äußerst gut versteckt sind sie ein Teil der Magie Attacken. Unter den beiden Energieleisten findet man wie im ersten Teil ein Kästchen das die Sekundärwaffe darstellt, die es auch im ersten Teil gab. Bekannte Sachen wie das Messer, der Wurfstern oder die Axt sind auch hier wieder vorhanden. Ohne die Zauberbücher wirken sie auch wie man es kennt. Aktiviert man ein Zauberbuch sind genau diese Sekundärwaffen der zweite Teil der Magie. Dabei erzeugt jede Mischung der 5 Zauberbücher mit einer neuen Sekundärwaffe einen anderen Zauberspruch, der sich in grafisch meist opulenten Attacken wiederspiegelt, ohne die man kaum Land sieht. Allerdings sind diese wenn Ihr sie beherrscht äußerst mächtige Begleiter.

Sie reichen von Schutz Zaubern bis zu Angriffs Zaubern die auf dem Screen für mächtig Rabatz sorgen. Es vergeht eine Weile ehe man alle Kombinationen erstmal im Besitz hat und danach auch noch ausprobiert. Das die Zauberbücher unter anderem die Elemente beschreiben ist kein Zufall. So machen sich Feuer Attacken bei bestimmten Gegnern besser als bei anderen. Alles mit Hintergedanken, wobei ich sagen muß das die wieder zahlreich vorhandenen Zwischengegner leichter sind als im Vorgänger. Dafür sind sie häufiger und abwechslungsreicher. An Phantasie mangelt es den Entwicklern nicht. Auch hier Screen füllend und ebenfalls grafisch opulent gemacht. Überhaupt ist der Effekt des Charakter pushends stärker ausgeprägt als im ersten Teil, was dem Spielspaß entgegen kommt. Man merkt richtig wie mit jedem steigenden Level die Attacken wirkungsvoller werden und man Gegner leichter erledigt als am Anfang des Spiels. Desweiteren sind recht viele Rätsel im Spiel zu finden, die erst mit der Zeit und wieder durch Einsatz spezieller Items und Relicte gelöst werden können. Man findet anfangs viele Wege die einfach nicht begehbar sind. Durch magische Relicte werden die Fähigkeiten Juste's erhöht. Kann er anfänglich nur einen einfachen Sprung dürft Ihr mit einem speziellen Relict einen Doppelsprung anwenden. Oder Wände durchbrechen, die zu Beginn kein durchkommen zulassen. Man läuft das Castle immer wieder auf und ab, was durch die Teleporter etwas flüssiger geht, auch wenn es zeitweise eine müßige Lauferei ist. Dazu noch die Castle Wechselei wenn beide Teile einzeln begehbar sind. Da geht Zeit in's Land. Dazu kommen Ringe, die ebenfalls Effekte auslösen oder Eigenschaften pushen. Schön auch das man immer sieht wie sich eine Veränderung in den Ausrüstungen auswirkt und ob sie wirklich Sinn macht. Manchmal muß man aber ein schwaches Ausrüstungsstück nehmen. So geht es einmal durch stockfinstere Dungeons. Nur mit einer speziellen Brille die eure Verteidigung stark schwächt wird die Umgebung teilweise sichtbar. Man wird also auch in den Ausrüstungsmenus öfters reinschauen müssen. Was mir sehr gefällt ist die grafische Gestaltung und dabei die äußerst verschiedenen und detaillierten Umgebungen, die farbenfroh und verspielt teilweise daherkommen. Kräftigere Farben, die vor allem in den Effekten zeigen was der GBA kann. Dabei technisch wieder ein absolut fehlerfreies Spiel das keine Schwächen zeigt. Gerade in Sachen Steuerung, Gegner Verhalten und Scrolling gibt es keinen Anlaß zur Kritik. Wer im ersten Teil die Steuerung beherrschte wird auch hier sofort warm. Dagegen ist der Sound etwas schwächer. Nicht so orchestral wie im ersten Teil. Allein die Eröffnungsmelodie war damals richtig einprägsam. Das fehlt mir ein bißchen, wobei sie auch hier zum besten gehört was der GBA bietet.


Golden Sun schlägt er aber nicht. Harmony of Dissonance kann ich jedem Castlevania Fan nur wärmstens empfehlen. Selbst Spieler des ersten Teils bekommen zwar in einigen Dingen das gleiche Spielsystem, aber auch neues und vor allem ein umfangreicheres Spiel. Kommt man Anfangs schnell voran und die Prozentanzeige der Karte füllt sich einem bald zu schnell wird spätestens beim Begehen beider Castle Teile die Relation wieder hergestellt. Denn es gilt die Prozentanzeige auf 200% zu bringen. Für jedes Castle Teil 100%. ;-) Grafisch noch besser als der Vorgänger ist technisch nichts zu beanstanden. Ein Spiel das viel Abende unterhält ohne das man fertig wird. Dafür hat Konami noch mit ganz anderen Dingen vorgesorgt, die zwar nicht spielentscheidend sind, aber.........., naja das werdet Ihr schon merken. Ein würdiger Nachfolger dem nur der fehlende dt. Text nicht über die 90er Marke hilft.

PLUS - MINUS LISTE

+ Umfang durch 2 Castle Teile
+ Grafik sehr gelungen
+ Technisch sehr sauber
+ Magiefeature
+ RPG Anteil
+ Quick Save

- Englische Texte
- Teilweise lange Laufwege

ZUSATZINFOS / LINKS

- Konami of Europe

 

KONKURRENZ

- The Scorpion King
- Castlevania

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
73%

MULTIPLAYER:
--%

GESAMTWERTUNG:
89%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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