Castlevania: Circle of them Moon

Deutschland:22.06. USA:11.06. Japan:erhältlich

Seit dem N64 ist eine Diskussion entbrannt in welchem Format Castlevania denn nun am besten spielbar ist. Auch für ich waren die alten 2D Versionen nicht minder interessant als auch die 3D Versionen. Freunde der alten 2D Castlevania Spiele dürfen sich nun auf dem GBA freuen. Denn wie in den guten alten Zeiten geht es hier im 2D Design zur Sache. Ebenso erfreulich das Konami diesen Klassiker als Starttitel auf allen Kontinenten herausbringt. Selbst die japanische Version war excelent spielbar, da viele japanischen Schriftzüge meist mit englischen Begriffen unterlegt waren. Entgegen Silent Hill kommt Castlevania mit einem unkonventionellen Vorspann aus. Einzig ein paar Spielszenen wechseln sich mit dem Logo des Spiels ab. Startet man das Game erwartet den Spieler zunächst das Hauptmenu in dem man das Spiel starten kann, den Spielstand kopieren oder löschen kann und den Namen das Savegames. Vorbildlich ist die Save Funktion im Spiel. Gleich 8 mögliche Speicherplätze stehen euch zur Verfügung. Man gibt dem Game einen Namen, wobei auch unsere Buchstaben möglich sind. An dessen Ende erwartet einen der Start und die Story wird anhand eines in Spielgrafik gehaltenen Vorspanns gezeigt. Wir schreiben das Jahr 1830... Der Mentor und Lehrer der beiden Vampirkiller Nathan Graves und Hugh Baldwin wird von Dracula in seinem Verließ festgehalten. Nach einem Streitgespräch zwischen den Beteiligten bricht der Boden unter den beiden Schülern weg und sie fallen einen langen Tunnel nach unten.

Von hier aus beginnt zunächst das Spiel mit Nathan. Freut euch aber, denn auch Hugh dürft Ihr später steuern. Vor euch liegt ein Spiel, das vor allem durch seinen Umfang an die alten Castlevania Teile erinnert. Das Spiel ist dabei wie ein Rollenspiel aufgebaut. Euer Charakter ist zu Beginn nur sehr begrenzt ausgestattet. Auch seine persönlichen Aktionen sind noch nicht ausgereift. Zunächst jedoch könnt Ihr euren Charakter nach rechts und links bewegen, mit ihm springen und eine Bodenattacke ausführen. Gut gelungen ist die Steuerung des Charakters. Direkt, ohne aber ungewollte Sprünge auszuführen klappen Geschicklichkeitspassagen ohne Probleme. Auch später mit erweiterten Fähigkeiten bleibt die Steuerung auf einem angenehm guten Niveau. Oben rechts sind 2 Balkenanzeigen enthalten die euch das Spiel über begleiten. Die obere Leiste beschreibt nun die Lebensenergie eures Helden. Die untere Leiste dient der Benutzung magischer Kräfte die Ihr nutzen könnt. Darunter findet man ein kleines Kästchen, in dem die im Spiel zu findenden Wurfitems angezeigt werden. Deren Anzahl ist begrenzt und wird mit der Zahl daneben angezeigt. Ziel ist es nun sich durch unzählige Dungeons zu kämpfen und sich dabei unendlich vieler Gegner zu erwehren. Um denen Herr zu werden hat der Spieler natürlich die Castlevania typische Peitsche zur Verfügung. Zu Beginn noch mit wenig Power ausgestattet kann man sie verschieden einsetzen. Zum einen natürlich ausholen und nach links und rechts schlagen und zum anderen durch gedrückt halten der B Taste sie in der Hand zu kreisen. Jetzt trifft sie alles was in ihrem Einzugsbereich ist. Nachteil ist das man nun nicht laufen kann. Der RPG Charakter des Spiels zeigt sich sehr schnell. Alle Gegner besitzen ebenfalls HP Punkte. Diese sind festgelegt und je nach Abschnitt natürlich höher. Habt Ihr einen Charakter besiegt bekommt Ihr diese HP Punkte gutgeschrieben. Diese Punkte summieren sich natürlich mit der Zeit. Ist jetzt irgendwann eine bestimmte Punktegrenze erreicht steigt das Level unseres Helden um eines an. Vorteil ist das nun sein Kampfeigenschaften steigen, was heißt die Peitsche hat mehr Wirkung und die Panzerung steigt. Wer denkt das ist nur ein Nebenpunkt der wird bei einem Blick auf das Pausenmenu kurz durchatmen. Denn dort ist die Zentrale des Spiels wo euch alles angezeigt wird was im Spiel wichtig ist. Mehrere Bildschirme sind hier zu finden. Auf dem Zentralbildschirm findet man die Zeit des spielens, euer aktuelles Level, den Rang den Ihr durch das Level bekleidet, sowie den Fortschritt des Spiels in einer Prozentanzeige. Dazu die aktuellen HP Werte, sowie die Max Punkte für Panzerung und die Anzahl des aktuellen Wurfitems.

Unter der Levelanzeige findet man die Starkeanzeige des Charakters. Desweiteren die Anzeige für den aktuellen Status. Denn wieder kann der Charakter in mehrere Statuseigenschaften übergehen. So kann er beispielsweise vergiftet werden, was zum einen kontinuierlich Energie abzieht und hier als entsprechende Anzeige dargestellt wird. Alles ist in englisch beschrieben und somit schnell erkennbar. Unten auf dem Bildschirm findet man nun die einzelnen Menupunkte. So z.b. den Item Bildschirm. Je nach Kampf erhaltet Ihr beim ableben auch Items als Belohnung. Dies können Entgifter sein oder auch Rüstungsteile, die sich ebenfalls in ihrer Wertigkeit mit der Zeit steigern. Auf dem Items Bildschirm könnt Ihr Ausrüstung eurem Körper oder auch beiden Armen zuordnen oder aber Items wie die Entgifter sofort nehmen. Alles könnt Ihr auch mehrmals sammeln was euch durch entsprechende Anzeigen gekennzeichnet wird. Daneben findet man den Punkt Magic Items. Hier sind 8 Einträge zu finden. Diese zu Beginn alle noch mit Fragezeichen gekennzeichnet werden aktiv wenn man in den Dungeons verteilt kleine magische Flaschen findet. Jetzt bekommt Ihr eine neue Fähigkeit dazu ohne die man das Spiel nicht beenden kann. So kann man später doppelt so schnell laufen, einen Doppelsprung in der Luft ausführen oder auch an Wänden durch abstoßen lange Tunnel nach oben kommen. Das ganze merkt man auch schnell das man es braucht. Denn sehr oft kommt man in den Dungeons an erhöhte Vorsprünge, verperrte Wege oder Tunnel nach oben die man zu Beginn nicht erreicht. Das ist ein weiterer Vorteil des Spiels. Es ist nicht linear und Ihr müßt erst nach und nach alles finden und geht dann im Endeffekt alles erneut ab. Das ganze wird mit der Zeit sehr undurchsichtig und man fragt sich wo man eigentlich hin muß. Gottseidank haben die Entwickler eine große Hilfe eingebaut. Eine Karte die man per Select aufrufen kann, auf der man neben den schon gegangenen Wegen auch Türen, Lücken und Abhänge erkennt. Ein sehr wichtiges Feature. Als vorletztes gibt es den Punkt DSS und Card. Diese magischen Karten lassen ein Sammelkartenfeature aufkommen. Denn diese magischen Karten dienen dem Spieler um sich in verschiedene Zustände zu verwandeln, wobei damit meist die Peitsche gemeint ist. Aktiviert man eine Karte die eine bestimmte Stärke hat kann man per L-Taste diesen Zustand aufrufen. So wird aus Nathan ein Feuercharakter dessen Peitsche ebenfalls als Flamme wirkt und somit z.b. mehr Power hat. Oder Ihr aktiviert damit 4 magische Kugeln die um den Charakter kreisen und somit als Schutzschild dienen. Für diese Zustände ist nun die 2. Leiste auf dem Spielscreen da, die euch anzeigt wie lange Ihr diesen Zustand noch nutzen könnt.

Vor allem in den zahlreichen Zwischengegner Kämpfen sind diese immens wichtig. Diese Gegner findet man immer wieder. Manchmal die gleichen hintereinander und dann wieder neue die vor allem durch ihr Design auffallen und Liebe zum Detail zeigen. Etwas schlecht ist das Save Feature. Dazu muß man einen bestimmten Altar finden. Dort stellt man sich darunter und drückt das Kreuz nach oben und es wird alles gespeichert. Spielt Ihr aber z.b. eine Stunde lang ohne einen dieser Altare zu finden und Ihr geht drauf so beginnt Ihr automatisch beim letzten Savegame. Das kann Frust hervorrufen, was ich auch am eigenen Leib erfahren mußte. Denn eines ist das Spiel auf jeden Fall. Schwer! Castlevania auf dem GBA richtet sich an erfahrene Spieler mit Ausdauer. Dazu kommt das wenn man einen Screen feindfrei hat und in den nächten wechselt und nun wieder zurück geht alle Gegner wieder da sind. Und das sind mit der Zeit keine Luschen. Sie kommen als Monster aus der Luft, aus Särgen, tauchen pötzlich aus dem Boden auf oder nehmen euch schießend schon von weitem unter Beschuß. Zwar leert sich die Energieleiste langsam, dafür findet man aber Items zum Auffrischen und vor allem Savepoints nicht sehr oft. Ich bin mit der Zeit dazu übergegangen bei wichtigen Funden zurück zum bekannten Savepoint zu gehen. Egal ob ich den Weg mehrmals gehen muß. Draufgehen ohne das ich gespeichert habe hat mich mehr abgeschreckt. Das ist vielleicht der größte Kritikpunkt. Grafisch ist das Spiel was die Umgebungen angeht unspektakulär. Alles ist dunkel gehalten wie es halt für Dungeons typisch ist. Dafür gefallen die Effekte der magischen Items, die farblich das ganze auflockern. Die Animation der Charaktere ist eher schwach, aber bei weitem nicht spielentscheidend. Durch die neuen Fähigkeiten des Charakters wird das Spiel mit der Zeit auch zum Geschicklichkeitsspiel. So muß man z.b. Mechanic Tower über fahrende Plattformen springen und kommt sich ein wenig vor wie in den N64 Versionen. Das Spiel ist sehr gut. Spielerisch gibt es nichts zu meckern. Vor allem die Motivation wird hochgehalten. Denn ehe man alles gefunden hat vergeht sehr viel Zeit. Dazu der Schwieirigkeitsgrad der als Happig bezeichnet werden darf. Einzig das Save Feature hätte man anders lösen können. Circle of the Moon ist vor allem durchdacht und die spielerischen Finessen sind wichtig und nicht nur Beiwerk um es mehr aussehen zu lassen. Sei es das finden der 8 Fähigkeiten oder auch die magischen Karten die Nathan’s Zustände verändern. Das macht schon Laune. Es ist ein Spiel in das man sich verbeißen muß, das aber Langzeitspielern gefallen wird.

Wäre die Karte nicht wären die Dungeons sehr unübersichtlich und man würde sich schnell verlaufen. So aber ist auch dieser Punkt vorbildlich gelöst und das entdecken aller Räume fesselt. Vor allem weil man immer wieder neue Wege entdeckt die man noch nicht gehen kann. Grafisch fällt das Spiel eher durch die kleinen Effekte auf als durch die Umgebungsgrafik. Ein Spiel für die ältere Zielgruppe das anspruchsvoll ist und lange begeistern kann. Castlevania Fans sowieso.

Nachtest dt. Version Castlevania

WERTUNG

Matthias Engert
(29.05.2001)

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