Sonntagmorgen 07:00. Normalerweise würde ich mich jetzt so langsam aufmachen, mein Angel-Equipment zusammenzupacken, Frühstück zu machen, dann die Familie wecken, um anschließend mit Sohnemann an's Wasser zu fahren, um entspannt zu fischen. Der Umstand allerdings, dass wir bald Dezember haben und das Außenthermometer gerade so über 0 zeigt, lässt mich mein Vorhaben nochmal überdenken und ich entschließe mich, dann doch mir noch etwas Zeit zu lassen, mein Vorhaben sicherlich nicht komplett über Bord zu werfen, sondern, sagen wir es mal so, nur etwas in die Tagesmitte zu verschieben. Natürlich ist der Jäger und Sammler Trieb geweckt und wartet darauf gestillt zu werden. Ob Rapala Pro Series dies gemütlich auf der Couch oder Unterwegs schafft, sollen die nächsten Zeilen klären.
Einführung....
Rapala Pro Series Fishing ist seit Ende 2017 schon für Xbox und Ps4 erhältlich und hat es nun endlich auch auf die Nintendo Switch geschafft. Grundsätzlich handelt es sich bei Rapala Pro Series Fishing um ein reines Angel-Sport Spiel, das sich primär mit dem Thema Spinnfischen beschäftigt. Für alle Nicht-Angler sei dies an dieser Stelle nochmal erklärt. Gehts ums Angeln, denken die meisten Menschen an eine bunte Pose, auch Schwimmer genannt. Hierbei kann der Köder, durch verschieben der Pose in verschieden Wasserschichten angeboten werden. Doch das Posen-Fischen ist nur eine von vielen Angelmethoden. Sehr beliebt ist auch das Grundangeln sowie eben das Spinnfischen. Beim Spinnfischen kommen immer künstliche Köder zum Einsatz, die kleine Beutefische imitieren sollen. Damit ist schon mal klar, dass Spinnfischen nur mit Fischarten funktioniert, die andere Fische fressen, also Bspw. Hecht, Zander, Forelle und Barsch. Damit dies gelingt müssen wir unserem Köderfisch mittels Rute und Rolle Leben einhauchen. Genau das ist die Kunst beim Spinnfischen, die es zu meistern gilt.
Menüführung und Spielmechanik....
Das Menü von Rapala Pro Series gestaltet sich sehr übersichtlich, neben dem Klassischen Einzelspieler Modus, könnt ihr an Turnieren oder an täglichen Herausforderungen teilnehmen. Auch ein umfangreiches Tutorial steht zur Verfügung, das immer wieder gestartet werden kann, was ich übrigens sehr gut finde, gerade wenn man eine Zeit nicht gespielt hat. Des Weiteren habt ihr von Anfang Zugriff auf den Shop, in dem ihr Euer Geld für neue Köder, Ruten, Schnüre, Boote etc. Ausgeben könnt, eben alles was man zu erfolgreichen Spinnfischen benötigt. Aber um Geld auszugeben, muss man sich natürlich erstmal entsprechendes verdienen. Und das funktioniert bei Rapala eben über das erfolgreiche Fangen von fischen. Los geht es also mit dem Einzelspieler. Zu Beginn habt ihr die Auswahl zwischen 7 unterschiedlichen Orten die vom Boot aus beangelt werden wollen. Dies sind immer größere Seen oder Talsperren und haben eben auch unterschiedlichen Fischbestand aufzuweisen.
Zum ersten Mal gestartet, werdet ihr auch gleich mit dem Tutorial konfrontiert, was euch langsam und Schritt für Schritt in das Spiel einführt, bis hin zum ersten erfolgreichen Fang. Ihr startet, egal welches Gewässer ihr wählt, immer in eurem Boot. Aussteigen an Land und vom Ufer angeln ist leider nicht möglich. Ziel an jedem Gewässer ist es eine Abfolge von Aufgaben zu erledigen, so also Beispielsweise, Fange Fisch A 5x, Fisch B 3x usw. Für das erledigen der Aufgaben werden wir bezahlt. Das erwirtschaftete Geld können wir dann im Shop gegen oben erwähnte Ausrüstung eintauschen. Um fischreiche Gebiete zu finden steht uns glücklicherweise ein Fischfinder zur Verfügung, der Gerade bei der Größe der Seen sehr hilfreich ist. Der Finder zeigt euch neben der Bodenbeschaffenheit auch die Wassertemperatur und die Tiefe an und natürlich, wie sollte es auch anders sein, ob an der Stelle an der ihr gerade seid, Fisch vorhanden ist.
Habt ihr eine solche Stelle gefunden, müsst ihr also die Angel auswerfen. Nach eurem Wurf bleibt die Kamera nicht über Wasser, sondern geht gezielt auf euren Köder. Wir erinnern uns, denn es geht beim Spinnfischen darum, den Köder zu animieren und ihm leben einzuhauchen, damit der Räuber zuschnappt. Was am echten Gewässer wirklich geübt sein will und dies auch seine Zeit braucht bis man dies perfektioniert hat, geht bei Rapala recht schnell von der Hand. Eine kurze Abfolge einer Stick/ Button Kombination wird euch angezeigt, dies es auszuführen gilt. Seid ihr erfolgreich, was nicht wirklich schwer ist, ist der Fisch aber noch nicht im Boot, sondern er versucht sich natürlich loszureißen. Die Kamera bleibt hier weiter auf dem Fisch und ihr müsst mit dem Auge der Kamera Versuchen den Fisch nicht außer acht zu lassen und ihm zu folgen. Schafft ihr dies nicht, ihn in der vorgegeben Begrenzung zu halten, reißt er sich los und ist weg. Aber auch dies schafft man nach 2 bis 3 Versuchen recht gut.
Spielmodi....
Neben dem klassischen Einzelspielermodus, stehen euch von Anfang an auch der Turniermodus, sowie die täglichen Herausforderungen zur Verfügung. Während ihr im Einzelspielermodus alle Zeit der Welt habt um vorgegebene Fische zu fangen, kämpft ihr eben im Turniermodus gegen die Zeitvorgabe. Bei den täglichen Herausforderungen tretet ihr dann auch mal zur Abwechslung nicht nur gegen NPC sondern, messt euch mit Spielern aus aller Welt. Leider sind hier nur deren Ergebnisse Online und ausschlaggebend. Ein direktes miteinander Spielen ist leider nicht möglich. Bei den täglichen Herausforderungen geht es zum größten Teil auch wieder darum einen bestimmten Fisch zu fangen, Größe und Gewicht entscheiden letztendlich darüber, wo ihr euch auf der Weltrangliste einordnet.
Grafik und Sound....
Grafisch haut mich Rapala nicht wirklich vom Hocker, gerade wenn man bedenkt, dass das Spiel für andere Konsolen schon gut 1 Jahr verfügbar ist, hätte man sich beim Port doch etwas mehr Mühe geben könnten. Die Texturen sind doch schon arg grob und matschig. Wetter Einflüsse wie Regen und Wind wirken sich leider überhaupt nicht auf Boot oder Baumbewuchs am Gewässerrand aus. Die Fische sind wenig detailliert, aber immerhin erkennbar was gefangen wurde. Glücklicherweise wird einem die Bezeichnung nochmal angezeigt. Die Erkenntnis, dass das Spiel, egal ob im Docking Modus oder Handheld Modus stets flüssig läuft, ist bei der grafischen Leistung schon selbstverständlich. Soundtechnisch geht nicht viel, was aber nicht wirklich schlimm ist. Wenn ich am Wasser sitze will ich Ruhe. Ebenso ist es in Rapala, während ihr im Menü noch eine Sounduntermalung war nehmt, beschränkt sich dies dann auf dem See auf reine Soundeffekte, wie Motorengeräusch vom Boot, Wind/Wettergeräusche. Dies reicht bei einem Angelspiel meiner Meinung nach auch vollkommen aus. Lediglich ein paar natürliche Soundeffekte zusätzlich wären schön gewesen, Bspw. Vögel etc.
Fazit....
Das Real Life fischen ersetzt Rapala auf keinen Fall, ein netter Zeitvertreib ist es allemal. So könnte man es eigentlich kurz zusammenfassen. Rapala ist meiner Meinung nach sowohl für den absoluten Angelneuling, der sich gern mal mit der Materie beschäftigen will, als auch für den fortgeschrittenen, erfahrenen Angler durchaus zu Empfehlen. Klar, in Sachen Grafik dürft ihr nicht allzu viel erwarten, hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Trotzdem macht das Spinnfischen am heimischen TV oder Unterwegs viel Spaß und wurde auch vernünftig umgesetzt. Gerade eine Angelsimulation auf der Switch schreit doch förmlich nach einem separaten Angel-Controller. Damit hätte man sich auch von den schon seit einem Jahr erhältlichen Versionen abheben können, so ist es leider nur ein eher technisch schlechter Port geworden der aber spielerisch dennoch viel Spaß mit sich bringt. Rapala Pro Fishing könnt ihr als Retail Version im Handel für ca. 35 Euro erwerben. Im Nintendo eShop steht Rapala als digitaler download natürlich auch bereit und kann für 27,99 Aktuell erworben werden. An Speicherplatz solltet ihr zudem noch 1,2GB freien. Platz haben. Weiterhin unterstützt Rappel die Cloud Backup Funktion.
