Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Acclaim Deutschland

Mit Chefīs Luv Shack hat man mal wieder eine neue Spielidee aufgegriffen, die es so noch nicht auf dem N64 gibt. Die Umsetzung einer Game Show. Eine Mischung aus "Der Preis ist heiß" und "Jeder gegen Jeden". Der Showmaster ist jedoch kein fülliger Holländer oder passionierten Nachrichtensprecher, sondern der oppulente Koch aus South Park. Die Kandidaten der Show sind die vier bekanntesten Rüpel der USA - Cartman, Kenny, Kyle und Stan. Aber sie bilden nur die zweidimensionale Hülle, das Hirn in ihren Schädeln seid ihr. Bis zu vier Spielern können an diesem Hirnakrobaten Game teilnehmen. Seid ihr euch einig, wer von den Katastrophen Kidīs eure Antworten hinausposaunt, legt man noch die Anzahl der Spielrunden fest. Auch hier hält sich die Auswahl in überschaubaren Grenzen, den mehr als 2,4,6 oder 8 Runden gibt es nicht. In jeder Runde gilt es drei Fragen aus drei Kategorien zu beantworten. Die Kategorien sind vorsichtig ausgedrückt - vielfältig. Von Feuerwehrmann über Chili Con Carne bis hin zu DNA Löchern ist fast alles dabei, was uns im Alltag beschäftigt...
Euch werden jeweils drei Kategorien vorgeschlagen und wenn ihr euch in der vorgegebenen Zeit nicht entscheidet, dann macht das Chef für euch. Zu jeder Frage gibt es vier mögliche Antworten, von denen drei mit Sicherheit falsch sind. Nur welche??? Wer zuerst den imaginären Buzzer (A-Knopf) schlägt, hat das Recht die Frage zu beantworten. Nur ist die Zeit sehr knapp bemessen, um die Frage und die Antworten zu lesen und auch noch die richtige Antwort zu finden. Im Mehrspielermodus kann man natürlich auch einen Konkurrenten auf den Docht gehen. Man schlägt den Buzzer und statt selber zu antworten, gibt man die Frage an einen anderen weiter. Der muß dann antworten und bekommt für die richtige Antwort die doppelte Punktzahl oder eben das doppelte abgezogen. Da lassen sich miese Spielchen treiben. Nicht immer verbergen sich Fragen hinter den Kategorien. Da passiert es schon mal, das das Glücksrad zum Vorschein kommt, an dem alles passieren kann. 1000 Bonuspunkte, minus 1000 Pkt. oder auch einfach nichts. Wenn man Glück (oder auch Pech) hat, erwischt man das Doppel. Hier heißt es "Risiko" !!! Man legt hier selber den Preis für die Frage fest. Wie fragte einst Frank Elstner in seiner Show? "Wieviel wollen sie setzen" ??? Nun seid ihr in diesem Konflikt. Ihr kennt zwar die Kategorie, aber nicht die Frage. Nach jeder Runde gibt es den Nachschlag. Ein Minigame. Hier kann jeder seinen Punktestand nach oben oder unten korrigieren. Die Minigames sind zwar primitiv aber nicht unbedingt leicht. Sie haben Namen, die sich an der guten South Park Mundart orientieren. Beispiele??? Da wäre zum Bsp. "Ärsche im Weltall", "Zombieklatschen" oder auch "Affentanz mit Mr. Mackey". Ihr müßt in der vorgegebenen Zeit die Spiele überstehen und auch noch so viele Punkte wie möglich einfahren. Vor dem Spiel erfahrt ihr den Inhalt und die Tastenbelegung und schon geht es rund. Nach jedem Minispiel bekommt ihr die Endabrechnung präsentiert und den aktuellen Spielstand mit den jeweiligen Platzierungen. Nach Absolvierung der eingestellten Runden kommt die Siegerehrung und es ist Zeit sich zu freuen oder zu ärgern.
South Park - Chefīs Luv Shack ist von der Spielidee her eine willkommene Abwechslung. Das Spiel hätte es sehr weit bringen können mit seiner gewollt einfachen Aufmachung, abgründigen, tiefgründigen oder einfach nur abgedrehten Fragen. Und natürlich den Minigames. Doch es hat entscheidende Nachteile. Im Einzelspielermodus ist es totlangweilig, weil die CPU Gegner fehlen mit denen man konkurrieren könnte. Im Multiplayermode sieht es da schon anders aus. Hier könnte richtig Stimmung aufkommen, wenn ... Ja, wenn alle Mitspieler gute bis sehr gute Englischkenntnisse mitbringen. Das Game ist komplett in Englisch. Durch den Zeitdruck der bei der Beantwortung der Fragen entsteht, ist es für einen Durchschnittsdeutschen unmöglich dem Spiel etwas positives abzugewinnen. Das einzige sind, wie gesagt, die Minispiele, die auch im Handbuch sehr gut beschrieben sind. Doch sie sind ja nur eine nette Abwechslung und nicht der Schwerpunkt des Spiels. Durch die fehlende "Eindeutschung" der Textpassagen verliert die gute Spielidee ihren Vorsprung und resultiert in der schlechten Wertung. Schade eigentlich!!!

Wertung

Jens Morgenschweiss
(07.01.2000)

Magazin64@aol.com