SNES Super Nintendo - Classic Ecke - Secret of Evermore (Square USA)

Lesertest von Felix Spalthoff

Secret of Evermore erschien Anfang 1996 nach etlichen Release-Verschiebungen auch in Deutschland. Bemerkenswert an diesem Action-Adventure ist, dass es allein von der amerikanischen Niederlassung von Squaresoft entwickelt wurde ...als erstes und einziges Projekt! Auch wenn es speziell auf den westlichen Markt zugeschnitten wurde verkaufte sich das Action-Adventure nicht so gut wie erhofft. Die Ideen an anfangs geplante Nachfolger wurden verworfen.

Wie dem auch sei: trotz des fehlenden Japano-Flairs ist die Story an sich nicht minder originell. Unverhofft findet man in einem verlassenen Gebäude eine seltsame Maschine. Während man noch über ihren Zweck rätselt löst ihre ständige Begleitung im Spiel, ein Hund, einen Kurzschluss aus und das Unglück nimmt seinen Lauf. Um es kurz zu fassen: Sie werden in eine andere Welt teleportiert und befinden sich nun in einer Epoche namens "Prähistoria"! Die Maschine, der Sie ihre Lage zu verdanken haben wurde von einem Professor entwickelt und hatte in früheren Zeiten von vier Personen gewünschte Scheinwelten erstellt, in denen diese Leute schon seit einigen Jahren gefangen sind. Auf Ihrer weiteren Reise durch die Epochen "Gotika", "Antika" und "Assitopia" (eine Zukunftswelt) müssen Sie diese Personen befreien.

Die originelle und vielversprechende Story steht aber leider in einem leichten Kontrast zu ihrer Umsetzung: der Wechsel der Epochen erfolgt strickt linear und auch ein Wechsel dieser ist erst gegen Ende möglich, wenn dies eigentlich keinen Sinn mehr macht. Schade eigentlich, denn die einzelnen Abschnitte sind gut ("Prähistoria" und "Assitopia") bis wirklich ausgezeichnet ("Gotika" und "Antika") gelungen, auch wenn sie zusammen nicht allzu gut harmonieren. Der Übergang der einzelnen Epochen erfolgt zu abrupt und die Unterhandlungen drängen sich derart in den Vordergrund, dass die eigentliche Story des Spiels ins Hintertreffen gerät. Die Grafik ist zwar insgesamt gut, allerdings gibt es die ein oder andere Animationsschwäche der Figuren und allzu detailliert sind die Hintergründe auch nicht. Dennoch mag ich die Grafik: die Städte (besonders Terrorfels) und die Wälder sehen wirklich klasse aus! Zudem ist die Grafik an wenigen Stellen hübsch gerendert. Ein noch viel größeres Lob hat aber Jeremy Soule für den erstklassigen Soundtrack verdient (zur Info: Secret of Evermore war sein erstes großes Projekt, es folgte der bombastische "Total Annihilation"- und "Icewind Dale"-Soundtrack (beide Spiele für PC)). Die Atmosphäre von Secret of Evermore wird von vielen passenden, oft düsteren Soundeffekten untermalt, wobei aber auch großartige sanfte und ruhige Melodien Anwendung finden. Diese sind mit die besten die ich je gehört habe und ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der sich nicht dabei ertappt hat den Super Nintendo-Controller zur Seite zu legen um einfach nur der wunderschönen Musik zu lauschen! Ein Wort noch zur deutschen Übersetzung: typisch für Nintendo-Deutschland! Der aufgesetzte Humor mit der peinlich lächerlichen Namensgebung von manchen Personen passt in keinster Weise zu der Atmosphäre des Spiels. Ärgerlich! Dennoch ist Secret of Evermore ist ein tolles Action-Adventure mit guter Präsentation, stellenweise einer tollen Story aber auch mit Designschwächen.

Wertung
Grafik: 85 %
Sound: 95 %
Spielspass: 86 %

Felix Spalthoff

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