Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Ready 2 Rumble
Boxing

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Konami of Europe

Nach Box Champions 2000 folgt nun ein weiters Box Game fürs N 64. So langsam macht sich wirklich jede Sportart auf den Spielkonsolen breit. Und da wir nun auch wieder eine Nation der Champions sind, finden auch diese Spiele bei uns Anklang. Im Gegensatz zu Box Champions 2000 findet man bei Ready 2 Rumble Boxing keine "Sugar Ray´s", Ali´s oder Jones Jr. Bei RtRB ist alles fiktiv. Na gut nicht alles, aber die Boxer zumindest findet man bei keinem Verband. Hier sind Typen am Werk, wie Boris Knokimov, Afro Thunder oder Butcher Brown. Alles lustige Namen und lustiges Aussehen, aber im Ring alles andere als lustig. Was gleich nach dem einschalten der Konsole besonders erfreulich ist, ist das das Spiel mehrsprachig ist. In Deutsch, Englisch und Französisch. Nach dem ruhigen bzw. lautlosen zeigen der Logos, bekommt man den passenden Song zum Spiel um die Ohren gehauen. Lets get Ready to Rumble ist der Song, mit dem Michael Buffer sein Taschengeld eingespielt hat. Das Mainmenu ist recht bescheiden und doch ist alles verfügbar, was man braucht. Die Options stecken das Drumherum sorgfältig ab. Die drei Schwierigkeitsgrade sind wie üblich, Einfach, Medium und Hart. Danach könnt ihr entscheiden, nach wievielen Niederschlägen das Handtuch geworfen werden soll. Das kann nach dem ersten Ko sein oder aber auch erst nach dem zehnten. Genauso vielfältig ist die Rundenzahl, von 1 - 12. Die ganz harten unter Euch werden sicherlich profimäßig 12 Runden boxen wollen. Die Frage ist wielange halten das eure Finger aus ??? :-) Denn wenn man auch noch die Rundenzeit auf 3 min. stellt, dann hat man schwer zu arbeiten. Das verspreche ich euch. Neben diversen Audioeinstellungen sollte man ruhig einen Blick in die Controller Einstellungen werfen.
Hier kann man die vorgegebene Grundeinstellung über Bord werfen und sich seine eigene Tastenbelegung zulegen. Die Schlagvielfalt hält sich eher in Grenzen. Schlag oben links/rechts und Schlag unten links/rechts. Natürlich noch hohe und tiefe Deckung. Das wird zwar im Ring noch mit dem Steuerkreuz bzw. Stick verfeinert, aber diese vier Schläge sind die Grundlage. Hat man seine persönlich Tastenbelegung gefunden, kann man die Options wieder verlassen. Der Arcade Modus kann für einen Spieler als Trainingseinheit herhalten, um sich mit der Steuerung und Bewegung seines Boxers vertraut zu machen, oder man nimmt sich einen zweiten Mann zur Hand und tritt hier gegeneinander an. Jeder kann seine Auswahl an Kämpfern vornehmen, die sich hier auf 13 Boxer beschränkt. Oder man läßt die CPU entscheiden, mit wem man in den Ring klettern soll. Es sind sogar zwei wunderschöne Damen in der erlesenen Auswahl. Sie laden rein äußerlich eher zum gemütlichen Plausch auf der Couch ein und fördern nicht sonderlich den Kodex - schlage niemals eine Frau. Doch auf dem Weg nach oben sind sie auch eine Sprosse der Karriereleiter, die es zu meistern gilt. Damit sind wir beim Meisterschafts Modus. Fühlt man sich (noch) fit fürs erstürmen des Throns, sollte man nicht zögern seine Fähigkeiten brauchbar einzusetzen und der König im Ring zu werden. Zu erst muß man seinem Boxstall einen Namen geben. Überragend ist die Möglichkeit 16 Zeichen zu verwenden. Da kann man schon etwas kreativ werden. Nun folgt die Wahl des zukünftigen Champions. Die Auswahl ist recht dürftig. Nur drei Helden sind wählbar. dafür sind alle drei total verschieden. Von Spargeltarzan Afro Thunder über den normal anmutenden Boris Knokimov bis zum Fleischberg Butcher Brown. Neben jedem Boxer erscheint seine Klassifizierung. Also welchen Rang er begleitet, in welcher Liga er boxt, seine Kampfstatistik und seine Erfahrungswerte. Doch bei einem neuen Spiel sind sie alle noch "jungfräulich". Das heißt, keiner hat etwas vorzuweisen. Logisch, das muß er sich erst einmal erarbeiten. Der nun folgende Bildschirm wird euer zukünftiges Arbeitsumfeld werden. Rechts wird noch einmal die Komplettstatistik eingeblendet. Dort seht ihr ständig, wie sich euer Knabe entwickelt. Links im Bildschirm finden sich mehrere Menupunkte, wo ihr euern Boxer arbeiten lassen könnt.
Ob nun Training, Titelkämpfe, oder auch Preisboxen. Da ihr zu Beginn eh nur 1000 $ besitzt, braucht ihr erst gar nicht nach dem Titelkampf zu schielen. Dort braucht man schon einmal 2000 $ Antrittsgelder. Also schickt man seinen Helden erst einmal Kohle verdienen. Beim Preisboxen tritt man gegen einen anderen Typen an und kann schnell mal 2000$ verdienen. Wer sich sicher ist, das er gewinnt, kann auch noch sein Geld wetten. Alle Kämpfe werden nach den in den Options eingestellten Regel gemacht. Wer nun aber denkt, er kann hier unheimlich viel Moos machen, sieht sich getäuscht. Denn natürlich gibt es ein Kampflimit. 20 Fights stehen zur Verfügung um die nächste Liga zu erreichen. In den 20 Kämpfen ist auch das Preisboxen enthalten. Also erst einmal ein paar Kröten verdienen und dann aber auch mal an der Karriere arbeiten. Beim Preisboxen gewinnt euer Mann/ Frau natürlich an Erfahrungswerten, aber die richtige Dröhnung bekommt man erst im Training . Aber auch hier gibt es nichts umsonst. Trainingsmaterial ist teuer und bringt immer nur Scheibchenweise etwas. Das billigste was zu haben ist, ist Aerobictraining für lasche 500 $. Das steigert sich langsam übers Ausweichtraining (1000 $), Sandsacktraining (2000 $) und Gewichtheben (5000 $) bis zur Diät für schlappe 25000 $. Nicht das jetzt einer auf dem Dampfer fährt und denkt, das sind einmalige Ausgaben. Das muß man bei jedem Training löhnen. Die Erfahrung kommt von ganz allein. Bei jedem Kampf bleibt was hängen (und wenn es die Augenbraue des Gegners ist :-)) ), wovon euer Boxer im nachhinein profitiert. Aber Ausdauer und Stärke muß man ihm antrainieren. Habt ihr die Kohle fürs erste Titelmatch zusammen, sollte man nicht zögern. In einer kurzen Statistik bekommt ihr die Kontrahenten vorgestellt. Alter, Gewicht, Größe und die Reichweite. Die Kämpfe um die hinteren Plätze der Liga finden vor einer kleineren Kulisse statt. Doch Michael Buffer gibt, lautstark wie immer, sein bestes um euch zu vermitteln es wäre ein wichtiges Match. Eine akustisch einwandfreie Vorstellung der Kämpfer läßt das Feeling auch in euch erwachen. Meist folgt von dem vorgestellten Boxer ein kurzes Statement um den Gegner schon mal vorzubereiten, was ihn erwartet. Oben im Bild befinden sich die Bilder der Boxer und darunter zwei Leisten. Eine vom grün ins rot übergehende für das Allgemeinbefinden und darunter eine blaue für die Ausdauer.
Genau dazwischen habt ihr die noch verbleibende Zeit im Auge. Der Gesundheitsbalken nimmt pro harten Treffer immer mehr ab. Wenn er nicht mehr zu sehen ist, dürfte euer Boxer sich im Ringstaub wälzen. Man kann bzw. muß in dieser Situation wie besessen die tasten hämmern, um die Gesundheit wieder etwas zu pushen. Im seltensten Fall schafft man es die Leiste wieder voll zu bekommen. Der Ausdauerbalken nimmt immer dann ab, wenn ein harter Punch versucht wird. Ist die leiste leer, werden die Schläge eher zu Streicheleinheiten. Erzielt man einen harten Wirkungstreffer, erscheint unten im Bildschirm jeweils ein Buchstabe des Wortes "Rumble". Ist das Wort komplett, kann man per A+B Taste seine Fäuste zum glühen bringen. Damit kann man dann schnelle Kombinationen beim Gegner ans Kinn zaubern. Das ist dann meistens das Einläuten des KO´s. Hat man den Gegner "umgehauen", kann man auch wieder per Tastenhämmern seine evt. angeschlagene Gesundheitsleiste füllen. Der Ringrichter zählt wie gehabt bis zehn, wenn man dann nicht wieder steht ist es aus. Bei RtRB hilft euch auch nicht der Gong. Es wird durchgezählt. Ist der Gong ertönt und der Gegner braucht eigentlich nur noch einen Schubs, kann man auch noch ein bis zwei Schläge nach dem Gong anbringen. Das mag zwar unsportlich sein und das Publikum findet das auch nicht so toll, aber manchmal ist das der Sieg. Fairplay ??? Heut´nicht!!! Wer bei seinen Kämpfen noch die Zeit hat auf die Kulisse außerhalb des Ringes zu achten, wird hier und da mal einen Spruch seines Betreuers hören. Nicht das euch das weiterbringt, aber es trägt zur Atmosphäre bei. Wem das allerdings nervt, kann auch im Pausenmenu dem Schreihals den Mund verbieten. Dort kann man auch aus 6 verschiedenen Kameraperspektiven wählen. Einige sind recht gut einsetzbar, doch auf der anderen Seite gibt es auch gewisse Fun Perspektiven. So zum Bsp. die Ego Ansicht 2 . Man sieht sich mit den Augen des Gegners. So kann man aber sein teilweise recht buntes Gesicht bewundern. Das ist dann doch eher eine Ansicht zum schmunzeln, denn konstruktiv kämpfen ist so eigentlich unmöglich. Das gesamte Game ist eher auf Fun getrimmt, als auf knallharten ultraernstes Boxen. Es bekommt noch einen extra kick durch den kleinen "Managerpart".
Auch wenn RtRB nicht Bierernst ist, kann es doch recht viel von einem abverlangen. Die Ligen die sich synchron der Schwierigkeit anpassen (Bronze = Einfach, Gold = Hart), haben es in sich. Durch die erste marschiert man noch mit einem Lächeln, dann wird es haariger. Und diverse Verletzungen an Gliedmaßen sind nicht auszuschließen. Blasen, Krämpfe und dergleichen sind eine logische Folge für erfolgshungriges fighten. Also nehmt euch etwas zurück und sucht eine bessere Taktik zum siegen. Wer keinen gesteigerten Wert auf authentische Namen legt, sondern einen einfachen "Fun Klopper" sucht, bei dem man auch mal lächeln kann, der sollte sich Ready to Rumble Boxing mal näher ansehen. Denn schwerer und anspruchsvoller als Box Champions 2000 ist er allemal.

Cheats zu Ready 2 Rumble Boxing

Wertung

Jens Morgenschweiss
(19.01.2000)

Magazin64@aol.com