Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

NBA In The Zone
2000

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Konami of Europe

Ganz unabhängig von der Bewertung des Spiels ist der Test zu NBA In The Zone 2000 ein besonderer. Könnte doch dies das letzte Basketballspiel auf dem N64 sein. Denn die Konkurrenten von EA und Acclaim setzen ihre Serien nicht fort. Einzig Midway könnte mit seinem NBA Showtime 2001 daran etwas ändern. Wie beim Eishockey scheint Konami den letzten Titel dieses Sports zu liefern. Dabei versucht Konami die Fehler und Schwächen der Vorgänger vergessen zu machen. Was man schon am Namen merkt. Denn die NBA Pro Serie hat nicht den besten Ruf. Jetzt also soll der neue Name die Vorgänger vergessen machen. Schaut man sich die Feature an könnte das sogar klappen. Nach dem Einschalten wird in einem markanten Vorspann der Basketballsport kurz vorgestellt. Auffallend sind die neuen Raptöne, die wesentlich besser rüberkommen als in den Vorgängern. Vermitteln sie doch mehr Motivation loszulegen. Beim ersten Einschalten wird wie immer bei Konami eine Note auf einer Memory Card angelegt. Dabei verbraucht man satte 123 Seiten. Wenigsten kann man auf einer Note 2 Spielstände sichern, sowie später die kompletten Roster des eigenen Teams. Nach dem Eröffnungsscreen erwartet den Spieler der Hauptbildschirm , der eine Fülle von Möglichkeiten offenbart. Neben einem Übungsspiel, das auch hier fest auf die letzten Finals New York gegen San Antonio eingestellt ist kann an den Saison Modus anwählen, die Playoffs seperat spielen, das All Star Game extra anwählen, den Drei Punkte Contest spielen oder ganz neu den Dunking Contest, der ein echtes Highlight des Spiels darstellt. Desweiteren könnt Ihr euch die original Statistiken sowie den Spielplan anschauen. Denn natürlich besitzt auch NBA ITZ2000 die Lizens der NBA und kommt mit original Mannschaften und Spielern der NBA daher.
Vertreten sind alle Spieler. Die Jordan Zeit ist eh vorbei. Auch Shaq Attack ist mit von der Partie. Am Schluß könnt Ihr euch auch wieder einen eigenen Spieler erstellen . Dabei ist es sogar so gelöst das Ihr den Spieler neben seinem Aussehen natürlich auch Fähigkeiten mit auf den Weg geben könnt. Dabei geht das Spiel sogar soweit alle Fähigkeiten gleich auf 100 und damit den besten Wert pushen zu lassen. Später braucht Ihr nur einen eurer Leute entlassen und holt euch den erstellten Spieler als Free Agent. Da finde ich den Modus aus Jam, wo der erstellte Spieler erst entwickelt wird wesentlich besser. Auch wenn es verlockend ist darf man das ganze auch Wettbewerbsverzerrung nennen. Um die Feinheiten des Basketballsports zu erleben ist natürlich der Saison Modus geeignet. Bevor Ihr diesen anwählt paßt Ihr in den Optionen spielerische Dinge an. Das beginnt bei der Länge der Viertel die von 3 bis 12 Minuten reichen über die Einstellung eines der 4 Schwierigkeitsgrade bis hin zur Art der Anzeige der Spieler und dem Erschöpfungsmodus, den man aktivieren kann. Weiteres wichtiges Feature sind natürlich die Regeln der NBA die man hier einstellen kann. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist z.b. die Illegal Defense nicht dabei. Dafür kann man die Foulauslegung mit Low oder High einstellen. Über die Fouls gilt es aber noch ein paar Worte zu verlieren. Ansonsten sind aber alle Regeln der NBA vertreten, die man aktivieren oder abschalten kann. Beginnt man eine Saison bestimmt man die Länge der Saison unter 28, 56 oder 82 Spielen. Desweiteren die Anzahl der Best of Spiele in den Playoffs. Als letztes kann man die Tradeline der NBA aktivieren. Als nächstes wählt Ihr euer Team für die Saison und landet danach auf dem Spielplan Bildschirm und seht oberhalb die aktuelle Ansetzung. Ihr könnt nun die Partie simulieren, wobei man fast immer den kürzeren zieht oder Ihr spielt natürlich selber. Dann landet Ihr in der Spielzentrale , die euch über die ganze Saison begleitet. Hier habt Ihr die Möglichkeit Free Agents zu verpflichten, Trades auszuführen oder die Aufstellung zu ändern. Desweiteren kann man hier das Roster speichern. Nicht aber das Spiel. Das hat Konami anders gelöst. Immer erst nach dem Ende eines selbst gespielten Games dürft Ihr den eigentlich Spielstand sichern. Hat man seine Aufstellung gefunden kommt man zum Taktikscreen . Hier bietet das Spiel mehr als die Konkurrenz. 8 Spielzüge kann man fest einstellen, die man im Spiel über Tastenkombinationen aufrufen kann. Zu Verfügung stehen unter den 8 möglichen mehrere jeweils zur Auswahl. So bietet das Spiel mehr taktische Möglichkeiten als die Konkurrenten.
Danach bekommt man das Line Up der Mannschaften zu sehen. Die Qualität der Spielerfotos läßt etwas zu wünschen übrig. Hier bietet die Konkurrenz wesentlich bessere optische Darstellungen. Danach beginnt ohne lange Vorrede der Spielstart. Eines fällt sehr schnell auf. Die Grafik kommt nicht an die Konkurrent von Jam und Live 2000 heran. Auch das fehlen der Expansion Pak Unterstützung macht sich hier bemerkbar. Gegenüber dem Vorgänger ist sie zwar verbessert worden, erreicht aber kein Top Niveau. Ebenfalls nicht optimal ist die Kamera im Spiel. Man kann zwar unter vielen wählen und sogar den Zoom verstellen. Aber gerade bei der wichtigen Presse Kamera hat man es nicht geschafft den optimalen Winkel zu erwischen. So spielt es sich vor allem nach links etwas ungewohnt. Die Spielgeschwindigkeit ist gelungen und man kann per Z-Trigger mit jedem Spieler einen Antritt wagen. Je nachdem ob man die Erschöpfung eingeschaltet hat kann man diese beliebig tun oder aber muß immer mal wechseln um im letzten Viertel nicht schleichende Rentner auf dem Parkett zu haben. Ist man im Angriff hat man viele Möglichkeiten zum Korberfolg zu kommen. Man kann einen Dreier versuchen, wobei auch hier der höchste Punkte im Sprung als Schußpunkt mit der höchsten Trefferwarscheinlichkeit gilt. Desweiteren kann man blind durch drücken der Richtung passen was vor allem für Pässe unter dem Korb gilt oder durch gedrückt halten der R-Taste den Mitspielern einen C-Punkt zuweisen. Sehr schön ist aber nun die Umsetzung der Spielzüge. Drückt man den entsprechenden Knopf sieht man richtig wie die Aufstellung rotiert. Das gefällt mir sehr gut. Dafür leidet dann wieder die Darstellung unter dem Korb. Vor allem da die Kollisionsabfage alles andere als optimal ist. Ineinanderlaufende Spieler, was vor allem beim Rebound stört. Denn man sieht nie so richtig ob es nun der eigene Spieler ist oder nicht. Hat der Point Guard den Ball kann er aufposten, einen No Look Paß spielen oder sich mit einem schnellen Dreh um den Spieler zum Korb bewegen. Man kann einen Schuß antäuschen oder wie schon erwähnt im letzten Moment passen. Desweiteren sind alle möglichen Schüsse möglich. Ob nun einen Hook Shot oder ein fetziger Dunking. Dabei werden diese Schüsse oft aus der Situation heraus gemacht ohne das man ihn so schießen will. Nicht immer von Vorteil. Nach einem Angriff beginnt im Spiel aber die hektische Seite des Spiels, die Defense. Man hat hier sehr gute Dinge eingebaut, die aber an der Umsetzung kränkeln.
So gehen die Spieler in eine Verteidigungsposition, die man ihnen per Button zuweisen kann. Bleibt man bei der Kontrolle des Centers folgen die anderen ihren Gegenspielern recht intelligent. Schönheitsfehler an der Sache ist das selbst beim Umschalten der Spieler für einen moment nicht manövrierfähig ist. Meist zu spät. Solange der Gegner draußen hin und her paßt ist alles noch recht übersichtlich. Aber wehe er legt im Low Post unter dem Korb los. Dann leidet nicht nur die Übersichtlichkeit, sondern auch der Gamespeed. Auch hier macht vor allem die Kollisionsabfrage zu schaffen, die vor allem bei Rebounds für eine schlechte Quote sorgt. Eines fällt aber noch mehr in's Gewicht. Hat man bei den Fouls den Wert auf High eingestellt wird fast jede Berührung gepfiffen. Beim Wert Low könnte man die Fäuste sprechen lassen und nichts passiert. Hier hätte der Mittelweg gut getan. Dafür ist in NBA ITZ2000 das erste mal ein wackelnder Korb samt Brett enthalten macht man selber oder der Gegner einen krachenden Dunk. Als Belohnung gibt es danach immer ein Replay. Hier bei zoomt die Kamera natürlich sehr nah heran. Dann sieht man die teilweise sehr eckigen Spieler. Untermalt wird natürlich alles von einem Hallensprecher, der aber etwas untergeht. Die markigen Kommentare eines Jam2000 erreicht man hier nicht. Sehr anspruchsvoll hat man die Freiwürfe im Spiel gemacht. Denn hier muß man gleich 2 Powerleisten im Auge und Griff haben. So erreicht man mit dauernden tippen der A-Taste die Schußstärke und mit den Bewegungen des Sticks die Richtung. Garnicht so einfach das unter den Hut zu kriegen. Zumal man nicht ewig probieren kann. Hat lange gedauert bis mal ein Freiwurf bei mir in den Korb ging. Zu Beginn waren es fast nur Airballs. Peinlich ich weiß :-) Nach jedem Viertel gibt es die gewohnten Statistiken um sich zu informieren was schiefläuft. Was immer wieder der Fall ist war die Tatsache das Buzzer Beater der Gegner fast immer klappen. Noch 1,x Sekunden auf der Shot Clock und vom eigenen Korb geschossen. Fast immer wurde mir noch ein Dreier eingeschenkt. Etwas mager ist nach den Spielen die Auswertung und die Stats der Spieler. Man muß schon etwas suchen ehe man die gewünschten Anzeigen findet. Hat man die Playoffs erreicht geht es in den Best of Serien um die Ermittlung des NBA Champions. Im Gegensatz zu anderen Spielen bleibt der Schwierigkeitsgrad mit seinen guten und schlechten Seiten hier gleich.
Einen Franchise Modus wie NBA Jam findet man hier leider nicht, weshalb nach einer Saison Schluß ist. So bleiben die anderen Modi und länger für Spaß zu sorgen. Zunächst der 3Punkte Contest , der auch etwas anders umgesetzt wurde. Aber auch ganz gut. Denn spielt man ein Dreierturnier kann man in einem geteilten Bildschirm gegen einen Gegner spielen. Das erhöht den Druck auf euch enorm, vor allem wenn nebenan einer wie Killer Miller oder Glen Rice wirft. Auch schwer weil man hier mit dem Steuerkreuz wirft und nicht mit einer Taste. Das ist ungewohnt. Highlight des Spiels ist aber für mich der Dunking Contest . Diesen könnt Ihr allein oder gegen bis zu 3 menschliche Spieler spielen. Hier kann man zunächst wählen von wo man loslegen will. Sei es diagonal, von der Seitenlinie oder direkt in der Front des Korbes. Auch hier ist die Umsetzung etwas ungewohnt. Mit der A-Taste bestimmt man durch wiederholtes drücken das Tempo zum Korb. Mit B-macht man den Absprung und durch drehen des Sticks den gewünschten Move. Dabei hat man viele Möglichkeiten. Man kann den nach vorne werfen und losrennen und in der Aufwärtsbewegung dunken. Oder ihn in die Luft werfen und verschieden Fangen. All dies in Kombination mit den C-Buttons was eine gewisse Eingewöhnungszeit bedarf. Da man dies gegen Freunde machen kann macht es doppelt soviel Spaß. Denn man hat immer 2 Durchgänge und wird entsprechend benotet. Sowas gab es bisher in keinem Basketballspiel auf dem N64. Ein Innovationspreis also für Konami. Trotzdem krankt das Spiel an anderen Dingen. Wie z.b. der schlechten Kollisionsabfrage, die für viele unübersichtliche Situationen vor allem unter dem Korb sorgt. Auch die nicht optimale Kamera gibt Anlaß zur Kritik. Grafisch ist das Spiel Normalkost ohne wirklich zu begeistern. Der Funke wie bei NBA Live oder Jam 2000 will einfach nicht überspringen. Dabei sind einige Dinge wie vor allem der Taktikteil und die sichtbare Ausführung der Spielzüge sehr gute gelungen. Auch die Sache mit der Verteidungsposition ist gut. Nur hat man bei der Umsetzung geschlampt. Was bleibt ist der Dunking Contest, der neu und spaßig ist. Ob das aber für den Kauf des Spiels reicht wage ich zu bezweifeln. In Sachen Basketball gibt es besser Alternativen.

Die Geschichte der NBA

Die NBA Mannschaften

Wertung

Matthias Engert
(28.05.2000)

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