SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
THQ

GENRE:             Wrestling
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      12 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3 - 10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 02.10.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem ja „Legends of Wrestling“ nicht der Reißer für die Fans der harten Gangart war, werden wir nun dahingehend etwas versöhnt. Wrestlemania X 8 knüpft spielerisch dort an, wo wir beim N64 aufgehört haben. Das wir grafisch noch dazu gewinnen, ist wohl selbstredend. Natürlich gibt es auch einige Kritikpunkte, auf die ich später im Test noch eingehen werde. Das stimmungsvolle Intro heizt im voraus schon mal die Erwartungen an und macht einen richtig heiß, endlich selber in die Tasten greifen zu dürfen. Das Hauptmenu bietet drei Spielmodis, die Options und den Create Modus. Die Optionen beinhalten neben dem Laden und Speichern, den Slotwechsel für die MemCard auch die Spieleinstellungen. Dort legen wir fest, in welchem der 4 Schwierigkeitsgrade wir loslegen wollen. „Easy“ entspricht dabei dem siegreichen Eingewöhnen, was bei „Normal“ schon schwerer fällt. „Hard“ und „Painful“ sprechen dagegen schon eine sehr deutliche Sprache. Das Geschehen im Ring wird hier von Kontern beherrscht, was unsere Siegchancen sehr niedrig hält. Die Kameraperspektive kann von uns festgelegt werden, ob sie beim Kampf dynamisch oder festarritiert sein soll. Die Spielererkennung ist eher sekundär, da wohl jeder seinen Kämpfer von den anderen unterscheiden kann. Auf das Rumble Feature wird wohl keiner verzichten wollen, deshalb ist es schon voreingestellt aktiviert. Der Rest betrifft die Soundeinstellung und die der Einmarschmusik (Lautstärke, Stereo, ect.). Auch wenn dem Spiel 36 + 6 versteckte Kämpfer beigefügt sind, wird wohl fast jeder versuchen, eine eigene Art Wrestler zu erschaffen, der es mit allen aufnehmen kann. Im Create Modus können wir 16 Wrestler aus eigener Feder speichern, was uns genug Spielraum gibt. Natürlich können wir auch einen schon vorhandenen Superstar als Vorlage wählen und dessen Move Liste neu anpassen. Wer sich dennoch für eine ganz neue Variante entscheidet, der sollte sich überlegen, ob es ein Mann oder eine Frau sein sollte. Erst nach dieser Grundlage gehen wir daran, unsere Persönlichkeit einzukleiden bzw. kämpfen zu lernen. Um diesen Kämpfer nach unserem Geschmack herzurichten, können wir auf bewährte Kleinigkeiten (Bart, Augenfarbe, Körperformen und Hautfarben) zurückgreifen. Der Modify Figure Mode läßt unsere Kreativität viel Spielraum. Über Schieberegler lassen sich alle Körperpartien (Kopf, Kinn, Hals, Körper, Arme u.s.w.) abändern.


Es ist nicht schwer, sich eine fürchterliche Mißbildung zu entwerfen, deren anatomische Maße nicht dem normalen entsprechen. Die Move List läßt sich nach unserem Sinn abändern, so das unsere Recke das optimale an Können mit in die Kämpfe nehmen kann. Wem manche Movebegriffe nichts sagen, der wird von dem Dummy optisch aufgeklärt. Dieser Dummy zeigt jeden Move in seiner Perfektion, läßt aber über die Härte der Aktion nichts erahnen. Man sollte sich hierbei schon etwas mehr Zeit nehmen, um auch wirklich die effektivsten Griffe und Schläge zu finden. hat man diesen Abschnitt zu seiner Zufriedenheit absolviert, finden wir bei den Fähigkeiten einiges zum Einstellen. Die Grund-, Angriffs- und Verteidigungsdaten sind von Haus aus mit jeweils 5 Punkten bewertet. Egal ob es das Jumping, Recovery, Escape oder Striking betrifft. Wenn man eine Fähigkeit steigern möchte, muß man einen oder mehrer andere Punkte reduzieren. Man muß hier schon Kompromisse schließen, damit unser Mann nicht nach drei Schlägen liegen bleibt und gepinnt wird. Das Kämpfer Profil bestimmen wir selbst, indem wir uns einen Namen und einen „furchterregenden“ Spitznamen geben. Die Einmarschmusik und das -video suchen wir uns aus dem vorhandenen Repertoire aus. Man kann sich jeden Titel und jedes Vidoe ansehen und dann seine Wahl treffen. Wenn man die Trailer der Damen sich genauer betrachtet, fällt eine Entscheidung garantiert nicht leicht. Der Punkt Logic stellt das Kampfverhalten unseres Haudegens ein. Ob man nun am Anfang eher auf Schläge steht oder am Ende der Meister der Aufgabegriffe ist, muß man nach seiner eigenen Move List bewerten. Zum Schluß speichert man seine Einstellungen ab und kann sich nun auf das wesentlich stürzen - das fighten. Der Exhibition Modi bietet die beste Grundlage um sich mit Erfahrungen zu füttern und das Kampfverhalten seines Mannes oder Frau auszuloten. Eine Battle Royal oder Royal Rumble sollte man sich aufheben, wenn man sich seiner Sache schon etwas sicherer ist. Zu Beginn sollte man es mit dem Single-, Tag Team-, Handicap, Triple Threat oder Fatal 4 Way Matches versuchen. All diese Spielmodis bieten im nächsten Bildschirm ihre Variablen an. Das sind unter anderem das Hardcore- , das Käfig-, Leiter Match. Das Table Match oder das TLC (Table-, Ladder- und Chairs) versprechen eine Menge an Unterhaltung für uns Spieler. Für die geübten Spieler bietet sich das Ironman Match geradezu an. Doch wie gesagt, dazu muß man schon etwas gespielt haben und die Stärken seines Wrestlers genau kennen.

Der nun folgende Regelbildschirm läßt uns einiges ändern, was die Matchlänge angeht (5-60 min. bzw. unendlich), die Zeit außerhalb des Rings u.s.w. Ist hier alles geklärt, sollten wir nicht länger warten und Taten folgen lassen. Lehnt euch zurück und genießt den Einmarsch mit seinen Pyroeffekten, Musik- und Videoshow und den Zuschauern mit ihrer Begeisterung. Dann aber wird es ernst, denn nun möchte man seinen Gegner ordentlich beharken, damit man selbst nicht unter die Räder kommt. Was auffällt, das die Bewegungen und Move´s ganz geschmeidig ablaufen und kleine Effekte (wackeln des Ringseils) dem ganzen einen realistischen Touch geben. Dagegen sprechen, das fehlende Blut und Verletzungen, die nicht eintreten. Wenn man seinen Gegner ordentlich mit dem Vorschlaghammer oder der Eisenstange bearbeitet hat, sollte man doch annehmen, das die Haut wenigstens aufplatzt. Aber nein. Unser Gegenüber hat zwar schwer zu schlucken an den Treffern, aber er bleibt unversehrt. Das ganze mag zwar den „Ab 12 Jahre“ Status eingebracht haben, doch den Hardcore Wrestlern fehlt hier etwas. Der Ringrichter hält sich aus gutem Grund etwas weiter vom Geschehen, denn schnell ist er mitten drin und bekommt auch etwas auf die Nuss. Das ganze wirkt sich nachteilig beim Pinnen aus. Denn dazu läuft der Referee erst quer durch den Ring und kniet sich behäbig daneben, bevor er mit dem zählen beginnt. Das unser Gegner nicht so lange liegen bleiben mag, ist verständlich. Amüsant ist das Ringrichterverhalten beim Tag Team Mode. Betritt man ohne Grund den Ring, kommt der Bursche sofort um uns aus dem Ring zu schicken. Natürlich nicht ohne Diskussion und das dauert seine Zeit. Damit kann man seinem Tag Team Partner aus einer heiklen Situation retten (oder auch schaden). Hat man sich seine ersten Sporen verdient, sollte man die Meisterschaften ins Auge fassen. Dazu müssen wir für jeden Titel eine Reihe Kämpfe absolvieren. Die Art der Kämpfe ist unterschiedlich. Das können u.a. Käfig-, Table- oder Leiter Matches sein, gegen ein bis drei Gegner. Meist sieht es so aus, das ihr am Ende der beliebte Spielball aller seid. Dann heißt es: alle auf den. Jaja, und so sollen wir die Titel holen??? Doch nach jedem verlorenem Kampf kann man durch unendliche Continues wieder antreten. Sollte man es wirklich einmal nicht schaffen, sich gegen seine Gegner durchzusetzen, dann kann man die Exit Variante nutzen und hoffen, das beim nächsten Versuch ein andere Gegner zugelost wird.


Über einen Verlust seiner Errungenschaft braucht man nicht nachzudenken, da nach jedem erfolgreichen Kampf automatisch gespeichert wird. Mit jedem Titelgewinn schaltet man sich in der Wrestlerauswahl einen neuen Charakter frei, die dann zur freien Verfügung bereit stehen. Der Punkt Battle for the Belt bietet euch einen richtigen Nervenkitzel, wenn zwei Leute gegeneinander spielen. Hier können Gürtel gesetzt werden und ein neuer Champion geboren werden. Also kann man seine erarbeiteten Titel hier aufs Spiel setzen und diese Gegen einen Freund verteidigen. Der Menupunkt Title Shot bietet für jeden die Möglichkeit 51 Gürtel zu gewinnen. Fein säuberlich unterteilt in die Schwierigkeitsgrade geht es auf eine schwere Mission. Denn hier gibt es keine Continue´s. Verliert man, war alles umsonst und man beginnt von vorn. Wenn das keine Herausforderung ist ... Wrestlemania X8 ist grafisch und spielerisch das beste, was bisher für dieses Genre auf dem Markt ist. Ich weiß, ist bisher nicht viel. Doch unschlagbar ist auch X8 nicht. Denn es gibt viele Kleinigkeiten, die man hätte besser machen können, oder gar müssen. Das beginnt bei dem oben erwähnten fehlenden Blut und Verletzungen und endet bei der mangelnden musikalischen Unterstützung im Fight. Bei so einem Spiel muß auch im Kampf selbst eine trashige Stimmung herrschen, die das Leistungspotential noch einmal nach oben schraubt. Doch es herrschen eher sanfte Töne im Geschehen und auch die Zuschauer könnten akustisch etwas mehr Spektakel machen. Die Anzeigten für die Motivation bzw. Adrenalin sind zwar ok, doch auch da hätte man etwas mehr ins Detail gehen können, was die Leidenszeit der Wrestler betrifft. Was mich wundert, warum unser Wrestler noch einer Handvoll Move´s im blauen (schwachen) Bereich ist, wogegen der Gegner diese Färbung erst nach 10 „Stockschlägen“ erreicht??? Schön anzusehen ist allerdings die Mimik der Wrestler, von der man den Schmerz schön ablesen kann. Auch die Geräuschkulisse stimmt, wenn der Gegner (oder wir) vom Käfig stürzen und heftig auf dem Ringboden aufschlagen. Auch wenn X 8 noch einige Verbesserungen bedarf, bleibt am Ende ein gutes Wrestling Game, in das man beruhigt investieren darf.

PLUS - MINUS LISTE

+ tolle Grafik und Bewegungsabläufe
+ alle WWE Wrestler von Rang und Namen
+ gehobener Schwierigkeitsgrad
+ große Moveauswahl
+ lange Spielmotivation

- schwache musikalische Untermalung
- fehlendes Blut / Verletzungen
- kein „so“ umfangreicher Create Mode
- nur 6 versteckte Wrestler zum freispielen

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher THQ
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Legends of Wrestling

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
72%

MULTIPLAYER:
84%

GESAMTWERTUNG:
82%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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