SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Konami

GENRE:             Sport
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 26.09.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem die GBA Version dieses Titels schon vor einiger Zeit abgehandelt wurde, folgt nun die GC Umsetzung. Die 20 besten Tennisspielerinnen der Welt kämpfen um Weltranglistenpunkte und natürlich um Kohle. Und wir dürfen einer dieser Damen dabei helfen, die anvisierten Ziele zu erreichen. Für alle, die sich schon freuen, dem blonden russischen Häschen Anna Kournikova zum ersten Grand Slam Sieg zu verhelfen, werde ich enttäuschen müssen. Denn trotz Lizenz ist die gute Anna nicht mit auf Tour. Dafür aber die gesamte „Stöhn- und Schreiriege“ des WTA Zirkusses - Hingis, Huber, Seles u.s.w. Bevor wir aber die gelbe Filzkugel übers Netz schicken können, legt das Spiel einen Speicherstand auf der MemCard an. Und was die Speicherkarten angeht, ist das Spiel sehr wählerisch. Denn Pro Tennis WTA Tour akzeptiert nur Nintendo, Thrustmaster und Jöllenbeck MemCard´s. Logic 3, bigben und Brooklyn Karten werden mit Mißachtung gestraft. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich dieses Game zuzulegen, sollte vorher abchecken, welche MemCard´s er verwendet. Das Hauptmenu bietet drei Spielmodis, von denen lediglich die WTA Tour die Turniercharakteristik an den Tag legt. Die Exhibition und Tournament Modis bieten zwar auch Tennis Action satt, aber ohne zählbares Resultat. Das Option Menu bietet Einstellungen für den Sound sowie die Geschwindigkeitsanzeige in Meilen oder km/h. Die Kamera kann fest an einer Seite des Platzes arrangiert werden oder sie wechselt mit unserer Spielerin die Seiten, so das sie ständig hinter uns fixiert ist. Wer sich die Spiele der Konkurrenz nicht ansehen will, der kann hier festlegen, das diese Spiele per Tastendruck durchgeschaltet werden. Im Controller Setup läßt man uns die Wahl zwischen dem Easy und Expert Modus, wobei die Tastenbelegung jeweils oben im Bild angezeigt wird. Der Rumbleeffekt ist von Haus aus eingeschaltet, kann aber hier deaktiviert werden. Um sich mit dem Spiel- und Schlagverhalten vertraut zu machen, bietet sich ein Exhibition Match geradezu an. Hier läßt sich noch einiges ausprobieren bevor es ernst wird. bevor man sich an ein Doppel wagt, sollte man im Single Mode schon einige Erfahrungen gesammelt haben. Die Spielerinnen Auswahl wird erleichtert, in dem man uns neben dem Namen, der Nation und dem Alter, die Leistungsdaten mitteilt.


Die 5 Eckdaten beinhalten die Ausdauer, die Power, die Technik, die Geschwindigkeit und die Ballkontrolle. Danach entscheiden wir uns für eine der Gegnerinnen und legen dazu noch deren Schwierigkeitsgrad zwischen Easy, Normal, Hard und Very Hard fest. Die Platzauswahl ist am Anfang noch recht beschaulich, denn nur zwei Spielorte stehen zur Verfügung. Die Platzauswahl bezeichnet neben dem Land und dem Turniernamen auch den Bodenbelag und das Ballverhalten (Geschwindigkeit und Sprungverhalten). Noch schnell festgelegt, wieviel Spiele pro Satz, Sätze an sich und Feinheiten wie Einstand, Tie Break und Ausdauerwerte und schon kann es losgehen. Schon beim Einschlagen und der Spielerinnen Vorstellung bekommen wir den ersten Eindruck von der Geräuschkulisse. Und da muß ich sagen - Wow! Das ist richtiges Tennis Feeling. Ob nun das reine Jubeln oder das rythmische Klatschen zum Ansporn, alles paßt. Am besten gefällt mir das rufen eines Fan´s in die Stille des Courtes. Wenn alles ruhig ist und gespannt auf den Aufschlag wartet, schreit jemand den Vornamen seines Idoles. Die Referee´s ummanteln das Spielgeschehen mit klaren und deutlichen Aussagen zum Stand in Englisch oder bei den French Open natürlich in Landessprache. Akustisch so perfekt wie bei einer Liveübertragung im TV. Hat man sich den ersten Eindruck von der Steuerung verschafft und gemerkt, das schnelles Punktemachen nicht besonders einfach ist, kann man sich im Turniermodus darauf einspielen, wie die WTA Tour abläuft. Im Turniermodus bestimmt man aber selber noch die Zusammenstellung der Partien und legt auch die Größe des Turniers fest. Die WTA Tour bietet wie schon gesagt, die größte Herausfordeung des Spiels. Man muß sich gleich am Anfang auf eine Spielerin festlegen und mit ihr das bestmögliche aus der Tour machen. Nachdem wir uns für das Einzel oder Doppel entschieden haben, belegen wir einen der drei Speicherplätze, wo unsere Fortschritte auf der Tour abgelegt werden. Zum nachlesen wird uns der aktuelle Spielort, die momentane Weltranglistenbelegung und die verdiente Kohle angezeigt. Nun suchen wir uns eine der Damen aus, der wir zu Ruhm und Ehre verhelfen wollen. Die nächste Einblendung ist die Weltrangliste, die leider nicht bei Null beginnt, sondern schon vorgefertigte Platzierungen und Punktestände besitzt.

Wer sich für die Anke Huber zum spielen entschieden hat (Platz 19 mit 301 Pkt.) muß sich ganz schön strecken um an die Capriati (Platz 1 mit 3629 Pkt.) heranzukommen. Neben den Weltranglisten Punkten sehen wir noch die Qualitätspunkte, die für fehlerfreies spielen vergeben werden. Die Preisgeldspalte ist das einzig ausgeglichene in diesem Modus. Hier beginnt jeder bei Null. Nun wird das erste Turnier begonnen und man sieht das auszuschüttende Preisgeld und auch die Wertigkeit des Turniers. Die Stufe 4 ist die unterste Wertigkeit die es gibt und eine Grand Slam Veranstaltung hat demnach den 1 Rang. Das macht sich auch an der Teilnehmerliste bemerkbar. Die großen Namen fehlen bei dieses niedrigen Veranstaltungen fast immer. Das ist unsere Gelegenheit, Boden bei den Weltranglistenpunkten gutzumachen. Daher sollte der Turniersieg immer unser Ziel sein. Bei den Grand Slam Turnieren sieht es ein klein wenig anders aus. Hat man sich zum Ziel gesetzt, unsere Anke Huber wieder nach oben zu führen, da hat man wenig Chancen ein Grand Slam Turnier zu gewinnen. Die Eigenschaftswerte der „schlechten“ Spielerinnen sind einfach nicht ausreichend genug, um einer Martina Hingis oder Serena Williams in der ersten Runde ein Bein zu stellen. Zumindest wird es ein verdammt harter Job, dies zu versuchen. Jeder, der was auf sich hält, wird sich aber weigern zu versuchen, Jennifer Capriati auf dem ersten Platz der WRL zu halten. Dazu fehlt einem einfach der Ansporn. In neun Turnieren, davon 4 Grand Slam, muß man das beste geben um seine Ziele zu erreichen. Leider ist nach diesen 9 Turnieren Schluß und man kann seine begonnene Arbeit nicht fortsetzen, sondern muß neu beginnen. Das ist nicht gerade das gelbe vom Ei. Natürlich hat man noch die Doppel Variante bei der Tour, die einem noch einmal das letzte abverlangt, aber etwas mehr hätte auch nicht geschadet. Das Speichern der Tour erfolgt erst nach Beendigung des Finals, was für ein weiterspielen „zwischendurch“ unvorteilhaft ist, denn für ein Turnier 2 Ranges sollte man etwa 2 Stunden einplanen. Der Multiplayer Mode bezieht bis zu 4 Leute ein, die sich im Exhibition oder Tournament mit bzw. gegeneinander messen können. Der Spaßfaktor kommt dabei nicht zu kurz, wie wir aus eigenen Erfahrungen bestätigen können. Die Spaßbreite reicht dabei von Schuldzuweisungen bis zur blanken Häme und Verspottung des Gegners.


Über die akustischen Zulänglichkeiten hab ich mich ja schon weiter oben ausgelassen und festgestellt, das dieses Spiel damit in der ersten Liga spielt. Die Musik ist zwar eher der Durchschnitt, aber von der Sprachausgabe und der Kulissengestaltung her ist es naherzu perfekt. Auch an der grafischen Gestaltung gibt es eigentlich nicht viel auszusetzen. Die Bewegungsabläufe und die Schlaghaltung sind authentisch verarbeitet und auch die Schattenspiele auf dem Court sind gelungen. Die Zeitlupen offenbaren nicht nur den Punktgewinn, sondern zeigen uns auch das Gefühlsleben der Spielerinnen. Ob Freude oder Ärger kann man nach dem Ballwechsel deutlich von den Gesichtern ablesen. Auch die Darstellung der Gesichter kann man als gelungen bezeichnen, denn erkennen tut man die Spielerinnen schon. Sogar an die Haarspangen der Anke Huber wurde gedacht. Nur die Körperproportionen wirken in der Slowmotion nicht ganz so rund. Das Schlag- und Ballverhalten wurde ebenfalls gut umgesetzt, wobei manche Schläge nicht so kommen, wie gedacht. Dazu muß man aber sagen, das das Stellungsspiel der Spielerin zum Ball dafür ausschlaggeben ist. Abschließend muß man sagen, das Pro Tennis WTA Tour ein ordentliches Tennisspiel abgibt, das lediglich durch die Einschränkung der MemCard einen faden Nachgeschmack hinterläßt.

PLUS - MINUS LISTE

+ wunderschöne Geräuschkulisse
+ gut animierte Spieler- und Schlagverhalten
+ original Namen durch Lizenz
+ gelungenes Ballverhalten auf den unterschiedlichen Plätzen
+ freispielbare Courts

- nur Nintendo, TM und InterAct MemCard verwendbar
- insgesamt etwas wenig Spieltiefe
- Leistungsgefälle der Spielerinnen zu krass
- kein Multiplayer im Tour Mode

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Konami
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
79%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
84%

MULTIPLAYER:
81%

GESAMTWERTUNG:
79%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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