SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
Swingin Ape

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      7 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    2-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 13.01.2004


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: Ja
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Ballerspiele erfreuen sich nach wie vor allergrößter Beliebtheit. Obwohl im groben ja immer dasselbe geboten wird ist der Action Kick immer noch der Hauptgrund für den Kauf eines solchen Spiels. Mal den dicken Max markieren und einfach mal ballernd die Sau rauslassen ist dementsprechend immer wieder der Kaufgrund solcher Spiele. Das alles trotz immer mehr Taktik und Schleichgames. Metal Arms bedient dieses Genre auch, bietet aber zeitgleich Freunden der Mechwarrior Spieler alter Tage zumindest einen Hauch dieses Feelings und könnte gerade deswegen eine größere Zielgruppe ansprechen. Erstmals auf der GC im letzten Jahr angespielt war der erste Eindruck eigentlich eher mäßig. Aber Messeeindrücke und heimische Couch Gefechte waren schon immer zweierlei und man durfte gespannt sein was den Ballerfan hier erwartet. Hintergrund der Pseudo Story ist die Zukunft und der Planet Eisenstern. Eine Welt in der die sogenannten Droiden lebten. Eine Rasse eigentlich putzig aussehender Roboter. Unter ihnen ein Wissenschaftler, der an einer neuen Super Version eines Droiden arbeitete. Wie es nunmal in diesen Geschichten so ist geht so ziemlich alles schief was nur schiefgehen kann und der neue Super Droide macht sich selbstständig und beginnt unter dem Namen Rostfluch von nun an den Planeten zu beherrschen. Irgendwann lag der Planet in Schutt und Asche und die letzten überlebenden Rebellen zogen sich in ein Versteck zurück. Auf einer ihrer Erkundungstouren fanden sie einen seltsamen kleinen Droiden mit einem ungewöhnlichen Symbol auf dem Helm. Sie brachten ihn in ihr Lager und peppelten den Burschen wieder auf. Kaum aufgewacht war nun der Held des Spiels geboren - Glitch. Diesen unscheinbar aussehenden Charakter steuert Ihr nun durch das Spiel und versucht mit hilfe der Rebellen General Rostfluch das Handwerk zu legen. Ausgestattet mit Pseudo Waffen und in futuristischen Umgebungen geht es von nun an zur Sache. Positiv das man dem Spiel einen 60Hz Modus verpaßt hat, was man gerade in einem solch actiongeladenen Game auch spürt. Die Memory Card belegt mit 7 Seiten nicht soviel Speicher und speichert damit alle Erfolge unter einem Savegame ab. Desweiteren bietet das Spiel überraschenderweise komplett deutsche Texte als auch Sprachausgaben. Metal Arms ist sicher kein Killer Titel im Hause Vivendi. Deswegen immer schön das auch solche Titel lokalisiert werden. Das Hauptmenu ist relativ schlicht und bietet euch einzig die Kampagne zu beginnen oder in den Multiplayer für bis zu 4 Spieler einzusteigen. Wählt man die Kampagne an wird zunächst ein wenig verzweigt. Ihr könnt hier nun ein neues Spiel beginnen, ein gespeichertes fortsetzen oder per Level Select jederzeit bereits abgeschlossene Level erneut spielen.


Eine große Stärke im Spiel, da man relativ viele Secrets in jedem Level finden kann, die Einfluß auf Spielinhalte haben und man so jederzeit nochmal eines anwählen kann um noch nicht gefundene Dinge zu suchen. Dazu kommt der Vorteil das alles unter einem Profil gespeichert wird. Wichtig dann wenn Ihr im Multiplayer loslegen wollt. Dann werden erspielte Upgrades auch dort nutzbar. Vor dem Spieler liegen knapp 40 Level, die es zu bestehen gilt und die man in 4 Schwierigkeitsgraden spielen kann. Auch hier kann man schonmal anmerken das in Sachen Spiellänge und Anspruch ein gelungenes Game vor dem Spieler liegt. 15-30 Stunden je nach Schwierigkeitsgrad sitzt man an diesem Spiel ohne dabei alle Secrets geholt zu haben. Doch kommen wir zum Kern des ganzen, dem Gameplay. Metal Arms ist zunächst ein Third Person Shooter, der in weiten und teilweise sehr ausladenden 3D Welten spielt. Ihr seht euren Charakter also in voller Größe. Etwas Kritik gibt es hier an der etwas nahen Kamera hinter dem Charakter. Ein bißchen weiter weg hätte man die Kamera schon ausrichten können. Gerade in engen Schluchten oder Gängen merkt man dies. Eingeteilt sind die Level in verschiedene Gameplay Varianten, was der Abwechslung sehr gut tut. Neben Balleraction, die Ihr laufend hinter euch bringt gibt es reichlich Vehicle und gepanzerte Fahrzeuge die Ihr steuern könnt und müßt um voran zu kommen. Ziel in jedem Level ist es sich durch Unmengen an Gegnern zu kämpfen und dabei gewisse Aufträge ausführen. Einfach nur eine Gegend feindfrei zu machen, einen Boss zu finden oder gefangene Droiden zu befreien. Auch hier ein Aspekt das man viele Level nicht allein steuert. Leider befehligt man andere Droiden nicht, bekommt aber immer wieder die Gelegenheit mit bis zu 5 Droiden in den Kampf zu ziehen, die dann eigenmächtig agieren. Nur das sie euch bis in den Tod folgen wenn es sein muß ist die einzige Konstante. ;-) Die Steuerung ist in Metal Arms an gewohnte Mechanismen angelehnt, bietet aber keine Möglichkeit diese zu ändern. So läuft Ihr nach allen Richtungen mit dem 3D-Stick, während der C-Stick der Drehung des Charakters nach allen Seiten sowie oben und unten dient. Wer also gängige FPS spielt kommt mit der Steuerung sehr schnell zurecht. Dabei steuert sich Glitch äußerst direkt und damit eigentlich sehr gut. Da man diese Reaktion aber auch noch anpassen kann ist für Freunde des verzögerten Laufens und Ballerns auch gesorgt. Das Spiel bietet zwar laut Einstellungen einen Zielmodus, nur bemerkt man diesen kaum. Finde ich hier gut und macht das Spiel allein dadurch nicht so leicht. Ihr müßt also mit dem C-Stick Gegner immer aktiv anvisieren. Dabei wechselt das sichtbare Fadenkreuz in ein tiefes rot und zeigt damit an das es Zeit ist abzudrücken.

Geschossen wird wie gewohnt mit der R-Taste, wobei hier eine Änderung gegenüber anderen Spielen dazu kommt. Glitch verfügt über eine primäre und sekundäre Waffe. Dient die R-Taste zum abfeuern der primären Waffe, so wird die sekundäre per L-Taste bedient. Vor allem Granaten die als sekundäre Waffe gelten lassen sich zusammen mit mächtigen Schußwaffen ideal bedienen. Sie fliegen in einer sehr gelungenen physikalischen Kurve in Richtung Gegner und machen oftmals den entscheidenden Unterschied aus. Allerdings ist z.b. auch ein Sniperaufsatz oder diverse Sprengsätze eine sekundäre Waffe, die es immer wieder einzusetzen gilt. Lob gibt es für die Auswahl der Primärwaffen. Natürlich nur Pseudowaffen enthalten ist die Auswahl aber richtig gut. 17 davon stehen euch zur Verfügung, die Ihr im Verlauf aber erst finden müßt oder kaufen könnt. Angefangen bei einem einfachen Laser reicht das über diverse Raketen und Geschoßwerfer bis hin zu vielsagenden Waffen wie einer Schrotkanone oder einem Sägeblatt Gewehr. Das schöne dabei das jede Waffe irgendwann ihren Sinn hat und man sich nicht auf eine konzentriert. Natürlich findet man mit der Zeit seine bevorzugte Wumme wie in jedem Shooter, aber man muß alle mal einsetzen. So könnt Ihr z.b. mit dem Sägeblatt Gewehr nicht nur Gegner in mehrere Teile trennen, sondern eben auch Stahlseile die eine Plattform halten. Nur so macht man Wege und Plattformen begehbar. Was auch heißt die Levels sind bei weitem nicht nur geradeaus und eben. Im Gegenteil. Per A-Taste habt Ihr einen einfachen wie auch einen Doppelsprung um hohe oder weit entfernte Plattformen erreichen zu können. Das macht das Feature Entdeckerdrang aus. Denn an Secrets findet man neben neuen Waffen nur so z.b. diverse Chips um Multiplayer Arenen freizuschalten oder Geld in Form von Ringen, die man im Shop gegen diverse Upgrades eintauschen kann. Auch etwas das mir sehr gefallen hat. Viele Waffen und deren Wirkung könnt Ihr upgraden und damit in Sachen Reichweite, Feuer und Durchschlagskraft erhöhen. In Anbetracht dessen was man euch schon früh im Spiel an Gegnern entgegenschickt nichts was man unterschätzen sollte. Vor allem wenn man wirklich auf massig Gegner trifft entfaltet das Spiel einen gelungenen Balleranspruch und Spielspaß. Zusammen mit anderen Droiden und den eigenen Wummen angreifende Gegner zusammenschießen macht Laune. Einzige Schwäche ist aber hier ab und zu die Framerate wenn zu viel auf dem Screen los ist. Zwar kein Einbruch in dem Sinne aber ein sichtbarer Umstand. Auch hier ist manchmal die zu nahe Kamera ein wenig störend, da man durch die direkte Steuerung manchmal Gegner auch verfehlt weil man sich einfach zu schnell dreht und auch zu weit. Per X und B schaltet man zwischen seinen Waffenvarianten durch, was hier wie ein Pausenmodus funktioniert.


Geht euch also mitten im Gefecht mal die Munition aus, so ist ein Waffenwechsel mit einer Spielpause verbunden. Nachschub gibt es beim Ableben der Gegner oder liegt in Nieschen, hinter Felsen oder in diversen Bauten herum und es gilt danach zu suchen und einzusammeln. Durch die weiten und vor allem teilweise hohen Level ist heimliches Angreifen auch gegeben. Von weit oben Raketen oder Granaten in eine Gegneransammlung zu werfen ist kein Problem. Sprünge aus großer Höhe sorgen auch nicht für ein Ableben was Frustmomente dadurch minimiert. Dafür sorgen auch reichlich Rücksetzpunkte, die gut platziert sind und vor allem eine erweiterbare Lebensleiste. Immer etwas das mir persönlich sehr gefällt. Eure Spielweise sorgt also nicht nur beim Ballern dafür wie gut und schnell Ihr vorankommt. Auch spielt bei diesen Dingen das jederzeit mögliche Wiederholen eines Levels eine Rolle. Selbst Rätsel sind enthalten, die man zum einen durch bekannte Schaltervarianten eingebaut hat wie aber auch so geniale Dinge wie das Hacken eines Gegners. Dann übernehmt Ihr diesen Gegner auch und könnt so z.b. eine gegnerische Basis erstmal durchlaufen und erkunden ehe Ihr selber loslegt. Dazu viele kleine Geheimräume und Gänge die man finden kann und in denen man eben die Secrets oftmals findet. Gerade das finden der Energiebehälter für das Upgraden der Energieleiste erinnert so stark an Metroid Prime. Aber wiegesagt, das ist noch nicht alles. Wer das Laufen mal satt hat kann in vielen Level mitten im Level in Panzer oder fliegende Vehicle steigen und ballernd die Gegend unsicher machen. Manche Level entsprechen sogar nur einem reinen Racerpart. Hier steuert Ihr das Gefährt, während ein CPU Dödel im Geschützturm ankommende Gegner umnietet. Spielt sich so relativ entspannend, macht aber dennoch Spaß, da Ihr euch nur um die Wege sorgen müßt. Die Umgebungen mancher Level hätte man ein wenig heller machen können. Gerade in Höhlen spielt man sehr oft in recht dunklen Umgebungen. Erhöht zwar den Schreckeffekt wenn gut getarnte Gegner aus Seitengängen springen, vergleicht man es aber mit Oberflächen Leveln in denen es zur Sache geht so machen diese wieder wesentlich mehr Spaß. Für mich die größte Stärke des Spiels, das man die Balleraction gut umgesetzt hat. Trotz der Kritik am Viewpoint. Eingebettet ist alles in eine ordentliche Grafik, die durchaus zu gefallen weiß. Auch hier möchte ich die Außenlevel ansprechen, die zumindest NextGen Niveau haben. Eine klare Grafik, die auch vielerlei Texturen bieten. Weitsicht ohne Einbußen und die Waffeneffekte sind hier positiv zu vermerken. Dazu im Gegensatz sind die dunklen Level eben wiederum recht farbarm, was aber nunmal auch durch die Helligkeit vorgegeben ist.

Ein Metroid Prime erreicht das Spiel keinesfalls, muß sich aber in vielen Abschnitte vor anderen Spielen des Genres nicht verstecken. Der Sound ist stimmig, actiongeladen und wird durch viele kleine Effekte unterstützt. Seien es die Waffenklänge oder auch die zahlreichen Kommentare vieler Gegner und vor allem der eigenen Droiden. Reden zwar viel Blödsinn daher, sorgen aber für Unterhaltung. Was mich stört ist im Spiel die Tatsache das man im Level selber nicht speichern kann. Da viele wie schon erwähnt recht lang sind muß man wohl oder übel ein Level zu Ende spielen um das Spiel speichern zu können. Hier hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht. Ist eigentlich auch nicht mehr zeitgemäß in Zeiten wo man auch schonmal Punktgenau in einem Ballergame speichern kann. Dennoch unterhält der Single Player, bietet genug Anspruch und Spiellänge um Ballerfreunden zu gefallen. Der Multiplayer im Spiel glänzt ebenfalls durch ein ganz bestimmtes Feature. Manche Locations sind so gut hinbekommen, das man sich diese in anderen Spielen als Umgebung wünscht. Nicht grafisch in dem Sinne, sondern wie sie aufgebaut sind. Nicht zu klein, aber auch nicht riesig bieten sie für jeden Anspruch etwas. Alle thematischen Umgebungen des Hauptspiels sind dabei enthalten. Dazu 7 Spielmodi von reinen Deathmatches bis hin zu reinen Panzer und Vehicle Schlachten reicht die Auswahl. Leider bietet das Spiel keine Bots in dem Sinne die man bearbeiten kann. Man kann sogar allein jeden Spielmodi anwählen und spielen, läuft aber dann kurioserweise durch feindfreie Areale. Wirkt dann natürlich etwas komisch. Erst mit mehreren menschlichen Spielern kommt dann Freude auf, wobei hier klar das Augenmerk auf dem Kampf gegeneinander liegt. Wer also auf Bot Geplänkel a la PD schwört wird hier enttäuscht werden. Durch das Profile Feature könnt Ihr wie schon erwähnt euren hochgepushten Charakter aus dem Single Player in's Feld führen. Technisch merkt man erst bei 4 Spielern einen Unterschied in Sachen Gamespeed. Wobei man hier auch einen großen TV Bildschirm haben sollte um Spielspaß zu erreichen. Gerade bei den zahlreichen Waffeneffekten, dem Viewpoint und vor allem bei Panzerschlachten leidet auf kleinen Bildschirmen die Übersicht. Im großen und ganzen überrascht Metal Arms positiv. Vor allem der Single Player mit seiner anspruchsvollen Balleraction weiß zu gefallen. Soviel Spiele dieser Art gibt es nicht auf dem GameCube. Man spielt vor allem lange und wird durch die spielerische Abwechslung unterhalten, so das es eigentlich selten langweilig wird. Das Upgradefeature für viele Bereiche des Spiels, das man jedes Level jederzeit nach noch nicht gefundenen Secrets spielen kann erhöhen auch den Wiederspieleffekt. 4 Schwierigkeitsgrade, die gut angepaßt sind und eine gelungene Steuerung zählen weiter zu den positiven Dingen. Ein bißchen weiter weg in Sachen Viewpoint und die ein oder andere technische Schwäche weniger und das Spiel wäre eine echte Überraschung. Aber auch so ein Spiel das zu den besseren gehört und das sich Fans dieser Art der Balleraction durchaus mal anschauen sollten.


PLUS - MINUS LISTE

+ Unterhaltsame Balleraction
+ Spiellänge und Anspruch
+ Viele Secrets zu finden
+ Gelungene Waffen
+ Komplett deutsch
+ Racereinlagen
+ Multiplayer Arenen
+ Upgradebare Waffen/Lebensleiste

- Kein Speichern in den Leveln
- Framerate bei sehr viel Screenaction
- Viewpoint etwas zu nah
- MP nur für menschliche Kontrahenten interessant

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- P.N.03
- Resident Evil Zero
- Men in Black II
- SW: Bounty Hunter
- Resident Evil

WERTUNG

GRAFIK:
76%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
74%

MULTIPLAYER:
72%

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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