SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Treasure

GENRE:             2D-Shooter
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Mehrsprachig
MEMCARD:      4 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    4-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 27.05.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Arcade Shooter der ganz alten Machart wie man sie aus Urzeiten aus den Spielhallen kennt sucht man auf den Heimkonsolen fast vergebens. Wenn dann wird man noch gerade so auf dem GBA fündig. Wobei auch dort die 2D Side Scroll Shooter den Ton angeben. Im Screen von unten nach oben zu spielen ist da fast schon ein Relikt aus alten Zeiten. Nun die Zeiten ändern sich und der GameCube wird mit genau mit so einem Spiel bedacht - Ikaruga. Von niemand geringerem als den Jungs von Treasure entwickelt konnte man sich einiges erwarten. Schließlich war deren Erstlingswerk Sin & Punishment auf dem N64 seinerzeit ein echtes Knaller Game. Positiv das sich Atari die Rechte für den europäischen Markt sicherte und so auch deutsche Spieler in der Genuß dieses Spiels kommen. Der Hintergrund des Spiels ist mal wieder eine typisch heroische Geschichte. Auf dem Inselstaat Horai begann das Unheil in Form eines namensgleichen mächtigen Mannes. Dieser entdeckte einen Gegenstand der sich Macht der Götter nannte. Damit war er in Besitz unvorstellbarer Kräfte und begann mit seinen Schergen einen Feldzug gegen seine Untergebenen. Nur eine Untergrundgruppe namens Tenkaku stellte sich ihm in den Weg. Allerdings wurden sie in allen Schlachten vernichtend geschlagen. Nur einer überlebte - Shinra. Durch einen glücklichen Umstand überlebte er einen Abschuß und stürzte auf ein Dorf namens Ikaruga. Die Einwohner pflegten den jungen Helden und rüsteten schlußendlich das beschädigte Kampfflugzeug mit Waffen und neuen Fähigkeiten aus. Wieder bei Kräften schwang sich Shinra erneut in sein Kampfluggzeug dem die Bewohner des Dorfes den Namen Ikaruga gaben. Von nun an kämpft Ihr in der Rolle von Shinra gegen die Schergen des Horai. Nette Story die im Spiel allerdings keinerlei Rolle spielt. Das heißt Sequenzen oder ähnliches sucht man vergebens. So kann man auch verschmerzen dass das Spiel komplett in Englisch gehalten ist. Nicht vorhanden ist ein 60Hz Modus. Die Memory Card wird dafür mit 4 Seiten äußerst sparsam behandelt. Ohne großen Schnickschnack gelangt der Spieler auf das Hauptmenu das einiges für den Spieler bereithält. Neben den Spielmodi um zum einen das Hauptspiel zu starten, die Modi Conquest, Practice, Challenge oder das Tutorial findet der Spieler viele weitere Punkte. Zum einen die Optionen die es euch erlauben den Spielbildschirm vertikal oder horizontal zu nutzen, den Sound Mode einzustellen oder die Anzahl der Continues zu wählen. Dazu die Einstellung für den Schwierigkeitsgrad und den sogenannten Extensions. Diese bilden Scoregrenzen im Spiel nach denen der Spieler ein Bonus Continue erhält. Zum Thema Bildschirmeinteilung gibt es später einiges zu besprechen. Desweiteren der Punkt Extras den man durch das reine Spielen freischaltet.


Hier findet man je nach Spieldauer z.b. Artworks zum Spiel die Zeichnungen der Charaktere oder anderen Dingen zeigen. Schön das euch zumindest angezeigt wie lange man spielen muß oder welchen Modus man schaffen muß um hier die Secrets zu aktivieren. Für einen ersten Kontakt mit dem Spiel sollte man den Practice Mode nutzen und muß sehr schnell erkennen das in der Tat ein ungewöhnliches Spiel vor einem liegt. Kern des Spiels ist es mit dem Kampfflugzeug im Screen von unten nach oben oder von links nach rechts Unmengen an Gegnern zu eliminieren und möglichst nicht getroffen zu werden. Kommen wir gleich zum Thema Bildschirm. Es gibt in der horizontalen Darstellung 3 verschiedene Varianten. Allen gemein ist die Tatsache das hier nicht im Vollbild gespielt wird. Maximal 80% des Bildschirms werden genutzt und es bleiben links und rechts schwarze Balken übrig. Das ist sehr ungewöhnlich und eher ein Tribut an die Automaten der alten Zeit. Vorteil ist die Tatsache das die Wege die man mit dem Flugzeug nach links und rechts zu gehen hat gering sind und die Action auf engem Raum vonstatten geht. Kurios das es aber trotzdem im Vollbildschirm geht. Denn in der vertikalen Einstellung fliegt man nun a la R-Type oder Gradius von links nach rechts ohne das Balken oben und unten erscheinen. Etwas gewöhnungsbedürftig das die Bildschirm Anzeigen nicht mitgehen sondern in der horizontalen Einstellung bleiben. Hintergrund ist die Tatsache das Treasure diesen Modus für spezielle Fernsehgeräte konzipiert hat, die das Drehen des Bildschirms erlauben. Was in der PC Branche auch bei uns vorhanden ist dürfte im TV Sektor eher die Ausnahme sein. Ich persönlich konnte mich bis zuletzt nicht 100%ig mit der horizontalen Darstellung anfreunden. Man erwartet doch irgendwie einen Vollbild Modus. Auf einem großen Fernseher fällt das weniger auf. Auf kleinen Geräten kann es aber auch störend sein. Für altes Spielhallen Feeling sicher ideal. Hier muß der Spieler entscheiden ob ihm das zusagt oder nicht. So eingestimmt kann seine ersten Minuten im Spiel angehen. Sobald der Spieler sein Flugzeug steuern kann gilt es per 3D-Stick dieses zu steuern. Natürlich könnt Ihr euch nach allen Richtungen bewegen. Per B Taste bedient der Spieler seine Primärwaffe, die zum einen Unendlich Munition bietet und zum anderen bei gedrückter Taste eine Dauerfeuerfunktion. In einem nach oben scrollenden Bildschirm kommen euch nun die unterschiedlichsten Gegner entgegen. Verschiedene Formen und Größen wissen hier zu gefallen. Ein geniales Feature unterstützt nun den Spieler von Beginn an und sorgt vor allem bei Highscore Puristen für einen lange nicht gespielten Effekt. In der Grundvariante bekommt man natürlich für jeden abgeschossenen Gegner Punkte.

Nun besitzt man die Möglichkeit per A-Taste die Polarität des Kampfflugzeuges umzuschalten. Einfach gesagt sind es einmal weiße Geschosse und einmal schwarze. Die gesamte Gegnerschaft ist trotz verschiedener Designs in genau diese beiden Farben eingeteilt. Nun könnt Ihr durch die Polarität immens Punkte gutmachen und eine sogenannte Chain Combo auslösen. Links oben im Screen kann man sich per Z-Taste die Combo einblenden lassen. Das heißt z.b. schießt Ihr weiße Geschosse und trefft hintereinander Gegner dieser Polarität so steigt bei jedem gleichfarbigen Gegner die Combo und damit die Punktzahl. Ein Abschuß innerhalb der Combo eines andersfarbigen Gegners setzt diese Anzeige wieder auf Null. Das kann innerhalb von kurzen Abschnitten über hunderttausende Punkte entscheiden. Im Spiel selber sorgt dies für ein hektisches Gameplay. Durch die Vielzahl der Gegner und das Wollen des Spielers so perfekt wie möglich zu spielen macht man zu Beginn mehr Fehler als man möchte. Hintereinander weg erscheinen Gegner und der Bildschirm ist nur äußerst selten ruhig. Objekte wohin das Auge reicht sorgen hier für Anspannung pur. Dazu ein Schwierigkeitsgrad der sich gewaschen hat. Denn wer sich mit der Steuerung angefreundet hat darf im Game Start das ganze nun auch im Hauptspiel testen. Hat man seinen Schwierigkeitsgrad eingestellt, die sich sehr voneinander unterscheiden kann man wählen zwischen einem Trial Mode und dem Chapter Mode. Der Trial Mode stellt besondere Vorbedingungen und bietet auch nur 2 Chapter. Der reine Chapter Mode ist eigentlich der Kern des Spiels. Spielt man diesen liegen insgesamt 5 Chapter mit knapp 20 Stages vor dem Spieler. Dabei spielt man diese in einem Ruck durch. Zwischendrin speichern ist nicht. Je nach Einstellung beginnt Ihr mit 5 Flugzeugen und 4 Continues und müßt nun versuchen so weit wie möglich zu kommen. Dabei wartet am Ende jeder Stage eine Endgegner die den Namen auch verdienen. Selbst auf Easy ist Chapter 5 zunächst mal eine Utopie und man ist froh die ersten überhaupt zu schaffen. Ikaruga ist ein typsiches Spiel bei dem man mit jedem Versuch immer besser wird. Was daran liegt das die Abfolgen der Gegner immer gleich sind. So stellt man sich mit der Zeit drauf ein und erzielt vor allem in Sachen Scores immer bessere Ergebnisse. Man ärgert sich über jedes dumm verlorene Leben und versucht sich immer wieder am Thema Perfektionismus. Ein Spiel dieser Art hatten wir lange nicht. Für Score Fans und Shooter Liebhaber dieser Art ist Ikaruga schon mehr als ein Geheimtipp. Positiv das man erreichte Stages später auch im Conquest Modus anwählen kann und so ein wenig üben kann. Vor allem da man hintere Stages sofort anwählen kann. Grafisch bietet Ikaruga aufgrund des Spielprinzip geniale Effekte.


Ob nun Geschosse ohne Ende, Explosionen aller Arten, satte Farben und die vielen Arten an Gegnern wissen zu gefallen. Dazu schöne Backgrounds die zum Spiel ungemein passen. Ordentliche Sounds in Sachen Effekten sorgen ebenfalls für eine schöne Atmosphäre. Vor allem die Geschichte mit der Polarität ist ein gelungenes Feature. Später im Spiel nutzt man dadurch noch eine weitere sehr positive Sache. Habt Ihr z.b. eine weiße Polarität für euer Flugzeug aktiviert treffen euch gleichfarbige Geschosse nicht. Oder besser gesagt sie tun euch nichts. Dafür absorbiert das Kampflugzeug diese und eine Energie Anzeige die ebenfalls links im Screen zu sehen ist füllt sich. Damit kann der Spieler mit der R-Taste einen zielsuchenden Laser abfeuern. Je voller die Anzeige um so heftiger der Laser, der dann auch mehrere Gegner erwischt. Nicht zu unterschätzen bei Endgegner spielt man teilweise sehr gezielt mit diesem Feature. Mal davon abgesehen das viele Passagen im Spiel nur durch dieses Absorbieren zu schaffen sind. Das Zusammenspiel dieses Feature mit dem Combo Modus machen aus Ikaruga ein Suchtspiel in Sachen Score. Denn wie schon erwähnt beißt man sich schon auf Normal erstmal die Zähne aus. Ehe ich endlich zumindest Chapter 4 hier mal erreicht habe verging einiges an Zeit. Der Drang nach Perfektionismus wird auch dadurch begründet das beim Verlust eines der Continues der Score wieder auf Null fällt. Und je weiter man kommt im Spiel um so schwerer wird das ganze. Eigentlich sind die Chapter alles andere als riesig oder von epischen Ausmaßen. Aber die Action auf kleinstem Raum sorgt mit dem Schwierigkeitsgrad für lange Nächte bei der Jagd nach Scores. Respekt vor dem der das Spiel auf Normal durchspielt. ;-) Das mit Abstand aber größte Highlight im Spiel ist der Multiplayer. Wer einen Freund bei der Hand hat der auf solche Spiele ebenfalls steht wird auf lange Sicht glücklich. Denn der Multiplayer spielt sich genau wie der Single Player. Ist ein zweiter Controller eingesteckt reicht es im Spiel Start zu drücken und es erscheint plötzlich ein zweites Kampfflugzeug auf dem Screen. Zu zweit Ballern und sich abzusprechen sorgt für Kurzweil. Zum einen kann man so den Schwierigkeitsgrad etwas dämpfen und erledigt viele Gegner wesentlich einfacher. Wobei genutzte Continues für beide gelten. Verliert also ein Spieler alle Leben ist damit das Continue auch für den anderen Spieler weg. Aber in Sachen Balleraction eine feine Sache. Da fällt der Challenge Modus fast schon ein wenig ab. Hier kann man ebenfalls mit festen Vorgaben erneut die Chapter spielen. Nur das diesmal am Ende ein Paßwort ausgegeben wird. Damit könnt Ihr euch auf einer speziellen Website Online mit anderen Spielern weltweit vergleichen.

Ein Blick dort drauf und man erkennt wo die Cracks zuhause sind. ;-) Mein Gott sind dort Scores verewigt. Da denkt man man hat es selber ordentlich hinbekommen...., um gleich mal einen Dämpfer zu bekommen. Aber aller Anfang ist schwer. Wer Ikaruga einmal gespielt hat und Gefallen an diesem Spiel findet wird es immer wieder spielen. Ein Highscore Spiel bei dem die Balleraction sehr gut umgesetzt wurde. Einziger Wermutstropfen bleibt für mich die horizontale Bildschirmaufteilung. Das man hier kein Vollbild bietet finde ich schade. Auch wenn das Spielhallen Feeling unterstützt wird, so ist es in meinen Augen nicht zeitgemäß. Aber das ist Geschmackssache. Wer ansonsten auf ein Ballerspiel dieser Art gewartet hat wird glücklich damit. Ohne Konkurrenz in der Umsetzung werden Ballerfreunde hier vorbildlich bedient.


PLUS - MINUS LISTE

+ Geniale Balleraction
+ Leichtgängige Steuerung
+ Sucht nach Highscores
+ Combo Modus
+ Polarität des Flugzeuges
+ Fesselnder Multiplayer
+ Vertikal und Horizontal spielbar
+ Technisch überzeugend

- Horizontal kein Vollbild
- Teilweise beinhart schwer
- Kein Speichern im Spiel

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Atari
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Keine Konkurrenz

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
82%

MULTIPLAYER:
89%

GESAMTWERTUNG:
86%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang