SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Radical

GENRE:             Prügler
SPIELER:          1 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    4-9
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 18.06.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Prügelspiele gibt es mittlerweile genug auf dem GameCube. Allerdings spielen diese in festen Arenen. Nach X-Men 2 erscheint nun mit dem Hulk ein weiterer Prügler der genau den anderen Weg geht. Durch ausladende Level laufend und prügelnd geht es hier zur Sache. Wobei selbst damit nur ein Teil des Gameplay's angeschnitten wird. Dabei wird die Fähigkeit des Marvel Helden hier logischerweise zumeist eine Rolle spielen. Beim Test einer neuartigen Gamma-Atombombe geschieht ein tragischer Unfall. Der junge Wissenschaftler Bruce Banner bekommt eine hohe Strahlendosis ab. Wie durch ein Wunder überlebt er, doch sein Leben wird nie wieder so sein, wie es einmal war! Wird Banner wütend oder gereizt, verwandelt er sich in einen grünhäutigen Goliath, eine der mächtigsten Kreaturen der Welt - den unglaublichen Hulk. Seit damals streift Banner ziellos umher, stets auf der Suche nach Ruhe und Frieden. Doch eine Vielzahl an Gegnern verwehrt ihm die Einsamkeit, nach der er sich sehnt: Eliteeinheiten des Militärs jagen ihn, bizarre und mächtige Schurken sind ihm auf den Fersen. Sie alle wollen das Geheimnis des Hulk an sich reißen. Nun ist es Aufgabe des Spielers, den Hulk und sein Alter ego Dr. Bruce Banner durch das Spiel zu führen. Wobei sich das Spiel dabei an den Film anlehnt. Mittlerweile ja fast schon ein gewohntes Feature bei diesen Spielen. Das Spiel bietet keinen 60Hz Modus, nutzt die Memory Card mit 3 Seiten aber angenehm sparsam. Später im Spiel könnt Ihr so 5 verschiedene Speicherplätze nutzen, wobei einer gereicht hätte. Denn alle geschafften Level kann man auch per Level Select jederzeit spielen. Nachdem man sich mal wieder durch einen Dschungel an Firmenscreens gekämpft hat erwartet den Spieler die Story die anhand einer langen Sequenz nochmal gezeigt wird. Zum einen besticht das Spiel schon hier wie später im gesamten Spiel durch eine gelungene komplett deutsche Sprachausgabe. Gefallen hat mir aber die Grafikmachart der Sequenzen. Eine Mischung aus Cel-Shading und gewohnter Grafik, die sich positiv vom Sequenzen Einerlei andere Spiele abhebt. Am Ende findet sich der Spieler auf dem Hauptmenu wieder. Hier hat man die Wahl zwischen dem Hauptspiel, dem Herausforderungs Modus, den Optionen und den Spezial Features. In den Spezial Features kann der Spieler neben Artworks, Szenen aus dem Film ansehen, Cheats eingeben oder die Credits begutachten. Die Optionen dienen dazu neben dem Sound den Rumble Part anzupassen und das Controller Menu zu begutachten. 3 verschiedene Steuervarianten stehen euch zur Verfügung aus denen Ihr wählen könnt. Ebenso kann man hier die einzelnen Scores für den Herausforderungs Modus einsehen.


Der Herausforderungs Modus an sich erlaubt es euch spezielle Level nach Zeit zu spielen und dabei zu versuchen soviele Gegner wie möglich zu erledigen oder die Umgebung einfach nur auseinder zu nehmen. Grundlage um dies zu nutzen ist aber das entsprechende freispielen dieser Abschnitte im Hauptspiel. Einmal angewählt darf der Spieler aus 3 Schwierigkeitsgraden auswählen, wobei schon Normal ein mehr als anspruchsvolles Spiel auf den Spieler losläßt. Vor dem Spieler liegen jetzt 22 Level, die es linear nacheinander zu spielen gilt. Für jedes Level gilt es ein Ziel zu schaffen. Sei es einen bestimmten Zwischengegner zu eliminieren oder einfach nur für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Vor jedem Level erfreuen wieder die Sequenzen das Auge des Spielers und erzählen die Story weiter. Das Gameplay selber teilt sich grob in 2 Varianten. Es gibt Level in denen Ihr als normaler Mann in Person von Bruce Banner zu Werke geht und im zweiten Fall als das grüne Monster den jeder unter dem Namen Hulk kennt. Gleich in allen Leveln ist grafische Darstellung. In einer Schräg von oben Sicht schaut Ihr auf das Geschehen und bewegt euch mehr oder weniger frei in 3D Arenen. Die Level die Ihr als Bruce Banner spielt haben eher einen Splinter Cell Ansatz als reine Action. Zwar kann sich Bruce auch wehren, sollte hier aber schleichend und lautlos bewegt werden. Ihr müßt euch hier an Wachen vorbeischleichen, kleinere Verschieberätsel lösen um Wege zu Öffnen oder Logikrätsel hinter euch bringen. Immer an bestimmten Terminals wird euch ein Code vorgegeben, den Ihr abgleichen müßt mit einer eigenen Anzeige. Dazu muß man Zahlenfolgen hin und her tauschen. An sich nicht schwer macht die Zeitangabe mit 20 Sekunden das ganze zur hektischen Angelegenheit. In beiden Varianten gleich ist ein Sprungfeature per A-Taste samt einem hinkauern, sowie einfacher Prügelaktionen per B-Taste. Die L-Taste dient einem First Person View in dem Ihr euch in der Umgebung umschauen könnt während mit der R-Taste ein Zielmodus aktiviert wird mit dem man einen bestimmten Gegner dauerhaft anvisieren könnt. Nur bei Bruce Banner existiert ein Schleich Modus um sich einer gegnerischen Wache zu nähern. Steht man nah hinter ihm kann man wie bei Splinter Cell lautlos töten und erregt keine Aufmerksamkeit. Aber wie schon erwähnt sind diese Level in der Minderheit und erwarten den Spieler meist dann wenn es gilt eine neue Location unbemerkt zu betreten. Einmal drin darf der grüne Bursche zeigen was er drauf hat. Jetzt beginnt auch der actiongeladene Teil des Spiels, der äußerst spaßig und fesselnd gemacht ist. Im Screen selber habt Ihr einzig eine Lebensanzeige für den Hulk, die man durch aufsammelbare Items wieder auffrischen kann.

Darunter findet man die Wut Anzeige. Steckt der Hulk viele Treffer ein oder sammelt auch dafür vorhandene Items ein füllt sich diese. Ist sie voll kann man einen Special starten. Ein Hitzeflimmern und Moves die alle Gegner im aktuellen Screen treffen sind die Folge. Ansonsten bietet das Spiel aber ebenfalls mehr als genügend Moves zur Auswahl. Über 40 Prügelaktionen sind davon verfügbar, wobei man aber sagen muß das man sich im Verlauf des Spiels auf bestimmte festlegt. Allerdings gibt es Abwechslung in der Grundvariante. Egal wo sich der Hulk aufhält warten von einfachen Soldaten über mutierte Hunde weitere abartige Gegner die künstlich erschaffen wurden. Um dieser Herr zu werden kann der Hulk zum einen seine Fäuste einsetzen. Entweder einzelne Schläge, Combos oder Tritte sind möglich. Sehr schön ist hier das man durch kurzes drücken einen einfachen Schlag ansetzt, innerhalb einer Combo aber durch gedrückt halten der Taste diese Schläge auch aufpowern kann. Bei einem einzelnen und voll aufgepowerten Schlag endet das ganze dann in einer einzigen schnellen Bewegung nach vorn und rammt so alles im Weg weg was nicht Niet und Nagelfest ist. Ebenfalls etwas das mir sehr gefallen hat. Alles im Spiel, vom Boden bis zu den Wänden ist kaputtbar. Ihr könnt Tonnen, Fässer, Fahrzeuge und eigentlich alles was je nach Location herumsteht entweder zerstören oder als Wurf und Schlaginstrument benutzen. Von daher muß man sich nicht immer nur auf die eigenen Kräfte verlassen, sondern kann immer wieder variieren. Dazu kommt nach einem Sprung ein Attacke aus der Luft. Springt man nach oben und drückt Y lädt sich der Hulk in der Luft auf und verweilt dort kurz um dann in einem extremen Rammstoß nach unten zu sausen. Sieht cool aus und bringt auch viel. Desweiteren könnt Ihr Gegner packen, in der Luft umherwirbeln und sie anschließend auf den Boden krachen oder auf andere Gegner werfen. Trefft Ihr einen Gegner wird dessen Energieleiste immer rechts oben angezeigt. So weiß man vor allem bei vielen Gegnern wen man sich als nächsten vornehmen sollte. Zusammen mit diesen Features macht die reine Kampfaction reichlich Laune und unterhält eigentlich das gesamte Spiel über. Vor allem der große Charakter und die dadurch wuchtig wirkenden Attacken unterstreichen das ganze. Immer in grünlich schimmernde Effekte gehüllt darf auch der Effektchip einiges zeigen. Wobei man sagen muß das die Grafik an sich ordentlich daher kommt. Sie glänzt eher durch die klare Darstellung als durch Effekte oder verspielte Texturen. Da viele Locations eh in verschiedenen Industrie oder Gefängnis Umgebungen spielt sollte man hier kein Starfox Feeling erwarten.


Punkten kann das Spiel in diesem Zusammenhang mit der Länge der Level die teilweise äußerst ausladend sind. Dazwischen immer wieder aufgelockert von Zwischenkämpfen, die vor allem eines sind - Schwer! Auch einer der Kritikpunkte im Spiel, die mit anderen Dingen zusammenhängen. Zum einen ist die Kamera fest verankert und der Spieler ist auf Gedeih und Verderb dieser Sichtweise ausgeliefert. Und gerade bei der schnellen Action ist sie nicht immer da wo sie eigentlich sein sollte. Ebenfalls ein großer Kritikpunkt ist das fehlen von Rücksetzpunkten in den Leveln. Ist eure Lebensenergie mal leer benutzt Ihr eines von 3 Continues und beginnt das komplette Level von vorn. Und gerade ab der Hälfte des Spiels zieht der Schwierigkeitsgrad nochmal merklich an. Viele Gegner mit Fernwaffen, die man garnicht alle auf einmal erwischen kann setzen einem neben dem normalen Fußvolk hier zu. Teilweise kann es durchaus unfair zugehen und man fragt sich wie man hier durchkommen soll. Geduld ist da oft vonnöten. Wer sich von 3 Ableben beindrucken läßt kann hier auch teilweise die Lust verlieren weiter zu spielen. Hier hätten Rücksetzpunkte mehr als gutgetan. Das gleiche gilt auch für die zahlreichen Zwischenkämpfe. Teilweise über zig Runden geht das ganze, wobei sich die Gegner sehr oft regenerieren, während Ihr mit eurer Energie auskommen müßt. Also teilweise hat man es hier mit dem Anspruch übertrieben. Wohlgemerkt auf dem Schwierigkeitsgrad Normal. Genau diese Dinge sind es dann auch die dem Spiel Punkte kosten. Für ein Spiel zwischendurch ist der Hulk nur bedingt zu gebrauchen. Schade das in diesem Zusammenhang ein Multiplayer fehlt. Zwar paßt es Storytechnisch nicht, aber ein Co-op wäre hier was richtig feines. Die Action selber geht technisch flüssig über die Bühne. Keine Slowdowns oder andere Einbußen muß man hinnehmen, wobei auch hier die klare aber einfache Umgebungsgrafik eine Rolle spielt. Der Sound gefällt mir dagegen gut. Immer motivierend und passend zum Spielgeschehen. Dazu die gute Sprachausgabe die diesen Part positiv abrundet. Hat man im Spiel dann doch mal was gerissen und bestimmte Teile freigespielt kann man im schon angesprochenen Herausforderungs Modus einfach nur die Sau rauslassen. Eine Zeitanzeige die rückwärts läuft in deren Spanne Ihr Wellen an Gegner mit einer Energieleiste aufmischen könnt. Erledigt Ihr mehrere Gegner mit einmal oder werft z.b. einen Tankwagen auf mehrere Gegner gibt es einen Bonus in Form von Zeitgutschriften. Ist man erledigt oder die Zeit ist rum wars das und man bekommt den finalen Score zu sehen.

So bleibt unter dem Strich ein Spiel das durchaus Spaß macht wenn man auf reine Zerstörungsaction und abwechslungsreiches Prügeln steht. Viele Varianten, zerstörbare Umgebungen und eine technisch gelungene Präsentation machen das Spiel im positiven aus. Allerdings auch ein Spiel bei dem man Geduld und Frustvermögen mitbringen sollte. Ein stark anziehender Schwierigkeitsgrad im Verlauf des Spiels, keine Rücksetzpunkte und eine nicht immer günstige Kamera sorgen wiederum für Abzüge. Wer auf etwas knackigere Games dieser Art steht ist richtig. Wer es ein dagegen ein wenig seichter mag sollte sich nach anderen Alternativen umschauen.


PLUS - MINUS LISTE

+ Actionreiches Gameplay
+ Viele Schlagvarianten
+ Lange Spielzeit
+ Interessanter Grafikstil der Sequenzen
+ Sehr schöne Sprachausgabe
+ Umgebung kaputtbar

- Feste Kamera nicht immer optimal
- Keine Rücksetzpunkte in den Leveln
- Kein Multiplayer
- Hinteren Level teils knackig schwer

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Vivendi
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- X-Men 2
- Minority Report
- Batman Vengeance

WERTUNG

GRAFIK:
73%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
--

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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