SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Capcom

GENRE:             Action
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      10 Seiten
60Hz Modus:      JA

SCHWIERIGKEIT:    2-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.50 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 23.02.2004


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nennt man Nintendo und Capcom zusammen in einem Satz, so fallen dem Spieler sofort die Resident Evil und Megaman Spiele ein. 2 Serien die Capcom auszeichnen und sicherlich den meisten bekannt sein dürften. Viel mehr aus dem Hause Capcom sucht man allerdings vergebens, nimmt man Titel heraus bei denen Capcom nur als Publisher fungiert. Mittlerweile gibt es aber 2 Titel auf dem GCN, die eher aus der Art schlagen. Das schon länger erhältliche Viewtiful Joe und ganz aktuell GotchA Force. Ein Titel über den Capcom keinen großen Wirbel gemacht hat und der vielen Spielern reichlich unbekannnt ist. Grund genug sich diesen Titel mal etwas näher anzuschauen um zu sehen welche Spielidee und Umsetzung Capcom hier auf die GCN Spieler losläßt. Denn Gotcha Force ist auch einer der GCN exklusiven Titel auf dem Markt. Würde man es auf einen Nenner bringen wollen ist Gotcha Force eine Mischung aus Army Men und dem Beyblade Spielprinzip. Dazu verpackt in eine typisch japanische Anime Hülle. Was aber genau drinsteckt möchte ich euch jetzt zeigen. Gotcha Force ist wieder eines der Spiele, dem die Entwickler einen 60Hz Modus spendiert haben. Hier sollte dies nicht zum Schaden des Spiels sein. Dazu ist die Memory Card Belegung mit 10 Seiten im annehmbaren Bereich und speichert im Spiel alles unter einem gesamten Savegame. Läßt man den Vorspann laufen bekommt man schonmal einen kleinen Einblick in das Spiel. Da wuseln kleine Miniroboter in abgeschlossenen Arenen umher und ballern was die Bude hergibt. So landet man schließlich auf dem Hauptmenu das euch reichlich Möglichkeiten zum Entdecken gibt. Neben dem Story Modus gibt es hier einen Punkt Sammlung, ein Tausch Feature, einen Punkt Herausforderung, den reinen Multiplayer für bis zu 4 Spieler, die Möglichkeit Einheiten zu bearbeiten und schlußendlich die Optionen. Diese wirken ein wenig wie ein grafisches Relikt aus uralten PC Zeiten. Dafür sind sie wenig spektakulär und lassen einzig einen Blick auf die Credits und die Sound und Rumble Einstellungen zu. Da es einen Trainings Modus in dem Sinne nicht gibt startet ich am besten gleich in den Story Modus, der auch hier mit einem Vorspann beginnt und die Story näherbringt. Dabei fällt auf das Texte im Spiel deutsch gehalten sind während euch in Sachen Sprachausgabe Englisch entgegenhallt. Wir befinden uns in der Ortschaft Safaristadt. Ein kleiner Junge sitzt auf dem Ast eines Baumes und schaut in den Nachthimmel hinaus. Plötzlich fällt ihm ein leuchtendes Objekt auf das vom Himmel in den Berg hinter Safaristadt stürzt. Wie Jungen nunmal so sind will er wissen was das ist. Alles dabei in gelungenem Anime gehalten könnte das auch aus einem Trickfilm dieser Art stammen. Was er findet stellt sich aber als ein kleiner roter Roboter heraus - ein Gotcha Borg.


Er kann dazu auch noch reden und gibt seinem neuen Besitzer zu erkennen das er auf diesen Planeten gekommen ist um die Todesmacht zu finden und zu besiegen. Gleichzeitig sieht man wie viele andere kleine Borgs überall niedergehen und so ziemlich jedes Kind seinen eigenen findet. Was anfänglich wie ein Spaß aussieht nimmt nun sein kämpferisches Unheil. Denn anfänglich ist es ein Spaß für die Kinder der Stadt die kleinen Gotcha Borgs gegeneinander kämpfen zu lassen.... Danach landet Ihr im Zentrum des Spiels, einer Stadtkarte die von verschiedenen Anzeigen umrandet ist. Neben dem Gesicht eures Helden findet man hier auf der Karte diverse Anzeigen und Gebietseinteilungen, sowie oben rechts die sehr wichtige GF-Energie auf die ich gleich noch näher eingehe. Zu Beginn werdet Ihr ohne viel Erklärung in ein erstes Gefecht gelassen und das Gameplay zeigt dem Spieler sehr schnell wo es hier lang geht und wie es von nun an immer sein wird. Denn immer dort wo auf der Karte Gesichter oder Ausrufezeichen zu sehen sind kann der Spieler hinwechseln und ein Kampf steht an. Ihr macht sozusagen einen Teil der Stadt so feindfrei. Das ganze immer und immer wieder im Spiel, das durchzogen ist von einzelnen Episoden. Dabei beginnt alles wie schon erwähnt mit Kämpfen gegen eure Freunde in der Stadt und endet im aufeinandertreffen der Gotcha Borgs mit den Robotern der Todesmacht. Anfänglich besitzt Ihr gerade mal einen Borg, den Ihr gefunden habt. So geht Ihr auch in den ersten Kampf. Euch wird das Kampfareal angezeigt und die Stellung der ersten Gegner. Dabei ist dieses Areal vergleichbar mit einer Multiplayer Karte in einem Shooter. Abgegrenzt und durch verschiedene Höhenunterschiede, Deckungsmöglichkeiten und anderes ausgestaltet. Landet Ihr in einem Areal seht Ihr euren Charakter aus der Third Person Perspektive wie im gesamten Spiel. Beginnt der Kampf ist es nun das Ziel die gegnerischen Borgs und Roboter auszuschalten und schlußendlich als Sieger dazustehen. Also kein taktisches Geplänkel wird getreu dem Motto -der Stärkere gewinnt- gespielt. Dabei unterstützen euch zunächst verschiedene Bildschirmanzeigen. Unten links erscheint die Lebensenergie eures Borgs, während die obere dunkle Leiste die Energie der Gegner darstellt. Fast immer in der Übermacht ist auch deren HP Anzeige immer um einiges höher als eure. Um die Gegner zu besiegen habt Ihr nun verschiedene Möglichkeiten. Zunächst bewegt Ihr den Borg per 3D-Stick durch die Gegend und könnt per A-Taste in die Lüfte steigen. Per L,R und Z könnt Ihr das immer aktive Fadenkreuz zwischen den einzelnen Gegnern hin und herschalten. Im Falle des erste Borgs gibt es 2 Angriffs Varianten. Per B-Taste könnt Ihr Geschosse abfeuern.

Entweder einfache oder beim halten der B-Taste mehrstufig aufgepowerte Geschosse. Dabei könnt Ihr euch bewegen ohne einen Gegner aus dem Fadenkreuz zu verlieren. Bewegt er sich aber beim Schuß trefft Ihr ihn logischerweise nicht. Zweite Attacke dient dem Nahkampf. Per X-Taste setzt er seine Fäuste für verschiedene Attacken ein. Ihr könnt Gegner am Boden, als auch in der Luft bearbeiten, wie er euch aber auch. ;-) Die vielen baulichen Objekte und Höhenunterschiede dienen nun der Deckung und einer besseren Angriffs Position, was dem Spiel dann doch wieder ein wenig Taktik gibt. Jeder Gegner hat eine Balkenanzeige über dem Kopf was euch immer anzeigt wieviel er vielleicht noch braucht. Auch sinkt die HP Anzeige des Gegners in Zahlenform wenn Ihr Treffer landet. Die Action im Screen ist dabei sehr schnell und äußerst hektisch. Eine Stärke wie auch Schwäche. Müde sollte man dieses Spiel nicht spielen, vor allem wenn man viel im Nahkampf arbeitet. Auch leidet im Nahkampf ab und zu die Übersicht. Allerdings entschärft dadurch das Ihr einen anvisierten Gegner permanent im Fadenkreuz habt und selten blind herumlauft. Auch durch die Hindernisse hindurch wißt Ihr immer wo ein Gegner steht. Sich irgendwo in die Ecke stellen kann man schnell vergessen. Dazu ist alles mit reichlich Effekten versehen, die aber im typischen Stil des Spiels gehalten sind. Keine realen Echtzeit Effekte bei Explosionen, sondern Farbpower der etwas groben Art. Texturen in dem Sinne findet man wenig im Spiel. Dafür bleibt es egal wo man spielt sehr farbenfroh. Nun ist das aber bloß der Anfang und es gibt nicht umsonst noch ein paar mehr Bildschirmanzeigen. Gewinnt Ihr ein paar Kämpfe entfaltet das Spiel seine ganze Bandbreite. Als erstes treten euch manchmal besiegte Freunde mit ihren Borgs bei, die man vor dem Spiel auswählen kann. Was dann heißt Ihr habt einen selbstkämpfenden Mitstreiter im Areal. Weiterhin kommt jetzt die GF-Energie des Stadtmenus zum Tragen. Anfänglich habt Ihr davon 300. Genau die gleiche Anzahl wie der Wert eures Borgs ist. Im Spiel gibt es aber 186 Borgs, die Ihr durch Erfolge und langes Spielen finden und freischalten könnt. Jeder dieser Borgs hat einen Wert in GF-Punkten. Hintergrund ist der je weiter Ihr im Spiel vorankommt diese GF-Energie in 10er Schritten steigt plus einige Boni Punkte. Dazu spielt Ihr nach bestimmten Kämpfen eben weitere der 185 Borgs frei. Nehmen wir jetzt an Ihr habt 500 GF-Energie Punkte erspielt. Jetzt kommt das eigene Lager zum Zuge. Dort werden alle eigenen Borgs abgelegt. Ein extra Menu in dem man sich die Skills und Fähigkeiten ansehen kann. Dort stellt man auch sein nun mögliches Team zusammen. Nehmen wir als Beispiel wieder die 500 GF-Punkte. Euer erste Borg hat einen Wert von 300 Punkten.


Ein neuer gefundener z.b. 200. Jetzt könnt Ihr diesen neuen wenn Ihr möchtet dem Kampfteam hinzufügen. Sinn des ganzen ist einfach. Spielt Ihr nur mit einem Borg im Areal und verliert eure Lebensenergie ist der Kampf verloren. Habt Ihr 2 davon steigt nach dem Ableben des ersten Live im Kampf der 2. ein. So baut das Spiel mit der Zeit auch seine Motivationskurve auf. Zum einen findet man immer neue Borgs und die eigene Höchstgrenze an GF-Energie steigt. Später könnt Ihr so immer mehr Borgs in euer Team holen. Wesentlich wichtiger ist aber die Tatsache das alle Borgs im Spiel über verschiedene Fähigkeiten verfügen. Schnelle wendige Borgs, schwere Panzerartige Varianten und Borgs die Special Moves beherrschen. Je mehr Ihr im Lager habt um sich kniffliger wird die Auswahl. Wen nehme ich mit und wen lasse ich im Lager. Vor jedem Kampf könnt Ihr das Team ändern. Oder Ihr beginnt einen Kampf und merkt Ihr habt eigentlich die völlig falschen Burschen mit. Also schaut man in seiner "Datenbank" was vielleicht gegen einen zunächst unbesiegbaren Gegner hilft. Da die Borgs nicht verschwinden und Ihr verlorenen Kämpfe unendlich oft wiederholen könnt eine sinnvolle Sache. Wiegesagt in den Arealen erwarten euch manchmal 20 und mehr Gegner, die teilweise nach und nach auftauchen. Dazu mächtige Boss Gegner wie riesige Drachen, deren Energieleiste selbst mit den mächstigsten Fernwaffen kaum schwindet. Hat man aber einen wendigen Nahkampf Borg sieht das ganze schon wieder anders aus. Darauf beschränkt sich eigentlich der Kern des Spiels. Kämpft Ihr im Kampf mit den Borgs eurer Freunde zusammen könnt Ihr zudem noch Teamwork starten. Oben rechts ist eine Kreisanzeige. Ist diese durch Kampfaction voll könnt Ihr per Y-Taste eure Angriffe extrem verstärken und ebenfalls vielleicht den entscheidenen Treffer zu landen. So greift das ganze auch ineinander. Ihr erspielt mehr GF Punkte und könnt nach und nach das eigene Team verstärken und durchwechseln. Später kommt ein weiteres Feature dazu. Neben Borgs findet Ihr auch nur kleine Datenkapseln. Diese kann man mit entsprechenden Gegenstücken kombinieren um spezielle Borgs selber zu bauen. Dabei wird eure eigene Datenbank auf der Memcard gespeichert. Sehr gelungen dann wenn Ihr einen Freund mit dem gleichen Spiel habt. Auf dem Hauptmenu dient der Punkt Tauschen nur dazu Borgs und Teile zwischen 2 Memcards zu tauschen. Oder Ihr könnt im Multiplayer jeder mit seinem eigenen Team antreten, was ja immer seinen Reiz in solchen Spielen hat. Die Kämpfe selber dauern mal von einigen Minuten bis zu 10 Minuten, wenn man partout nicht vorwärts kommt. Immer wieder neu anfangen ist da nicht eingeschlossen, da man sich immer wieder umgewöhnen muß.

Hat man mit dem einen Team ewig gut gekämpft kommen plötzlich Gegner wo nichts mehr paßt. Die Abwechslung ist in diesem Part also recht groß. Allerdings muß man für das auch eine Vorliebe mitbringen. Denn nimmt man den speziellen Hintergrund heraus ist es auch nur ein Third Person Shooter in relativ kleinen Arealen. In diesem Fall aber der Action im Screen sehr zuträglich, da man eigentlich nie Ruhe hat. Dazu steigen die Borgs je nach Einsatz auch im Level und ein kleiner RPG Part hält auch noch Einzug. Auch das ist nicht zu unterschätzen. Das Feeling zu sehen wir die eigenen Jungs immer besser werden ist auch hier recht ausgeprägt. Oder ein neuer Borg hält Einzug und man will ihn natürlich gleich austesten. Gelungen finde ich auch die Multiplayer Varianten. Wobei man hier auch einen Co-op eingebaut hat. Leider nicht im Story Modus, sondern in der Herausforderung auf dem Hauptmenu. Wieder kann jeder Spieler beim vorhandensein ein eigenes Team laden und per Splitscreen geht man jetzt in Zufallskämpfen zur Sache. Der Multiplayer selber ermöglicht bis zu 4 Spieler im Splitscreen und erlaubt euch neben dem Laden einzelner Teams eine Levelwahl und kleinere Anpassungen in Sachen HP Anzeige und Zeit. Für Zwischendurch nicht verkehrt. Dennoch bleibe ich auch hier dabei. Das Spiel hat eine ganz klare Zielgruppe. Wer bloß ballern will ist sicherlich falsch in Gotcha Force. Da gibt es bessere Spiele. Erst wer das Team bilden Feature mag und dazu noch reichlich Secrets finden will ist richtig. Grob könnte man das Spiel auch mit dem Pokemon Gameplay vergleichen. Immer mächtigere Monster mit immer mehr Attacken führt man zusammen in den Kampf. Klingt zwar etwas weit hergeholt, trifft es aber meiner Meinung recht gut. Mit dem grafischen Stil sollte man ebenfalls etwas anfangen können. Die anfänglich einfach gehaltene Grafik ist zumindest schnell und farbenfroh und eher zweckmäßig als nun das typische HighEnd Beispiel. Das gleiche gilt für den Sound, der seine japanische Herkunft nicht verbergen kann. Schlimmes Gedudel wie in einem Auto Modellista muß man aber nicht befürchten. Manchmal etwas zum Schmunzeln hat man eh kaum ein Ohr dafür sobald der Kampf beginnt. Denn das ist der Kern des Spiels. Action satt auf engem Raum mit einer Prise Taktik und vor allem dem Team Feature wie man seine Jungs zusammenstellt. Der Stärkere gewinnt hört sich leicht an, wird aber durch die Gegner auch zur knackigen Nuß, ohne aber unfair zu werden. Die so massig Kämpfe sorgen für eine gute Spielzeit. Dazu in der gebotenen Engine ohne auffällige technische Macken oder Ruckler. Einzig das Übersichtsproblem im Nahkampf ist immer mal zu beobachten. Auf jeden Fall eine unterhaltsame Umsetzung ohne aber nun bahnbrechendes zu bieten. Besser als ein Robotech oder ein Beyblade ist das Spiel aber allemal.


PLUS - MINUS LISTE

+ Ballern pur
+ 186 Borgs nutzbar
+ Der Stärkere Gewinnt Spielprinzip
+ Verschieden Fähigkeiten
+ Team Feature
+ Viele Kämpfe
+ Tausch Feature
+ Gelungener Schwierigkeitsgrad

- Übersichtsprobleme im Nahkampf
- Kein Trainigsmodus
- Sound ist Geschmackssache

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Capcom
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Robotech Battlecry

WERTUNG

GRAFIK:
74%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
72%

MULTIPLAYER:
70%

GESAMTWERTUNG:
73%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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