SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA Sports

GENRE:             Motocross
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      8 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 23.09.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: JA

Im Moment geht es ja wirklich Schlag auf Schlag. Ein Spiel nach dem anderen erscheint auf dem GCN und sämtliche Genres werden bis Ende des Jahres mehr als gut gefüllt sein. Das trifft auch auf Trick Action aller Varianten zu. Neben Skaten, Inlines oder Snowboarden darf nun auch mit der Motocross Maschine gemoved werden was das Zeug hält. Zwar vom Inhalt her eigentlich mit Jeremy McGrath oder MX Superfly vergleichbar richtet sich Freekstyle gleichzeitig auch an die Trick Freunde unter euch, die z.b. mit SSX Tricky vergnügliche Stunden verbracht haben. Und eines muß man EA ja lassen. Mit der EASPORTS Big Serie haben sie bisher nur in's schwarze getroffen. Das zeigt auch Freekstyle mehr als deutlich. Ein Spiel in das man sich erst hineinfinden muß und eine Weile damit verbracht haben muß. Aber schlußendlich stellt es SSX Tricky z.b. in den Schatten. Freekstyle ist einfach besser. Warum das dürfte euch der folgende Test ausführlich zeigen. Das EA scheinbar mit dem 60Hz Modus nichts anzufangen weiß zeigt auch Freekstyle. Denn auch hier sucht man diesen Modus vergebens. Dafür bekommt man trotzdem ein schnelles und ruckelfreies Spiel, das auch hier SSX Tricky hinter sich lassen sollte. Die Memory Card wird mit akzeptablen 8 Seiten belegt und bietet danach einen Spielstand auf dem sich aber mehrere sogenannte Profile anlegen lassen in denen man die erfahrenen Dinge speichern kann. Stimmig ist auch hier der Vorspann gemacht. In rasanten Action Szenen zeigen euch verschiedenen Fahrer was man auf abgedrehten Strecken so alles mit einer Motocross Maschine machen kann. So eingestimmt gelangt man zum brennenden Hauptmenu das euch die Punkte Kurs, Einzelrennen, Freestyle und Freeride als Spielmodus offeriert. Dazu der Rekorde Abschnitt und die Optionen. Diese bieten euch wahlweise an das Rumble Pak im Controller zu dosieren, was sich in einer sehr starken Vibration zeigt im Spiel. Auch hier hat EA seine Hausaufgaben gemacht. Dazu die soundtechnischen Dinge, das Speicher Feature das auch einen Auto Safe bietet sowie den Punkt Codes um per Cheat versteckte Dinge zu bekommen. Aber hey, wer macht das schon! Das Spiel ist im gesamten eine Mischung aus Rennaction pur und Trick Action. Beides ist in diesem Game sehr schön miteinander verbunden und man kommt nur durch das Spiel in dem man beides sehr gut beherrscht. Kern des Spiels, in dem man auch die meisten Dinge und vor allem die Strecken freispielen kann ist der Kurs Modus. Wählt man diesen an gelangt man zum Profile Bildschirm. In diesem Profil werden erfahrene Dinge, Fahrer und Bikes sowie Moves und Combos gespeichert und sind damit auch in den anderen Modis nutzbar. Da man später den eigenen Charakter entwickeln kann von großem Vorteil. Als nächstes geht es zur Fahrerwahl.


Nur wenige anwählbar zu Beginn besitzen die Charaktere selber verschiedene Eigenschaften, die euch rechts in Form kleiner Motorrad Kettenteile angezeigt werden. Diese reichen vom Speed über die Boost Fähigkeiten bis zu den Sprungfähigkeiten, dem Handling der Steuerung und der Landung. Alle Charaktere labern euch zunächst deftig zu. Das Spiel ist was Sprachausgabe angeht teilweise in englisch und deutsch gehalten. Während euch bei der Fahrerwahl englische Samples erwarten werdet Ihr im Rennen selber von einem dt. Kommentator mal gelobt oder auch auf die Schippe genommen. Texte im Spiel sind dagegen komplett deutsch. Nach der Fahrerwahl kommt die Bike Wahl. Auch hier steht zu Beginn nur eines zur Verfügung pro Charakter. Insgesamt kann man 32 im gesamten Spiel freispielen, was allerdings das Durchspielen des gesamten Kurs Modus mit allen Charakteren voraussetzt. Aufgaben für lauschige Winternächte sind also mehr als genug vorhanden. Erst jetzt gelangt Ihr zum Kurs Screen. 14 aufeinanderfolgende sogenannte Cup's warten auf euch ehe das Spiel hier komplett durch ist. Innerhalb dieser 14 Cup's findet Ihr alle im Spiel vorhandenen 9 Strecken vor. 6 Strecken zum reinen Racen und 3 zum reinen Trick Action ausüben. Dazu werden später die Aufgaben gemischt. Aber dazu gleich mehr. Beginnen tut alles mit reiner Rennaction. Dabei sind die Racer Cups wie bei SSX Tricky eingeteilt. Es gilt jede Strecke 3x zu fahren. In den ersten beiden Rennen auf der gleichen Strecke muß man mindestens dritter werden. Im letzten auf jeden Fall gewinnen. Erst danach gibt es Belohnungen und Ihr dürft erst zum nächsten Cup vorrücken. Das dies eine Aufgabe ist die es in sich hat werdet Ihr merken sobald Ihr die Strecken begutachtet habt. Ich habe seinerzeit schon bei Tricky und selbst auch bei einem Jeremy McGrath in höchsten Tönen geschwelgt was Strecken Designs angeht, aber Freekstyle toppt dies nochmal. Zwar leider nur 6 Racer Strecken sind sie mit teilweise 9 Minuten Rennlänge erstens sehr lang, aber was viel wichtiger ist abwechslungsreich, detailverliebt und voll mit Schanzen, Buckelpisten und Höhenunterschieden wie sie in SSX Tricky kaum extremer waren. Und das ganze nun also mit einer Motocross Maschine. ;-) Beginnt ein Rennen könnt Ihr über das Pausenmenu 3 verschiedene Viewpoints einstellen, sowie die Bildschirm Anzeigen ganz oder teilweise ausblenden. Wie bei Tricky auch wird euch vor jeder Strecke diese in einem Kameraflug mit dt. Kommentar erstmal vorgestellt. Danach beginnt die Rennaction und euch erwarten je 3 Runden gegen 5 andere Gegner, deren KI von Weltklasse bis Kreisklasse reicht. An wichtigen Screen Anzeigen ist neben Zeit, Geschwindigkeitsanzeige und Platzierung vor allem das Freekstyle Symbol links unten im Screen das wichtigste.

Dieses ist in 2 Hälften eingeteilt. Die rechte Hälfte zeigt euch per Füllstandsanzeige die Boost Energie an. Die linke dient dem Freakout, was hier der ultimative Move und Boost ist. Die Steuerung an sich ist einfach gehalten. Mit dem Stick oder dem Kreuz wird gelenkt, während A zum Gas geben und B zum Bremsen dient, was allerdings erst auf den Trick Action Kursen von Bedeutung sein wird. Mit dem Z-Button wird besagter Boost aktiviert, der euch solange etwas in der rechten Anzeige vorhanden ist nutzbar ist und euch schneller macht. Anwendbar wann immer Ihr wollt. Die Tasten L, R, X, und Y dienen der Trick Action, haben aber wie schon angesprochen auch im Rennen selber eine wichtige Bedeutung. Denn die Boost Anzeige auffüllen kann man nur in dem man Tricks ausführt und auch landet. Dabei reicht die Auswahl von im Spiel vorhandenen 50 Einzeltricks und 64 Combos. Auch hier sind zu Beginn nur ganz wenige frei verfügbar und müssen wie Fahrer und Strecken erst freigeschalten werden. Nutzt man eine Schanze kann man durch drücken einer Taste einen Einzelmove ausführen. Erst wenn man die Z-Taste gedrückt hält und dazu ebenfalls die verschiedensten Trick Action Buttons drückt entstehen Combos die teilweise die Boost Anzeige sofort vollständig füllen, so man genug Platz für eine Combo hat. Dabei sind auf den Strecken Sprünge dabei in denen man 5 Sekunden und länger in der Luft ist. Dabei fällt vor allem in diesen Momenten die extreme Weitsicht auf. Dazu kein leichtes Ruckeln wie man es bei SSX Tricky ab und zu mal hatte. Technisch bin ich von diesem Game sehr beeindruckt. Dazu der GameSpeed der maximal erreichbare Geschwindigkeiten über 200Km/h auch so rüberbringt. Auch hier bringt bei Vollbild nichts die Engine in trudeln. Die Engine ist eigentlich die gleiche wie bei SSX Tricky, wurde aber überall verfeinert hat man den Eindruck. Umgebungsbauten sind zahlreicher und mit vielen Effekten versehen. Die brennenden Ringe, die hier Bonuszonen darstellen wenn man sie durchspringt und dabei einen Move macht sehen klasse aus. Über das Streckendesign kann ich ebenfalls nur gutes schreiben. Verwinkelt, hoch und runter mit Abkürzungen, langen Geraden und Schanzen wie Sprungplattformen ohne Ende. Besonders Burning Forest gehört zu meinen absoluten Lieblingsstrecken überhaupt. Viel Liebe zum Detail zeichnet diese langen Strecken aus. Dazu ein Bike Verhalten das anfänglich nicht optimal ist. Aber hier greift der Punkt das man einige Zeit mit dem Spiel zugebracht haben muß. Denn der Steuerungsbalken in der Eigenschaftsanzeige von Fahrer und Bike ist nicht unsonst anfänglich kaum gefüllt.


Auch hier kann man sich entwickeln und das Bike steuert sich nicht wie anfänglich etwas hakelig später dann weich und der Spieler behält die volle Kontrolle. Denn neben versteckten Inhalten darf der Spieler nach einem gewonnen Cup erspielte Punkte auf die verschiedenen Anzeigen verteilen und so den Charakter entwickeln. Feine Sache und immer etwas das den Spielspaß hebt. Bikes wie Fahrer sehr ordentlich aus. Ebenfalls die einzelnen Tricks die teilweise extrem sind. Wer sich einmal in einer Combo aufrichtet und um das eigenen Bike schwingt wird sich denken können wovon ich rede. Spätestens ab dem 3. Cup paßt irgendwie alles in diesem Game. Dazu kommen Gegner die sich eurer KI anpassen. Sie machen Fehler, können aber auch göttlich fahren. Trotzdem gibt einem das Spiel die Gelegenheit eigene Fahrkunst auch zu nutzen. Beherrscht Ihr eine Strecke im Schlaf kann man auch Vorsprung rausfahren. Etwas das man in vielen Spielen vermißt. Ein wenig belohnt möchte man doch werden wenn man das Bike gut im Griff hat. Aber es gibt auch Strecken mit denen man nie so richtig warm wird und 3 gleichgute Runden nicht hinbekommt. Dann können auch Zehntel entscheiden über Sieg und Niederlage. Verpaßt Ihr die geforderte Platzierung fahrt Ihr dieses Ausscheidungsrennen nochmal. Sind auf den Racer Strecken die Tricks wichtig für den Boost, aber nicht für den Highscore sieht das auf den Trick Action Kursen völlig anders aus. 3 davon gibt es die eher einem Level in Tony Hawk oder Aggressive Inline ähneln. Ein abgegrenztes Areal in dem Ihr innerhalb von 3 Minuten eine vorgegebene Highscore Grenze knacken müßt, die gerade so zu schaffen ist. Wenn ich daran denke das ich Samstag Nacht allein daran knappe 3 Stunden gehangen habe und jetzt noch einen Daddeldaumen habe könnt Ihr euch vorstellen was es für Spaß machen kann. Denn auch so lernt man die Moves und Kombos. Natürlich geht das auch im Freeride ohne Zeitdruck. Doch nichts ärgert einen mehr wenn man es dort wo es um nichts geht schafft. ;-) Denkt man es geht nun eigentlich nicht mehr schlimmer so darf sich der Spieler in der 2. Hälfte des Cup Modus auf die ultimative Herausforderung freuen. Hier geht es zurück auf die Racer Strecken. Nur das nun neben den Platzierungsvorgaben noch Highscores erreicht werden müssen um überhaupt weiter zu kommen. Hier hat man es euch wirklich schwer gemacht. 300.000 Trick Punkte innerhalb von 3 Runden und erster werden ist anfänglich ein Ding der Unmöglichkeit. Auch weil die Sprungmöglichkeiten nicht so häufig sind um vor allem die Combos und Super Moves auszuführen. Hier heißt es üben und nochmals üben. Die linke Anzeige des Freekstyle Symbols füllt sich ebenfalls durch eigene Trick Action. Allerdings langsamer als beim Boost.

Ist sie voll fordert euch der Sprecher auf endlich einen Freekout zu machen. Zunächst muß man dazu einen der wenigen Supermoves machen. Steht man ihn bekommen man für gewisse Zeit einen Xtreme G Effekt. Fischaugenmäßig geht's mit extremen Speed zur Sache. Geb's Gott es geht geradeaus. ;-) Denn nach einem Sturz ist das auch schon wieder vorbei. Aber auch hier bekommt man mit der Zeit ein Händchen wo und wann man diesen Freekout ausführt. In der zweiten Hälfte des Cup Modus ist das Spiel nichts für Dreirad Akrobaten, sondern sehr anspruchsvoll und teilweise knackig schwer. Da schafft man vielleicht einmal die Score Vorgaben und wird nur 2. Das danach eine Pad Anschrei Aktion in's Haus steht verwundert da nicht. Aber man hört trotzdem nicht auf. Das Spiel fesselt einen total und macht hier viel mehr Spaß als Tricky. Selbst die etablierten Spiele wie Tony Hawk oder AI bekommen so eine ungewöhnliche Konkurrenz. Was mir allerdings auch in Freekstyle ein Rätsel ist das ist der Multiplayer. Derjenige der bei EA für die Screenaufteilung zuständig ist dürfte unter 100 Stunden Superman auf dem N64 nicht bestraft werden. Wie bei SSX Tricky gibt es für 2 Spieler nur den vertikal geteilten Bildschirm. Zwar wird es durch die Weit Kamera Option etwas entschärft. Aber da auch hier extreme Richtungsänderungen dabei sind fährt vor allem der ungeübte sehr oft in's Blaue. Ich versteh das nicht. Auch schade das im Renn Modus nur 2 Spieler fahren. Computer Gegner gibt es keine. Im Freestyle Modus kann man zu zweit auch auf Highscore Jagd gleichzeitig gehen. Aber überall stört mich der vertikal geteilte Screen. Es mag Spieler geben die damit klar kommen. Ich persönlich kann damit wenig anfangen und merke dies auch bei Sessions mit mehreren Leuten. Hier gibt es leider wie bei SSX Tricky einen Daumen runter. Im Einzelspieler Modus dagegen kommt der Spieler sehr auf seine Kosten. Wer z.b. Tricky noch nicht hat sollte unbedingt zu Freekstyle greifen. Auch wenn ein paar Strecken mehr enthalten sein könnten gibt es auf den vorhandenen Inhalten Fun ohne Ende. Nach einer Einspielzeit und der Entwicklung des eigenen Fahrers geht das Fahren klasse von der Hand. Die vielen versteckten Dinge, die genialen Streckendesigns und sehr gut ausführbaren Tricks offenbaren hier eine echte Perle was Motocross Action angeht. Natürlich auf Arcade Action ausgelegt wird sich auch eine MX Superfly anstrengen müssen hier Paroli zu bieten. Dazu ein trashiger motivierender Sound, ohne den mittlerweile wohl kein Spiel dieser Art mehrauskommt und Motocross Klänge die auch so klingen. Freekstyle ist für den Einzelspieler einfach nur ein Klasse Game.


PLUS - MINUS LISTE

+ Klasse Strecken
+ Hoher Gamespeed
+ Sich verbessernde Fahrer
+ Geniale Mischung aus Trick/Race Action
+ Geringe Ladezeiten
+ Viele versteckte Dinge
+ Dt. Sprachausgabe

- Nur 6 Racer Strecken
- Teilweise schwere Vorgaben
- 2P modus nur vertikal

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- J.McGrath Supercross

WERTUNG

GRAFIK:
86%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
80%

MULTIPLAYER:
65%

GESAMTWERTUNG:
87%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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