SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
EA

GENRE:             Fußball
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      54 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    4 - 7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 08.11.2002


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem ja EA´s „Fifa WM 2002“ nicht so der Bringer war, weil einfach zu wenig Spielmodis eingebunden wurden, stellt die 03´er Version ein anderes Kaliber dar. Hier treffen sich keine Nationalmannschaften (außer im Turniermodus), sondern die Creme de la creme des europäischen Spitzenfußballs. Bei den 16 verfügbaren Ligen handelt es sich zum Bsp. um die Bundesliga, die englische Premier League, die französische, italienische Liga oder die Spanische Primera Division. Aber wir finden auch europäische Fußballzwerge, wie die Schweizer National Liga, die Österreichische T-Mobile Bundesliga, die belgische oder schottische Liga. Eine Vielzahl größerer Vereine wie, Ajax Amsterdam, Benfica Lissabon, FC Porto oder der PSV Eindhoven tummeln sich in der Rubrik „Rest der Welt“ mit Teams wie dem 1.FC Köln, Rapid Bukarest, Hellas Verona, Wisla Krakau oder Beitar Jerusalem. Das Hauptmenu sieht zwar etwas spartanisch aus, bietet aber mit den vier Spielmodis genug Abwechslung. Zum Bsp. die Club Championship führt alle Topclubs des europäischen Parketts zusammen. Dort treffen sich die Champions League Teilnehmer unter sich. Die Partien heißen dann nicht Hansa Rostock gg. VfL Bochum, sondern Real Madrid gg. ManU oder Barcelona gg. AS Rom. Man kann diese Club Championship Teams in einem Freundschaftsspiel antreten lassen oder eine richtige Saison mit ihnen fahren. Dann treten alle 18 Teams gegeneinander an und versuchen sich an der Tabellenspitze festzubeißen. Das da jeder Spieltag ein Highlight ist, muß wohl nicht näher erläutert werden. Wenn man eine neue Club Championship Saison beginnt, legt man die Anzahl der menschlichen Mitspieler von 1 - 8 fest, bevor man sich der Teamauswahl zuwendet. Wenn man durch die Reihe von Teamlogos scrollt, kann man zu jedem Team eine Kurzinfo abrufen, wenn man den A Button drückt. So erfährt man zu jedem Team, wer der Trainer ist, welche Tabellenposition in der Saison 01/02 erreicht wurde, wer der Toptorjäger ist, wann der Verein gegründet wurde und welchen Spitznamen er hat. Das Diagramm zeigt die Punktgewinne jedes Monats der vergangenen Saison an und daneben sehen wir ein Ausschnittes des Stadions mit Namen und Zuschauerkapazität. Doch bevor man sich mit den Klassemannschaften messen sollte, ist es angebrachter ein Freunschaftsspiel zu absolvieren. Denn so ganz ohne Übung geht das Unterfangen wahrscheinlich in die Hose. Und da es keinen Trainingsmode gibt, bleibt nur ein Freundschaftskick, um seine Fähigkeiten auszuloten.


Die Spielgrundlagen stellt man im Optionmenu ein. Zum Bsp. wählt man aus vier Schwierigikeitsgraden (Amateur, Halbprofi, Profi und Weltklasse), die Spieldauer (2,4,6,8,10,20 oder 45 min.). Die Spielgeschwindigkeit variiert von langsam, normal, schnell und megaschnell. Weitere Einstellungen betreffen u.a. die Verletzungen von Spielern, die Karten, Schußkraft der Akteure und Soundeinstellungen. Für die Kameraperspektiven sollte man im Spiel das Pausenmenu nutzen, denn dort kann man die Veränderungen optisch wahrnehmen. Den größten Reiz des Spiel bietet sicherlich die Modi Saison. Hierbei handelt es sich um den normalen Spielablauf einer Mannschaft in der dazugehörigen Liga. Für einen Bundesligisten also 34 Ligaspiele plus DFB Pokal und evt. Europacup. Natürlich kann man auch andere Ligen wählen, doch ich glaube als Deutscher spielt man nun einmal nur Bundesliga. Wenn wir uns nun ein Team ausgesucht haben, welches unseren Ansprüchen genügt, erscheint dann das Spielmenu. Dieses Menu gibt uns die Chance, das Spiel gleich zu beginnen oder aber in den weiteren Options zu schnuppern. Dort erfahren wir Einzelheiten zum Spielplan, der Tabellensituation und den Kader. Das Teammanagment läßt Eingriffe in die Aufstellung und Taktick zu. Für Kurzentschlossene oder weil einfach Bedarf besteht, kann man von hier aus auch noch den einen oder anderen Spieler verpflichten. Jeder Mannschaft steht dafür eine gewisse Summe zur Verfügung. Wie sich diese Summe zusammensetzt, ist das Geheimnis der Entwickler, denn der HSV hat zum Bsp. mehr Kohle als die Bayern. Wenn man sich im Teammanagment so seine Spieler ansieht, finden wir neben dem Namen auch die Position, die Situation (Startaufstellung, Bank oder Tribüne) und die Gesamtstärke. Am unteren Ende der Auflistung sehen wir das Potenzial des Spielers für bestimmte Bereiche wie, Schnelligkeit, Passvermögen, Aggressivität u.s.w. Wenn wir mit der X Taste eine Seite weiter gehen, gelangen wir zur taktischen Formation. Vom weitverbreiteten 3-4-3 zum 3-5-2 bis hin zum ungewöhnlichen 2-5-3 ist alles vorhanden. Bei vielen Formationen läßt sich auch noch die Ausrichtung von Defensiv, Normal hin zum Offensiv einstellen. Leider kann man einzelne Positionen nicht seperat verschieben, was manchmal vorteilhaft wäre. Auf der nächsten Seite legen wir die Schützen für Freistöße, Elfer und Ecken fest und für ein Elfmeterschießen ferner die Reihenfolge der Schützen. Mit einer weiteren Betätigung der X Taste gelangen wir zum Transferbildschirm.

Unter unserem Budget kann man durch die vorhandenen Ligen scrollen und dort einzelne Teams suchen, wo wir evt. Verstärkungen finden können. Rechts sehen wir die Position des vermeindlichen Kandidaten mit seinen einzelnen Werten und natürlich den Kaufpreis. Man sollte sich jedoch genau überlegen, wie man sein Geld anlegt. Denn neue Kohle kommt im Laufe der Zeit nicht dazu. Auch legen die Spieler keinen Wertzuwachs hin, so das man mit einem guten Geschäft rechnen kann. Wenn man einen Spieler für 10 Mio. Euro gekauft hat, kann man ihn auch nur für 10 Mio. Euro verkaufen. Dieser fehlende wirtschaftliche Aspekt und die fehlende Weiterentwicklung der Spieler belasten das Game etwas. Nachdem wir nun unser Team zusammen- und aufgestellt haben, die Trikots ausgesucht haben, kommen wir zum spielerischen Aspekt. Nach der (zu) langen Ladezeit, wo uns nocheinmal die Tastenbelegung in jeder Spielsituation dargestellt wird, betreten wir das Stadion. Vor einer riesigen Kulisse begrüßen uns Tom Bartels und Florian König zum Spiel. Mit einer perfekten Sprachausgabe kommentieren die beiden das Geschehen auf dem Platz. Ab und an streuen sie ein paar Platitüden mit ein, was wohl unvermeidbar ist. Aber die Aussprache der Spielernamen haben wir auch schon schlechter erlebt. Deswegen lassen sie wohl die Spielernamen von Wisla Krakau gleich weg ;-) Das Spiel auf dem Platz läuft wie ein normales Fußball Match ab. Mit Pässen arbeitet man sich zum gegnerischen Strafraum hin um dann den Abschluß zu suchen. Anders als bisher laufen die Pässe nicht automatisch zum Mitspieler, sondern man muß schon die Richtung mit angeben. Macht man dies nicht, läuft der Ball in den Raum, wo keiner unserer Mitspieler steht. Das Erfolgsgeheimnis liegt in dem Direkt- und Kurzpassspiel. Mangelt es an Genauigkeit, wird es 90%´ig ein Fehlpass. Spürbar ist das Torhüterverhalten verbessert wurden. Sie verkürzen jetzt geschickt den Winkel und reagieren im allgemeinen besser. Die technischen Kabinettstücke vollführt man mit dem C Stick. Sie sind zwar effektiv und auch schön anzusehen, doch zahlenmäßig eher bescheiden. Im Abwehrverhalten kann man zum einen sich den Ball mit einem kleinen Schubser vom Gegner angeln, oder aber rustikal mit einer Grätsche einsteigen. Die Grätsche hat den Nachteil, das sie meistens geahndet wird (Karte und Freistoß) aber auch den Gegner verletzten kann. Die Freistoßvarianten ändern sich bei einer bestimmten Entfernung zum Tor. Bis etwa 35m kann man versuchen direkt zu verwandeln, ansonsten kann man auch mit einem Pass den Mitspieler einsetzen.


Dir direkten Freistöße sind allerdings etwas schwieriger, weil alles passen muß. Den Cursor platziert man an der Stelle im Tor, wo der Ball hin soll. Die Mauer kann man mit dem Effet (C Stick) umspielen, doch die Genauigkeit des Schußes regelt die sich schnellbewegende Poweranzeige. Nur der grüne Bereich sichert die Treffgenauigkeit und dieser Bereich ist sehr schmal. Dominiert man die Gegner zu deutlich, meldet sich der EA Trainer und schlägt vor, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Diese Auswahl muß aber jeder für sich treffen. Denn ab Profi wird es deutlich schwerer und Weltklasse spricht an sich schon Bände. Wer von den Saisonspielen einstweilen genug hat, der kann sich im Turniermodus etwas Abwechslung gönnen. Man kann sich im Internationalen Turnier mit den Nationalmannschaften messen, UEFA Cup und Championsleague spielen, in einer Weltrunde gegen verschiedene bekannte und (vielen) unbekannte Truppen antreten, die regionale Herausforderung suchen oder einfach ein eigenes Turnier veranstalten. Man sieht also, eine Menge Aufgaben, die man bewältigen kann. Und da das ganze auch noch in eine saubere Grafik eingebunden wurde, kann man sich eigentlich nicht beklagen. Auch wenn ein Spiel an einem sonnigen Tag auf einem hellen Rasen zur Pein für die Augen wird, da der Ball kaum mit dem Auge zu verfolgen ist. Was auch nicht so clever gelöst wurde, ist die Aktion zwischen Arcade und Simulation zu wählen. Denn diese Wahl muß man gleich am Anfang des Spiels treffen. Entscheidet man sich zum Bsp. für die Saison im Simulationsmode, muß man alle anderen Modis auch im Simulationsmode spielen. Nur wer noch eine zweite MemCard hat, die noch 54 Seiten fassen kann, darf die andere Seite des Spiels erleben. Der Arcade Mode läßt dabei mehr Freiräume, was das Spiel an sich betrifft. Also Abseitsentscheidungen oder auch die Fouls werden großzügiger behandelt. Doch Fifa war noch nie eine Arcadeplattform, dafür gibt es andere Spiele. Fifa steht eigentlich für Authentismus und Realitätsnähe, was die 10000 echte Spielernamen und 350 offiziellen Teams bestätigen. Mit Fifa 2003 kann man allein sein Spaß haben, aber auch mit 4 Freunden einen anspruchsvollen Abend verbringen.

PLUS - MINUS LISTE

+ 10000 Spieler und 350 Teams im Original
+ wunderbare Fangesänge und Spielkommentatoren
+ starke Torhüter KI
+ realitätsnahe Spielweise
+ reichlich Spielmodis
+ gut gestaffelte Schwierigkeitsgrade

- Ladezeiten
- 54 Seiten Speicherplatz
- Arcade und Simulationwechsel nur mit 2 MemCard möglich
- fehlende Spielerentwicklung
- kaum wirtschaftliche Aspekte
- keine frei definierbare Replayansicht

ZUSATZINFOS / LINKS

- Entwickler EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- RedCard
- Virtua Striker 3
- Fifa WM 2002
- ISS2

WERTUNG

GRAFIK:
79%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
81%

MULTIPLAYER:
76%

GESAMTWERTUNG:
74%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

Zurück zum Seitenanfang