Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

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Das Testmuster wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nintendo of Europe

Das Thema Funracer ist auf dem N64 ein ganz besonderes. Auch wenn einige Firmen es versucht haben, in den Kampf zwischen Mario Kart gegen DKR konnte keiner eingreifen. Obwohl DKR das technisch bessere und inhaltlich umfangreichere Spiel ist , wird bei Multiplayer Partys doch zumeist zu Nintendo's Variante gegriffen. Das ist auch bei uns nicht anders. Nun wagt Rare einen zweiten Versuch mit Mickey's Speedway USA um Mario Kart vom Thron zu stoßen. Noch auf der Spaceworld, wo ich das Spiel spielen konnte war ich mir eigentlich sicher das wir einen neuen Funracer König auf dem N64 haben. Aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Denn auch nach dem Test bleibt MK weiter der Favorit was Multiplayer Funracing angeht. Warum das so ist zeigt euch der Test. Ausgestattet mit einer entsprechenden Lizens bekommt Ihr im Spiel die Helden von Disney zur Hand und dürft versuchen durch Wettrennen den entführten Pluto wieder einzufangen. Das ist nämlich die Story im Spiel. Pluto wurde von den Wieseln gefangengenommen und entführt. Aufgeregt ruft Mickey seine Freunde Donald, Daisy, Minnie und Goofy herbei und man beschließt die Wiesel solange zu jagen bis sie Pluto wiedergefunden zu haben. Dazu gesellt sich Kater Karlo, der eigentlich eher auf die Belohnung hofft zu den Charakteren und wir haben die 6 Hauptakteure im Spiel zusammen. Im Labor des Primus Quack werden nun für alle entsprechende Karts hergestellt mit denen die 6 in den Kampf ziehen oder besser gesagt die Rennen ziehen sollen. Schaltet man das N64 ein bekommt man einen Eindruck vom Sound im Spiel, der zum einen in Dolby daherkommt und zum anderen wunderbar zu einem Sonntagnachmittag zum Kaffee paßt. Zumindest bekommt man aber Lust auf eine gemütliche Rennsession. Überraschend unterstützt MS USA kein Expansion Pak.
Auf der Spaceworld wurde aber eine mit Expansion Pak gezeigt, was gewisse grafische Unterschiede zeigte. Die Verkaufsversion in den USA wie auch bei uns benötigt es aber nicht. Als erstes erwartet euch danach die Playerauswahl . Die 6 Charaktere stehen hier zur Verfügung und werden im Verlauf des Spiels noch um versteckte erweitert. Jeder besitzt verschiedene Fahreigenschaften, die sich im Spiel später durchaus auswirken sollten. Hier hat Rare spürbare Unterschiede hinbekommen. Erst danach kommt Ihr in das Wohnzimmer . Lustig gemacht, da zunächst mal eine Konsole samt Pad und Fernseher gezeigt wird. Danach gelangt man nun zum Hauptmenu , das in Form von vielen übereinandergestapelten Kisten untergebracht ist. Hier kann man zunächst die ersten 3 Cups anwählen, den Ballonkampf, das Zeitrennen und die Optionen. Wie bei Rare üblich sind die Optionen recht zahlreich. Von wieder freispielbaren Cheats über die Einstellung für den Multiplayer Modus, das Bildformat, Ghost Einstellungen bis zur Trophäenabteilung , die einem schon früh zeigt das es neben den anwählbaren Cups noch weitere gibt. Denn für jeden Cup kann man sich hier die erreichten Pokale ansehen. Kern des Spiels sind natürlich auch die Cups. Wählt men einen an erscheint zunächst rechts ein Pokalbildschirm . Ihr müßt zu Beginn jeweils jeden Cup in 3 Schwierigkeitsgraden fahren. Vom Amateur bis zum Profi. Löst Ihr später auch noch bestimmte Aufgaben erscheinen alle Strecken auch noch im Mirror Modus. Jeder Cup besteht aus 4 Rennen die es hintereinander zu fahren gilt. Dabei kommt ein Punktesystem zum Zuge die es für die ersten 4 eines Rennens gibt. Man muß mindestens 4. in jedem Rennen werden um überhaupt zum nächsten Rennen zu gelangen. Ziel muß es aber sein nach beendigung aller 4 Rennen möglichst ganz oben zu stehen. Man bekommt für die Endplatzierungen Pokale. Dabei hat sich Rare etwas einfallen lassen. Nicht der goldene Pokal für den 1. ist das höchste der Gefühle, sondern ein Platin Pokal den man bekommt wenn man alle 4 Rennen eines Schwierigkeitsgrades gewonnen hat. Danach bekommt Ihr eine Karte zu sehen wo euch der Punkt der aktuellen Strecke gezeigt wird. Auch hier bekommt man Zusatzinformationen. Denn eines hat Rare phantastisch hinbekommen. Die Motivation für den 1 Player Modus. Es gibt unglaublich viele Belohnungen und versteckte Dinge die man erfahren kann. Habt Ihr z.b. die ersten 3 Cups vollständig gelöst gibt es einen 4. Cup mit 4 neuen Rennen.
Danach könnt Ihr versuchen auf 4 der jetzt 16 Strecken versteckte Autoteile zu finden. Findet Ihr diese, wobei Ihr hier jetzt nicht gewinnen müßt gibt es noch einen 5. Cup mit erneut 4 neuen Strecken. Zwischendurch kann man die schon erwähnten neuen Charaktere erfahren, Cheats freispielen oder ein Motortuning bekommen. Wählt man den leichtesten Schwierigkeitsgrad an beginnt auch schon das erste Rennen. Die Perspektive ist wie bei Mario Kart oder DKR. Ihr könnt das Rennen aus 4 verschiedenen Viewpoints fahren, wo für jeden etwas dabei sein sollte. Gefahren werden wie üblich 3 Runden gegen 5 Gegner. Hier sind es also z.b. 2 weniger als bei MK. Im Screen habt Ihr nun verschiedene Anzeigen die euch unterstützen. Neben Runde, Zeit und Position kann man wählen zwischen einer Streckenanzeige samt Punkte der Fahrer oder einem Drehzahlmesser. Nach einem zünftigen Frühstart, der auch hier möglich ist macht man den ersten Kontakt mit der Steuerung. Diese darf als sehr gelungen bezeichnet werden. Vor allem die schon angesprochenen Unterschiede zwischen den Fahrern. Karlo z.b. ist zwar mit einer sehr guten Endgeschwindigkeit ausgestattet, läßt sich aber bescheidener um die Kurven lenken als z.b. Donald. Um die Kurven aber optimal zu nehmen kann man mit der R-Taste einen Drift hinlegen, der sich genauso steuert wie in Mario Kart. Driften ist also von Anfang an kein Problem. Was sehr schnell auffällt ist die häufige Spachausgabe der Charaktere. Jeder schnasselt beim fahren untentwegt seine Sprüche das es fast schon wieder zuviel ist. Dieses Feature kann man auch als Cheat bekommen und so auch den selber gesteuerten Charakter reden lassen wie ein Wasserfall. Was wäre aber ein Funracer ohne Items um die Gegner zu ärgern. Hier zeigt sich aber ein Schwachpunkt im Spiel. Es gibt 8 verschiedene Items die von Beschleunigern über Basebälle zum schießen bis hin zu Unverwundbarkeitsitems reichen. Trotzdem stellt sich beim Gebrauch nicht so ein Kick ein wie bei Mario Kart. Vor allem deswegen weil Ihr die Items Positionsabhängig bekommt. Seid Ihr z.b. erster bekommt Ihr nie den Wolken Generator, wo sich über alle Gegner eine Wolke hängt die es regnen läßt und die Fahrer langsamer macht. Zumeist bekommt man als erster den Baseball, den man abwechslend schießen oder auch hinter sich ablegen kann. Schießt man ihn prallt er von Kanten ab und bleibt irgendwann liegen. Das aber bis ihn jemand mitnimmt.
Die Hammeritems wie eben den Wolken Generator oder auch die Super Sphäre, die euch schneller und Unverwundbar macht gibt es nur wenn man hinten fährt. Das ist zwar auf der einen Seite praktisch gemacht, bringt aber nicht den Kick. Auch weil wenn man 1. ist selten attackiert wird. Fast nur fahrerisch kommen die Gegner vorbei. Weniger durch das nutzen der Items. Bei Mario Kart war man als 1. meist der mit der Ar...karte. Ein weiterer Aspekt ist zumindest in den ersten 3 Cups zu spüren. Es ist nicht zu schwer. Selbst im Profi ist es keine Problem die ersten 3 Cups zu gewinnen, wenn auch nicht immer mit einem Platin Pokal. Erst ab dem 4. Cup und vor allem im 5. wird man gut gefordert. Unterschiede gibt es auch im Gamespeed. Auf Amateur ist das Spiel recht langsam. Erst ab dem ersten Motortuning durch Primus geht die Post ab. Hier zeigen dann auch die Strecken was sie draufhaben. Hier erwarten euch aber durchgängig schön designte Strecken bei denen die 3 Runden von 1min Fahrzeit bis zu 3 Minuten reichen. Wie der Name des Spiels schon sagt geht es quer durch bekannte Gebiete der USA. Vom Yellowstone Nationalpark über Texas, Hawaii bis nach New York oder gar das Weiße Haus in Washington. Es gibt viele Abkürzungen und solche die sich als Umweg entpuppen. Auf jeden Fall sind die meisten grafisch gelungen. Vor allem was Randbebauungen angeht wird man teilweise sehr verwöhnt. Statuen, Wolkenkratzer und landschaftlich schöne Strecken. Das keine Expansion Pak untertützt wird sieht man aber auch. Die von Rare gewohnte schärfe fehlt teilweise. Dafür sind die Charaktere sehr lustig anzusehen auf ihren Karts. Die Teile knattern einen los und federn immer von links nach rechts. Die Jungs legen sich in die Kurve und schauen sich je nach Rennsituation auch mal um oder checken ihre Seiten. Auch bei Treffern der Gegner mit dem Baseball wird gleich das gesamte Kart zerlegt, was zwar nicht gut für die eigene Position ist, aber lustig gemacht ist. Der Sound in den Rennen ist gelungen und paßt zum Geschehen. Ebenso der Sound der Karts, was ja immer wieder den Programmierern nicht gelingt. Doch was wäre ein Funracer ohne Multiplayer Modus. Ob zu zweit, dritt oder zu viert, fahren kann man zum einen sämtliche Cups mit mehreren Spielern, wobei aber selbst im 2P Modus nur 2 Computergegner mitfahren. Desweiteren kann man den Time Trial Modus auch als Wettrennen gegeneinander ohne Gegner fahren oder den Ballonkampf nutzen. Dieser ist vergleichbar mit dem in Mario Kart.
Jeder Charakter hat eine bestimmte Anzahl an Ballons am Heck hängen. In 4 jeweils abgegrenzten Arealen kann man sich nur unter mithilfe der Items der anderen erwehren und versuchen deren Ballons zu zerstören. Schön ist das man dies auch allein spielen kann. Erfreulich ist der Gamespeed,der auch im Mehrspieler Modus nicht merklich langsamer wird. Einzig ein paar kleinere Details wurden auch manchen Strecken weggelassen. Sitzen 4 Leute vor dem Bildschirm macht der Modus Spaß, da natürlich nun auch die Sache mit den Items anders gemacht wird. Zumal man dies auch in den Optionen einstellen kann. Jedes der Items kann man einzeln aktivieren oder deaktivieren. Wieder sehr motivierend ist der Time Trial gemacht. Denn hier kann man versuchen Challenge Zeiten zu knacken um Medaillen zu bekommen. Eine schwere Aufgabe, das könnt Ihr mir glauben. Selbst mit Trick, einem der freifahrbaren Charaktere hat man zu knabbern. Wer will kann hier Ghosts mitfahrenlassen. Nicht nur der eigene, sondern auch die Challenge Ghosts, die euch zeigen was eine Harke ist. So bleibt am Ende aber ein gemischtes Bild. Eins ist klar. Mickey's Speedway Racing ist ein gutes Spiel das Spaß macht. Vor allem durch die vielen Belohnungen und die letzten beiden Cups ist es sehr motivierend. Auch der Time Trial sorgt immer wieder für ein Power On. Aber an den Umfang eines DKR oder den Spielspaß eines MK kommt es nicht heran. Dazu ist das Spiel in vielen Rennen zu leicht im Vergleich und auch die Items ziehen hier nicht so wie in den Konkurrenzspielen. Grafisch ist es gelungen, auch wenn man sagen muß das mit Expansion Pak Unterstützung sicher mehr Schärfe in die Grafik gekommen wäre. Trotzdem wird einiges geboten und das Spiel gehört klar zu den besseren seiner Zunft. Aber wir wissen ja alle was Rare normalerweise aus dem N64 herausholt. Da geht man vielleicht mit einer größeren Erwartungshaltung ran. Der Speed ist in den höheren Klassen gelungen und bringt eine schnelle und saubere Framerate auf den Asphalt. Ein bißchen mehr bei der Gegner KI und den Items hätte dem Spiel eine höhere Wertung verpaßt. Mangels Konkurrenz ist der Titel aber auf jeden Fall empfehlenswert. Wer aber einen MK oder DKR Nachfolger erwartet der besser ist findet ihn mit Mickey's Speedway USA nicht.

Cheats zu Mickey's Speedway USA

Time Trial Wettbewerb zu Mickey's Speedway USA

Mickey's Speedway USA und das Transfer Pak

Wertung

Matthias Engert
(08.12.2000)

Lesereinschätzungen zu Mickey's Speedway USA

Lesereinschätzung von Marcel Jaquet.

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