Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

Goemon's Party Adventure

Der kleine, blauhaarige, japanische Punk Goemon, startet nun auch seine Abenteuer als Brettspiel. Und das so gut, das man fast wetten möchte, das es eine ernste Gefahr für Mario Party sein könnte. Doch der kleine Goemon wird seine japanische Heimat nicht verlassen und den Weg nach Amerika oder Europa antreten. Damit wird uns als Spieler ein sehr guter Titel vorenthalten, der seinen Weg auch hier machen würde. Das Spielprinzip ist dem von Mario Party nicht unähnlich. Als Singleplayer muß man verschiedene Spielbretter freispielen, die man dann für Multiplayerschlachten nutzen kann. Die Figuren kämpfen aber nicht selbst, sondern die Kämpfe werden mit Spielkarten ausgetragen. Nach dem Vorspann stehen einem im Hauptmenu die Punkte, Einzelspieler, Multiplayer und die Options zur Wahl. In den Options kann sich jeder verschiedene Sachen ansehen und einstellen. So werden Musik- und Soundeffekte geregelt oder alle Spielkarten zum Studium angezeigt. So kann man sich schon vorher ein Bild machen, was jede Karte kann und was es kostet sie einzusetzen. Da es dieses Game in Japan auch als GBC Spiel gibt, darf man Spielstände und Ergebnisse zwischen beiden Geräten tauschen. Auch diesen Punkt findet man in den Options. Viele weitere Menupunkte verraten ihre Bedeutung nicht so ohne weiteres, so das man der japanischen Sprachzeichen schon mächtig sein muß um dies zu verstehen. Leider ist das bei mir nicht der Fall. Dafür braucht man aber für das Spiel selbst keine großartigen Kenntnisse um hinter den Inhalt und Sinn zu gelangen. Mit max. zwei Probedurchgängen sollte jeder hinter die Geheimnisse gelangen, die das Spiel offenbart.
Im Singlemode tritt man auf den einzelnen Brettern gegen feste Gegner an, die euch das Leben schwer machen wollen. Die ersten beiden Bretter verteidigen Kurobe, die Katze und Darumaoidon. Diese beiden sind noch relativ leicht zu schlagen. Im dritten Spiel sind es dann schon zwei Gegnerinnen, die sich und euch fertig machen wollen. Bei Taisanba HB auf dem Brett Nr. 4 wird es dann richtig heftig. Dort merkt man dann schon den gestiegenen Schwierigkeitsgrad. Als Spielbretter dienen zum Bsp. eine alte japanische Stadt, ein tropisches Paradies oder eine Nebelwelt. Vor jedem Spiel setzt der Computer feste Fallen bzw. Gegner auf das Spielfeld. Die Anzahl schwankt zwischen vier und sechs Stück. Im Laufe des Spiels werden diese Gegner immer schwerer und besser. Jeder Spieler beginnt mit sechs eigenen Spielkarten , welche Fighter-, Item- oder Bonuskarten sein können. Fighterkarten sind aktive Karten, die wir zum angreifen, verteidigen oder postieren verwenden können. Jeder dieser Kämpfer hat drei Leisten, in der die Angriffs- und Verteidigungsstärke sowohl die Initiative dargestellt wird. Welcher Kontrahent die höchste Initiative aufweist beginnt den Kampf . Man muß immer darauf achten, das die eigene Verteidigungsstärke der gegnerischen Angriffsstärke gewachsen ist. Ist dies nicht der Fall, kann man vor jedem Kampf eine Itemkarte verwenden. Diese Itemkarten beinhalten die Steigerung der eigenen Werte. Natürlich gibt es viele unterschiedliche Karten, welche oft nur einen Bereich pushen. So kann man oft nur seine Verteidigung oder Angriff steigern. Welche Karte der Gegner verwendet sieht man zwar, aber es werden keine Daten darüber eingeblendet. Da jeder Kämpfer nur einen Move zur Verfügung hat, sollte man seine Karten nicht horten und für später aufheben. Wird bei einem Kampf keiner der beiden vernichtet, verbleiben beide Fighter in diesem "angerissenen" Zustand. Das heißt, die Verteidigungsstärke ist zum Bsp. nur noch 120/800. Dann kann man davon ausgehen, das euer Held den nächsten Fight nicht übersteht. Bonuskarten können dem Abhilfe verschaffen. Mit ihnen kann man seinen eigenen Kämpfer wieder frisch machen, gegnerische Posten schwächen oder auch nur einen Würfelbonus herausholen.
Damit wären wir auch schon beim Spielsystem. Wie beim guten alten Mensch-ärgere-dich-nicht, wird hier gewürfelt. Die geworfenen Augenzahl rückt der Held auf dem Feld vor und kann auf dem erreichten Punkt einen eigenen Posten setzen, einen Gegner neben sich attakieren oder auch nur einen anderen eigenen Posten im Levelstatus pushen. Dazu wird das Geld vom Guthaben abgezogen und der Posten erreicht das nächst höchste Level. Levelstärke 5 ist aber das höchste und damit endet die Fahnenstange. Diese Gegner mit Levelstärke 5 sind fast unbesiegbar. Denn mit jedem gestiegenem Level verbessern sich ihre Angriffs- und Verteidigungsstärken. Da dieses pushen viel Geld kostet, haben wir oben im Bild unsere Statusanzeige. Dort sehen wir unser Konto für Geld und Herzen. Zu Spielbeginn besitzen alle Teilnehmer 1000 Coins und 2000 Herzen. Wie im wahren Leben kostet auch hier alles Geld. Jedes Posten setzen, jeder Kampf und jedes Pushen. Also kann man es sich gleich abschminken, jeden Fighter so hoch zu treiben, damit dieser Level 5 erreicht. Vor jedem Würfeln bekommt man eine neue Karte in seinen Besitz. Diese Karte kann aus jedem Bereich kommen. Bonuskarten werden in der Besitzübersicht immer ganz unten dargestellt und können vor dem Würfeln benutzt werden. Nach jedem würfeln kann man nun entweder einen Posten setzen, kämpfen oder einen Posten pushen. Ist allerdings nicht genügend Geld vorhanden, bleibt der Punkt der Levelerhöhung abgedunkelt. Auch bei einem Fight sollte man noch genug Kohle besitzen, da man sonst seine Itemkarten nicht einsetzen kann. Diese kosten auch schon mal locker zwischen 150 - 500 Coins. Nach jeder Runde ums Brett bekommt man, a la Monopoly, am Start neue Kohle aufs Konto. Das Spielziel ist es, seinem Gegner alle Herzen zu nehmen. Dies erreicht man nur durch die Kämpfe. Bei einem knappen Sieg bekommt man lediglich etwas von seinem Geld. Ist der Sieg hingegen recht deutlich, ist die Gewinnsumme höher und er verliert auch etliche Herzen. Schafft man es dem Gegner in einer Runde in den Ruin zu treiben, muß er etwas veräußern um sein Konto auszugleichen. Das können Posten, Karten oder Herzen sein. Wobei die Herzen das letzte sein sollten, was man verscherbelt.
Nach jedem gewonnenem Brett speichert das Spiel automatisch auf Batterie. Und man kann sich dem nächsten Abenteuer widmen. Doch der richtige Spaß kommt erst auf, wenn man im Multiplayer loslegt. Man kann die Differenz bis zum vierten Spieler mit CPU Spielern auffüllen oder einfach noch drei Freunde um sich scharen. Hier gibt es dann kein Erbarmen mehr. Wie heißt es so schön beim Highlander?? Es kann nur einen geben!!! Nur mit viel taktischem Gefühl und auch etwas Glück kann man als Sieger vom Brett gehen. Eine echte Alternative zu Mario Party ist geboren. Und das will schon was heißen. Laßt die Karten sprechen und besiegt alle Gegner und Feinde.

Wertung

Jens Morgenschweiss
(16.12.2000)

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