Spaceworld 2001
Reisebericht aus Tokio

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Wenn dieses Jahr mal nicht als absolutes Reisejahr in die Geschichte des Mag’64 eingehen wird. Nun schon der dritte Besuch im Reich der aufgehenden Sonne. In meinen Augen auch die beste aller Reisen. Nicht nur die längste, sondern auch stressigste bisher. Aber Stress den man sich gerne antut. Das sollte schon vor der Reise beginnen. Scheinbar muß es bei mir so sein das ich immer mit einer anderen Fluglinie fliege. Diesmal sollten es die Japaner selber sein. Japan Airlines JAL war also diesmal meine Wahl. Was auch eine zweite Premiere mit sich brachte. Der erste Nonstop Flug nach Nippon. Bisher immer vorher irgendwie “umgestiegen“ gings diesmal von Frankfurt direkt nach Tokio Narita. Wunderbar war der Hinflug bis zur Landung. Im Jumbo 747-400 das erste mal im Upper Deck gesessen hatte ich ungewöhnlich viel Platz. Erstens weil mein Nebenplatz leer war und durch die bauliche Art und Weise des Upper Decks. Wie bei Britisch Airways bot auch hier jeder Platz seinen eigenen Videoscreen. Allerdings sollte mich auf der Reise neben einigen Einlagen Schlaf Mario Kart beschäftigen. Wie immer vor dem Flug “vorgeraucht“ lagen erneut 11 Stunden vor mir. Oder sagen wir besser 12 Stunden..... Denn kurz vor Tokio Narita wurde den Passagieren mitgeteilt man müsse noch eine Stunde kreisen, da gerade am Boden der Taifun wütete. Ich wußte garnicht das ich einen Abenteuer Urlaub gebucht hatte. ;-)
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Auf jeden Fall hat man schon ein mulmiges Gefühl. Als der Jumbo endlich zur Landung ansetze sah man schon an den Scheiben was draußen abgeht. Regen und Wind. Die Landung war dann auch nicht so schlimm wie man annehmen konnte. In einer Cessna vielleicht anders, aber einen Jumbo bringt wohl doch nichts so leicht aus der Ruhe. Natürlich hätten sie die Landung auch nicht gemacht wenn es zu gefährlich wäre. Selbst das ausweichen auf einen anderen Flughafen wurde erwogen. Naja endlich unten gings wieder an das auschecken, wobei diesmal mein Gepäck nicht wie beim letzten mal auch ankam. ;-) Dafür war die Schlange beim Einreiseschalter extrem. Knappe 1 ½ Stunden mußte man warten. Wieder sollte mir der GBA die Zeit vertreiben. Endlich durch alle Checks durch gings wieder an das erstehen eines Transfer Scheines für die Buszubringer nach Tokio. Selbst wenn ich mittlerweile mit dem S und U-Bahn Systen halbwegs zurechtkomme ist mir diese Fahrt samt kompletten Gepäck immer noch lieber. Auch wenn es ein wenig teurer ist. Irgendwie immer wieder ein schönes Gefühl diese Strecke bis in die Innenstadt zu fahren. 2 Stunden Stadtrundfahrt ehe der Bus endlich sein für mich wichtiges Ziel erreicht, den Stadtteil Ikebukuro. Denn mittlerweile steige ich ja jedesmal im selben Hotel ab. Vorteil war schon wie im März ein schneller direkter Weg zum Hotel ohne sich andauernd zu verirren. Das muß in dieser Stadt nicht sein. Als ich meinen Zimmerschlüssel entgegennahm konnte ich mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Genau dasselbe Zimmer wie im letzten August bei meinem ersten Spaceworld Besuch. Endlich wieder auf ein Bett fallen und die müden Knochen etwas regenerieren. Mittlerweile war es auch schon der 22. abends 19:00 Uhr. Mittlerweile fast schon Tradition ist noch eine kleine Shoppingtour hier in Ikebukuro. Als wenn ich zuhause schnurstracks in den Supermarkt flitze gings auch diesmal wieder zu einem bestimmten Laden in der Nähe meines Hotels. Viele Spieleläden gibt’s ja nicht in Ikebukuro, klar ist ja auch der Vergnügungsstadtteil. Trotzdem sollte ich bekommen was ich wollte. Zumindest die 3 GBA Games die ich holen wollte wie Wario Land 4, Tactics Ogre oder Golden Sun waren schnell im Einkaufskorb. Wie jedesmal steht man vor den Auslagen der Spiele und Zubehörartikel was so garnicht mit Deutschland vergleichbar ist. Schnickschnack und Spielereien wo man sich fragt wer sich sowas kauft. Bis ich mich jedesmal auf’s neue ertappe das die blöden Touristen wie ich dazu gehören. ;-) Aber so fand auch ein Teil des Gewinnspiels den Weg in den Korb. So ausgestattet reichte mir das auch für den ersten Abend.
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Der Technikstadtteil Akihabara sollte ja noch kommen. Mittlerweile auch kein Problem mehr war für mich das Schlendern durch normale Supermärkte, die man auch an allen Ecken findet. Flüssigkeit war immens wichtig. Die Schwüle nach dem Taifun war extrem. Ich frage mich bis heute wie ich da ohne Erkältung rausgekommen bin. Drinnen immer Klimanlagen und draußen der warme Hammer. Wenn man sich so umschaut in den Auslagen der Supermärkte ist einem doch vieles fremd. Was die Japaner aber auch alles so einpacken und in Regale stellen. Vor allem beim Essen, das ja nach wie vor nicht mein Ding ist. Da werden selbst Sandwiches fertig zugeschnitten. Mal als Dreieck oder rund um sie ewig oft eingeschweißt zu verkaufen. Bei manchen will ich lieber nicht wissen womit sie belegt waren.Manche erschienen mir “harmlos“, die ich dann auch mitnahm. Zumindest schmecken Brote sehr gut. Total weich und mit allerlei leckeren Sachen belegt. Erinnerte ein wenig an Erdnußbutter bei den Amis. Auf jeden Fall war ich jeden Tag für etwa 1000Yen oder ca. 20 Mark einkaufen. Immer wieder beeindruckend ist der Service selbst im kleinsten Tante Emma Laden. Erst wird eingepackt, dann der Korb weggestellt und am Ende nach dem Geld gefragt. Alles immer in der höflichen Art und Weise der Japaner. Mir gefällt das jedesmal sehr. Schließlich war ich duschen und ab 21:00Uhr und den ersten Gesprächen mit zuhause damit beschäftigt Wario durch die Gegend zu schicken. Lange gings aber dann doch nicht da der Körper nach Ruhe verlangte. Schließlich lag ja auch ein stressiger Tag vor einem. Früh 7:00 wecken lassen ging es am 23. zum Ort der Pressekonferenz – Big Sight. Ein Blick auf die Karte Tokio’s und ein zartes Oha sollte mir zeigen das Neuland ansteht. Makuhari, der Ort der Messe selber ist schon weit weg. Big Sight steht dem in nichts nach. Zumindest wurde mir schnell klar das wieder mehrere Fahrten der Verkehrsmittel anstanden. Da viele Linien in Tokio untereinander konkurrieren sind diese nicht immer einfach zu erreichen. Die Yamanote Line der JR Gesellschaft ist die wichtigste. Fährt sie doch im Endeffekt wie in einem Kreis um das Zentrum Tokios, wo man so z.b. sehr schnell nach Akihabara oder Tokio Station, dem größten davon gelangt. Ich mußte aber noch ein Eckchen weiter. So schön kühl die S-Bahn immer wieder ist mit ihren Ventilatoren und Klimanlagen, so voll ist diese auch an einem Morgen. Mit Rucksack und Kameratasche war das schon lustig. Als ich dann die Station erreichte wo ich raus mußte gings an die Suche der anderen Linie, für die man die eine Station verläßt und ein paar Minuten Innenstadt hinter sich bringen muß. Soweit die Theorie. ;-)
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Immernoch nicht der japanischen Zeichen mächtig ließ ich das lieber und steuerte lieber eine der zahlreichen kleinen Polizeihäuschen an. Wunderbar, sie sprachen kein englisch und ich kein japanisch. Ich liebe diese Szenen. ;-) Einzig der Name der Location war natürlich verständlich. Bis man schließlich eine Karte vom Stadtteil hervorzog und mir den Weg zeigte. Genau Jungs... ;-) Ich wußte weder wie die Straße heißt noch wo ich aktuell war. Muß ich nun links oder rechts nach hinten oder nach vorne? Bis das ganze schließlich damit endete das mich einer der Polizisten am Arm packte und lächelnd und laut redend 2 Straßen brachte und mir die Station von weitem zeigte. Schon irre was man so erlebt. Besonders weil wie ich bei der Rückfahrt merkte das die Stationen schon einen schnellen direkten Weg haben. Nur wenn man ihn nicht kennt läuft man wie ich mit der Kirche um’s Dorf. Die Fahrt nach Big Sight beeindruckte mich nicht minder. Ein riesiges Areal am Rande der gesamten Strecke samt Fahrt über eine riesige Brücke sollten meinen Respekt vor dieser Stadt erneut steigen lassen. Aber irgendwie traumhaft das hier alles trotzdem funktioniert. Das solche Bahnen nicht immer auf Schienen fahren merkte ich beim aussteigen. 8 Wagen die auf Drehgestellen mit Reifen fahren. Das ist vielleicht ein lustiges Bild. Endlich beim aussteigen sah ich den ersten Typen der ein GameCube Shirt trug. Weit weg konnte ich also nicht mehr sein. Im Endeffekt stand ich davor wie Ihr an dem ungewöhnlichen Gebäude gesehen habt. Imposant aber eben gewöhnungsbedürftig. Trotz der Verzögerung auf der Fahrt hier hin war ich zu früh da. Kurz nach 10 sollte die PK ja erst 12:00 offiziell losgehen. Also konnte ich meine Anmeldung schnell hinter mich bringen und hier noch ein wenig herumlaufen. Nicht weit weg ist einer der Hafenbereiche in Tokio sowie offenbar die Einflugschneise von Haneda, dem zweiten großen Flughafen in Tokio. Ein Jumbo nach dem anderen flog nicht weit weg hier vorbei. Dadurch das sich alles etwas verzögerte und ich das Miyamoto Interview nicht verpassen wollte kam ich erst recht spät weg, so das ich meinen Plan nach Akihabara zu fahren auf den nächsten morgen verschob. Deswegen auch nur die reine Rückfahrt in Angriff genommen, kurz Einkaufen und in’s Hotel. Irgendwie waren meine Beine auch ganz dankbar. Geärgert hatte ich immer noch die fehlende Möglichkeit mein Notebook zu nutzen. Das sollte sich am Tag darauf endlich ändern..... Wieder 7:00 raus hatte ich Zeit bis 13:30Uhr. Dann begann der Medien Tag auf der Messe selber. Also für die 15 Minuten nach Akihabara und willkommen im Mekka der Technik. Jedesmal ein beeindruckender Stadtteil, der ja auf dem Video auch drauf ist. Zumindest ein Teil. Denn um alles hier zu sehen bräuchte man mehrere Tage.
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Vor allem wenn man in mehrere Läden will. Gerade kurz vor Öffnung der Läden angekommen konnte man die Vorberreitungen erleben. Da werden Spielstationen, Technikregale und Auslagen ohne Ende vor die Läden gefahren und getragen. Alles muß ja irgendwie gezeigt werden. An den Spieleläden war viel PS2 Zeug dabei, wobei Devil May Cry für die PS2 den Hauptanteil stellte. Kam ja auch erst einen Tag vorher raus. Endlich machten die Läden auf und der Sturm auf die Nintendo Etagen begann. Wer hier seine Kreditkarte nicht festhält wird arm. ;-) Was aber auffällt sind die Preisunterschiede selbst zu anderen Stadtteilen. GBA Spiele kosten neu wie Wario Land 4 kaum mehr als 80DM. Spiele die beim Launch gekommen sind teilweise nur noch 50-60DM. Schon ein Unterschied. Dafür sind bestimmte Spiele sauteuer. Final Fantasy X kostete knappe 140DM was schon extrem ist. Normal sind selbst in Japan bis zu 120DM. Der GBA kostet in Japan nach wie vor um die 160DM. Also einen Laden nach dem anderen durch, wobei ich mich aber auffällig zurückhalten konnte. Gut die meisten GBA Spiele sind uninteressant und andere haben wir ja schon. N64 mäßig gibt’s nichts mehr was man mitbringen kann und beim Zubehör hat man sich ja schon bei den anderen malen gut eingedeckt. Bis auf die kleinen Spielereien, die wir euch ja gezeigt haben. Das Fernlenkauto und die Rennbahn z.b. Als es im Korb lag kam mir schon die Frage wie alt ich eigentlich bin. ;-) Aber was solls. Schöne Andenken die mehr im Schrank stehen als das ich damit nun wirklich herumfahre. Der Spaß ist es mir wert. Bis ich plötzlich einen Laden entdeckte der wirklich ein Geheimtip ist. Ein Laden der nur US Spiele führt, dazu Fanartikel, Puppen, Shirts und anderes Zeug das man so nur sehr schwer bekommt. So kam ich in Japan im Jahr 2001 doch noch zu MKT. Schon irgendwie lustig. Es war auch gut das ich hier nicht mir Karte zahlen konnte. Bargeld hatte ich nicht soviel mit. Hier drinnen wäre ich sicher arm geworden. Langsam ging es auf Mittag und meine größte Sorge..., das Notebook Problem war immer noch nicht gelöst. Denkt ja nicht die Spannungswandler gibt’s wie bei uns. Mitnichten. 7 Läden die sich nur mit Stromdingen, Lampen und so Zeugs beschäftigen hatte ich hinter mir bis ich endlich einen Laden in einer 6. Etage fand. Zu meinem Glück hatte ich auch noch einen Verkäufer der englisch konnte. Oh Halleluja!! Wie von Zauberhand stand ich plötzlch vor Transformatoren in Hülle und Fülle. Es geht doch. Allerdings waren dabei auch Teile für die man eine eigene Tasche bräuchte. Und schwer sind die Teil
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Aber ich fand dann doch noch einen der handlich und nicht so schwer war. Und wie sich abends rausstellte sollte das ganze auch endlich funktionieren. Dafür blieb das Modem Problem ungelöst. Irgendwann werde ich auch das mal hinbekommen. So verabschiedete ich mich also von Akihabara und ab gings zur Messe nach Makuhari, deren Weg ebenfalls mit mehreren Linien aber nicht das Problem war. Auch dort ist das Thema Service sehr groß. Steigt man aus hat man schon noch 15 Minuten Fußweg vor sich. An allen Stellen auf dem Weg zur Messe wo man verschiedene Richtungen gehen konnte stand ein Nintendo Mitarbeiter der mit Schild und Megaphon den Weg wies. Endlich am Ziel konnte ich den Medien Tag voll auskosten, was sich ja auch lohnen sollte. Aber auch hier ist man abends fertig mit der Welt. Man ist schon sehr geschafft. Vor allem die nach wie vor große Hitze und Schwüle tat Ihr übriges dazu. Man schläft nach solchen Tagen wirklich sehr gut. ;-) Auch am Samstag hieß es 7:00 aufstehen um pünktlich 9:00 die Messe zu erreichen wo der erste Besuchertag anstand. Es sollte auch der letzte Tag der Reise sein, an dessen Abend dann endlich 90% des Messeberichts geschrieben wurden. Danach war ich nochmal in Ikebukuro um das nächtliche Tokio auf Video und Foto zu bannen. Samstag abends im Vergnügungsstadtteil, leer waren die Straßen nicht. ;-) Dann gings auch schon an’s Packen, wobei wieder alles was Packungen angeht in der Reisetasche verschwand und die technischen Dinge im Rucksack, also dem Handgepäck was ja auch im Flieger bei mir blieb landete. Seit der British Airways Geschichte im März bin ich da etwas vorsichtig. Am Sonntag dann 6.00 raus um den Zubringer Bus 8:00 zu bekommen. Nach 10:00 Uhr am Flughafen sollte mein Flieger zwar erst gegen 13:00 starten, aber ehe man hier einscheckt und durch alle Kontrollen wieder durch war wars das auch 11:00Uhr. Am Ende noch ein wenig im Duty Free Geländer geschmökert und am Abfluggate auf den Flieger gewartet, den ich diesmal auch knipsen konnte wie sie ihn bereitstellten. Wieder am Fenster aber diesmal unten gesessen verging der Rückflug ähnlich schnell wie der Hinflug, wobei das Essen diesmal ausschließlich aus japanischen Genüssen bestand. Naja, viel gegessen habe ich nicht auf dem Rückflug. Pünktlich 18:00 in Frankfurt ging es weiter zum Hauptbahnhof um die letzte Etappe hinter mich zu bringen. Eine entspannende Zugfahrt. Jens holte mich dann ab und ab gings in’s Headquarter um die Reise natürlich nun anhand der Mitbringsel, Videos und Fotos zu analysieren.
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Es war wie schon erwähnt eine lohnenswerte Reise die ebenfalls lange in Erinnerung bleiben wird. Damit beende ich den Reisebericht, der euch hoffentlich einen kleinen Einblick abseits des Messegeschehens vermittelt hat.

Weitere Screenshot Gallerie zum Reisebericht

Matthias Engert
(30.08.2001)

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