Die Bilder zu diesem Test wurden mit einem Capture Board der Firma Fast erstellt.

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Man kann über Nintendo reden wie man will, irgendwie schaffen sie auch bei den langwierigsten Spielen irgendwie die Kurve zu kriegen. Nicht nur Zelda ist bekannt für jahrelange Vorberreitung und unzählige Verschiebungen. auch das Spiel um den kleinen Helden Kirby reiht sich hier nahtlos ein. Wenn ich noch daran denke, das wir schon 1997 erste Infos hatten, zum damals noch unter dem Titel Kirby's Air Ride geplanten Spiel, und was heute nun schlußendlich herausgekommen ist dann bestätigt Nintendo einmal mehr das nur sie in der Lage sind selbst solchen Titeln noch einen unglaublichen Tiefgang zu bescheren. Geht man nur nach dem Namen glaubt man Kirby wäre ein Allerweltsjumper. Aber es sollte sich zeigen das Kirby nicht umsonst wochenlang die japanischen Charts beherrschte. Legt man das Spiel ein bekommt man zunächst einmal die vielen Helden im Spiel zu sehen. Denn neben Kirby gibt es 4 weitere wichtige Hauptpersonen die aktiv und passiv zum Spiel dazugehören sollten. Wählt man den Hauptbildschirm an stehen einem 3 Batterie gestützte Speicherplätze zur Verfügung. Jeder in sich beinhaltet neben dem reinen Spielstart auch sämtlich andere Optionen im Spiel. Was da wären die Options und der Löschen Punkt, den man tunlichst übersehen sollte. :-) Die Options bieten hier wesentlich mehr als in anderen Spielen. So kann man hier z.B. 3 Minigames anwählen, die ganz im Stile von Mario Party auch zu viert spielbar sind und auf die ich später noch näher eingehe. Desweiteren gibt es hier ein sogenanntes Theater . Alle im Spiel enthaltenen und erspielten Zwischensequenzen, und das snd nicht wenige, kann man sich hier noch einmal in Ruhe anschauen. Desweiteren gibt es hier eine Gegner Datenbank, die nur auf ganz bestimmten Wege gefüllt werden kann.
Was mir schon beim ersten Einschalten gefallen hat war die Prozentanzeige. Ich mag sowas einfach. Nicht erst seit Donkey Kong mit seinen 101%. Das bei mir nur eine 65% Anzeige steht, obwohl das Spiel durchgespielt ist soll euch schonmal zeigen das in dem Spiel mehr steckt als nur ein wenig herumzuhüpfen. Nach dem Spielstart beginnt in einer langen Sequenz die Story des Spiels, die euch den Hintergrund näher bringt. Hauptteil des Spiels sind wie der Name schon sagt kleine Kristalle, die Crystal Shards. Seinerzeit wurde ein einziger magischer Kristall auf einem fröhlichen und glücklichen Planeten umsorgt. Verantwortlich dafür waren kleine niedliche Feen, die wohl eher ein Zugeständnis an die japanischen Spieler sind. Man schaue nur auf die Augen. Eines Tages wird dieser Planet, der die Form eines Herzens hat von einer bösen schwarzen Macht heimgesucht. In einer letzten Flucht versucht die Fee Ribbon mit dem Kristall zu fliehen, wird aber im Weltall abgefangen und der Kristall zerspringt in unzählige Teile, die nun auf verschiedene Planeten fallen. Hier kommen nun die anderen Charaktere in's Spiel. So fallen einige der Kristalle auf die Planeten der Charaktere. Die kleine Fee versucht nun verzweifelt alle Kristalle wieder einzusammeln und findet schließlich ihren und unseren Helden - Kirby. Zusammen mit ihm macht sie sich nun auf den Weg nach den verlorenen Kristallen und begegnen auf ihrem langen Weg den anderen Charakteren. Und schon seid Ihr mittendrin im Spiel. Kirby ist im Grunde ein Jump'n Run, das durch viele Besonderheiten auffällt. Die erste ist das die Wege fest vorgegeben sind. In einer 2 ½ D Ansicht bewegt Ihr den Helden durch fest eingestellte Wege, die sich im Verlauf aber in alle Richtungen verschieben. Das ist wirklich technisch sehr schön gemacht und stellt auf dem N64 ein Novum dar. Mal lauft Ihr im Halbkreis, mal geht es nach oben oder es geht imaginär in das Bild oder auch aus ihm heraus. Gesteuert wird Kirby deshalb auch mit dem Steuerkreuz was sich bei der Tastenbelegung ebenfalls auswirkt. Ziel ist es auf jedem der Planeten alle Kristalle einzusammeln. Jetzt beginnt so langsam der Tiefgang im Spiel. Auf den folgenden 6 Planeten muß sich Kirby immer jeweils durch mehrere Unterlevel kämpfen, die alle nicht nur grafisch sondern auch vom Leveldesign ein bestimmtes Thema bieten. Bevor Kirby ein Level betritt wählt Ihr dieses auf dem Levelbildschirm aus. Fährt man mit dem Zeiger über eines der Bilder, das jeweils immer ein Level darstellt erscheint eine Anzeige mit gefüllten oder leeren Zeichen.
Diese zeigen euch an ob eure Suche nach den Kristallen von Erfolg gekrönt war. Denn in jedem der Level gilt es eine bestimmte Anzahl dieser Kristalle zu finden. Meist 3, die auf den verschiedensten Wege erreichbar sind. Von Kinderleicht bis "wie soll ich da jemals hinkommen" Am Ende des Levelbildschirms besteht das letzte Level immer aus einem Boss, der für den den letzten Kristall des Planeten besiegt werden muß. Sehr schön ist das man jedes Level jederzeit wieder anwählen kann um nicht geholte Kristalle zu finden. Die Prozentanzeige bezieht sich nämlich nicht auf die Level, sondern auf die gefundenen Kristalle im Spiel. Viele von diesen Kristallen sind aber nur auf einem ganz bestimmten Weg zu erreichen. Und hier kommt nun der spielerisch wichtigste und kniffligste Teil zum tragen. Unterhalb des Screens erkennt man mehrere Anzeigen. Links die Anzahl der Leben, oben die Energieleiste, die übrigens in mehreren Designs in den Options angewählt werden kann sowie darunter eine Sternanzeige. Neben den Kristallen sind überall in den Leveln gelbe Sterne verteilt. Jeder füllt die anzeige um einen Strich und ergibt bei voller Leiste ein neues Leben. Am wichtigsten sind aber die beiden rechten Felder. Um im Spiel voranzukommen, was heißt viele Gegner zu erledigen, bestimmte Wege zu finden und vor allem bestimmte Kristalle überhaupt zu erreichen hat Kirby sehr viele spezielle Fähigkeiten. Es gibt 8 verschiedene Grundfähigkeiten, die jeweils durch ein Symbol dargestellt werden. Trifft Kirby bestimmte Gegner in den Leveln kann er durch einen speziellen Saugmove diese einsaugen. Jetzt kann er sie entweder schießen oder aber herunterschlucken. Hat er einen speziellen Gegner erwischt erscheint nun im ersten Fenster ein Symbol , das eine der 8 Fähigkeiten darstellt. Drückt man nun den B-Knopf gehen die verschiedensten Aktionen los. Kirby verwandelt sich in einen Stein, kann Blitze verschicken, als Feuerkugel durch die Level flitzen oder als Stacheltier alles aus dem Weg räumen. In diesen Zuständen ist er fast unverwundbar und kann so unbeschadetet durch die Level. Knifflig wirds aber danach. Das erste Symbol kann er auch upgraden. Dazu drückt man die L-Taste und das Item erscheint über Kirby als schmeißbares Symbol . Trifft er damit einen der speziellen Gegner verbinden sich diese Items und bilden nun ein zweifarbiges Item, das Kirby ebenfalls einsaugen kann. Jetzt sind unten beide Fenster gefüllt und Kirby hat entweder seine aktuelle erweitert oder eine völlig neue erreicht.
Trifft man z.B. einen der Feuergegner wird aus dem einfachen Feuerball ein Feuergeschoß namens Kirby. Der Reiz des ganzen liegt aber an dem finden der Kombinationen, die eine nicht aufhören wollende Fülle bietet. Kombiniert man z.b. ein Feueritem mit einem Pfeilsymbol so kann Kirby jetzt 3 Feuerpfeile schießen. Das hintereinander und ein Level wird was Gegner angeht wesentlich leichter. Denn neben den normalen Gegnern warten auch immer wieder Zwischengegner. Hat man nicht zur Verfügung sind sie manchmal recht knackig. Hat man eines der Spezialitems geht's in Sekunden weiter. Nur hat man nicht immer das was man braucht. Um vor allem in der Luft oder in Absturzgefährdeten Bereichen nicht der Dumme zu sein kann Kirby sich auch fliegend retten. Für eine bestimmte Zeit kann man ihn durch drücken der A-Taste in der Luft halten. Selbst während des fliegens kann man nun die Spezielfähigkeiten nutzen, was man auch oft muß. Nur die richtige Kombination und Anwendung hilft euch überhaupt manche Kristalle zu erreichen. Man muß aber auch erstmal alle Fähigkeiten gesehen haben um zu wissen welche Kombination zum Erfolg führt. Das ist faszinierend gemacht und macht sehr viel Spaß. Dazu kommt das Kirby trotz seines Knuddellooks nicht einfach ist und mehr als genug Situationen bietet um seine Energieleiste zu leeren. Hat man aber die richtige Fähigkeit gefunden kann es sehr leicht sein. Das ist aber genau der Reiz des ganzen und kann Stunden fesseln. Nicht umsonst kann man immer wieder jedes Level betreten. Denn es gibt noch genug andere Situationen dafür. Hier kommen nun die anderen Charaktere in's Spiel. In einigen Leveln gilt es Bob zu fahren oder schwimmend voran zu kommen. Schwierigkeit ist das man jetzt keine Zeit zum schauen hat sondern sich alles bewegt und Ihr mit dem Bild mitgehen müßt. Dabei übersieht man schnell mal einen Kristall. Bein fahren mit einer Lore müßt Ihr im richigen Moment auch noch springen und könnt während des Fahrens verschiedene Wege wählen. Logisch das man da nicht immer den richtigen nimmt. Verliert Kirby einzelne Punkte der Energieleiste kann er diese durch kleine Süßigkeiten wieder auffrischen. Findet er eine Tomate wird seine Leiste komplett geheilt. Continues hat man in dem Sinne unendlich. Denn sind alle Leben einmal weg beginnt man immer mit 2 neuen Leben in dem Hauptlevel das aktuell anwählbar ist. Aber auch nach einem geschafften Level ist noch nicht Schluß. Jetzt erwartet euch jedesmal ein kleines Minispiel .
Hier liegen vor Kirby auf einer Decke mehrere Dinge herum. Verschiedenfarbige Sterne, die die gleichnamige untere Leiste schneller füllen, Extraleben und jetzt ganz wichtig die Gegner Karten. Man muß Kirby eine bestimmte Bewegung und Tastenkombi verpassen um ihn auf die gewünschte Stelle hüpfen zu lassen. Erreicht man die Gegnerkarte bekommt man diese gespeichert und kann in den Options a la Pokemon Snap Bilder anschauen. Bei Kirby heißt es wirklich - viele kleine Dinge ergeben ein großes. Bis Kirby aber wirklich alle Kristalle eingesammelt hat vergeht sehr viel Zeit, das diesem Spiel eine extrem große Langzeitmotivation verpaßt. Glaubt mir. Ich spiele Kirby jetzt immer wieder seit 2 ½ Monaten und das Ergebnis sehr Ihr ja. :-) Und für alles muß man immer wieder eine Taktik entwickeln. So auch für die 6 Endgegner , die jeweils am Ende eines Planeten warten. Sie sind zu besiegen. Aber nur mit Köpfchen und nicht mit sinnlosem draufhauen. Der Grafikstil im Spiel ist sicher Geschmackssache. Kunterbunt vielleicht nicht jedermanns Sache, aber irgendwie passend zu diesem Spiel. Satte Farben und viele Details auf den einzelnen Planeten, die vor allem durch Abwechslung glänzen. Ob durch Waldumgebungen, durch die Wüste oder Lavalevel bis zu nicht enden wollenden Taucheinlagen. Man wird immer wieder überrascht. Anders dagegen der Sound. Wer die Knuddel süß drück mich Musik der japaner nicht mag bekommt hier ein extremes Beispiel. Eine sehr melodische, aber eben auch kindische Musik. Hat man sich wirklich mal sattgesehen und gespielt am Hauptspiel kann man auch in den 3 Minigames nach dem rechten sehen und hier wie schon erwähnt 3 Freunde mit an Bord holen. Hier kann man die Anzahl der menschlichen Spieler einstellen, sowie die Charaktere und einen Schwierigkeitsgrad. Auch hier wird man gefordert. Zunächst ist nur Easy anwählbar. Erst wenn man den internen Highscore oder die Bestzeit für eines der Minispiele schlägt erscheint der nächsthöhere Schwierigkeitsgrad anwählbar. Im ersten geht es darum als erster die Ziellinie zu überschreiten. Gespielt wird von oben nach unten. Man hüpft mit der A-Taste 1 Feld und mit der B-Taste 2 Felder. Immer wieder tauchen nun Wasserfelder auf, die vermieden werden müssen. Man muß also im richtigen Moment die richtige Taste drücken um über das Feld zu kommen und nicht mitten hinein. Im zweiten Spiel geht es darum von einem Baum fallende Früchte in seinen Korb zu bekommen. Dazu kann man die Gegner wegdrücken, an ihnen vorbei springen und auch wegziehen.
Diese versuchen das ihrerseits natürlich auch und das Wort Hektik kommt hier voll zum tragen. Im letzten Spiel, das am schwersten ist flitzen alle Spieler auf einem Feld umher. Dieses ist in mehrere Reihen eingeteilt. Per Move kann man eine der Reihen verschwinden lassen. Wer dann darauf steht fällt nach unten. Da dies aber alle 4 versuchen verliert man leicht mal den Überblick. Bei Computergegner mag das noch gehen, bei menschlichen Spielern kommen Mario Party Gelüste auf. :-) Kirby ist ein Spiel das von seinem großen Tiefgang lebt. Grafik und Sound sinf Geschmackssache. Aber all das was Nintendo hier nun doch wieder reingepackt hat kann lange begeistern und man kann die japaner verstehen. Das Spiel ist technisch sauber und bietet keinen Anlaß zur Kritik. Denn die Kamera ist bei diesen festgelegten Wegen kein Problem. Auch bei veränderten Wegen macht die Kamera immer mit und man verliert nie den Überblick. Größtes Lob gibt es aber für den Fähigkeiten Modus. Die möglichen Kombinationen lassen einen solange probieren bis man alle durch hat. Und dann beginnt erstmal das große Nachdenken, an welche bisher unerreichte Kristalle man nun herankommt. Wer seinen Kindern ein Spiel für lange in die Hand drücken will ist hier genau richtig. Gewaltfrei, zuckersüß und trotzdem leicht verlieren sie nicht die Lust am spielen. Aber auch Erwachsene Spieler, die sich mit der Grafik und dem Sound anfreunden können bekommen durch den Tiefgang ebenfalls etwas geboten das lange begeistern kann. Eines zeigt Nintendo mit dem Spiel aber wieder überdeutlich. Wenn es um Innovationen und Ideen geht bestimmen sie wo's langgeht. Und wer weiß. Vielleicht gibt es ja doch noch einen 7. Planeten. ;-)

Nachtest PAL Version zu Kirby64: The Crystal Shards

Cheats zu Kirby64: Thr Crystal Shards

Time Trial Wettbewerb zu Kirby64: Crystal Shards

Komplettlösung zu Kirby64: The Crystal Shards

Wertung

Matthias Engert
(14.10.2000)

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