Neben Super Mario gehört Zelda zu den beliebtesten Franchises, die Nintendo zu
bieten hat. Viele Gamer sind aber erst nach der NES-Ära eingestiegen und kennen
den Auftakt der legendären Serie nicht. Mit dem Erscheinen von "The Legend of
Zelda" für die Virtual Console haben nun also auch diese Spieler die
Gelegenheit, den Beginn der Legende zu erleben. Lohnt es sich nun also, dieses
Stück Gaming-Geschichte nachzuholen?
Beginnen wir mit dem Gameplay."The Legend of Zelda" ist ein Action-Adventure und
wird aus einer isometrischen Perspektive gespielt. Eure Spielfigur hat eine
Energieleiste, die aus Herzen besteht. Jeder gegnerische Treffer wird euch
Herzen kosten. Sind alle Herzcontainer leer, ereilt euch der virtuelle
Bildschirmtod.
Es gibt eine Oberwelt zu erkunden, in der sich neun Dungeons befinden. In den
Dungeons wartet jeweils ein neues Item und mindestens ein Bossgegner auf den
Abenteurer. Besiegt man den Boss und erreicht das Ende des Dungeons, gibt es
einen neuen Herzcontainer sowie einen Teil des "Triforce". Ziel des Spiels ist
es, alle Teile des Triforce zu sammeln, um das Land Hyrule zu retten. Der Ablauf
des Spiels ist im Grunde nicht linear, dennoch ist die Reihenfolge der Dungeons
durch die benötigten Items zu einem gewissen Maße festgelegt. Den vierten
Dungeon kann man beispielsweise nur mit einem Floß erreichen, das im dritten
Dungeon versteckt ist. Das Konzept der offenen Welt zeigt aber auch Schwächen:
Wenn man das Spiel nicht kennt, irrt man häufig ziel- und planlos durch Hyrule,
ohne genau zu wissen, was zu tun ist. Das kann sehr frustrierend sein, also
sollte man sich schonmal vorsorglich mit einer Weltkarte und eventuell einer
Komplettlösung aus dem Internet bewaffnen. Anders als die späteren Ausflüge nach
Hyrule, sind die Bewegungen des Helden auf nur vier Richtungen beschränkt. Das
Fehlen von diagonalen Bewegungen ist also zunächst sehr ungewohnt, wenn man
vorher z.B. "The Legend of Zelda: A Link to the Past" gespielt hat.
Ebenfalls ungewohnt ist das Handling des Schwertes: Anstatt eines horizontalen
Hiebs führt Link auf Druck des Schwert-Buttons eine Stichbewegung aus. Dadurch
ist die Reichweite des Angriffs erheblich vermindert, kombiniert mit den
restriktiven Bewegungsmöglichkeiten fühlt sich das Kampfsystem dadurch recht
altbacken und eingeschränkt an. Durch die Steuerung gestaltet sich der
Schwierigkeitsgrad allgemein höher als in den späteren Teilen. Das virtuelle
Ableben wird man vermutlich öfter erleben, als erwartet.
Genau wie das Gameplay ist auch die Präsentation heutzutage nicht mehr
zeitgemäß. Die Grafik ist wenig abwechslungsreich, die Welt ist mit 16x16 Pixel
großen Tiles gezeichnet, die sich extrem oft wiederholen. In den Dungeons wird
meist nur die Farbpalette variiert. Leider versprüht der Grafikstil mehr als 20
Jahre nach dem erscheinen des Spiels nicht mehr viel von seinem ursprünglichen
Charme. Der Sound hingegen kann sich auch heute noch hören lassen, wenn man auf
die markanten Klänge der 8 Bit-Ära steht. Die qualitativ sauberen Soundeffekte,
die über den PCM Channel laufen, wirken aber etwas deplaziert im gesamten
Sounddesign.
Fazit:
The Legend of Zelda ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Wenn man bereits
einige Zelda-Teile gespielt hat und Ahnenforschung betreiben möchte, ist es
unter Umständen ein guter Kauf. Wenn man das Spiel noch nie gespielt hat, sollte
man es mit einer Karte oder Komplettlösung aus dem Netz spielen, damit man immer
weiß, was zu tun ist. Hat man jedoch noch überhaupt keinen 2D Teil der
Zelda-Reihe gespielt, sollte man seine 500 Wiipoints wohl anders anlegen (Ich
empfehle "The Legend of Zelda - A Link to the Past" für das Super Nintendo als
bessere Alternative). Leider trüben einige Schnitzer im Gamedesign den
Spielspaß.
(Max Schütz)
Pluspunkte:
+ Damals revolutionäres Konzept
+ Musik gefällt auch heute noch
+ Verhältnismäßig großer Umfang
+ Das Aufrüsten des Charakters durch Items motiviert
Minuspunkte:
- Umständliche Kampfsteuerung
- Lieblos wirkendes Grafikdesign
- Konfuser Spielablauf
- Relativ hoher Schwierigkeitsgrad
Wertung:
Einzelspieler: 6,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis:
500 Nintendo Punkte
news@mag64.de
(04.09.2009)