Gewusst wie: „Die Zauberkunst (auch Zaubern, Magie) ist die Kunst, durch Tricks
unterhaltsam Illusionen entstehen zu lassen.“ Damit fasst ein bekanntes
Internetlexikon auch ganz gut den Inhalt von „Know-How der Zauberkunst“ für den
Nintendo DS zusammen. Mit dem Zwischendurch-Happen „Das magische Gesicht“
koppelt das große N mal wieder einen Zaubertrick des DS-Modusl aus und bietet
ihn separat für DSiWare an.
Habt ihr euch um 200 Nintendo Punkte erleichtert, um dieses Programm
herunterzuladen, erwartet euch hier wie beim Ableger „Die Magie der Gedanken“
ein Lernprogramm für einen Zaubertrick, den ihr vor euren Freunden und
Freundinnen vorführen könnt und sollt. Hier wartet prinzipiell wirklich nur ein
Trick auf euch, der leider auch nicht in Variationen vorliegt (wie beim
„Gedanken“-Bruder), was den eh schon schmächtigen Umfang noch mehr schmälert.
Doch ziehen wir den Gürtel einfach enger und blicken mal hinein in die Welt der
Zauberei.
Auch hier ein Gedanke vorweg: Ich werde den Zaubertrick in seinem Ablauf
schildern, aber das Geheimnis nicht verraten, sodass ihr beruhigt weiterlesen
könnt. Damit diese Illusion funktioniert, braucht ihr am besten ein Kartenspiel,
das ihr aber sicher noch irgendwo herumliegen habt. Im besten Fall sollte es
eines sein, worin die Zahlenwerte von 2-10 enthalten sind (also ein Rommé-Spiel
ohne Joker, kein übliches Skat- oder Doppelkopfblatt; nein liebe Mädchen,
Mau-Mau tut’s auch nicht ;-)) sowie Bube, Dame, König und Ass. All das in den
vier Farben Karo, Herz, Pik und Kreuz. Aber keine Bange, wenn ihr gerade kein
Rommé-Blatt zur Hand habt, dann funktioniert es zur Not eben auch mit weniger
Karten oder im Ernstfall mit gar keinen. Dann wirkt der Trick aber (noch) etwas
lascher. Nachdem ihr dem neugierigen Publikum also das Kartenblatt hingehalten
habt oder es aufgefordert habt, einfach eine Karte zu nennen oder zu malen,
beginnt der eigentliche Trick. Ihr behauptet, dass ihr nun mit dem Touchpen ein
simples Comic-Gesicht auf den Touchscreen malen werdet. Optimalerweise quasselt
ihr währenddessen ununterbrochen weiter und erklärt, dass gleich auf magische
Art dieses Gesicht anfangen wird zu sprechen und es dann die Karte nennen wird,
welche man sich zuvor ausgesucht hat. Und tatsächlich, nachdem ihr Mund, Nase,
Augen und den Umriss gezeichnet habt, beginnt der Lautsprecher des DSi mit einer
männlichen Stimme zu sprechen und sagt selbstbewusst, dass die gesuchte Karte
beispielweise die Karo 7 ist. Außer diesem Trick findet sich auch noch ein
Spezialtrick mit im Programm, welcher in allen drei bislang veröffentlichen
„Know-How“-Spielen auf DSiWare enthalten ist. In „Die 5. Karte“ wird euch das
Programm bitten, zunächst einige verstreute Karten zu mischen und dann fünf
davon auszusuchen. Das gesamt Deck besteht dabei ausschließlich aus Buben, Damen
und Königen. Habt ihr eure fünf Favoriten gewählt, bittet der kleine Zauberer im
DSi darum, euch genau eine Karte davon gut zu merken. Dann werden die fünf
Karten wieder verdeckt, eine Karte verschwindet und taucht wieder auf und – oh
Wunder – es wird genau die Karte sein, die ihr euch zuvor im Stillen überlegt
habt. Dieser Trick wird nicht aufgelöst, ist aber nach der ersten Verwunderung
relativ leicht selbst herauszufinden.
Auch für „Das magische Gesicht“ gilt, dass der Umfang insgesamt sehr dürftig
ist. Mit nur einem Trick ist der Spaß an diesem Programm verschwindet gering,
denn ihr werdet euch einmal mit der vermeintlichen Zauberei und dessen Kniff
dahinter beschäftigen und diesen dann einmal pro Freund, Freundin oder
Familienmitglied anwenden. Diese Tatsache wiegt hier umso schwerer, als dass der
Trick an sich nicht ganz die gelungene Qualität von „Die Magie der Gedanken“
erreicht und auch nur in einer Form auftaucht, ohne jede Variation. Dafür sind
die deutschen Texte erneut verständlich gestaltet und erklären den Trick auf
angemessene Weise. Besonders nett: Der Sprecher am Ende des Tricks spricht
perfektes Deutsch.
Fazit:
Es ist nicht wegzureden, dass Nintendos Auskopplungspoltik auf Dauer nicht das
Richtige für DSiWare sein kann. Sollte der Download-Service dazu verkommen, dass
dort nur dezent aufgeblähte Minispiele aus anderen Titeln angeboten werden, dann
kann das nicht im Sinne der Spieler sein. Im Falle von „Know-How der
Zauberkunst“ sehe ich die DSiWare-Titel eher als kostenpflichtige Demos für das
DS-Modul. Dabei beklage ich mich zwar über die 2 Euro, aber für sich genommen
ist „Das magische Gesicht“ schon ok. Der Zaubertrick hat nicht ganz so viel
Pfiff wie bei „Die Magie der Gedanken“, aber er reicht allemal, um die miese
„Psychoanalyse“ hinter sich zu lassen. Unterm Strich bleibt ein ganz netter
Trick, der zu wenig Variation bietet, um länger zu gefallen, aber insgesamt im
Paket mit dem Bonus-Trick „Die 5. Karte“ noch zu gefallen weiß. Zumindest
denjenigen, die mit Zaubern etwas anfangen können.
(Hendrik)
Pluspunkte:
+ ein ganz netter Trick enthalten…
+ Bonus-Trick „Die 5. Karte“ dabei
+ verständliche Zauber-Anleitung
+ deutsche Sprachausgabe
Minuspunkte:
- …der leider nicht variiert wird
- eigentlich zusätzliches Rommé-Spiel nötig
- wenig Wiederspielwert
Prädikat:
"Befriedigend"

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis:
200 Nintendo Punkte
news@mag64.de
(03.09.2009)