Und der Preis für den längsten Titel der Videospielgeschichte geht an: Know-How
der Zauberkunst für zwischendurch – Die Magie der Gedanken. Das 17
Silben-Monster schickt sich an, den DSi-Shop mit spannenden Zaubertricks zu
erobern. Wie bei den Spielen „Papierflieger“ und „Pyoro“, die den
WarioWare-Spielen entnommen wurde, handelt es sich auch hierbei (lediglich) um
eine Auskopplung aus dem gleichnamigen DS-Spiel, was aber ja nicht per se
schlecht sein muss für all diejenigen, die das große Paket noch nicht besitzen.
In „Die Magie der Gedanken“ wird euch für 200 Nintendo Punkte ein Zaubertrick in
drei Varianten vorgestellt, den ihr dann nach Plan des Programms in trauter
Runde euren Lieben vorführen sollt. Hier stoßen wir dann allerdings auch schon
auf das redaktionelle Problem der Beschreibung dieses Titels. Schließlich möchte
ich allen nicht bereits im Test das Geheimnis des Tricks verraten. Deshalb nur
so viel zur Gedankenmagie: In der ersten Variante bittet ihr einen beliebigen
Zuschauer, sich aus einer Liste aus Freizeitaktivitäten seine
Lieblingsbeschäftigung auszusuchen. Dafür reicht ihr ihm den DSi und er oder sie
wählt es per einfachen Klick darauf aus. Es folgt eine scheinbar zufällige
Zusammenstellung von zehn Hobbys, wobei sich stets auch der eigene Favorit
darunter befindet. Der „Zauberer“, also ihr, sollt den Zuschauer nun auffordern,
den „Mischbutton“ zu benutzen, damit man sich davon überzeugt, dass das Spiel
wirklich immer völlig zufällig mischt. Und tatsächlich kann man keine
Regelmäßigkeiten ausmachen. Trotzdem werdet ihr euer Gegenüber verblüffen
können, indem ihr ihm ganz präzise sein Lieblingshobby nennt. Verrückte
Zauberei!
Hinter der zweiten Variante steckt derselbe Kniff. Sie unterscheidet sich nur
thematisch. Hier wird nicht nach der Lieblingsfreizeitbeschäftigung gesucht,
sondern nach dem eigenen Traumland. Der Ablauf verändert sich aber nicht. Obwohl
sich auch der dritte Trick, der sich um Geburtsmonate rankt, ähnlich abspielt,
ist dort der Kniff ein dezent anderer, auf den ich hier aber nicht weiter
eingehen will. Auf jeden Fall erzeugt ihr auch damit bei eurem Spielpartner ein
ungläubiges Schmunzeln.
Die drei Zaubereien sind verständlich erklärt und nett aufgemacht. Alle Texte
des Programms sind vorbildlich ins Deutsche übertragen worden und es gibt neben
der prinzipiellen Erklärung auch noch weitere Tipps, wie man seine Zaubershow
etwas aufpeppt. Wer sich vor Publikum der freien Rede nicht gewachsen fühlt,
kann sogar vorgegebene Texte für den Ablauf auswendig lernen.
Außer diesen Tricks findet sich auch noch ein Spezial mit im Programm, das
weniger für die öffentliche Vorführung gedacht ist als vielmehr für das eigene
Erstaunen. In „Die 5. Karte“ wird euch das Programm bitten, zunächst einige
verstreute Karten zu mischen und dann fünf davon auszusuchen. Das gesamt Deck
besteht dabei ausschließlich aus Buben, Damen und Königen. Habt ihr eure fünf
Favoriten gewählt, bittet der kleine Zauberer im DSi darum, euch genau eine
Karte davon gut zu merken. Dann werden die fünf Karten wieder verdeckt, eine
Karte verschwindet und taucht wieder auf und – oh Wunder – es wird genau die
Karte sein, die ihr euch zuvor im Stillen überlegt habt. Dieser Trick wird nicht
aufgelöst, ist aber nach der ersten Verwunderung relativ leicht selbst
herauszufinden.
Fazit:
Es ist bedauerlich, dass Nintendo sich anscheinend zu schade ist, in DSiWare
etwas mehr zu investieren, und nur Auskopplungen alter Spiele auf den Markt
bringt. Obgleich ich das in seiner Tendenz beunruhigend finde, kann man es der
„Magie der Gedanken“ nicht vorwerfen. Zwei Euro sind auf jeden Fall auch
schlechter zu investieren. Von den drei bisher erhältlichen „Know-How“-
Auskopplungen ist dies gewiss deutlich der beste Teil. Die Tricks sind beim
Publikum immer für eine Überraschung gut und werden anständig erklärt. Zwar
beschäftigt das Programm niemanden von sich aus für längere Zeit und die Tricks
sind auch nur einmal pro Person anwendbar, aber das Gelernte ist dennoch
tauglich und eben ansprechend präsentiert. Tendenziell für alle Zauberfans also
Daumen hoch.
(Hendrik)
Pluspunkte:
+ überraschender Trick
+ drei Varianten desselben Kniffs
+ Bonustrick „Die 5. Karte“
+ verständliche Anleitung und Tipps
Minuspunkte:
- sehr beschränkter Umfang
- man muss „Zaubern“ schon mögen
Prädikat:
"Gut"

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis:
200 Nintendo Punkte
news@mag64.de
(03.09.2009)