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Pullblox (3DSWare)
Die Vorweihnachtszeit ist für die Publisher und Hersteller von Videospielen die lukrativste Zeit des Jahres: Während im Sommer auf dem Sektor der neu veröffentlichten Spiele oft eine erhebliche Lücke klafft, sind November und Dezember mit Neuerscheinungen regelmäßig derart ausgefüllt, dass das Selektieren der wirklich lohnenswerten Titel schwer fällt. Mit einem neuen „The Legend Of Zelda“-Abenteuer für die Wii und zwei hochkarätigen Mario-Titeln für den Nintendo 3DS ist der diesjährige Spiele-Winter für Nintendofans besonders erfreulich. Im Download-Bereich wartet mit „Pullblox“ für den Nintendo 3DS ein auf den ersten Blick kindliches Stück Software. Lohnt sich der Kauf also auch für ambitionierte Videospieler?

Schaut man nach, welcher Entwickler hinter „Pullblox“ steckt, stellen sich bei Aficionados sofort die Lauscher auf: Kein geringeres Studio als „Intelligent Systems“ hat das Puzzle-Spiel fabirziert. Also genau jenes Studio, welches für solch qualitativ hochwertige Reihen wie die von „Wario Ware“, „Fire Emblem“ oder „Paper Mario“ verantwortlich ist. Die Messlatte liegt also dementsprechend hoch. Aber wie genau funktioniert „Pullblox“ nun überhaupt? Wer der englischen Sprache mächtig ist, kann sich denken, dass der Kern des Spiels darin besteht, Blöcke herauszuziehen. Hierzu übernimmt der Spieler die Kontrolle über den kleinen „Mallo“, der ob seiner obskuren Erscheinung vermutlich selbst nicht weiß, welcher Spezies er angehört. Die bunten Blöcke befinden sich in einer Rückwand und sind in verschiedenen Breiten und Längen vorhanden. Man kann sich deren Anblick in etwa wie einen kleinen Ausschnitt eines vollgepackten Bildschirms bei „Tetris“ vorstellen. Mallo kann sich nun frei bewegen und jeden Block herausziehen und wieder zurückschieben, wie es ihm beliebt. Das Ziel ist es nun, den obersten Block zu erreichen, auf dem ein verirrtes Kind darauf wartet, von Mallo in Sicherheit gebracht zu werden. Das hört sich alles recht simpel an, was es zunächst auch ist. Mit der Unterstützung eines weisen Greises wird dem Spieler in einem liebevollen Tutorial darüber hinaus erklärt, was es mit „Pullblox“ auf sich hat, und wie man stufenartig jedes Rätsel löst.

Ich muss zugeben, dass ich zunächst Bedenken hatte, ob das Spiel – es sieht halt aus wie die Kinderecke bei Ikea – auch langfristig durch komplexe und herausfordernde Rätsel motivieren kann. Meine Bedenken sollten sich schließlich als unberechtigt herausstellen. Nach anfänglich leichten Übungen lässt „Pullblox“ seine Rätselmuskeln spielen und begeistert mit Puzzle-Lektionen, die das Gehirn auf eine harte Probe stellen. Oft ist es so, dass man beim Anblick der Aufgabe zunächst denkt: „Nee, das kann einfach unmöglich gehen!“. Nach einigem Experimentieren tastet man sich jedoch langsam an des Rätsels Lösung heran und kann es kaum erwarten, die nächste Kopfnuss zu knacken. Zusätzliche Elemente – wie beispielsweise Schalter oder Leitern – sorgen im Spielverlauf dafür, dass es nicht langweilig wird. Außerdem sind bei einigen Aufgaben die Blöcke in der Rückwand so angeordnet, dass sie ein Bild ergeben, wie beispielsweise einen Apfelbaum, ein Sandwich oder gar einen Planeten. Bei diesen Rätseln verführen viele kleine Blöcke zunächst dazu, alle vorhandenen Blöcke herausziehen zu wollen. Der Spieler sollte jedoch zuerst überblicken, welche Blöcke wirklich wichtig sind, um das Ziel zu erreichen. Erfreulich, dass die Entwickler hierfür eine Funktion eingebaut haben, das gesamte Gebilde von etwas weiter entfernt betrachten zu können. Auch eine Rücksetztaste, die alle Blöcke wieder in der Rückwand verschwinden lässt, kann im Notfall betätigt werden. Insgesamt sind über 200 Rätsel in „Pullblox“ enthalten, die allein schon den Kaufpreis von gerade einmal sechs Euro allemal wert sind. Glücklicherweise lassen sich aber zudem eigene Rätsel konstruieren, die sich mittels QR-Codes auch mit Freunden tauschen lassen. Wer kreativ ist, kann den Spielspaß von „Pullblox“ also noch einmal um einiges steigern. Der 3D-Effekt ist es angesichts der in mehreren Stufen herausziehbaren Blöcke übrigens durchaus wert, eingeschaltet zu werden. Auch ohne dessen Aktivierung spielt sich „Pullblox“ jedoch sehr gut.

Fazit:
Kurz und knapp: „Pullblox rocks!“ Für sechs Euro serviert das Spiel eine üppige Portion Rätselkost, die von kreativen Spielern mit dem „Pullbloxstudio“ sogar noch um eigene Werke erweitert werden kann. Die Tatsache, dass man bei „Pullblox“ nicht nur Blöcke zu ziehen und zu verschieben hat, sondern auch noch die Kontrolle über eine Spielfigur übernimmt, hebt das Spiel von der Masse ab. Hier werden also auch anspruchsvolle Videospieler glücklich, die sich vom Karamellbonbon-Outfit des Spiels nicht blenden lassen sollten. Der Sound passt sich dem herausfordernden Spielprinzip übrigens perfekt an und auch der 3D-Effekt darf mit gutem Gewissen angeschaltet werden. Kurzum: „Pullblox“ gehört – vor allem aufgrund des günstigen Preises – auf den Nintendo 3DS jedes auch nur ansatzweise rätselaffinen Spielers. (Niklas)

Pluspunkte:
+ kniffliges und durchdachtes Spielprinzip
+ durch über 200 Rätsel dauerhaft motivierend
+ kreative Spieler dürfen eigene Rätselaufgaben erstellen und tauschen
+ 3D-Effekt fügt sich gut ein
+ entspannter Sound

Minuspunkte:
- Optik bleibt Geschmackssache

Wertung:
Einzelspieler: 9,0

Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 6,00 Euro

news@mag64.de (18.12.2011)

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