Ob auf Handys, Handhelds oder auch auf stationären Konsolen - Puzzlespiele gibt es eigentlich auf jeder Spieleplattform und
so ist es nicht sonderlich überraschend, dass auch im WiiWare-Shop das Angebot an Puzzle-Titeln stetig steigt. Mit "Dr.
Mario & Bazillenjagd" ist bereits ein großer Name dieses Genres erhältlich und "Tetris Party" zeigt eindrucksvoll, dass
selbst ein (ur-)altes Konzept auch heute noch sehr viel Spaß machen kann. Die Entwickler von Hudson Soft wollen nun auch auf
diesen Zug aufspringen und veröffentlichten dazu den Titel "Pop Them, Drop Them SAMEGAME" für WiiWare. Gelingt den Bomberman-
Entwicklern damit eine brauchbare Puzzle-Alternative oder sollte man den Titel am besten gleich ad acta legen?
"Pop Them, Drop Them" basiert, wie der Name schon sagt, auf dem populären Puzzlespiel "SameGame": In einem rechteckigen, mit
Steinen in diversen Farben gefüllten Spielfeld ist es eure Aufgabe, Blöcke aufzulösen und das Feld leerzuräumen. Blöcke könnt
ihr auflösen, sofern mindestens zwei Blöcke der gleichen Farbe neben- oder übereinander liegen. Für jeden aufgelösten Stein
erhaltet ihr Punkte, löst ihr mehrere Blöcke auf einmal auf, erhaltet ihr höhere Punktzahlen. Jedes Mal, wenn ihr Steine
auflöst, fallen andere Steine, die sich oberhalb der entfernten befanden, herunter. Leergeräumte Spalten sorgen gar dafür,
dass die restlichen Klötze spaltenweise nach rechts aufrücken. Durch jeden eurer Spielzüge entstehen somit völlig neue
Situationen. Soweit zum Spielprinzip.
Im Menü dieses WiiWare-Ablegers habt ihr die Wahl zwischen dem Einzel- und dem Mehrspielermodus. Wollt ihr im
Einzelspielermodus spielen, gelangt ihr zunächst in einen Konfigurations-Bildschirm. Hier lassen sich unter anderem die
Spielfeldgröße und die maximale Anzahl an verschieden-farbigen Blöcken festlegen. Je größer das Feld und je mehr Blockarten
ihr einstellt, umso schwerer wird logischerweise das Spiel. Auch die Hintergrundgrafik, die Musik und die Darstellungsart
der Spielsteine kann man im Menü bestimmen. Neben Sternen und Kugeln lassen sich die Blöcke unter anderem durch Bomberman-
Köpfe ersetzen - eine nette Idee! Sobald ihr eure Einstellungen getroffen habt, kann der Puzzlespaß auch schon beginnen. Der
Einzelspielermodus bietet jedoch keine Aufgaben oder Missionen, ihr könnt lediglich versuchen, euren Highscore vom letzen
Spiel zu überbieten. Alle eure Ergebnisse werden, je nach Einstellungen, im Optionsmenü in Highsorelisten vermerkt. Der
Schlüssel, um hohe Punktzahlen zu erlangen, liegt im Auflösen sämtlicher Blöcke im Feld. Gelingt euch das, erhaltet ihr einen
netten Punktebonus, das Feld wird wieder mit Blöcken aufgefüllt und die Punktejagd kann weitergehen. Mag einfach klingen,
ist es jedoch bei weitem nicht. Seid ihr an einem Punkt angekommen, an dem ihr keine Klötze mehr auflösen könnt, weil einfach
keine gleichfarbigen Steine mehr nebeneinander liegen, heißt es: "Game Over"! Einmal die falschen Blöcke an der falschen
Stelle aufgelöst, und schon kann der Weg zu hohen Punktzahlen schneller verbaut sein, als man "Pop Them, Drop Them" sagen
kann. Um dieses dauerhafte Sackgassenverfahren zu vermeiden, wird euch die Möglichkeit geboten, jeden eurer Spielzüge
rückgängig zu machen - entsprechend werden dann auch die Punkte wieder zurückgesetzt. Simples Auflösen der Blöcke führt somit
selten zum Ziel, Knobeln und gelegentliches Zurücksetzten hingegen schon. Folglich ist "Pop Them, Drop Them" zwar schnell
zu erlernen, aber spielerisch deutlich komplexer und anspruchsvoller, als man zunächst vermutet. Leicht zu erlernen,
schwierig zu meistern, wie man so schön sagt. Deutlich leichter wird das komplette Auflösen des Feldes übrigens, wenn ihr im
Menü die Bomben-Funktion aktiviert: Im Spielfeld werden dann Sprengsätze platziert, die bei Berührung alle Steine in einem
bestimmen Umkreis zerstören. Simple ist außerdem auch die Steuerung ausgefallen: Bei waagerecht-gehaltener Wiimote könnt ihr
mit den Nummerntasten die Blöcke auflösen oder sie zurücksetzen. Mit dem Steuerkreuz navigiert ihr den Cursor über das Feld,
auf der Plus-Taste öffnet ihr das Menü, auf der Minus-Taste lässt sich das Feld vor Spielbeginn noch einmal durchmischen. Der
Einsatz des Classic-Controllers ist auf Wunsch ebenfalls möglich, der Gamecube-Controller wird leider nicht unterstützt.
Die Präsentation des Titels ist zwar einfach gehalten und die Effekte sind nicht sonderlich beachtenswert, aber bei einem
Puzzlespiel sollte man auch nicht allzu viel erwarten. Sehr löblich ist es, dass man keinen Standard-Hintergrund vorgesetzt,
sondern eine Auswahl angeboten bekommt: Von einer Stadt bei Nacht, über eine Europakarte bis hin zu einer Unterwasser-Sicht
mit aufsteigenden Blasen bietet das Spiel insgesamt fünf unterschiedliche Hintergrundgrafiken, für jede Stimmungslage kann
man sich die passende Darstellung aussuchen. Auch bei der Musik stehen euch sechs Stücke zur Auswahl, die allesamt recht
entspannend sind und die Knobel-Atmosphäre gut unterstützen.
Leider hat man es bei Hudson Soft versäumt, Online-Ranglisten oder gar einen Onlinemodus zu integrieren, sodass für
Einzelspieler bereits nach kurzer Zeit die Luft aus dem Titel raus sein dürfte. Sicherlich kann man versuchen, sich immer
und immer wieder selber in der eigenen Punktzahl zu übertreffen und den Schwierigkeitsgrad langsam ansteigen zu lassen, auf
Dauer ist das aber einfach wenig motivierend. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die Entwickler einen Mehrspielermodus
dazupackten. Mit bis zu vier menschlichen Spielern könnt ihr in drei unterschiedlichen Modi um den Sieg kämpfen. "Fame Game"
entspricht größtenteils dem Einzelspielermodus, jeder Spieler erhält ein eigenes Feld auf dem Bildschirm und muss innerhalb
eines Zeitlimits versuchen, die meisten Punkte zu erzielen. "Shame Game" hingegen verlangt ein anderes Vorgehen: Hier gewinnt
nicht, wer die meisten Punkte hat, sondern wer die kleinste Punktzahl geschafft hat. Blöcke müssen vorsichtig aufgelöst
werden, um die Punktzahl möglichst niedrig zu halten. Zu guter Letzt wäre da noch "Blame Game". In diesem Modus spielen alle
Spieler in einem Feld gemeinsam um die höchste Punktzahl. Die drei Modi sind alle sehr gelungen und mit mehreren Leuten vor
einer Konsole zeitweise durchaus unterhaltsam.
Fazit:
Was auf dem Handy für zwischendurch recht unterhaltsam erscheinen mag, ist auf einer Heimkonsole kaum mehr als ein
kurzweiliger Zeitvertreib. Online-Bestenlisten oder gar ein Onlinemodus würden "Pop Them, Drop Them SAMEGAME" für Solisten
deutlich interessanter machen, doch das hat man bei Hudson Soft leider vernachlässigt. Damit keine Missverständnisse
auftreten: "Pop Them, Drop Them" ist kein schlechtes Spiel, es verschenkt jedoch einfach eine Menge Potenzial. Kurzum: Für
gerade einmal 500 Nintendo-Punkte bietet der Titel eine nette Umsetzung des anspruchsvollen Logikspiels "SameGame" mit einem
sehr gelungenen Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler. Wer "Tetris Party" und "Dr. Mario" für WiiWare schon besitzt und
nun auf der Suche nach einem neuen Puzzlespiel ist, der darf gerne einen Blick auf Hudsons Knobler werfen. Zu diesem Preis
kann man als Puzzlefan nichts falsch machen.
(Alexander)
Pluspunkte:
+ Leicht zu erlernen ...
+ diverse Spieleinstellungen
+ statt Blöcke u.a. Bomberman-Köpfe möglich
+ gelungener Mehrspielermodus
+ geringer Preis (500 Punkte)
Minuspunkte:
- ... schwierig zu meistern!
- keine Online-Bestenlisten
- kein Onlinemodus
- auf Dauer wenig motivierend
- keine Unterstützung des GC-Controllers
Wertung:
Einzelspieler: 6,0
Mehrspieler: 7,5
Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 500 Nintendo Punkte
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(01.09.2009)