Ein klassisches Szenario in vielen Science-Fiction-Spielen: Eine außerirdische Bedrohung landet auf dem Planeten Erde, bringt
Krieg, Tod und Zerstörung mit sich und das Schicksal der Welt liegt nun ganz alleine in den Händen des Spielers. Nicht anders
verhält sich die Situation in dem Titel "Super Probotector: Alien Rebels", vielen ebenso bekannt unter dem Namen "Contra III",
einem seitwärtsscrollenden Shoot 'em Up, das 1992 für das SNES erschien. Eine schier unerschöpfliche Alien-Horde, wagemutige
Protagonisten und eine reichhaltige Auswahl an Schießeisen, um den ungebetenen Invasoren aus dem All ordentlich in den Hintern
zu treten, sind seit jeher die Markenzeichen der Serie. Mit "Super Probotector" erscheint nun eines der besten Action-Spiele
der Super Nintendo-Zeit endlich auch für die Virtual Console. Jetzt heißt es: Hosen hochziehen, Waffen laden und auf in den
Kampf!
Wir schreiben das Jahr 2636: Die außerirdischen Eroberer sind zurück und dieses Mal - welch eine Überraschung - stärker als
zuvor. Ihr übernehmt als Spieler die Rolle zweier Kampfroboter, RD008 und RC011, die sich auf den Weg machen, um Rache an den
Außerirdischen zu nehmen und die Welt aus deren Fängen zu befreien. Soweit zur Hintergrundgeschichte, die zu Beginn des Spiels
auch kurz gezeigt wird. Danach landet ihr zunächst im Menü. Hier habt ihr die Wahl, ob ihr das Spiel lieber alleine oder mit
einem menschlichen Mitstreiter (2 Spieler) angehen wollt. Außerdem lohnt sich ein Blick in das Options-Menü, in dem ihr die
Anzahl eurer Leben (max. 7), den Schwierigkeitsgrad und den Sound (stereo/mono) nach euren Wünschen einstellen könnt. Und
danach geht es auch schon auf das Schlachtfeld.
"Super Probotector" lässt sich am besten als eine Mischung aus Jump 'n' Run und Shoot 'em Up beschreiben, wobei letzteres
überwiegt. Ihr lauft auf dem Bildschirm von links nach rechts und müsst dabei unzählige Gegner vernichten und deren
Geschossen ausweichen. Doch im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern wie beispielsweise "Metal Slug" ballert ihr hier nicht
nur alles zu Klump, was nicht bei drei auf dem virtuellen Baum ist, sondern müsst auch eure Geschicklichkeit in Sprungeinlagen
unter Beweis stellen, besonders wenn es darum geht, Geschossen auszuweichen, Angriffe von Bossgegnern zu kontern oder Abgründe
bei gleichzeitigem Auftauchen von neuen Gegnern zu überwinden. Besonders imposant sind auch dieses Mal wieder die Bossgegner
geworden, die meist den ganzen Bildschirm ausfüllen und einiges von euch abverlangen. Allem voran der mehrstufige Kampf gegen
den finalen Endgegner ist gut in Szene gesetzt und wird dem Namen eines "End"-Gegners wirklich gerecht. Das Fahren eines
Panzers, das Bekämpfen eines Gegners, während man auf Raketen durch die Luft fliegt und dauerhafter Beschuss aus allen
Richtungen - all das bietet euch Konamis Action-Hit. Nonstop-Action ist garantiert! Um eine ganze Horde Außerirdische zu
vernichten, braucht man natürlich auch entsprechendes "Werkzeug": Die Waffenauswahl ist groß, durchschlagend und vom
Streuschuss, über einen Laser, bis hin zu wärmesuchenden Raketen und einem Flammenwerfer ist alles dabei, was ein
Probotector-Herz so begehrt. Das Besondere: Ihr könnt zwei Waffen gleichzeitig tragen und zwischen diesen jederzeit wechseln.
Doch Vorsicht ist geboten, denn verliert ihr einen Versuch, dann geht auch die aktuell getragene Waffe verloren! Mit
Classic- oder Gamecube-Controller steuert ihr eure Helden mit dem Steuerkreuz, springt auf dem A-Button und könnt mit dem
B-Button außerdem Bomben legen, die alle Gegner in eurem Bildschirm vernichtet, diese sind aber auch nur begrenzt verfügbar!
Auf der X-Taste wird die Waffe gewechselt und auf der Y-Taste geschossen - vertikal, horizontal und sogar diagonal. Somit
könnt ihr aus insgesamt acht Positionen eure Gegner ausschalten.
Gerade einmal sechs Level umfasst das Spiel, recht wenig, möchte man meinen. Doch aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades
werden wohl nur wenige überhaupt den letzten Level erreichen. Das hohe Gegneraufkommen und der Umstand, das bereits ein Treffer
zum Verlust eines Versuches führt, machen das Spiel sehr anspruchsvoll. Gelegenheitsspieler werden kaum über das erste Level
hinauskommen. Immerhin gibt es Continues, doch gehen auch diese aus, müsst ihr komplett von vorne beginnen. Frustgefahr ist
dementsprechend gegeben, selbst bei erfahrenen Spielern. Auf der anderen Seite ist die Freude umso größer, wenn man das Spiel
tatsächlich einmal beendet hat. Etwas leichter als die seitwärtsscrollenden Level fallen die zwei sogenannten
"Draufsicht"-Level aus. Hier spielt ihr aus einer Vogelperspektive in einem begrenzten Areal und mit dem Ziel,
alle feindlichen Stellungen zu zerstören. Entsprechend verändert sich auch die Steuerung: Die beiden Schultertasten dienen
nun dazu, eure Schussrichtung zu ändern, mit dem Steuerkreuz bewegt ihr euch weiterhin und auf der Minus-Taste könnt ihr nun
eine Karte aufrufen. Diese Draufsicht-Abschnitte bieten eine willkommene Abwechslung zum Dauerbeschuss der Gegner in den
restlichen Leveln, sind dafür aber auch weniger imposant ausgefallen. Auf technischer Seite gibt es hier allerdings nichts
zu meckern: Euch erwartet eine ansprechende 16-Bit-Grafik mit detaillierten Gegner und ansehnlichen Explosionseffekten
(und davon eine Menge), das Spiel sieht auch heute noch sehr ansprechend aus. Besonders die "Draufsicht"-Abschnitte sind für
16-Bit-Verhältnisse sehr eindrucksvoll, immerhin kam hier die Mode 7-Funktion zum Einsatz. Die antreibenden
Hintergrundmelodien sind zwar nicht unbedingt schön, passen aber gut zur Atmosphäre des Spiels, hingegen die Waffen- und
Explosions-Soundeffekte hätten etwas besser ausfallen können.
Zuletzt muss man natürlich auch noch auf den serientypischen Mehrspieler-Modus eingehen: Sofern ihr einen menschlichen
Mitstreiter in eurer Nähe habt, könnt ihr das Spiel gemeinsam angehen. Der Spielablauf bleibt dabei gleich. Im Menü kann
zwischen dem Coop-Modus A und B gewählt werden, dies hat aber nur Auswirkungen auf die Bildschirmdarstellung in den
"Draufsicht"-Level (Splitscreen oder einen gemeinsamen Bildschirm). Mit einem geschickten Spieler an eurer Seite kann das
Abenteuer deutlich machbarer werden, mit einem Amateur hingegen werdet ihr sang- und klanglos untergehen, denn am
Schwierigkeitsgrad ändert sich ebenfalls nichts.
Fazit:
"Super Probotector: Alien Rebels" ist auch heute noch ein großer Spaß und hat über die Jahre nichts von seinem Charme verloren.
Das Spiel bietet viel Action, Ballerkost bis zum Umfallen und einen knackigen Schwierigkeitsgrad - genau das Richtige für
Action-Liebhaber. Der 2-Spieler-Kooperationsmodus setzt dem Ganzen noch die Krone auf und lässt "Super Probotector" zu einem
unvergesslichen, doch leider auch sehr kurzen Action-Spektakel werden. Ein Pflichtkauf für Retro-Spieler, sofern ihr
frustresistent seid. Halt ein Spiel für richt'ge Männer, und nichts für Memmen.
(Alexander)
Pluspunkte:
+ Nonstop-Action
+ gute Waffenauswahl
+ imposante Bossgegnerkämpfe
+ Abwechslung durch "Draufsicht"-Level
+ 2-Spieler-Kooperationsmodus
+ Schießen in 8 Richtungen
+ Mode 7-Effekte
Minuspunkte:
- umfasst gerade einmal 6 Level
- hoher Schwierigkeitsgrad, ...
- ... daher Frustgefahr
Wertung:
Einzelspieler: 8,0
Mehrspieler: 8,0
Screenshot 1

Screenshot 2

Preis: 800 Nintendo Punkte
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(31.08.2009)