Der Pokéball Plus ist, wie so einiges an der dazu gehörigen Konsole: Nintendo Switch, sehr klein geraten. Das spezielle Design, welches einen Pokéball darstellt ist zwar schön anzusehen und es ist auch wirklich mal ein Hingucker im Regal und etwas ganz spezielles, jedoch hätte man ihm sicher im Umfang ein paar Zentimeter schenken können – quasi einen Lektroball, anstatt einen Voltoball. Natürlich darf man auch den stolzen Preis von 49,99 € nicht außer Acht lassen.
Jetzt aber mal zu den Fakten. Der Pokéball Plus ist gut verarbeitet und liegt für eine gewisse Zeit gut in der Hand. Bei großen Händen könnte ich mir vorstellen, dass es sich am Anfang leicht verkrampft anfühlt und nach ein paar Spielstunden nicht mehr nur leicht. Dies konnte ich zu mindestens an meinen kleinen Händen bereits erkennen.
Am Pokéball Plus gibt es keine abstehenden, kratzenden oder stechenden Materialien, er fühlt sich geschmeidig und schön in der Hand an. Seine Funktionen beschränken sich in Pokémon let’s go Pikachu! Und Pokémon let’s go Evoli auf einen sehr kleinen weißen Stick, mit dem man seinen Protagonisten steuern kann und ihn als ‚Bestätigungs-Knopf‘, also ‚A‘, verwenden kann. Dabei muss der Stick reingedrückt werden. Im oberen Teil des Joy-Cons ist noch ein zweiter Button eingebaut. Die ‚B‘ Taste. Wenn man den Pokéball Plus schüttelt kann man ebenfalls auf die ‚Y‘ Taste zurückgreifen. Alles im allem die wichtigsten Steuerelemente, dennoch fühlte es sich manchmal so an, als würde etwas fehlen. Der ‚R‘ Knopf zum Beispiel, um Pokémon einfach hin und her zu bewegen, oder der ‚+‘ Knopf, um seine Wegbegleiter aus dem Pokéball zu befreien. Ebenfalls fehlt auch der Home-Button. Das bedeutet: Jedes Mal lästiges aufstehen, wenn die Konsole in Ihrer Docking-Station steht und am rechten Joy-Con den Home-Button klicken. Natürlich kann mir diese Funktion auch einfach entgangen sein. Screenshots etc. kann man im Übrigen auch nicht mit dem Pokéball Plus machen. So viel Spaß es macht, mit diesem kleinen Ball so real wie noch nie zuvor Pokémon zu fangen, in dem man den Joy-Con in einer werfenden Bewegung zum Bildschirm steuert, ist sein größter Kritikpunkt allerdings sein kleiner Bewegungs-Stick. Selbst bei meinen wirklich kleinen Händen, habe ich mich mehr als das ein oder andere mal verklickt und geärgert, plötzlich an einem anderen Ort wiedergefunden oder krampfhaft versucht in die richtige Richtung zu gehen. Gerade auch, wenn man ein Shiny Pokémon suchen möchte, stellt sich dieser Joy-Con wirklich als unvorteilhaft in der Haltung und auch in der Steuerung heraus. Ein kleines Beispiel: Shinyhunt Dratini im Wasser. Um Karpador etc. aus dem Weg zu ‚gehen‘ muss man auch öfters mal nahe an den Rand surfen. Zack war man etwas zu weit und fand sich auf festen Boden wieder. Dann wieder zurück ins Wasser, die Geheimtechnik mit seinem Partner-Pokémon auswählen und wenn man viel Pech hatte, war es nach ein paar Sekunden wieder soweit. Schnell habe ich unseren kleinen Freund dabei zur Seite gelegt. Was der Pokéball Plus hier schlecht macht, macht er in seiner Haptik und seinen Geräuschen und Farben wieder Wett. Die rufe der Pokémon sind über den Pokéball Plus ebenfalls zu hören. Er vibriert und leuchtet beim Fangen und bei einem Erfolg leuchtet er sogar in der Farbe des jeweiligen Typs des Pokémons, welches man gerade gecatched hat. Wenn man ihn aufladen möchte, ertönt das Pokécenter Geräusch, wie als wenn man seine geschwächten Pokémon heilen möchte.
Wie in der SoulSilver und HeartGold Edition kann man den Pokéball Plus als den damaligen ‚Pokewalker‘ benutzen. Natürlich ist es jedoch eine neue Generation. Pokemon aus Pokémon Switch können auf den kleinen Ball geladen werden und dann mit in die große weite Welt mitgetragen werden. Hier ruft das jeweilige Pokémon hin und wieder nach uns und es möchte von uns verspaßt werden. Die Partner-Pokémon Pikachu und Evoli haben hier mehrere eigene Geräusche, während Pokémon wie Chaneira sich auf zwei beschränken, je nachdem wie man den Pokéball Plus bewegt oder in der Hand reibt. Gerne möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass der Pokéball Plus nicht ‚leer‘ geliefert wird. Das legendäre Pokémon Mew befindet sich in diesem Joy-Con und kann auf die Let’s Go! Editionen einmalig übertragen werden. Schade, anders kommt man an das pinke Psycho Pokémon nicht heran. Damals mussten wir noch Kilometer weit fahren, nachdem wir Stundenlange Diskussionen mit unseren Eltern hinter uns hatten, um zu einem Pokémon Event zu kommen. Dies allerdings erinnert leicht an Pay to win. Wenn man das Pokémon dann wieder auf die Edition überträgt, gewinnt es an EP dazu, je nachdem wie viel ihr euch mit ihm beschäftigt habt und wie viel Spaß es auf der Reise mit euch hatte.
Auch bietet der Pokéball Plus eine Anbindung an die mobile Smartphone App Pokémon Go. Damals wurde der Pokémon Go Plus veröffentlicht um Pokémon Go spielen zu können, ohne auf das Handy zu schauen. Der Pokéball Plus bietet die gleichen, wenn teilweise auch nur verbesserten Funktionen. Pokéstops werden vom Pokéball Plus selbstständig gedreht, diese werden blau angezeigt, wenn man sich in der Reichweite von einem befindet. Wilde Pokémon kann der Pokéball Plus ebenfalls fangen. Hierfür müsst ihr auf den oberen Knopf drücken, wenn ein wildes Pokémon erscheint oder der Pokéball Plus mit einem grünen Ring verziert wird. Jetzt startet der Fangversuch. Hattet ihr Erfolg, leuchtet der Kreis Bunt, leuchtet er Gelb ist der Fangversuch gescheitert und bei Rot ist es geflohen.
Alles in allem eine nette Spielerei, aber für jeden bei diesem Preis eine Ermessensfrage. Benötigt wird dieser Joy-Con definitiv nicht.
+ Schönes und spezielles Design
+ Fühlt sich die ersten Spielstunden schön in der Hand an
+ macht das fangen noch realistischer
+ Legendäres Pokémon wird mitgeliefert
- nur drei Buttons verfügbar
- führt nach einigen Spielstunden zu eventuellen Krampfartigen Gefühlen in der Hand
- Kostenfaktor: 49,99 €
Preis: ca.50 Euro
"Code." (16.12.2018)