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NDS Splinter Cell Chaos Theory
 
 
Splinter Cell: Chaos Theory - NDS
Kilian Pfeiffer (26.07.2005)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: Ubi Soft
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Sam Fisher ist und bleibt unser Schleichexperte Nummer 1. Sein Können bewies er bereits in unzähligen Umsetzungen für jedwede Konsole, ganz gleich ob auf dem heimischen Fernseher oder aber dem tragbaren Handheld. Drei Episoden gibt es bislang in Tom Clancys Schleichabenteuer, Sam Fisher feiert sein Debüt auf dem Nintendo DS in "Tom Clancy's Splinter Cell - Chaos Theory". Und wenn Ihr jetzt denkt, dass Mister Fisher in plattem 2D über den Bildschirm wandelt, habt Ihr Euch geschnitten. Die gesamte Mission wurde in 3D auf den Nintendo DS "gezaubert" - jedoch trüben technische Macken das Gesamterscheinungsbild des Titels.

Menus und die Story....

Bei Sams Handheld-Portierung handelt es sich um eine abgeänderte Gamecube-Umsetzung, welche sich vor allem in der Levelgestaltung von der Heimkonsolen-Version unterscheidet. Die Missionen wurden gekürzt, das Feature des Lampen-Ausschießens komplett aus dem Spiel gestrichen. Dennoch ist das Abenteuer das geblieben, was es seit Anbeginn sein soll: Ein waschechtes Stealth-Action-Adventure! Fünf Sprachen stehen Euch zur Verfügung (Englisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch und Französisch). Die Texte im Spiel können auf Wunsch in Deutsch dargestellt werden, die Zwischensequenzen im Spiel wurden mit englischer Sprachausgabe unterlegt, die leider nicht untertitelt sind.

Auch für bis zu vier Spieler ausgelegte "Mehrspieler"-Partien erwarten Euch im Hauptmenü, das Solo-Abenteuer wird über den Punkt "Einzelspieler" angewählt. Einstellungen der Kamera, des Sounds oder der Sprache lassen sich in den "Optionen" nach Belieben verändern, die Extras stellen ein Goodie dar, welches Euch beispielsweise einen Thermalanzug spendiert, der jedoch erst im Spiel selbst gefunden werden muss. "Das Team" rund um den besprochenen Titel zeigt Euch die an der Entwicklung beteiligten Personen, welche einen Blick mit Sicherheit verdient hätten ;-) .

Wie so oft ist Sam Fisher in geheimer Mission unterwegs, sein Auftrag ist zu anfangs klar definiert, entwickelt sich aber mit der Zeit immer mehr, um letztendlich in einem weltumspannenden Einsatz involviert zu sein, der alles andere als ein Zuckerschlecken darstellt. Auf Details werde ich nicht näher eingehen, da die Story rund um die "Splinter Cell"-Titel einmalig ist und ihren Reiz verlieren könnte, würde man zu viel vorneweg nehmen.

Technik und Gameplay....

Wie bereits angesprochen, ist der Titel keine Neuentwicklung, vielmehr wurden die Levels der Gamecube-Version portiert und abgewandelt. Beispielsweise robbt Sam in der Handheld-Version relativ häufig durch schlichte Schächte, was beim großen Bruder in dieser Art und Weise nicht passierte. Diverse Vorgehenswege wurden umgestaltet, so dass die Handheld-Version nicht zu überfrachtet wirkt.

Anfänger können durchaus vor einem Problem stehen, sollten sie Sam Fishers Abenteuer zum ersten Mal spielen. Kein Wunder, da die Kamerasteuerung nicht automatisch gelöst wurde, sondern über den Touchscreen manuell geregelt werden muss. Im Nachhinein betrachtet, empfinde ich diese als positiv, wobei man sich natürlich fragen kann, warum das Spiel diese "Arbeit" nicht für den Spieler eigenständig übernimmt. Nicht umsonst wurde der Titel auf dem Nintendo DS umgesetzt ;-) ! Sams Steuerung gestaltet sich als umfangreich, jedoch eingängig. Klar, dass einige Fähigkeiten Sam vorenthalten bleiben, wäre die Tastenbelegung doch alles andere als spieltauglich. Nichtsdestotrotz ist es unserem Meister-Schleicher möglich, eine große Palette an interessanten Moves beziehungsweise Aktionen durchzuführen. Computer wollen auf bedeutende Informationen hin untersucht, spezielle Objekte durch das Fernglas auf wichtige Hinweise geprüft werden. Sam hangelt sich an Rohren entlang, geht vor feindlichem Beschuss in Deckung, oder sucht die Flucht in einem nahe gelegenen Lüftungsschacht. Mit seiner flexiblen Optik kann unser in die Jahre gekommener Held unter Türen hindurch lugen, elektronische Gerätschaften werden mit einer Streugranate kurzzeitig außer Gefecht gesetzt, Splittergranaten dienen zum systematischen Ausschalten von Feinden.

Obwohl Sam seine Aufgaben gerne unblutig zu Ende bringt, gibt es hin und wieder keine andere Möglichkeit als den Einsatz von Gewaltmitteln. Seine 5,72 mm-Pistole tut gute Dienste, wesentlich nützlicher ist Fishers SC-20K-Gewehr, welches mit insgesamt drei verschiedenen Projektilen verwendet werden kann. Mit dem Taser schaltet Ihr nervige Kamerasysteme aus, indem ein elektrischer Stoß die Technik des Gerätes vorübergehend lahm legt. Nicht nur Geräte lassen sich hierdurch funktionsuntüchtig machen, auch Personen werden temporär ins Land der Träume geschickt. Vor allem dann von unbedingter Notwendigkeit, wenn Euch Euer Auftrag vorschreibt, keine Personen lebensgefährlich zu verletzen. Ringgeschosse sind in ihrer Funktion ähnlich wie Taser, taugen jedoch nicht für elektronische Geräte. Die Haft-Kamera zeigt Euch unübersichtliche Bereiche in klarerem Licht, wobei Ihr diese manuell in jegliche Richtung bewegen könnt, so dass der optimale Blickwinkel gewahrt bleibt. Neben technischen Hilfsmitteln, ist Sam ebenfalls ein Meister im lautlosen Ausschalten von Gegnern. Befindet Ihr Euch an einer dunklen Stelle im Raum, seid Ihr kaum zu sehen und könnt Euch - bei passender Gelegenheit - an Euer Gegenüber heran schleichen, um es so rücklings von hinten in den Schwitzkasten zu nehmen. Für Ruhe sorgt nur ein beherzter Ruck durch Sams Oberarme.

Sollte Sam einmal von einem gegnerischen Projektil getroffen werden, können seine Wunden durch einen Erste-Hilfe-Kasten behandelt werden, die ab und an in den Levels zu finden sind. Wie schon im großen Bruder, ist die Tarnanzeige auch in der Handheld-Version vertreten. Befindet sich Sam in einem hell erleuchteten Raum, wird er von seinen Opponenten problemlos gesichtet und die Alarmanlage ertönt. Bei maximal drei Alarmen ist das Spiel vorüber und Euer Vorgesetzter bricht die geheime Mission ohne Widerworte ab.

Häufig muss Sam Computer hacken, um an Infos zu kommen, die wiederum für das Vorankommen im Spiel von Notwendigkeit sind. Türcodes wollen geknackt werden, per Stylus benutzt Ihr einen Dietrich, um mit Fingergefühl hinter das Geheimnis der entsprechenden Tür zu kommen. Eure noch zu verrichtenden Aufgaben werden in Eurem OPSAT ("Operational Satellite Uplink") abgespeichert, Notizen können hier abermals zu Gemüte geführt, E-Mails auf deren Inhalt überprüft werden. Die Waffenauswahl wird ebenfalls per Stylus verrichtet, wobei man sagen muss, dass diese Lösung nach ein wenig Eingewöhnung leicht von der Hand geht.

Grafik & Sound....

Grafisch gesehen betritt Sam Fisher auf einem Handheld (wollen wir mal von Nokias "Handykonsole" absehen!) Neuland, vielleicht klappt es deshalb mit der Grafik bei weitem noch nicht auf optimalem Niveau. Warum fragt Ihr Euch? Die Texturen der abwechslungsreichen Levels (ein Hotel, unterirdische Einrichtungen, Büroräume,…) sind alles andere als scharf und erinnern teilweise an Nintendo 64-Zeiten, die Ruckeleinlagen des Titels hingegen sind eine Zumutung und bedürfen schleunigst einer Generalüberholung. Derartige Ruckler bei Kamerabewegungen erinnern an vergangene PC-Tage, an welchen die Hardware vollkommen überfordert war, um aktuelle Software flüssig darzustellen. Obwohl die Atmosphäre bei weitem nicht das Niveau des Gamecube-Ablegers erreicht, kann man trotzdem von einer gelungenen Fortsetzung sprechen, da das eigentlichen Spielprinzip erhalten blieb - wenn auch um einige Features beschnitten.

Eine hervorragende Sounduntermalung gefällt das gesamte Spiel hindurch, englische Sprachausgabe verziert die technisch guten Sequenzen zwischen den Levels. Die Effekte der Waffen können sich hören lassen, selbst das Nachladen klingt authentisch.

Multiplayer....

Bis zu vier Spieler können sich in Mehrspieler-Gefechten heiße Action liefern, wobei im kooperativen Einsatz maximal zwei Partner im Einsatz sind. Als Shadownet-Angreifer könnt Ihr Euch in elektronische Mechanismen hacken, um vorwärts zu kommen, ebenfalls ist er im Besitz von Schusswaffen, so dass Gegenspieler kein Problem darstellen sollten. Der Shadownet-Hacker setzt eher auf Granaten und ist ein Meister im Umgang mit Sicherheitssystemen.

Bis zu vier Spieler können im "Versus"-Modus gegeneinander agieren, wobei Spione gegen Söldner antreten. Als Spion müsst Ihr Computer hacken, Söldner hingegen versuchen dieses Vorgehen zu verhindern, um innerhalb der vorgegebenen Zeit erfolgreich zu sein. Der Multiplayer-Modus wurde gut in Szene gesetzt, bietet der Heimkonsolen-Version zwar keine Paroli, dennoch kann er auf dem Handheld überzeugen.

Fazit....

Sam Fisher konnte bislang auf jeder Konsole überzeugen, selbst die Game Boy Advance-Versionen konnten gefallen und boten anspruchsvolle Kost. Der Nintendo DS tut es seinen Vorgängerversionen gleich und bietet abermals guten Spielspaß - trotz technischer Mängel, die dem Titel viel Potenzial entziehen. Dank Wärmebild- und Nachtsicht-Modus wird selbst die Atmosphäre auf dem Handheld erhalten, Kürzungen im Bereich des Leveldesigns sind nicht weiter schlimm, da die Spielzeit angenehm lang ausgefallen ist. Die actionreichen Kämpfe sind anfangs gewöhnungsbedürftig, da die Steuerung sehr umfangreich geraten ist. Anfänger werden hier Schwierigkeiten haben. Dennoch kann man von einem sehr guten Titel sprechen, der Dank Mehrspieler-Modus auch Sam Fisher-Muffel hinter dem Ofen hervorholen sollte.

 

+ Sam Fisher in Reinkultur
+ sehr fordernd
+ gute Spielzeit
+ gelungener Mehrspielermodus
- starke Ruckeleinlagen
- Levels/Features gekürzt

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: 80%

GESAMTWERTUNG: 82%

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