Einleitung....
Im zweiten Teil der Cars Testreihe beschäftigen wir uns nun mit der Nintendo DS Version. Ebenfalls basierend auf dem Kinofilm und dem Streben des Helden Lightning nach dem Piston Cup geht die DS Version einen spielerisch komplett anderen Weg als die anderen beiden Versionen für die Nintendo Plattformen. Man kann Entwickler Helixe also in diesem Bereich keine 08/15 Rennspiel Umsetzung vorwerfen, die nur aus einer Lizenz besteht. Denn wer hier einen Racer im herkömmlichen Sinne erwartet liegt total daneben. Im Moment stehen Minispiele überall hoch im Kurs. Und Cars auf dem DS bietet nichts anderes und setzt das ganze zudem äußerst ungewöhnlich um.
Menus und die Story....
Zunächst passen auch hier die Rahmenbedingungen. Neben einem Batteriespeicher der per Autosave sichert kommt das Spiel komplett deutsch daher und bietet DS typisch auch einen Multiplayer. In Sachen Texten aber auch nicht so wichtig da man sich bis auf kleine Storytexte und Steuersetup Erklärungen zurückhält. In Sachen Story dreht sich wie schon erwähnt auch in der DS Version alles um den Piston Cup und dem Versuch des Helden Lightning McQueen dem Rivalen Chick zu zeigen wo Bartel seinen Most holt. Allerdings ist der Weg zum Ziel hier eben ein völlig anderer.
Nach dem Einschalten erwartet den Spieler hier ein sehr untypisches Hauptmenu. In der Frontansicht eines breit angelegten Parkplatzes sieht man in den möglichen 12 Parkplätzen nur 3 die mit Fahrzeug Charakteren aus dem Film gefüllt sind. Lightning ist hier z.b. nicht dabei. Diese 3 von 12 sind die eigentlichen spielerischen Inhalte, auf die ich im Gameplay ja genauer eingehe. Dazu kann man ein im Hintergrund herumfliegendes Luftschiff antippen und bekommt Zugang zum Just for Fun Rennmodus und dem Multiplayer. Weiterhin kann man zu einem Schrottplatz scrollen um den eigenen Spielstand zu löschen und kleine Lautsprecher antippen um in die Soundoptionen zu gelangen. Mehr ist es eigentlich nicht und einen Storymodus wie ihn z.b. die GCN Version bietet hat man hier nicht zur Verfügung. Startpunkte im Spiel sind die 3 anfangs wählbaren Fahrzeuge.
Technik und Gameplay....
Das besondere und für einen Racer eher ungewöhnliche am Spiel ist nun die Umsetzung des Gameplay's. Zwar bekommt man später auch die Möglichkeit Rennen zu fahren, auch wenn diese ebenfalls ungewöhnlich gestaltet sind, knapp 90% des Spiels findet man in den 12 Parkplätzen wieder. Die dort stehenden Fahrzeuge beinhalten jeweils alle ein Minispiel, das es zu lösen gilt. Anfangs sind 3 anwählbar, die man nun bestehen muß um neue freizuschalten oder zwischendurch in regelmäßigen Abstanden Lightnings Truck Begleiter Mack, der euch zu den Piston Rennen führt. Was anfangs nach wenig klingt in Sachen Quantität, macht das Spiel teilweise durch lang spielbare Minispiele wieder wett. Zwar ist ein Minispiel immer gleich gestaltet in seiner spielerischen Umsetzung, bietet aber teilweise bis zu 6 Runden und Durchgängen, die immer schwerer werdend durchaus fordern können. Und nur wenn man alle Runden eines Minispiels schafft, gilt das ganze auch als gelöst. Dabei bieten die Minispiele alle möglichen Facetten die man sich in diesem Genre so vorstellen kann. Angefangen bei Geschicklichkeit, Denkspielen bis hin zu Schnelligkeit und Koordination. Phantasie kann man den Entwicklern also durchaus unterstellen und dazu eben eine sehr konsequente Nutzung der DS Features. Schauen wir uns mal einige Minispiele an und kümmern uns dort gleich um den Ablauf des ganzen. Habt Ihr ein Minispiel ausgewählt tippt man es auf dem Touch Screen an und bekommt danach neben kurzen Story Schnipseln eine kleine Einführung und Erklärung was wie zu tun ist. Allen Minispielen gemein ist der positive Aspekt das beide Screens dafür genutzt werden.
Eines der ersten Minispiele trägt den vielsagenden Namen "Bei Bully blinkts". Hier sind die Screens an einer Straßenkreuzung aufgeteilt, was sich im Verlauf des Minispiels auch nicht ändert. Für euch als Spieler interessant ist der Touch Screen wie eigentlich überall. Dort seht Ihr eine überdimensionale Straßenampel mit der Sicht auf 2 Seiten, sprich 6 Lampen mit je 2x Grün, 2x Gelb und 2x Rot. 5 Runden liegen vor euch in denen Ihr immer schwerer und länger werdende Lichtsignal Reihenfolgen präsentiert bekommt. Eure Aufgabe ist es nun diese per Pen schnellstmöglich nachzumachen, ohne dabei einen Fehler einzubauen. Macht Ihr doch einen war's das zunächst. Allerdings bieten viele Minispiele die Möglichkeit auch in dieser vielleicht 3. von 5 gescheiterten Runde sofort nochmal anzufangen und nicht komplett von vorn zu beginnen. Ein weiteres der ersten Minispiele ist "Flos Cafe". Hier spielt das ganze in einer Tankstelle mit knapp 20 Tanksäulen die sich seitlich nebeneinander befinden. Auch hier warten 5 Runden darauf, das Ihr anfahrende Cars Fahrzeuge betankt und abfertigt. Fährt ein Fahrzeug an eine Tanksäule erscheint neben ihm eine kreisrunde Anzeige, die sich stetig leert. Ihr wiederum müßt durch wischende Bewegungen innerhalb dieser Anzeige den Wagen betanken. Die Anzeige wechselt so von Rot, auf Gelb bis zu Grün und Ihr habt den Wagen fertig. Klingt leicht, bekommt aber seinen Reiz durch die Tatsache das man zum einen nur 2 Tanksäulen im Screen hat und in den höheren Runden bis zu 30 Fahrzeuge auf die Säulen verteilt abgefertigt werden müssen. Ihr habt eine kleine Balkenanzeige zur Verfügung, wo Ihr seht welche Tanksäule angefahren wurde und wie der Status des Fahrzeuges dort ist. Also wird das ganze mit der Zeit sehr hektisch, da Ihr oft von einem Ende der Tanksäulen zum anderen müßt. Fix dort die Wagen betankt blinkts am anderen Ende schon wieder rot. Ein paar Durchgänge habe ich auch gebraucht, da man sich auch gerne mal verklickt und 2-3 Säulen zu weit scrollt und manchmal eben Sekunden entscheiden ob es klappt oder nicht.
Wiegesagt schaltet Ihr je mehr Ihr erfolgreich beendet immer neue Minispiele frei, die ebenfalls unterhaltsam gemacht sind. Nehmen wir ein späteres Minispiel wie "Mondscheinzauber". Hier seht Ihr des Nachts den guten Hook auf dem Touch Screen und im Top Screen die Weiten des Himmels. Eure Aufgabe ist es nun durch schnelle Tipp Bewegungen auf dem Touch Screen eine Sprunganzeige zu füllen, während Hook rückwärts fährt. Das ungewöhnlich ist dabei das der Touch Screen in 2 Hälften geteilt ist. Tippt Ihr auf die linke Hälfte blinkt diese kurz auf. Ihr müßt nun jeweils schnellstens immer im Wechsel eine der Seiten antippen. Je voller die Anzeige um so höher springt Hook nun in den Nachthimmel. Dort könnt Ihr ihn ebenfalls durch TS Action "lenken" und müßt möglichst viele Sterne einsammeln, ehe er wieder nach unten fällt. Spätestens nach der dritten Runde habt Ihr einen kleinen Krampf. ;-) Denn die Anforderungen in Sachen Menge an Sternen die Ihr holen müßt werden immer höher und Ihr seid gezwungen so oft zu tippen um die Leiste wirklich auf Maximum zu pushen. Macht Laune. Oder z.b. die später auftauchende Angelvariante "Hooks Angelspiel". Hier seht Ihr Hook mit Hakenanlage auf dem Auto im Touch Screen am Strand stehend, während im Top Screen der See zu sehen ist. Ihr müßt nun den Haken per Pen greifen und bekommt danach ein Zielpunkt auf dem Wasser. Dort schwimmen nun vielerlei Schrottteile herum. Im richtigen Moment müßt Ihr loslassen und der Haken fliegt auf das Wasser. Trifft er ein Objekt müßt Ihr durch kreisrunde Bewegungen den Haken samt Objekt wieder einholen. Problem ist auch hier die Masse in den schwerer werdenden Runden und die Zeit die euch im Nacken liegt. Dazu ist die Art und Weise wie Ihr dreht entscheidend. Habt Ihr einen leicht Krampf im Gelenk und die Kreisbewegungen ähneln mehr einer Elipse, ist das Ergebnis auch entsprechend. Wiegesagt sind die Minispiele nun keine Stundenbeschäftigung, machen aber in der Umsetzung durchaus Spaß.
Schade finde ich da das es keinen direkten Score Modus gibt, was fast schon ein Vergehen darstellt. Nach Zeit oder Menge die Spielchen mal zu zocken ohne die festen Rundenziele hätte dem Spiel zu einer höheren Wertung verholfen. Was nämlich garnicht in die Wertung kommt, oder sich eher nachteilig auswirkt sind die Piston Rennen, die natürlich auch hier enthalten sind. Habt Ihr sie freigeschaltet erscheint Mack auf dem Parkplatz und Ihr könnt diese Rennen angehen. Dabei wirkt die Umsetzung zunächst recht gelungen. Man startet ähnlich wie in den Nascar Rennen fliegend und nutzt beide Screens dafür aus. Je nachdem ob Ihr Gas gebt oder Bremst sieht man das Fahrzeug, hier Lightning eben mal oben oder unten im Screen. Das blöde ist aber das es eben nur geradeaus geht und man Kurven nur simuliert, sprich nicht fährt. Ihr müßt dabei nun zig mitfahrenden und immer wieder neue generierten Dödeln ausweichen und den guten Chick möglichst hinter euch halten. Dabei haben beide unten in den Ecken eine Reifenanzeige, die den Zustand derer anzeigt. Unglücklich sind gleich mehrere Dinge. Zum einen kann man eigentlich so nie wegfahren und Gewinnen oder Verlieren entscheidet sich immer in Zehntelsekunden und sehr viel Glück. Zum anderen hat man hier einen Boxenstopp eingebaut, der zwar Touch Screen Action erfordert, aber sich garnicht auf das Renngeschehen auswirkt. Ihr fahrt mit Chick in die Box und kommt egal wie lange Ihr gebraucht habt, auch wieder neben ihm raus. Spannung und Unterhaltung sieht da anders aus. Da man eben den Ausgang durch nichts beeinflussen kann ist diese Art der Rennumsetzung sehr mäßig für den Spieler und alles andere als ein Killer Feature. Das bleiben hier die Minispiele, die spaßig umgesetzt sind und über mehrere Runden gehen. Schade das man einen Score Modus nicht eingebaut hat, der den Wiederspielwert erhöht hätte.
Grafik & Sound....
Grafisch gefallen die vielen Minispiele durchaus. Vor allem die Mischung aus festen Umgebungen und den animierten Helden des Spiels geben den Minigames eine sehr lebendige Note. Einige der am Tage spielenden Minigames zeigen auch eine angenehme Farbpower für den Spieler. Technisch muß man sich hier wenig Sorgen machen, da paßt neben dem Speed sofern er eine Rolle spielt, auch die Touch Screen Steuerung sehr gut. Ausnahme sind auch hier die Piston Cup Rennen, die einfach visuell und spielerisch kaum etwas erhellendes bieten. Beim Sound gefallen die vielen Effekte bei den Minispielen. Neben der vor sich hin dudelnden Hintergrundmusik lockern sie das ganze auf. Seien es die Drehgeräusche beim Angeln per Haken und Winde oder die Speedklänge wenn Hook des Nachts Fahrt aufnimmt. Hier zeigt man Liebe zum Detail.
Multiplayer....
Der Multiplayer fällt hier leider fast komplett durch. Was vor allem daran liegt das jeder der beiden Mitspieler ein Spiel im Schacht haben muß. Und da der Inhalt die Piston Cup Rennen sind alles andere als lohnenswert. Ihr könnt zwar, sofern freigefahren alle 4 Cup Rennen spielen, sonderlich unterhaltsam ist das ganze nicht. Gerade im Racer Genre bietet der DS ganz andere Kaliber.
Fazit....
Cars auf dem DS setzt den Inhalt des Films sehr ungewöhnlich, aber passend für DS Verhältnisse um. Selten das man hier mal Gas und Bremse benutzt, sondern die filmischen Begebenheiten und Charaktere in Minispielen wieder findet. Diese unterhalten durchgehend und bieten durch mehrere immer schwerer werdende Runden auch Anspruch. Schade das ein Score Modus fehlt, der das ganze auch in Sachen Wiederspielwert viel besser gemacht hätte und dem Spiel Prozentpunkte kostet. So wird man unterhalten bis man durch ist, hat danach aber wenig Lust weiter zu machen. Dazu zählen auch die Piston Cup Rennen, die fast schon langweilig und zäh geworden sind. Hier wäre eine reine Racerumsetzung mit komplettem Rundengefahre besser gewesen. Minispielfreunde kommen auf ihre Kosten. Alle anderen sollten sich die Anschaffung sparen.