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Wii U Sniper Elite V2
 
 
Sniper Elite V2 - Wii U
Matthias Engert (29.07.2013)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Rebellion
GENRE: Shooter
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 8 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10++
CONTROLLER: Pad
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK18!
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE GAMEPLAY: Nein
MIIVERSE: Nein

   
Einleitung....

Ballerspiele, wie man sie im Volksmund gerne mal bezeichnet haben meist mit dem Vorurteil zu kämpfen, stupide zu sein und nur dazu zu dienen mal richtig die Sau rauszulassen. Für viele Spiele dieses Genres mag das gelten und für die richtige Gelegenheit ist das auch nichts Schlechtes. Aber gerade der ältere Shooter Fan ist nicht böse, wenn mehr von ihm gefordert wird, als nur den Abzug möglichst oft zu betätigen. Das geht auch mir mit meinen 42 Jahren nicht anders. Kurioserweise sind es dann oft Spiele, die kaum im Fokus stehen und man sich mehr als positiv überraschen lassen kann. Sniper Elite V2 ist auf der Wii U genauso ein Titel. Man erwartet wenig von einem solchen Titel und reibt sich verwundert die Augen, wenn man als Spieler gefesselt und unterhalten wird. Auch das trifft perfekt auf diesen Titel zu. Für mich durchaus ein kleiner Geheimtipp, eine Überraschung aber auf jeden Fall. Grund genug dass wir euch Sniper Elite V2 etwas genauer vorstellen wollen.

Menus und die Story....

Unter dem Dach der Firma 505Games, die vielen eher von diversen Spielen für die jüngere Klientel auf den Nintendo Systemen bekannt sind, wurde der Titel von der Firma Rebellion entwickelt. Dabei ist Sniper Elite V2 auch bei den Rahmenbedingungen ein ungewöhnlicher Titel. Denn als einer der wenigen bietet der Titel wirklich nur reine Einzelspieler Inhalte, ohne Kontaktmöglichkeiten nach außen. Passt sehr zum spielerischen Inhalt. ;-) Ansonsten gibt es aber nichts zu meckern. Sprachlich und textlich wird euch das Spiel komplett in Deutsch präsentiert, was der durchaus passenden Story im Spiel zugutekommt. Grafisch bietet man euch eine 720p Auflösung und in Sachen Sound bleibt es auch hier beim gelungenen 5.1 Standard Sound der Wii U Konsole. Beim internen Speicher werden 8MB belegt, wobei auch dieses Spiel kein Update nach dem erstmaligen Starten benötigt. Das der Titel ein USK18 Rating besitzt, kann man schnell an mehreren Dingen festmachen. Zum einen natürlich am durchaus brutalen und speziellen Gameplay, aber vor allem was die Story angeht. Geschichtlich etwas firm sollte man in meinen Augen schon sein, um das gespielte hier richtig einzuordnen. Das Spiel bringt uns in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges und dabei bis auf eine Ausnahme an den Ort der letzten Kampfhandlungen in Europa - Berlin. Deutschland steht kurz vor der Kapitulation und auch die Wunderwaffen des Reiches haben nicht den erhofften Erfolg gebracht, den sich die Führung erhofft hatte. Allem voran dreht es sich in diesem Spiel dabei um die V2 Rakete, was auch den Titel erklärt. In diesen letzten Tagen des Krieges sind die Alliierten bemüht, Deutschlands führende Raketenforscher zu finden und deren Wissen für eigene Zwecke zu nutzen.

Das Problem an der Sache sollte aber sein, das nicht alle diesen Weg gehen wollen. Genauer gesagt sind es 5 führende Köpfe der deutschen Raketenforschung, die sich dem Zugriff der Alliierten entziehen und zum Teil auf eigene Faust aus Berlin fliehen, oder gar zu den Russen überlaufen wollen. Hier beginnt eure Geschichte in diesem Spiel. Als Einzelkämpfer und ausgebildeter Sniper Schütze der Alliierten, sollt ihr diese 5 Wissenschaftler finden und vorsichtig ausgedrückt, daran hindern zu entkommen, oder überzulaufen. Ohne irgendeine Unterstützung werdet ihr in die Schlacht um Berlin entsandt, um zwischen den Fronten und Kampfhandlungen der Deutschen und Russen diese Aufgabe zu erledigen. Etwas das man durchaus sehr stimmig umgesetzt hat. Startet ihr das Spiel, begleitet euch von nun an eine durchaus recht beklemmende und martialisch angehauchte Musikuntermalung. Zu Beginn natürlich erst einmal nur in den Menus. Ohne einen Vorspann oder etwas Ähnliches landet ihr hier schnell auf dem eigentlichen Hauptmenu des Spiels. Hier bietet man euch die Punkte Spielen, Extras und natürlich die Optionen. Die Extras zeigen euch neben den Credits die eigenen Statistiken über den eigenen Spielverlauf. Egal ob erledigte Gegner, eigene Tode, wie man alles erledigt hat, hier bleibt keine Frage offen. Auch die eigenen Punkte werden euch detailliert angezeigt, was später auch den Wiederspielwert heben sollte.

Die Optionen wiederum decken verschiedene Dinge ab. Angefangen bei Sound oder Helligkeitseinstellungen, könnt ihr die Steuerung in Sachen Achsen justieren, oder auch das Spielen auf dem Pad ermöglichen. Wie bei vielen Spielen, spielt das Pad aber auch hier seine Stärke aus, wenn man es als Zusatz nutzt. Übrigens ist das Pad der einzige unterstützte Controller. Kern des Ganzen ist aber der Modus Spielen, mit dem ihr in das eigentliche Spiel einsteigt und einen sehr ungewöhnlichen und atmosphärisch stimmigen Shooter erleben werdet. Also nicht lange gefackelt und ab in das Gameplay von Sniper Elite V2 auf der Wii U.

Das Gameplay....

Über den Punkt Spielen erreicht man vom Hauptmenu aus die eigentlichen Inhalte. Hier könnt ihr zum einen die eigentliche Kampagne spielen, ein gespeichertes Spiel fortsetzen, die enthaltenen Kapitel einzeln spielen und zu guter Letzt mit dem Modus Kill-Serie spezielle Action erleben. Dass man die Levels jederzeit einzeln noch einmal spielen kann, liegt am Bewertungssystem und den sammelbaren Objekten, die auch ein Spiel wie Sniper Elite V2 bietet. Auch wenn im Vergleich zu anderen Titeln die Wichtigkeit nicht so hoch anzusehen ist. Kern ist die Kampagne, die euch insgesamt 12 in sich abgeschlossene Levels bietet, die euch mit einer Ausnahme quer durch das umkämpfte Berlin führen. Wählt ihr die Kampagne an, dürft ihr zunächst aus 4 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen, die wirklich alle Ansprüche abdecken. Wer wirklich mal auf dem höchsten Grad spielen möchte, erlebt das was Sniper Action auch ausmachen kann, ein Schuss - ein Treffer. Nasenbohrer erwarten euch in diesem Spiel nur selten. Auch eine Stärke des Spiels. Weiterer Pluspunkt sind innerhalb der Levels die Orte an denen es zur Sache geht. Mit Ausnahme eines Raketenareals, steift man ansonsten durch das zerstörte und umkämpfte Berlin. Mal im Zentrum, mal in einigen Vororten. Dabei muss man an dieser Stelle mit 2 eventuellen Vorurteilen aufräumen. Das Spiel bietet mehr als nur reine Sniper Action und spielt sich in vielen Momenten auch wie ein typischer WK Shooter mit "normalen" Waffen. Auf der anderen Seite sollte man hier keine Massenaufläufe an gegnerischen Soldaten erwarten.

So warten teilweise weniger als 20 Gegner, um später auch mal 50 und mehr zu haben die euch versuchen zu erwischen. Diesen schmalen Grat haben die Entwickler sehr gut hinbekommen. Denn wenige Gegner bedeutet hier keineswegs Langeweile. Dafür sorgen die Atmosphäre und das Spielsystem an sich. Auch wenn es sich in Sachen Spielzielen eigentlich nur um die 5 Wissenschaftler dreht, gibt es mehr zu tun als diese zu finden. Viele Levels dienen erst einmal dazu, um sich den Weg zum Ziel zu bahnen. Die Besonderheiten gehen aber noch etwas weiter. Vor allem was die Gegnerschaft an sich angeht. Denn im Verlauf des Spiels geht es nicht nur gegen die deutschen Soldaten, sondern auch die russischen Truppen dürfen von euch dezimiert werden. Einzig die westlichen Alliierten sind hier logischerweise außen vor. Nächste spezielle Eigenschaft im Spiel ist die Sichtweise auf den Charakter. Anders als in typischen Shootern spielt man hier in der Third Person Sichtweise, was hier und da aber auch kleinere Kameraprobleme zutage fördert. Aber greifen wir den Dingen nicht vor. Beginnt ihr ein Level, werdet ihr in einem Briefing über das vor euch liegende Areal informiert. Auch hier typisch das der Hauptcharakter selber diese Fakten in einem Monolog liefert. Später im Spiel hat man zudem die Möglichkeit, während dieses Briefings die Karte zu studieren und sich mit Waffen auszurüsten. Vieles kann und muss man erst freispielen und kann dann wählen, welche Waffen, Ausrüstung und auch Menge man mitnehmen möchte.

Durchzogen sind die Levels von vielen Wegepunkten und somit spielt man sich oft von einem Zielpunkt zum nächsten, was gleichzeitig auch die mehrfach vorhandenen Rücksetzpunkte in den Levels abdeckt. Stirbt man doch einmal, was so selten nicht ist, muss man also nicht komplett von vorn starten. Auch wenn das Spiel das Feeling, es bei jedem Versuch besser machen zu wollen, ganz extrem auf den Spieler überträgt. Denn wie schon erwähnt ist das Sniper Gameplay ideal dafür gemacht, um verschiedene Taktiken und Möglichkeiten auszuprobieren. Bedeutet in diesem Spiel, dass man eine extreme Mischung aus reiner Action und auch Schleicheinlagen vorfindet. Dazu kommt hier der Umstand der teilweise exzellent umgesetzten Levelumgebungen. Viele Straßenzüge, verschachtelte und zerbombte Gebäude und vor allem deren zahlreiche Nutzung. Man kann viele Häuser komplett von unten bis oben betreten, um sich selber eine gute Position für das Snipern zu sichern, oder auch nur um sich vor den nach euch suchenden Truppen zu verstecken. Linear ist das Spiel keineswegs. Dabei setzen die Entwickler auf viele weiträumige Areale wie Plätze, die dem kompletten Spielfeeling sehr gut tun. Werdet ihr in eines der Levels entlassen, setzt man euch an einem Startpunkt ab und es gilt sich nun den Weg zum Ziel zu bahnen. Dies könnt ihr frei auf mehrere Arten versuchen. Man kann versuchen Gegner zu umgehen und möglichst lautlos an ihnen vorbei zu schleichen. Sam Fischer lässt grüßen und lautlose Kills sind hier ebenso möglich. Wer möchte kann sich auch das MG40 schnappen und versuchen in Rambo Manier zum Ziel zu kommen. Besonders erfolgreich ist das aber nicht. Und nicht nur weil es hier keinerlei Aim-System gibt.

Am erfolgreichsten ist dann einfach die Variante aus einer Mischung aller Möglichkeiten, mit dem Fokus Gegner mit der Sniper zu erwischen. Macht auch am meisten Laune. Zunächst startet man ja selber auch unentdeckt in das Level. Dabei spielt nun auch das Pad wieder seine Stärke aus. Denn auf ihm werden die Karte, sowie Informationen zu den Waffen und der Ausrüstung angezeigt, zwischen denen man so auch bequem durchschalten kann. 3 Waffen dürft ihr dabei mitnehmen. Einmal die Sniper, dazu ein MG und eine Pistole, die auch die Welrod und damit einen Schalldämpfer bietet. Dazu verschiedene Granatenvarianten, Stolperminen und Dynamit. Alles mit dabei, um eben auch den taktischen Aspekt zu unterstützen. Mit dem linken Stick wird gesteuert, während der rechte die Blickrichtung abdeckt. Ihr könnt laufen, geduckt agieren, aber auch kriechen. Mit der ZL Taste zückt ihr die aktuelle Waffe, könnte aber nach wie vor laufen. Mit ZR wird geschossen, während der R-Taste eine ganz besondere Bedeutung beikommt. Damit könnt ihr als Sniper für ein paar Sekunden die Luft anhalten und bekommt eine spezielle Zielmarkierung. Man hält dann logischerweise das Gewehr ruhiger und kann jede Körperstelle des Gegners anvisieren. Mittels Druckfunktion des Sticks kann man zudem das Fernrohr auspacken und mittels des extremen Zoomfaktors die Umgebung und vor allem Fenster absuchen.

Gerade das ist ein weiteres Feature des Spiels. Hier geht es nicht darum mit reiner Waffengewalt durch die Gegend zu rennen, sondern möglichst vorsichtig zu agieren, um so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben. Sprich man verweilt sehr oft länger innerhalb eines bestimmten Radius, um sich erst einmal ein Bild von der Umgebung und den dort agierenden Gegnern zu machen. Schließlich stehen euch dort neben gegnerische Heckenschützen auch Panzer, MG-Nester und diverse Elite Soldaten gegenüber. Mittels X-Taste kann man zudem fest Deckung an entsprechenden Objekten und Wänden nehmen und per Stick erst einmal einen Rundumblick wagen. Nachteil und einer der wenigen Kritikpunkte ist das Umschalten zwischen Third Person Sicht und Waffensicht in der First Person. Hier schaut man nach dem Umschalten oft mal in eine andere Richtung oder gar zu tief oder zu hoch. Hier heißt es sich ein wenig mit diesem Manko zu arrangieren. Sobald man dann aber die Action beginnt, entwickelt sich ein ungemein stimmiges und teils faszinierend spielbares Abenteuer. Denn es gilt vieles zu Beachten. Würde man z.B. vor einem Dachgeschoss aus, einen Gegner inmitten anderer Soldaten per Kopfschuss erwischen, schlagen diese logischerweise Alarm. Entdecken sie euch, nehmen sich euch unter Feuer und beginnen sogar die Häuser zu durchsuchen. Hier machen sich z.B. die Stolperminen sehr gut, die man vielleicht schon 10 Minuten früher platziert hat. So kann man sich z.B. Angriffen von hinten zumindest ein paar Mal erwehren.

Genauso kann man versuchen gegnerische Fahrzeuge am Tank zu erwischen, um einen Fahrzeugkill auszulösen. Teilweise hilft euch auch das Spiel selber. Da die Schlacht um Berlin um euch herum tobt, zeigt euch ein entsprechendes Symbol an, dass nach Bombeneinschlägen 1-2 Sekunden lang der eigene Schuss nicht zu hören ist. Wer in diesem Moment Gegner an entfernten Stellen erwischt, kann auch einen Vorteil haben. Sind die Gegner erreichbar, kann man diese auch durchsuchen, um Munition und Waffen zu erbeuten, oder aber sie direkt wegtragen, damit andere Soldaten die Leiche nicht sehen. Auch dann wird ansonsten Alarm geschlagen. Ideal ist es wenn man Gegner erwischt und sie nicht wissen, wo ihr seid. Sprich man muss oft die Position wechseln. Hat man dann eine perfekte Schussposition erreicht, zeigt das Spiel auf imposante Weise, was ein Sniper Volltreffer aber auch bewirkt. Grenzwertig aber auf eine Weise faszinierend umgesetzt, wird man dabei sehr intensiv mit dem Treffer und dessen Wirkung vertraut gemacht. Denn hält man im Sniper Modus die Luft an und erwischt einen markanten Punkt beim Gegner, dann geht die Kamera nach dem Abfeuern mit der Kugel mit, was zum einen mehrere hundert Meter durch Feindgebiet sein kann und allein dadurch schon imposant aussieht. Aber auch weil der Treffmoment am Gegner in Zeitlupe dargestellt wird. Man sieht wie der Schädel oder die inneren Organe getroffen werden. Teils wird das wirklich sehr extrem dargestellt und ist natürlich auch ein Punkt für das 18er Rating. Alles zusammen macht dann schon ein sehr beklemmendes und dennoch spannendes Spielerlebnis aus. Es ist vor allem das Feature, die Levels völlig verschieden angehen zu können, das hier gefallen sollte.

Die Levels spielen sich teilweise völlig anderes, wenn man zu Beginn oder mittendrin z.B. einen Gegner an der falschen Stelle oder einfach zur falschen Zeit trifft. Kein Durchgang ist wie der andere und gescriptet wird zwar schon, ist aber sehr stark abhängig von der eigenen Action. Höhepunkt für mich war vor allem das Ende und das Infiltrieren einer russischen Kommando Basis. Schon das reinkommen sollte ein Ding für sich sein, um danach in den eigentlichen Höhepunkt zu münden. Denn wenn man denkt man hätte das Ziel erreicht und das Level gelöst, erscheint die Meldung man müsse den Weg durch das Level zurück. Nur das jetzt auf euch 10 russische Elite Sniper Gegner irgendwo da draußen warten... Spielerisch ein wirklich seltenes Erlebnis, das aber gerade für ältere Spieler mit einem Hang zu Anspruch und Taktik ideal geeignet ist.

Grafik & Sound....

Grafisch bietet das Spiel Licht und Schatten, kann aber dennoch vor allem beim Punkt Atmosphäre punkten. Dabei gefällt vor allem die reine Location des Spiels. Denn hier geht es nicht in irgendwelchen unbekannten Ruinen in der Normandie zur Sache, sondern in der Hauptstadt Berlin, was man auch sehr oft zu sehen bekommt. Man findet neben den sehr bekannten Orten wie dem Brandburger Tor, dem Tiergarten auch Straßenzüge der alten Reichsministerien und das Schloss im Herzen Berlins. Eingehüllt in stimmige Lichtverhältnisse, geht es mal am Tage, aber auch des Nachts zur Sache. Da das Spiel eben nicht die oft erlebten Massenaufläufe an Gegnern bietet, spielt eben gerade dieser Punkt sehr in die Atmosphäre hinein. Das Heckenschützen Feature hat man durch die Ruinen und vor allem zahlreich begehbaren Häuser sehr stark in den Fokus gerückt. Animationen gibt es genug, auch wenn eben viele Umgebungen insgesamt doch recht steril wirken. Klar dass es schwer ist eine in Trümmern liegende Stadt komplett mit edlen Texturen auszustatten. Sollte erwähnt werden, zieht den Titel aber spielerisch nicht nach unten. Absolutes Highlight, wenn auch nicht ganz unkritisch in der Darstellung sind die Volltreffer mit dem eigenen Sniper Gewehr. Denn sobald man einen solchen Schuss abfeuert, und das ist nun mal oft der Fall, geht die Kamera aus verschiedenen Winkeln mit dem Geschoss mit. Zum einen ist der teils sekundenlange Flug quer über Plätze und die Orte extrem gut in Szene gesetzt, zum anderen werden auch die Treffer beim Gegner ebenso dargestellt. Denn dann wechselt die Darstellung auf den Gegner und in Zeitlupe wird auf Schädel, Knochen und Organebene geblendet und man sieht genau, was man beim Gegner mit seinem Schuss getroffen hat. Grenzwertig aber auf eine gewisse Art schon faszinierend umgesetzt. Technisch gibt man sich keine Blöße. Selbst kleinste Lücken für seinen Schuss kann man nutzen und die Kollisionsabfrage ist sehr genau. Auch zwingend notwendig für einen Titel, der eben vor allem auf Sniper Action setzt.

Beim Sound muss die sehr gute Musikuntermalung genannt werden, die euch je nach Spielsituation begleitet. Wermutstropfen das sie ab und zu wie einem Loop daherkommt und gefühlt das gleiche Stück mehrmals im Level gestartet wird. Schüsse und Waffengeräusche sind sehr gut. Egal ob das der einzelne Schuss aus der Sniper ist, oder auch das Hämmern des MG40 oder dem russischen Gegenstück PPSh-41. Sprachausgabe gibt es ebenfalls mehr als genug, die auch in den Levels vorhanden ist. Zwar klingen manche Dialoge gegnerischer Soldaten etwas gekünstelt, der Gesamtatmosphäre tun aber auch sie sehr gut.

Fazit....

Sniper Elite V2 ist in vielerlei Hinsicht ein sehr seltener und durchaus besonderer Titel. Allein schon dieses spezielle Thema und den dazugehörigen geschichtlichen Hintergrund und Ort zu wählen, muss man den Entwickler zugutehalten. Wobei ausländische Entwickler dieses Thema entspannter sehen. Ich glaube von einem deutschen Entwickler würde man ein solches Spiel nie zu Gesicht bekommen. Betrifft auch die grenzwertige Darstellung der Sniper Action, die nur ein Grund für das 18er Rating darstellt. Nimmt man diese Punkte mal heraus, bleibt aber dennoch ein spielerisch überzeugendes Game, das wesentlich mehr bietet als stupides Ballern, aber eben auch nicht nur auf Sniper Action setzt. Die Mischung aus taktischen Elementen und reiner Feuerkraft unterhält von Anfang bis Ende. 16 Stunden hat mein Spielerlebnis bis zum Abspann gedauert und ich muss sagen, mich in keiner Sekunde gelangweilt zu haben. Viele Aspekte die hier eine Rolle spielen und teils sehr gut umgesetzt wurden. Anspruchsvoll und dennoch auf viele Arten spielbar, entscheidet der Spieler wie gut er vorankommt und nicht das Spiel. Selbst gegenüber einem Bond oder gar Black Ops II gefällt mir die reine Singleplayer Action hier besser. Schade dass es keinen Mehrspieler gibt. Dennoch sollten sich ältere Spieler und solche mit Hang zu Anspruch angesprochen fühlen und sich den Titel durchaus mal anschauen. Für solche Shooter Fans bietet Sniper Elite V2 das etwas andere Spielerlebnis auf gelungenem Niveau.

 

+ Dichte Atmosphäre/Story
+ Mehr als nur Sniper Action
+ Spielzeit/Ideal für ältere Gamer
+ Sehr anspruchsvoll/Steuerung
+ Taktische Möglichkeiten
+ Teils richtig Tolle Locations
+ Präsentation der Volltreffer
+ Einbindung Gamepad
+ Komplett Deutsch
- Kamera beim Blickwechsel
- Grafisch manchmal etwas steril
- Ist irgendwann zu Ende ;-)

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 81%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 83%

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