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Wii U Donkey Kong Country: Tropical Freeze
 
 
Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Wii U
Matthias Engert (05.05.2014)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Retro Studios
GENRE: Jump'n Run
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 30 MB
DOWNLOADS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-9
CONTROL: Pad,Remote,Pro,NC
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Nein
MIIVERSE: Nein

   
Einleitung....

Das Thema Software Angebot auf der Wii U, ist ja nun schon seit langer Zeit ein sehr spezieller Diskussionspunkt. Manche Genres darben leider ohne entsprechende Titel vor sich hin, andere wiederum sind mittlerweile mit guten bis sehr guten Titeln vertreten. Konnte man das früher oft in Sachen Partyspiele behaupten, trifft dies auf der Wii U auf die Jumper zu. Egal ob Mario, Luigi oder Rayman. Hier gibt es mittlerweile genügend tolle Titel, die auch den Kauf der Konsole rechtfertigen. Im Reigen der großen Namen und Serien mischt nun auch ein weiterer alter Bekannter mit - Donkey Kong. Mit der Ausgabe Tropical Freeze erlebt die Affenbande ihr Wii U Debut und will natürlich auch hier an alte Erfolge anknüpfen. Neben den spielerischen Inhalten im Vorgänger Returns, ist vielen der Titel ob seines doch recht knackigen Schwierigkeitsgrades in Erinnerung. War in der heutigen Zeit, mit den oft erlebten Hilfen, eine regelrechte Ausnahme. Fand ich persönlich recht gut, auch wenn gerade dieser Punkt die Meinungen weit auseinandergehen ließ. Neues System - neue Chance, so könnte man das Ganze beschreiben. Denn an der Vorfreude für einen Donkey Kong Titel ändert das in meinen Augen nichts und wir waren gespannt, was sich die Entwickler auf der Wii U alles haben einfallen lassen.

Menus und die Story....

Geblieben sind die Strukturen in Sachen Publisher und Entwickler. Während der Titel natürlich unter dem Dach Nintendos erschienen ist, waren programmtechnisch die Prime Macher der Retro Studios für den Titel verantwortlich. Eine Gameplay Revolution war also zunächst nicht zu erwarten. Markanteste Änderungen gegenüber dem Vorgänger auf der Wii sind natürlich die Steuermöglichkeiten und der Sprung in das HD-Zeitalter, auch wenn der Titel "nur" in 720p über den Bildschirm huscht. Beides Dinge über die es auch einiges zu schreiben gibt. Beim Rest der Rahmenbedingungen ist alles wie gewohnt. Ihr bekommt ein komplett deutsches Spiel in Sachen Texten, das einmal mehr ohne Sprachausgabe daher kommt. Ihr dürft mehrere Speicherslots nutzen, bekommt einen Mehrspieler in Form des Story Kooperationsmodus an die Hand und in Sachen Musik den mittlerweile typischen 5.1 Wii Surround Sound. Wieder eher Mittel zum Zweck ist in Tropical Freeze die Story des Spiels. Wie der Name schon sagt spielt hier Kälte eine Rolle. Alles beginnt an einen gemütlichen Nachmittag auf der Heimatinsel der Affenbande, die sich gerade in der Geburtstagsrunde zu Ehren von Donkey Kong vergnügt. Just in diesem Moment nähern sich die Schurken des Spiels der Insel. In Tropical Freeze übernehmen diesen Part die sogenannten Viehkinger, die sich aus dem Norden kommend, über die Insel hermachen wollen. Doch das tun sie nicht irgendwie, sondern lassen einen überdimensionalen Drachen los, der die gesamte Inselkette mit einem kalten Hauch einfriert. Es gibt kein Entrinnen, so dass sich Donkey Kong einmal mehr mit seiner Affenbande auf den Weg machen muss, diese Bedrohung zu eliminieren.

Keine Sorge, auch wenn es die Geschichte einem zunächst vorgaukelt, in einer kompletten Winterumgebung spielt man hier nicht. ;-) Ehe man sich aber in das Abenteuer stürzen kann, gilt es die Menüs hinter sich zu bringen. Aber wie immer nichts, was ausladend oder gar episch daher kommt. Viel mehr sind es einfach nur ein paar Abfragebildschirme. Neben der Wahl des Speicherplatzes für das ihr 30MB an Speicher in der Wii U frei haben solltet, dürft ihr wählen, ob allein oder mit einem Begleiter gespielt werden soll. Dazu welcher Controller genutzt wird und ob das Spiel auf dem TV-Bildschirm, oder auf dem Gamepad ablaufen soll. Für die Freunde des TV-unabhängigen Zockens also hier ein weiterer Vertreter dieser Art. Optionen in dem Sinne gibt es hier nur für den Sound, was auch bedeutet ihr seid wieder den Vorstellungen der Entwickler in Sachen Schwierigkeitsgrad ausgeliefert. Denn dafür gibt es erneut keine Auswahlmöglichkeiten ;-) Abschließend gibt es noch die Extras, in denen ihr euch erspielte Musiken und Grafiken zu Gemüte führen könnt. Mehr ist es hier zunächst nicht. Nun wollen wir schauen, was der Titel spielerisch und inhaltlich so drauf hat.

Das Gameplay....

In die Story eingestimmt wird man als Spieler mit einem sehr schön gemachten Render-Vorspann, der die Ankunft der Viehkinger und den Einsatz des Drachens opulent darstellt. Danach geht es dann endlich spielerisch zur Sache und man landet auf der Insel Mangrovien, die der Ausgangspunkt im Spiel darstellt. Dabei warten nun im Spiel 6 verschiedene Inseln auf euch plus einer Bonuslocation. Die Inseln wiederum beherbergen die eigentlichen Action Levels, die man über Linien miteinander verbunden hat. Nicht weiter überraschend, dass dazu der Shop auf den Inseln wieder vorhanden ist und alle mit einem Boss Kampf enden. Erst danach schaltet ihr ein spezielles Fass frei, dass euch zur jeweils nächsten Insel ballert. Dabei spielt man zwar die Levels an sich schon hintereinander, kann aber auf dem Weg zum Ziel auch Abzweige freischalten. Beendet man die vorgegebenen Levels auf verschiedene Weise, schaltet man Wege zu Bonuslevels frei. Erinnert an das alte Super Mario World Gameplay und macht die Inseln nicht so linear wie früher. Auch wenn es jetzt keine Unmengen davon gibt. Dabei werdet Ihr schon hier von diversen Anzeigen begleitet. Je nachdem ob Ihr auf dem Auswahlbildschirm seid, oder detailliert auf der jeweiligen Weltenkarte, werden euch neben den Ballons für eure Versuche, auch die wichtigen Bananenmünzen angezeigt. Diese werden später wichtig, um im Shop einkaufen zu können. Auf der Inselkarte werden euch zudem Spielziele in Form von Symbolen angezeigt. Also ob man in dem jeweiligen Level die berühmten KONG Buchstaben geholt, oder die interessant versteckten Puzzleteile gefunden hat. Auch etwas das nie fehlen darf und man erhält als Spieler ja die Möglichkeit, alle Levels so oft zu spielen wie man will. Vor allem um alle Puzzleteile doch mal zu finden, oder eben nur um Münzen zu erspielen.

Aber kümmern wir uns einfach mal um eines nach dem anderen und schauen uns mal die Grundlagen im Spiel an. Allein der Start in dass erste Level zeigt euch einen ganz wichtigen Fakt des Gameplays sofort an. Auch Tropical Freeze setzt bis auf ganz wenige Ausnahmen auf 2D-Gameplay der alten Schule. Auch wenn die Hintergründe oft plastisch aussehen und eine 3D-Umgebung suggerieren, gespielt wird in der typischen 2D Machart. Wählt man eines der möglichen Levels an, so bekommt man während der etwas langen und etwas ruckelnden Ladebildschirme den Namen des Levels angezeigt. Je nach Ort des Geschehens schwenkt die Kamera mal mehr oder weniger schnell auf den eigentlichen Helden. Schlussendlich wird man am Start des Levels abgesetzt und los geht die Hatz nach Bananen, Münzen und Gegnern. Denn in Sachen Gameplay ist auch die Wii U Ausgabe des Jumpers nicht groß anders, wie man es schon im Vorgänger gespielt hat. Grob gilt es in gewohnter Jumper Manier vom Startpunkt beginnend, den Endbereich zu erreichen. Dort wartet mit einem Fass, in das man hineinspringen darf, das Ende eines Levels. Bis dahin haben sich die Entwickler mehr als genug spaßige, unterhaltsame, aber eben auch knifflige Dinge einfallen lassen. Zunächst geht es dabei immer mit DK los, den man allein steuern kann. Neu sollte auf der Wii U übrigens die Wahl des Mitstreiters sein. Denn neben Diddy Kong kann man nun auch Dixie und Cranky als spielerischen Partner nutzen. Da alle 3 Mitstreiter verschiedene Fähigkeiten haben, spielen sich viele Levels mit jedem Begleiter etwas anders, was den Wiederspielwert durchaus erhöht. Speziell wenn man wirklich auf der Jagd nach allen Buchstaben und Münzen ist. Der Hauptakteur im Spiel, den man als Spieler steuert, bleibt auch dann DK. Umschalten im Einzelspieler Modus ist also hier wieder nicht möglich. Allerdings bringt Teamplay hier einige nicht ganz zu unterschätzende Vorteile mit sich. Aber eines nach dem anderen.

Begleitet werdet ihr dabei von einigen Bildschirmanzeigen. Wohl so ziemlich die wichtigste Anzeige gibt es oben links. 2 Herzen sind hier zu sehen, welche die Lebensenergie des Rackers darstellen. Hier hätte man in der Nachbetrachtung, durchaus auch zu 3 Herzen kein Veto eingelegt. ;.) Denn bei Treffern oder Fehltritten verliert man eines der Herzen und muss nach dem Verlust aller Herzen den letzten Rücksetzpunkt nutzen. 2 Rücksetzpunkte gibt es pro Level, so dass man also nicht immer komplett von vorn beginnen muss. Dafür gibt es im Pausenmenü keine Neustart Option. Nachteilig wenn man an einem Puzzle oder Buchstaben vorbei gegangen ist und nicht wieder zurück kann. Dann gilt es dass Level entweder zu Ende zu spielen, oder das Spiel komplett zu beenden. Anders als im Vorgänger behält man übrigens alle Ballons und beginnt nicht bei jedem Anschalten der Konsole erneut mit 4. Denn Leben kann man auch hier nicht genug haben. Allerdings gibt es genug Möglichkeiten während einer Spielsession die Anzahl zu erweitern. So z.B. durch das Einsammeln von 100 Bananen, Bonus Ballons die während des Spielens im Level auftauchen und natürlich über den Shop, der in den Welten immer wieder zu finden ist. Diese wie auch die Anzeigen über die Puzzleteile und Münzen, werden nur kurzzeitig eingeblendet. Dabei kommt nun natürlich der Steuerung eine ganz wichtige Bedeutung zu. Dabei kann man dies durch die möglichen Mitstreiter auch in 2 Varianten einteilen. Denn Donkey Kong allein ist etwas Träger und dadurch kniffliger zu steuern, als wenn man im Doppel mit einem der 3 anderen Racker Unterwegs ist. Wobei insgesamt die Steuerung einen Tick verzögerter reagiert als früher, wenn es um reine Tastenmanöver geht. Beim Einsatz des Sticks empfindet man das manchmal eher anders herum und schon kleinstes Antippen sorgt für sofortige Bewegung. Positiv ist auf der Wii U natürlich die Auswahl an möglichen Controllern. Klar dass die aktuellen Möglichkeiten genutzt werden können, aber auch mit Remote und Nunchuk kann man spielen.

Wer also den Vorgänger damit gespielt hat, darf das auch hier wieder tun. Ich für meinen Teil bin schon beim Gamepad geblieben, auch wenn die Unterstützung des Pads abseits der Steuerung hier gleich null ist. Denn spielt man auf dem TV, bleibt das Gamepad komplett schwarz. Nicht einmal für informative Anzeigen nutzt man das Pad. Auf der Wii U schon eine Seltenheit. Was die Steuerung angeht, benutzt man logischerweise den linken Stick um zu laufen. Dazu kommen die A und B Tasten für den Sprung, während X und Y das Trommeln übernehmen. Vorbei also die Zeiten mit dem Pad, wo man wild schüttelnd diese Aktion ausgeführt hat. Mit der R-Taste kann man benommene Gegner, greifbare Objekte oder kleine Griffe im Boden benutzen. Ebenfalls wird das greifen nach Lianen per Taste damit abgedeckt. Ist schon kritisch zu sehen, da der Zeitpunkt des Drückens dieser Taste nicht immer zum sofortigen Zugreifen der Charaktere führt. Stichwort etwas verzögerte Tastenaktionen. Gab genug Momente wo DK & Co einfach nach unten gefallen sind und eben nicht an der Liane hingen, obwohl man nach eigenem Empfinden im richtigen Moment gedrückt hat. Ärgerlich in meinen Augen. Per Taste schnell rennen geht hier nicht. Dafür gibt es keine Funktion. Dafür nutzt man für kurze Sprints die X und Y Tasten, wenn die Charaktere in Bewegung sind. Dann rammen sie praktisch auch Gegner aus dem Weg. Hier sollte man nicht auf zu viele alte Bekannte hoffen. Bedingt durch die "neue" Geschichte sieht man recht wenige altbekannten Dödel innerhalb der Levels. Wie schon erwähnt ist die Steuerung mit und ohne Begleiter höchst unterschiedlich. Mit Donkey Kong allein habt Ihr nur einen begrenzten Sprungradius, springt auch nicht sonderlich weit und erlebt immer wieder äußerst knappe Sprünge. Mit einem Begleiter auf dem Rücken dagegen, springt ihr weiter, dazu wesentlich runder und könnt vor allem in der Luft noch ein kurzes Stück Weg per Jetpack zurücklegen. Dazu kommen aber nun eben auch die beiden neuen Helden Dixie und Cranky, die dem jeweiligen Doppel dann erweiterte Möglichkeiten an die Hand geben.

Mit Dixie hat man zum einen genau das gleiche weiche Feeling wie mit Diddy Kong. Zusätzlich gibt man euch mit ihr aber am Ende des längeren Luftsprungs noch einen kurzen Schub nach oben. Negiert den Einsatz von Diddy eigentlich komplett und lässt das Paar manchmal genau die etwas höher gelegenen Plattformen erreichen, die sonst nicht machbar wären. Übrigens kann man die Partner auch im Shop direkt kaufen und sofort bei Levelstart wählen. Logischerweise dann wenn man weiß, wo eine bestimmte Stelle für einen bestimmten Mitstreiter wartet. Stichwort Wiederspielwert. Aber allgemein sind Sprünge im Team wesentlich einfacher und manche Geschicklichkeitseinlagen verlieren allein dadurch ihren Schrecken. Und diese Momente gibt es mehr als genug. Vor allem wenn man nur mit DK unterwegs ist. ;-) Mit Cranky wiederum bekommt man einen speziellen Move der nach einem Sprung schädlichen Untergründen den Schrecken nimmt. Denn beide sausen dann wie mit einer Schirmspitze nach unten und können mehrere dieser Sprünge machen. Manche Puzzleteile oder Münzen bekommt man wirklich nur auf diese Art. Problem an der Sache ist aber natürlich, dass die Mitstreiter abseits des Shops nicht einfach so per Knopfdruck zur Verfügung stehen. An ausgewählten Orten in einem Level per Fass zu finden, befreit man sie und sie springen auf DK's Rücken. 4 Herzen und eine verbesserte Steuerung lassen einen als Spieler dann erst mal Luft holen. ;-) 2 Treffer später ist der Begleiter dann aber weg und ihr agiert wieder mit Donkey Kong allein. Gerade die Boss Gegner sind natürlich im Team um einiges leichter zu besiegen. Allein schon wegen der 4 Herzen in der Energieanzeige. Auch wieder reichlich enthalten sind die Überkopf-Aktionen, wenn man sich per Taste an Moosbewachsenen Decken oder anderen Objekte festhalten kann und muss. Überdimensionale Räder sind da ein gutes Beispiel, an denen man so komplett einmal herum hangeln kann, ohne herunterzufallen.

Wie es sich für eine Country Spiel gehört, sind auch diverse Hilfsmittel und alternative Fortbewegungsmittel enthalten. Auch wenn bei den tierischen Helfern wieder nur Rambi das Nashorn für Action sorgt, kommen dafür Loren und Fässer Momente vermehrt zum Einsatz. Gerade die Loren Level haben es teilweise mehr als in sich und sind vor allem auch ganz speziell in Sachen Timing. Denn viele Levels leben davon, dass man als Spieler kaum eine Pause zum Überlegen hat. Teilweise so stark gescriptet, dass fast nur noch auswendig Lernen hilft. Auf der Lore geht's in einem Höllentempo nach rechts, ständig muss man über Hindernisse und Gegner springen, verschiedene Schienenwege erwischen, um z.B. ein Puzzleteil, den Weg weiter zu finden, oder aber alles wird auch noch gemischt. Gerade über ein Hindernis gesprungen, gilt es sich danach sofort zu Ducken, um nicht mit Zacken über den Helden zu kollidieren. Dazu explodiert es um euch herum oder die Untergründe brechen weg. Und diese Abschnitte wollen manchmal regelrecht kein Ende nehmen. Dazu wechselt dann auch gerne auch mal die Kamera in eine Pseudo 3D-Sicht. Oberknaller für mich sind die schon aus dem Vorgänger bekannten Raketenfässer. Diese befördern euch nicht automatisch in die Luft, sondern ihr als Spieler müsst, in diesem sitzend, wie in einem Side Scroll Shooter steuern und natürlich Gefahren in Form von Hindernissen und Gegnern ausweichen. Hat was und bietet eine schwere, aber meisterbare Steuerung. Dazu kommen Levels in denen man auch beim Benutzen normaler Fässer unter Zeitdruck steht. Im richtigen Moment gilt es da zum nächsten zu gelangen, um dann wieder kurz abzuwarten, ehe sich der Weg weiter überhaupt erst auftut.

Gerade diese Mischung hat man aber sehr gut hinbekommen. Auch dass es nicht nur in der Wasserwelt unter Wasser zugeht, sondern auch in den anderen Welten das kühle Nass eine Rolle spielt, gefiel mir sehr gut. Jedes Feature, auch wenn man es schon kennt, ist gefühlt wieder irgendwie um ein paar Gemeinheiten erweitert worden, ohne das es aber zu unfair wird. Dabei gibt es in den Levels auch einiges an geheimen Wegen. Simples Beispiel ist der Trommelmove per X und Y Taste. Dann vibriert der Boden, was auch grafisch schön dargestellt wird. Entweder legt man so Gegner auf den Rücken, denen man in Normalform nicht beikommt, oder aber man löst etwas im Umkreis aus. Wege nach unten, oder man legt ganz spezielle Wege in die Tiefe des Bildschirms frei. Auch das zeichnet den Titel ganz stark aus. Oft ist es nicht mal weit entfernt und man sieht z.B. KONG Buchstaben, fragt sich aber wie man hinkommt, oder sieht mit welchen Gemeinheiten die Ecke garniert ist und lässt es erst mal. Speziell wenn die Ballons zur Neige gehen. Hier könnte man gleich mal auf den Shop zurückkommen, den man schätzen lernt, wenn man die Münzen ehrt, sprich genug davon hat. ;-) Mit der Zeit wechselt man immer wieder in Level zurück, wo man weiß, viele Münzen holen zu können. Denn der Shop bietet schon was fürs Geld. Immer vorausgesetzt ihr habt genug Münzen, könnt ihr euch z.B. Extra Leben holen, ein Extraherz oder auch Bananensaft. Diese Dinge werden zwischengelagert und Ihr könnt sie im Spiel dann über ein Menu vor einem Levelstart nutzen. Allerdings haben manche Dinge aber auch eine Kehrseite. Das Extraherz gilt nur für den Durchgang und auch der Bananensaft, der euch Unverwundbar macht, reicht nur kurze Zeit. Und da diese Dinge teuer sind, setzt man sie nur noch an bestimmten Punkten ein. Erst wenn man beim Endboss Unmengen an Leben versemmelt hat, überlegt man dann doch mal, so was zu kaufen. ;-) Die Bosse im Spiel sind alle mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestattet und auf die unmöglichste Weise zu besiegen.

Oftmals zwar logisch was man tun muss, deshalb ist es aber noch lange nicht einfach. Dabei bieten sie im Vergleich zu früher eine Besonderheit. Das alte Feeling eine bestimmte Anzahl an Treffern anzubringen und er ist Geschichte, findet man hier nicht vor. Alle Bosse spielt man hier in verschiedenen Durchgängen und Stufen. Meist derer 3, mit teilweise auch veränderten Umgebungen und Bedingungen, dauern diese Kämpfe dann zum ersten länger und sind dadurch auch anspruchsvoller. Wie in vielen Teilen des Spiels, kann man hier erst einmal locker 5-10 Leben einplanen, um alle Momente zu erleben. Erst wenn man alle Facetten des Bosskampfes erlebt und es immer noch nicht gepackt hat, nutzt man gerne etwas aus dem Shop. Auch wenn ich mich hier viel über spezielle Momente auslasse, das normale Jumper Gameplay fordert euch hier wieder mehr als man anfänglich denkt und man könnte Romane über alle Ecken und Kanten in diesem Spiel schreiben und hätte nicht alles im Text. ;-) Dennoch empfinde ich den Schwierigkeitsgrad als nicht so unfair wie im Wii Vorgänger. Auch wenn man schon in vielen Levels reichlich Leben lässt und es immer wieder neu versucht, das Gefühl "wie soll ich das je schaffen" hat man hier kaum. Man flucht zwar häufig, weiß aber schon das man es hinbekommt, …, ...irgendwann. ;-) Von daher finde ich es positiv dass es hier keinen Super-Assistenten gibt. Habe zumindest keinen gesehen. Bin ja kein Freund dieser Hilfe und finde es einfach schöner, wenn man seine spielerischen Erfolge auch wirklich selber erspielt hat. So um die 15 Stunden kann man für diesen Titel einplanen, um zumindest mal alle Welten freigespielt zu haben. Von der Tatsache alles erspielt zu haben, ist man dann aber dennoch noch weit entfernt. Von daher bietet der Titel auch nach dem eigentlichen Ende genug Möglichkeiten seine Jumper Leidenschaft auszuleben.

Grafik & Sound....

Grafisch gibt es ebenfalls ein paar Sachen zu schreiben. Zum ersten sieht man dem Titel natürlich seinen Sprung in das HD-Zeitalter an. Aber und das muss man auch anmerken nicht in dem Maße wie man das vielleicht erwarten konnte. Oder sagen wir es anders. Es gibt schon auch Levels, wo man mehr machen könnte und der HD-Effekt nicht ganz so ins Auge sticht. Satte Farben und klare Texturen werden euch überall geboten, aber manche Hintergründe sind in meinen Augen durchaus etwas zu simpel gehalten. Anders z.B. in feurigen Umgebungen, oder wenn sich Gebiete auch mal ein wenig vermischen. Gerade noch am Strand, dann innerhalb des Waldes, um am Ende in eine angedeutete Stadtlocation zu gelangen. Dort punktet dann auch der Effektreichtum, den das Spiel natürlich zu bieten hat. Ebenso sind manche Details sehr edel geworden. Stichwort Charaktergestaltungen, was man vor allem bei Donkey Kong schon zu sehen bekommt. Auch wenn Objekte zerbröseln oder eben Feuer eine Rolle spielt, bietet der Titel viel fürs Auge. Aber eben auf der anderen Seite einige einfach gehaltene Backgrounds. Nicht nur in diesem Bereich gefällt mir z.B. ein Rayman Legends besser. Die Abwechslung der grafischen Themen auf den Inseln hätte auch ruhig etwas vielschichtiger sein können. Abgesehen von der zweiten Sahara Welt und dem eisigen Abschnitt am Ende, spielt sich vieles in grün angehauchten Wald und Wiesenlandschaften. Hier wäre vielleicht doch noch Luft nach oben. Technisch kann man eigentlich nicht meckern. Die Ruckler im Ladebildschirm sieht man im Spiel glücklicherweise nicht und mit den kleinen Kritikpunkten in Sachen Steuerung kann man leben.

Gut gefallen hat mir die Musik im Spiel. Vor allem deshalb weil man neben recht bekannten Stücken, auch so manchen neuen und vor allem eher mystisch und melancholisch angehauchten Stil im Spiel vorfindet. Diese passen dann wirklich sehr gut zu den gerade gespielten Umgebungen. Denn nicht immer geht es hektisch zur Sache und fühlt sich dadurch auch weit weniger gehetzt. So die ganz extremen Ohrwürmer gibt es zwar nicht, auch da ist Rayman Legends ein anderes Kaliber, aber insgesamt ist die Musikuntermalung ein sehr gelungener Teil des Spiels. Die Effekte sind da noch der "normalste" Teil im Spiel, da diese eigentlich durchgehend kaum Neues bieten.

Mehrspieler....

Der Mehrspieler bietet euch erneut den Ko-op Modus für 2 Spieler. Dabei kann einen Mitspieler auch jederzeit in das Spiel holen und auch wieder entfernen. Man ist also nicht auf Teamplay von Anfang an angewiesen. Der Mehrspieler bringt dabei durchaus ein paar gelungene Boni im Gameplay. Zunächst wichtig zu wissen, das man auch hier auf die Nutzung des Pads verzichtet. Bedeutet beide Spieler agieren nur auf dem TV-Bildschirm. Unabhängig voneinander, kann man per Schultertaste aber auch den Mitstreiter wieder fest auf DKs Schultern holen. Interessant ist die Umsetzung in Sachen Entfernung zueinander. Wer vorne weg läuft ist immer die Hauptperson. Hängt der zweite Spieler links außerhalb des Bildes herum, erscheint eine kleine Anzeige und nach wenigen Sekunden wird er automatisch zum anderen Spieler gebeamt. Feine Sache, wie auch die 4 Herzen die man logischerweise zu zweit zur Verfügung hat. Weiterer Vorteil im Huckepack Verkehr ist die Nutzung spezieller Fähigkeiten bei Spieler 2. Dieser kann nun auch eigene Aktionen auf den Schultern ausführen, welche hier z.B. in Geschossen eingebunden sind und Dixie kann Gegner schon aus der Ferne bearbeiten. Der Rest ist wie im Einzelspieler, so dass man sich hier wieder einige Stellen nochmal etwas leichter machen kann. Gleich mit erwähnen kann man hier die Nintendo Network Einbindung. Wer Levels abgeschlossen hat, kann erneut das Zeitspiel nutzen und die dabei erzielten Zeiten Online mit anderen Spielern weltweit vergleichen.

Fazit....

Alles in allem ist Tropical Freeze eine konsequente und gelungene Fortsetzung der Donkey Kong Country Reihe. Allerdings muss sich der Titel speziell auf der Wii U mit einiger großartiger Konkurrenz vergleichen lassen und lässt da in manchen Bereichen schon ein paar Punkte liegen. Zunächst gibt es Lob für viele spielerische Ideen, die man dieses Mal in ein nicht ganz so knackig schweres Spiel wie Returns gepackt hat. Hier spricht man durchaus auch die Gelegenheitsspieler an, während der Wii Vorgänger ab der Hälfte eher den Core Gamer mit dickem Frustfell angesprochen hatte. Das Feature mit 3 Begleitern zu agieren ist gelungen, auch wenn man Diddy mit Dixie fast komplett aus dem Spiel nehmen kann, bzw. ihn nicht mehr braucht. Die Spielzeit ist ansprechend und bedingt durch den guten Wiederspielwert auch nach dem ersten Ende nicht gleich zu Ende. Die Welten hätten zwar durchaus ein wenig mehr Abwechslung bei den thematischen Backgrounds bieten können, die aber im Vergleich zu vielen anderen Spielen dennoch zu gefallen wissen. Erst wenn man sich die Größen der Szene anschaut, und da eben speziell Rayman Legends, sagt man sich das dem Spiel eben hier und da doch noch etwas fehlt. Einen Fehlkauf macht man mit Tropical Freeze aber natürlich nicht. Ein unterhaltsamer Jumper auf hohem Niveau ist Donkey Kong Country: Tropical Freeze allemal.

 

+ Gelungener Wii U Einstand
+ Spielzeit/Wiederspielwert
+ Schwer, aber kaum unfair
+ Bosse über mehrere Runden
+ Technisch gelungen
+ 3 Mitstreiter möglich
+ Verschiedene Musikstile
+ Mehrspieler gut gemacht
+ Komplett Deutsch
- Keine Pad Nutzung im TV-Modus
- Story nur Beiwerk
- Kleine Eigenheiten Steuerung

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 81%

MULTIPLAYER: 84%

GESAMTWERTUNG: 85%

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