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Wii U Disney Infinity
 
 
Disney Infinity - Wii U
Matthias Engert (09.11.2013)

SYSTEM: Wii U-PAL
ENTWICKLER: Avalanche
GENRE: Act.Adventure
SPIELER: 1-2(4) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: 115 MB
DOWNLOADS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-6
CONTROL: Pad,Remote/NC
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
5.1/DD/HD: Ja/Nein/720p
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.65 Euro (Set)
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE GAMEPLAY: Ja
MIIVERSE: Ja

   
Einleitung....

Seit etwas über 2 Jahren mischt ein Produkt die Games Branche auf, dass im Jahr 2011 keiner so richtig für voll genommen hat - Skylanders. Selbst von Activision eher als Experiment bezeichnet, verzeichnet die Serie einen stetig wachsenden Erfolg. Das Rezept ist einfach. Trotz eigentlich recht hoher Preise für die Produkte der Serie, ist es gerade die Mischung aus Software und dem Einsatz realer Figuren. 2 Jahre lange hatten die Skylanders freie Bahn und keine ernstzunehmende Konkurrenz. 2013 ist das anders. Denn das Schwergewicht Disney hat ebenfalls dieses Potential erkannt und das System auf eine eigene Weise umgesetzt. Disney Infinity war geboren und ist beileibe kein einfacher Skylanders Klon. Denn das Spielkonzept ist doch sehr verschieden und beide Spiele über einen Kamm zu scheren wäre ein riesen Fehler. Wenn ich mir überlege, dass zumindest in Japan Nintendo mit Pokemon Figuren über das Gamepad und die NFC der Wii U in Pokemon Rumble zum Leben erweckt… Spätestens dann braucht man wohl ein extra Zimmer für diese Produkte. Es zeigt aber welches Potential in dieser Mischung liegen kann. Egal ob Spieler oder Sammler. Es hat einfach was und selbst ich habe mit 42 eine große Schwäche für eine solche Art der Unterhaltung. So war auch die Vorfreude auf Disney Infinity nicht gerade klein und die Regalinhalte wurden hier und da komprimiert um Platz zu schaffen. Doch was ist Infinity nun eigentlich? Genau das soll euch der folgende Test verraten.

Menus und die Story....

Auch wenn Disney draufsteht, entwickelt wurde der Titel von Avalanche Software, die man schon seit Jahren kennt und alles andere als unbekannt auf den Nintendo Plattformen sind. Mit Software für jüngere Gamer haben sie ebenfalls Erfahrung, so dass dies sicher nicht die schlechteste Entwicklerwahl gewesen ist, auch wenn es hier und da auch Kritik geben wird. Die Rahmenbedingungen sind für einen Titel wie diesen vollkommen in Ordnung. Ihr bekommt ein komplett lokalisiertes Spiel, das auch reichlich deutsche Sprachausgabe bietet. Grafisch eines der 720p Spiele, erlebt ihr in Sachen Sound den gewohnten Wii U 5.1 Klang. Speichertechnisch müsst ihr 115MB bereithalten, wobei mittlerweile nach 2 Updates 99MB nur dafür zu Buche schlagen. Das Spiel bietet einen Mehrspieler, bei dem Offline 2 Spieler, sowie Online bis zu 4 Gamer loslegen können. In Sachen Steuerung kommt sowohl das Wii U Gamepad zum Einsatz, aber auch die Remote samt Nunchuk sind möglich. Das sich Infinity von den Skylanders unterscheidet, merkt man schnell schon beim Thema Story. Denn Infinity ist nicht ein Spiel als Ganzes, sondern bietet im sogenannten Starter-Set gleich derer 3 in sich abgeschlossene Titel, plus einen auslandenden und sehr speziellen Welten-Editor. Aber eines nach dem anderen. Die 3 möglichen Spiele haben natürlich ein Disney Lizenz Thema. Neben dem Fluch der Karibik, dürft ihr euch mit den Unglaublichen auseinandersetzen, oder unterstützt die Helden der Monster Uni. Alle 3 enthaltenen Spiele bringen ihre jeweils eigene Geschichte mit, so dass der Spieler komplett in jede einzelne Story eintauchen und diese mit einem richtigen kompletten Ende erleben kann. Doch dazu mehr wenn ich euch später das System noch etwas genauer erkläre.

Wie bei den Skylanders sind die Infinity Sets im Handel nicht zu übersehen und kommen in einer ähnlich voluminösen Verpackung daher. Was auch hier an der Mischung aus Spiel und Figuren liegt, die ebenfalls Systemübergreifend funktionieren. Wer als eine Figur aus dem Wii U Set nimmt, kann diese auch auf einer Xbox360 Base dort zum Leben erwecken. Alle Starter-Sets bieten so neben dem Spiel die angesprochenen 3 Figuren, sowie die sogenannte Infinity Base. Auch hier ein Portal, auf dem neben den Figuren später auch andere Zubehörprodukte platziert werden können. Leider Kabelgebunden, sollte man in großen Wohnzimmern durchaus über eine USB-Verlängerung nachdenken. Denn so wird die Base an der Wii U angeschlossen und zum Leben erweckt. Die 3 enthaltenen Figuren gehören jeweils zu einem der Spiele und ihr dürft hier mit dem Starter-Set Jack Sparrow, Sulley und Mr.Incredible zum Leben erwecken. Neben diesen Figuren gibt es mittlerweile einige weitere im Handel, sowie auch die sogenannten Playsets, mit denen man jeweils innerhalb der Infinity Welt komplett neue Spiele erleben kann. Einer der markanten Unterschiede zu den Skylanders, wo der Fokus mehr auf den Figuren liegt. Gemeinsamkeit bei beiden ist aber das mögliche Durchspielen der jeweiligen Inhalte, ohne dass man gezwungen ist weitere Figuren zu kaufen. Aber auch dazu später noch einige Details.

Etwas anders ist der Start in das Spiel. Ein sehr ungewöhnlicher Vorspann soll euch ein wenig in die Welt von Infinity eintauchen lassen, hinterlässt aber am Ende mehr Fragen als Antworten. Einer der Kritikpunkt im Spiel ist dann auch die Einführung in das Spiel und wie eigentlich alles zusammenhängt. Bevor man loslegen kann, wird die Base angeschlossen und das Spiel gestartet. Es reicht jetzt eine Figur auf die Base zu stellen, damit das Spiel auch seine Inhalte preisgibt. Nach der Initialisierung der Base und einem möglichen Anlegen eines Infinity Kontos auf der Disney Homepage, landet der Spieler auf dem Hauptmenu. Je nachdem was alles auf der Base platziert ist, kann man in eines der 3 eigenständigen Spiele eintauchen, die Toybox besuchen, oder in den Optionen nach dem Rechten sehen. Hier findet man vor allem Anpassungen zur Steuerung und speziell den Achsen. Dazu kommt der Punkt "Einladungen", der unter anderem das Online Game Play mit abdeckt. Aber da sind wir noch lange nicht. Denn wie schon erwähnt ist Infinity vor allem zu Beginn ein recht kompliziert anmutendes Konstrukt, das man nicht in 2 Sätzen erklären kann. Also halten wir uns hier nicht lange auf und tauchen etwas intensiver in die Welt von Disney Infinity ein, was ihr übrigens auch komplett auf dem Pad spielen könnt.

Das Gameplay....

Der Einstieg in das Spiel an sich ist durchaus etwas tricky. Das gilt sowohl für den Spieler selber, sobald er den ersten Spielstart erlebt, aber auch für den Redakteur. ;-) Denn hier muss man doch etwas mehr ausholen als bei den Skylanders. Dort war das System an sich relativ einfach. Spiel an, Figur auf das Portal und los geht's. Das ist hier nur bedingt richtig und zeigt eben schnell, wie verschieden die beiden Titel doch sind. Das beginnt eben schon beim reinen Start, der durchaus etwas verwirrend sein kann, da man den Spieler gerade zu Beginn doch etwas allein lässt. Denn am Ende des Vorspanns landet man als Spieler auf einer virtuellen Infinity Base im Spiel. Egal welche Figur man benutzt, man betritt nicht eines der Spiele, sondern die sogenannte Toybox. Eine kleine Welt für sich, in deren Zentrum man ein großes Schloss zu sehen bekommt und sich frei bewegen kann. Gleich bei allen Inhalten ist nun die Third Person Sichtweise auf den Charakter, so dass sich steuerungstechnisch das Spiel nicht von gewöhnlichen Action oder Adventure Titeln unterscheidet. Ihr lauft mit dem linken Stick, während der rechte die Kamera abdeckt. Ihr könnt per Action Tasten Springen, Attacken ausführen und mit Objekten interagieren. Die Toybox ist eigentlich nichts anderes als ein sehr umfangreicher Welten-Editor, der euch den kompletten Platz dieses riesigen Areals zur Verfügung stellt. Hier geht es zunächst nicht um das Thema Spielen, sondern ihr könnt nach Herzenslust Bauen und Gestalten. Zumindest dann wenn ihr genügend Bauteile zur Verfügung habt. Und hier beginnt schon so langsam der Tiefgang im Spiel. Aktuell bietet Disney Infinity theoretisch mögliche knapp 1000 Teile, mit denen man sich seine eigene 3D Welt bauen und gestalten kann. Nur sind zu Beginn kaum welche davon auch verfügbar, sondern schlummern noch abgedunkelt in den entsprechenden Menüs. Man sieht hier schnell, dass alle Objekte aus Disney Filmen und Spielen stammen. Das reicht von Bäumen, über Gebäude, bis hin zu Fahrzeugen. Bedeutet auch dass diese also irgendwie freigespielt werden müssen.

Das geschieht nun über mehrere Möglichkeiten die das Spiel euch bietet und weitere Zusammenhänge tun sich auf. Zum einen erspielt man diese Objekte eben genau über die 3 enthaltenen Spiele im Starter-Set. Dort liegen in den Spielwelten überall verteilt kleine Kapseln in verschiedenen Wertigkeiten herum. Findet man diese, so sammelt man ein Objekt ein und bekommt es für die Toybox freigeschaltet. Die zweite Variante ist wie eine kleine Slot-Maschine direkt in der Toybox umgesetzt, wobei man hier per Zufallsprinzip alle Objekte freischalten könnte. Selbst zu solchen Spielen, die man noch gar nicht separat erworben hat. Allerdings kann man das nicht beliebig oft machen, sondern hat nur eine bestimmte Anzahl an Versuchen zur Verfügung. Aber wieder Infinity Typisch kann man das selber beeinflussen. Ein paar simple Beispiele sollen euch das verdeutlichen und zeigen auch schnell, das trotz unabhängig spielbarer Inhalte eben doch alles zusammenhängt. Später in den 3 reinen Spielen: Fluch der Karibik, den Unglaublichen und der Monster Uni können die Charaktere unter anderem aufleveln. Jedes Level Up ist dann z.B. ein weiterer Versuch, um an seltene und begehrte Toybox Objekte zu kommen. Weiteres Beispiel findet sich in der Toybox selber. Denn man kann hier nicht nur selber bauen und gestalten, sondern auch viele kleine fertige Events spielen. Mal sind das diverse Autorennen, oder kleine Shooter Einlagen. Diese Events kann man mit bestimmten Bewertungen abschließen und bekommt auch dafür Extra Versuche für die Slot Maschine. Die höchsten Weihen in Sachen freischaltbaren Objekten hat Disney fast schon etwas übertrieben. Denn man kann auf die Infinity Base neben den Figuren auch kleine Embleme legen. Diese kann man im Handel kaufen und schaltet damit genau das frei, was darauf abgebildet ist. Das Starter-Set bietet auch 2 davon und ihr könnt so z.B. den Elefanten aus Disneys Aladin freischalten und auch gleich in der Toybox ausprobieren und nutzen.

Doch bevor wir uns hier mit der Toybox und dem Editor noch näher beschäftigen, schauen wir uns den zweiten großen Teil in Disney Infinity an - die kompletten und eigenständig spielbaren Haupttitel. Auch hier greift ein völlig anderes System als bei den Skylanders. Hier decken diesen Teil die sogenannten Playsets ab. Dazu benötigt man einen kleinen Kristall, der im Starter-Set mitgeliefert wird und der ebenfalls auf der Infinity Base platziert werden muss. Er dient dazu die in ihm gespeicherten Spiele freizugeben. Der Kristall im Starter-Set schaltet also die 3 angesprochenen Spiele frei. Einmal platziert erweitert sich das Hauptmenu des Spiels um diese Titel und man kann sie direkt ohne Toybox Besuch starten. Zwingend notwendig ist dann eine Figur aus dem jeweiligen Spiel. Diese stellt man zusätzlich auf die Base und das Spiel beginnt. Diese Playsets sind das Herzstück in Disney Infinity und erweitern die Möglichkeiten auf lange Sicht. Denn im Handel gibt es für jeweils ca.30 Euro weitere sogenannte Playsets. Beispiel Cars, in dem man eben neben 2 Figuren den wichtigen kleinen Weltenkristall findet, der das komplette Cars Spiel freischaltet. Disney plant mittlerweile einige Playsets für Infinity, so dass abseits der Toybox der Nachschub nicht ausgeht. Das ist völlig anders gemacht als bei der Activision Konkurrenz. Dabei kann man pro Playset 7-9 Stunden Spielzeit einplanen, so dass es sich dabei um vollwertige Einzelspiele handelt. Im Falle von Cars ist das wie der nie erschienene dritte Teil. ;-) Nur das die Welt voll ist mit Infinity Kapseln, die eure Toybox erweitern. Das finde ich schon gelungen und ist wirklich mal eine völlig andere Herangehensweise. Denn theoretisch sind unendlich viele Spiele möglich, die Disney mit der Zeit veröffentlichen könnte. Und Dank Update Feature der Wii U, kann die Toybox immer mitwachsen. Spürt man aktuell ja auch, wo seit Verkaufsstart schon 2 große Updates verfügbar sind. Alle 3 im Starter-Set enthaltenen Spiele kann man auf die Schnelle als typische Action Adventure Spiele einteilen, die grob viele Gemeinsamkeiten mitbringen, was den Spielablauf und das Game Play angeht. Am lohnenswertesten ist dabei Jack Sparrow mit seiner "Fluch der Karibik Welt", den ich euch ein wenig näher vorstellen möchte.

Um das Spiel zu beginnen stellt man also neben dem Weltenkristall die Jack Sparrow Figur auf die Base und erlebt nun vom Ablauf her ein eigenständiges Spiel. Beginnend mit einem Vorspann, der wie das gesamte Spiele reichlich Sprachausgabe bietet, entlässt man euch danach in die Spielwelt und es gilt in Sachen Hintergrundgeschichte den Fluch das Kraken zu brechen. Dafür notwendig sind einige Artefakte, die das Adventure Game Play in den Fokus rücken. Denn alle 3 Games spielen sich in 3D-Welten ab, die mit der Zeit auch alles andere als Linear daher kommen. Hier gibt es jeweils eine gute Einführung und der Spieler wird über alles informiert, was für den Spielfortschritt wichtig ist. Auf dem Weg zu den Artefakten erlebt der Spieler reichlich Schwert und Pistolen Action an Land und darf sich auch zu Wasser auf gleich mehreren Schiffen der Filme einige Seeschlachten liefern. Hat man gleich auch ein wenig Black Flag Feeling. Natürlich mit einem anderen Umfang. ;-) Hier gilt es verschiedene Orte der Welt zu bereisen, kann sich aber darin frei bewegen und jederzeit schon besuchte Orte nochmals angehen. Ihr habt mit vielen Gegnern zu tun, die dem guten Jack nach der Lebensleiste trachten. Allerdings ist hier alles auf Spaß ausgelegt und selbst ein Ableben hemmt den Spielfluss nicht, da man sofort wieder neu abgesetzt wird. Dazu kommen die Sammler zu ihrem Recht. Neben den Infinity Kapseln kann man auch für das Spiel selber und den Charakter einiges einzusammeln. Zunächst die sogenannten "Funken", welche die Erfahrungsleiste füllen und bei einer kompletten Leiste ein Level Up mit sich bringen. Schade dass man in Infinity die Charaktere nicht in ihren Fähigkeiten entwickelt. Ein RPG-Feature wie es die Skylanders bieten, findet man in Infinity eben nicht vor. Auch so ein ganz markanter Unterschied, der auch wieder unterstreicht, dass hier die Figuren nicht ganz so im Fokus stehen. Ebenso bringen zerstörte Objekte und Gegner Münzen, die man im Spiel in sogenannte Spielzeuge investieren kann. Auch hier zum einen für die Toybox, aber eben auch um im Spiel voranzukommen. Einfach gesagt kauft man so mit der Zeit Upgrades für den Charakter oder in diesem Falle vor allem das Schiff. Jack darf sich hier über ein besseres Schwert, mächtigere Pistole oder gar Bomben freuen, ohne die man z.B. bestimmte Hindernisse nicht weg bekommt.

Aufgelockert wird das Game Play mit vielen kleinen Aufträgen, die man aktiv annehmen kann, oder beiläufig mit der Zeit löst. Die aktiven bekommt man immer von diversen anderen Charakteren in der Spielwelt, die ein Ausrufezeichen und eine Lichtsäule über dem Kopf tragen. Spricht man sie an, wollen sie bei irgendetwas eure Hilfe. Man kann auch gleich viele Aufträge mit einmal angehen. Wer dabei nicht lange suchen will, kann sich einen Kompass einblenden lassen, der euch per Pfeilanzeige den groben Weg zeigt. Alles passend, unterhaltsam, aber eben auch nicht allzu schwer. Hier und da gibt es auch gut gemachte Rätsel, für die man in der Tat ein wenig suchen muss. Spätestens wenn man hier mit dem Schiff reisen kann, laden einige Inseln zum Besuch ein, oder das Fort samt Soldaten und eigenen kleinen Aufträgen. Dazu die gelungene Filmmusik und das ganz spaßige Segelfeature, samt Gefechten mit Piraten. Dieses Game Play ist bei der Monster Uni und den Unglaublichen nicht anders. Auch nicht unbedingt linear, sind die Welten angenehm groß und man kann als Spieler mit den verschiedensten Transportmitteln die Gegend unsicher machen. Viele Gekloppe und Haudrauf Action, samt dem stetigen Sammeln zeichnen ebenfalls alle Spiele aus. Seicht, unterhaltsam und dennoch nicht nur für die junge Zielgruppe interessant. Wobei ich dabei bleibe, dass die separat erhältlichen Playsets noch ein wenig mehr bieten. Speziell Cars möchte ich da wieder erwähnen, den man wirklich gut gemacht hat.

Nicht verschweigen kann man aber einige Macken, die alle Spiele hier und da bieten. Gerade bei allem was mit hohem Speed zu tun hat, ruckelt es gerne mal. Auch die Seegefechte sind da nicht frei von. Dazu kommen aber auch Fehler, die glücklicherweise aber keine richtigen Bugs sind. Leider betrifft dies auch das Abenteuer von Jack Sparrow. Hier gibt es 2 Stellen, an denen der Spieler eigentlich nur in einer Location eine Kiste finden muss und den Inhalt benötigt um weiter zu kommen. 2 "Kann" Momente gibt es hier. Nämlich dann wenn man mit Kompass spielt und plötzlich an der Stelle steht, wo die Kiste sein sollte. Man sieht zwar den Pfeil in der Luft, aber keine Kiste darunter. Hier muss man einen Trick anwenden und einfach sein Spiel speichern und noch einmal neu laden. Dann stehen die Kisten auf einmal da. Zunächst denkt man als Spieler, man hätte etwas falsch gemacht oder vergessen. Aber wie gesagt es muss nicht passieren, bei mir allerdings eben 2x aufgetreten. Neben den Extra Versuchen für die Slot Maschine und reichlich Objekten für die Toybox, kann man sich dieser nach dem Beenden eines der 3 Spiele, oder auch schon eher widmen. Es sind nun wesentlich mehr Objekte frei verfügbar und auch die sogenannte Heldengalerie ist nun ein Besuch wert. Geht man zu Beginn des Spiels dort hinein, findet man einfach nur einen kleinen leeren und verwaisten Tempel. Je mehr man mit den Figuren spielt und die jeweiligen Spiele beendet, um so umfangreicher wird die Galerie, bis sie schließlich zum Mega-Tempel wird und alle Figuren und Embleme der Serie darstellt. Wirklich zum Leben erweckt man aber nur die Statuen, mit denen man auch gespielt hat. Ist aber ebenfalls eine gelungene Sache. Mit der Zeit ertappt man sich dann immer wieder beim unterhaltsamen Wechseln zwischen den Inhalten. Man spielt eine Runde in irgendeinem Spiel, um dann einfach mal wieder in den Editor Modus der Toybox zu wechseln und weiter an seiner eigenen Welt zu basteln. Man spielt dort immer wieder neue Events und erlebt zudem eine immer lebendiger werdende Welt in der Toybox. Plötzlich tauchen Gegner auf, neue Events sind verfügbar und früher statisch hingesetzte Häuser samt Straßen erwachen zum Leben. Viele Kleinigkeiten die man erst nach längerer Zeit merkt.

Von daher ist das Starter-Set wirklich nur ein Einstieg und die Infinity Welt wächst erst mit neuen Figuren, Objekten und natürlich weiteren Play-Sets. Von daher ist Infinity eben kein Skylanders Klon, sondern bietet schon auf interessante Weise Neues in diesem Genre. Und das Schöne daran ist eben, dass dies keine einmalige Geschichte ist. Wie die Skylanders 2011 beginnt das Thema Infinity erst jetzt und man darf gespannt sein, was sich Disney noch alles einfallen lässt. Spannend sind beide Serien allemal.

Grafik & Sound....

Ein Kritikpunkt, den man durchaus anbringen kann, ist der grafische Aspekt des Titels. Zwar bieten alle Inhalte schon auch etwas fürs Auge, erreichen aber nicht das Niveau der Konkurrenz. Das liegt an gleich mehreren Dingen. Zum einen sind einige Umgebungen in den Spielen recht einfach gehalten und man erlebt immer wieder relativ simple Texturen und nicht die Detailfülle und Schärfe die man vielleicht erwartet. Vieles ist zwar animiert, bietet aber oft nicht die Fülle um die Atmosphäre zu unterstützen. Ebenso gibt es immer wieder sichtbare Ruckler, die speziell bei den Schiffsfahrten in Fluch der Karibik zu sehen sind, oder sonst bei allem was einen höheren Gamespeed mitbringt. Zwar weit weg von unspielbar oder störend, aber übergehen kann man diesen Kritikpunkt dennoch nicht. Dafür passen die Umgebungen in den meisten Fällen sehr zum jeweiligen Thema und Spiel und erzeugen eher dadurch die Atmosphäre während der Sessions. Also schlecht ist die grafische Gestaltung nun keineswegs. Aber im direkten Vergleich zu den Skylanders oder anderen Spielen mit ähnlichem Game Play hätte etwas mehr Liebe zum Detail nicht geschadet. Ärgerlicher sind andere technische Macken, wie das oben schon angesprochene Dead End Game Play. Glücklicherweise kein direkter Bug reicht es eben das Savegame neu zu laden, um eben eine Kiste erscheinen zu lassen, die vorher kurioserweise noch nicht da war. Ein paar dieser Punkte bieten die Inhalte ja leider.

Beim Sound bekommt das Spiel ebenfalls eine ordentliche bis gute Bewertung. Was hier gefällt sind die gelungenen Dialoge und die Sprachausgabe, sowie die aus den Filmen stammenden Hintergrundmusiken. Mit der Black Pearl unter der markanten Musikuntermalung auf der offenen See herum zu schippern, kommt schon sehr stimmig rüber. Das gilt auch für die anderen enthaltenen Spiele. Der Rest ist normales Soundniveau. Effekte gibt es mehr als genug und passen dann jeweils auch zum gespielten Inhalt.

Multiplayer/Online....

Der Mehrspieler ist hier in 2 Bereiche eingeteilt. Zum einen erlaubt euch das Spiel einen zweiten Spieler Offline mit einzubinden. Logisch das dazu eine zweite Figur notwendig ist, die auch zum jeweiligen Playset passen muss. Sprich wenn ihr zu einem der 3 Spiele im Starter-Set noch einen Mitspieler einbinden wollt, müsst ihr zwangsläufig eine weitere Figur kaufen. Mischen kann man die Figuren thematisch nicht. Es geht also nicht Mr. Incredible in Fluch der Karibik mit Jack Sparrow zusammen agieren zu lassen. Positiv das Disney bei allen anderen erhältlichen separaten Playsets, wie z.B. Cars immer 2 Figuren hineinpackt. Will man loslegen, stellt man einfach die zusätzliche Figur auf das zweite Feld auf der Infinity Base und los geht's. Aber das Spiel bietet auch Online Game Play. Hier allerdings nicht über die eigenständigen Spiele, sondern die Toybox und die dortigen Events. So könnt ihr z.B. die Autorennen oder kleinen Paintball Shooter mit anderen erleben. Für zwischendurch geeignet, aber kein Killer Feature in Infinity.

Fazit....

Die Vorfreude war groß und die Erwartungshaltung bei einem Giganten wie Disney immens. Herausgekommen ist ein Spiel, dass vieles anders macht als die Konkurrenz und direkte Vergleiche daher eher hinken. Dennoch gibt es viel Positives zu berichten, so dass man Disney Infinity insgesamt durchaus empfehlen kann. Auch wenn nicht alles wirklich überzeugen kann. Auf der Haben Seite steht für mich schon das Konzept mit dem eigenständigen Playsets, so dass man hier immer wieder neue komplette Spiele erleben kann. Natürlich gibt man dafür jedes Mal aufs Neue Geld aus, bei 7-9 Stunden Spielzeit pro Playset und den jedes Mal reichlichen Teilen für die übergeordnete Toybox, ist das aber in meinen Augen in Ordnung. Spieler die nicht nur einfach ein Spiel angehen möchten, sondern selber gerne kleine Welten und Level entwerfen, sind hier richtig zuhause. Da macht Infinity kein Konkurrenztitel etwas vor und der Editor ist eine feine Sache wenn man drauf steht und die Zeit und Geduld mitbringt. Da man immer wieder neue Welten erschaffen und speichern kann, ist das Spiel auch auf lange Sicht unterhaltsam. Den Sammelkick wie bei den Skylanders erreicht Infinity noch nicht. Dazu liegt hier einfach der Fokus weniger auf den Figuren. Das Starter-Set bietet trotz hohem Preis Spaß durch 3 komplette Spiele, auch wenn der Schwierigkeitsgrad überschaubar ist. Aber sie unterhalten und sind ein perfekter Einstieg in die Infinity Welt. Denn auch hier ist das der Anfang und die Infinity Franchise beginnt ja erst. Nicht so schön sind die technischen Macken hier und da, sowie die sichtbaren Ruckler. Auch grafisch wäre durchaus mehr drin gewesen. Wie eine Bombe schlägt Disney Infinity zwar nicht ein, aber auch von einem Blindgänger ist man meilenweit entfernt. ;-)) Spätestens in einem Jahr kann man genauer sagen, wohin die Reise mit Infinity gehen wird. Dank Disney ist mittlerweile schon viel Nachschub in Sachen Playsets angekündigt. Wir sind gespannt.

 

+ Innovatives Spielkonzept
+ 3 Spiele im Starterpack
+ Sehr umfangreiche Toybox
+ Kreativität über tollen Editor
+ Alles einzeln Speicherbar
+ Mit Playsets erweiterbar
+ Figuren Plattformübergreifend
+ Komplett Deutsch
- Ruckelt gerne mal
- Kleine technische Macken
- Grafisch wäre mehr drin
- Einführung unglücklich gemacht

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: 72%

GESAMTWERTUNG: 78%

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