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Wii Xenoblade Chronicles
 
 
Xenoblade Chronicles - Wii
Matthias Engert (21.09.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Monolithsoft
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 3-10+
NUNCHUK: Ja(CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK12
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
ONLINE/LAN: Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Wenn ich irgendwann mal das Rentenalter erreiche und über mein Gamer Leben sinniere, werde ich mich sicherlich auch an die Spiele erinnern, die mich bewegt haben und mir auch Jahrzehnte danach noch Gänsehaut über den Körper jagen. Denn es gibt diese Spiele, die einen den Alltag vergessen lassen und in deren Welten man eintaucht und nur schwer wieder herausfindet. Meilensteine der Videospiel Geschichte, die einen starken Einfluss auf den eigenen Alltag hatten. Und da meine ich nicht nur meine bessere Hälfte, die sich in den vergangenen Wochen wohl öfters gefragt hat, welchen Verrückten sie sich hier geangelt hat. ;-))) Xenoblade ist so ein Spiel, das all diese Eigenschaften auf sich vereint und mich, wie nur ganz wenige Spiele, derart in seinen Bann gezogen hat. Ein Spiel das im Schatten der diesjährigen Gamescom erschien und von vielen Spielern kaum wahrgenommen wurde. Ein absoluter Fehler in meinen Augen. Denn was den Wii Gamer hier in Sachen Rollenspiel Action erwartet, ist das Beste was je eine Nintendo Konsole zu bieten hatte. Das kann ich nach 80 Stunden Spielzeit ganz klar für mich persönlich unterschreiben. Wobei die 80 Stunden "nur" das Durchspielen abdecken. Wollte man in diesem Spiel alles lösen, man hätte einen hohen 3stelligen Stundenbereich vor sich. Und eine nette Überraschung erlebt man nach dem ersten Durchspielen ja auch noch. ;-) So ist dann auch der Test eine ganz spezielle Geschichte, bei dem ich wieder aufpassen muss, keine Doktorarbeit zu schreiben, zu viel zu verraten, es aber hinzubekommen euch das Spiel gebührend vorzustellen. Sollte es noch Zweifler geben, ich hoffe der Testbericht wird diese alle zerstreuen. ;-)

Menus und die Story....

Dabei hat es Xenoblade geschafft, wie nur wenige Spiele bisher, den Redakteursalltag im Mag64 so gut wie komplett lahmzulegen. Zumindest was meine Person angeht und ich in den letzten 3 Wochen einige Mails bekommen habe, die fragten ob wir hier unsere Arbeit schleifen lassen. Das tun wir natürlich nicht. Das will schon was heißen und beschreibt auch auf die Schnelle, was den Rollenspiel Fan hier erwartet. Wobei das Spiel durchaus eine erweiterte Zielgruppe hat, als nur den Level Freak. Eines muss man hier ebenfalls gleich herausstreichen. Die Entwickler um Monolithsoft haben sich mit diesem einen Spiel, ganz fix mal mit in den Entwickler Olymp katapultiert. Es ist lange her, das ein Spiel mit einem derartigen Tiefgang gesegnet war, das an allen Ecken und Ende mit einer großen Liebe zum Detail daher kommt. Heutzutage wo vieles eher etwas oberflächlicher umgesetzt wird, etwas ganz besonderes. Kümmern wir uns zunächst mal um ein paar technische Details. In Sachen Bild Modi kommt Xenoblade mit allem daher, was die Wii zur Verfügung stellt. In Sachen Texten komplett mit deutschen Untertiteln versehen, hat man die Sprachausgabe in feinstem Englisch umgesetzt. Kein US Slang, sondern eben wunderbar edel vertont, was die Dialoge angeht, hat jeder Charakter hier sein unvergleichliche Stimme bekommen, die qualitativ vielen anderen Spielen davon läuft. Hut ab für so manches Experiment, das euch in Xenoblade begegnen wird. Speichertechnisch mit 5 Seiten relativ sparsam, kann man diesen Spielstand auch kopieren, und so das Spiel auch an anderen Orten fortsetzen. Etwas das auch mir behilflich war im langen Testzeitraum. ;-) Wollte man in diesem Spiel Kritik anbringen, was eigentlich nicht notwendig ist, man könnte den fehlenden Surround Sound und Online Modus ansprechen. Wobei Kritik das falsche Wort ist.

Speziell das Thema Online muss genannt werden und ich will mir auf der anderen Seite gar nicht ausmalen, was aus dem Mag64 werden würde, wenn man dieses Game im Stile von Phantasie Star Online mit anderen Spielern Online angehen könnte. Denkbar wäre es durchaus. Sagen wir mal es ist schade, dass man dies nicht vorfindet. Damit will ich das Thema aber auch abschließen. Denn aufgrund des Inhalts und Game Plays, sind dies dennoch keine Gründe um das Spiel abzuwerten. Eines der zahlreichen Highlights in diesem Spiel betrifft die Story. Diese ist locker Filmreif und bietet Stoff um mehrere Spiele zu füllen. Auch hier müssen sich selbst etablierte Serien ganz schön anstrengen, um den Story Umfang und Verlauf eines Xenoblade zu erreichen. Dabei ist die Story gespickt mit Überraschungen, Wendungen, Emotionen und einem roten Faden, der jeden Spieler ungemein in seinen Bann zieht. Dazu präsentiert neben der exzellenten Sprachausgabe mit stundenlangen Sequenzen über das Spiel gesehen. Ich muss zugeben, sie hat mir vor allem im letzten Drittel des Spiels so manche Gänsehaut beschert. Allein das Thema, wer hier eigentlich das Gute und das Böse abdecken, ist irre gemacht. Immer wieder wenn man als Spieler denkt, jetzt hat man die Zusammenhänge wirklich voll verstanden, macht die Story wieder eine Kehrtwende und man sieht sich mit völlig neuen Gegebenheiten konfrontiert. Auch von daher ist das Spiel nie langweilig oder gar langatmig. Ihr werdet lachen, nach 80 Stunden Spielzeit musste ich mir direkt den Vorspann noch mal anschauen, um zu wissen was man eigentlich zu Beginn alles erzählt bekommt. Denn zu viel Spoilern will ich natürlich nicht. Was schwer ist, wenn man die Geschichte als Ganzes kennt. Kern der Story ist das überall sichtbare Schwert namens Monado, über das man allein reichlich schreiben könnte. Ein Schwert das dem Träger die Fähigkeit schenkt, in die Zukunft zu schauen.

Doch das Monado ist viel mehr als nur eine Waffe mit speziellen Fähigkeiten. Denn vergesst das auf der Packung sichtbare rote Schwert. Das wahre Monado ist im Spiel etwas ganz anderes und bekommt man wirklich erst in den letzten Stunden des Spiels zu sehen. Eingebettet ist das Schwert in eine Geschichte, die von Krieg und Zerstörung handelt. Ausgetragen auf zwei riesigen Wesen, die vor langer Zeit miteinander kämpften. Dem Mechonis und Bionis. Es kam die Zeit in der dieser Kampf endete und beide Wesen starr voreinander standen. Auf diesen beiden Wesen, so will ich sie mal nennen, spielt sich das gesamte Spiel ab. Oder doch nicht…. ;-) Na ja sagen wir mal 98% des Spiels. Was der Spieler zu Beginn zu sehen bekommt ist der Kampf der Homs, die den Menschenpart abdecken, gegen die Angreifer, welche die sogenannten Mechons darstellen. Mechanische und aus Metall bestehende Wesen. Der Spieler bekommt zu Beginn des Spiels in einem langen Vorspann eine entscheidende Schlacht an einem speziellen Ort zu sehen, dessen Ende natürlich nicht zu sehen ist. Danach schwenkt die Geschichte um und das eigentliche Spiel beginnt ein Jahr nach diesen Geschehnissen. Ihr lernt einen Jungen namens Shulk kennen, der auf einer kleinen Lichtung nach Ersatzteilen von zerstörten Mechon sucht. Shulk stellt von nun an die Hauptperson in der Geschichte, der anfangs noch unbewusst eine Bestimmung vor sich hat. Ihr lernt den Charakter Dunban kennen, der in der Schlacht des Vorspanns gekämpft hat und bisher der einzige war, der das mystische Monado Schwert führen konnte. Bis eines Tages Shulk das Schwert in die Hände bekommt und ebenfalls in der Lage ist, es zu kontrollieren. Was dann beginnt, ist eine Geschichte voller Action, Emotionen, Freundschaften, dem Kennenlernen anderer Völker, Legenden und der Suche nach Shulks Bestimmung und der Enthüllung wie alles in diesem Spiel zusammenhängt.

Ach ich könnte hier Schreiben ohne Ende, würde mir damit aber wohl den Zorn vieler Leser zuziehen. ;-) Eines kann man aber auch hier klar festhalten. Auch die Story ist eine der besten, die je ein Nintendo Spiel zu bieten hatte. Ich glaube allein die letzten 10-15 Stunden des Spiels, durchlebt der Spieler eine sehr emotionale Berg- und Talfahrt und unterstreicht als nur einer der vielen Teile des Spiels, welche Liebe zum Detail in diesem Spiel steckt. Und wenn man nach dem Ende des Spiels mal kurz ein wenig nachdenkt, Stoff für einen Nachfolger wäre möglich… Der reine Spielstart ist dabei allerdings höchst simpel. Zunächst gibt es keinen Vorspann oder ähnliches und man landet recht fix auf dem eigentlichen Hauptmenu. Hier kann man ein neues Spiel beginnen, eine gespeichertes Fortsetzen und in den Optionen nach dem Rechten sehen. Diese bieten euch von Texteinstellungen, über Punkte wie Helligkeit oder Kameraeinstellungen einige hilfreiche Einstellungen. Eine Besonderheit stellen die Spielstände dar. 3 davon kann man im Spiel gleichzeitig nutzen, die euch zum einen ein Bild aktuellen Location zeigen, die aktuelle Spielzeit, das Level und die Anzahl der Charaktere in eurer Gruppe. Spielt man das Spiel zumindest einmal durch, bekommt man dies auch gekennzeichnet und kann mit diesem Spielstand einen kompletten zweiten Durchgang angehen, bei dem einige Dinge anders sind. In den Tipps findet Ihr dazu ein paar Worte. Gespeichert werden kann eigentlich jederzeit, bis auf einen speziellen Punkt. Auch hier in den Tipps ein paar Zeilen dazu. Doch nun genug der Vorgeschichte. Jetzt will ich euch im Game Play Teil mitnehmen auf eine spielerische Reise in Xenoblade Chronicles. Ich hoffe ihr habt ein wenig Zeit mitgebracht. ;-))

Das Gameplay....

Wieder einmal stellt auch Xenoblade für mich eine Herausforderung dar. Wo fängt man in einem Spiel wie diesem an, wo hört man auf? Was schneidet man an, was stellt man ausführlich vor? Ihr kennt meine Vorliebe für etwas längere Tests und speziell bei Spielen wie diesen, möchte man ungern etwas weglassen. Na ja ich denke schon das auch Spieler ohne Kenntnisse über das Spiel, hinterher ein wenig schlauer sein sollten, ob das Spiel für sie das Richtige ist, oder eben nicht. Wobei ich mir zweit genanntes kaum vorstellen kann. ;-) Auf den ersten Blick ist Xenoblade ein typisches Rollenspiel auf der Wii, das sich Anleihen aus vielen Spielen holt und zunächst natürlich an alte PSO Zeiten erinnert. Sei es beim Thema Vorankommen und Leveln, bis hin zum Ausrüsten der Charaktere. Aber man merkt auch schnell, das Xenoblade seinen eigenen Stil hat und vieles dann doch wieder anders macht. All dies möchte ich euch natürlich gebührend vorstellen, oder es zumindest versuchen. Zunächst durchaus ein wichtiger Punkt, wie man das Spiel steuern möchte. Nicht umsonst gibt es ja die Limited Edition mit einem roten Classic Controller Pro. Denn neben dem Remote / Nunchuk Doppel, kann der Titel auch dem Classic Controller gesteuert werden. Und wie ich für mich selber entdeckt habe, lässt sich das Spiel damit etwas besser bedienen. Vieles unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten, so dass man nicht unbedingt per Remote agieren muss und sich hier eine althergebrachte Pad Steuerung durchaus anbietet. Weder überfrachtet, noch simpel ist dabei die Tastenbelegung, über die ich mich aber nach und nach auslasse. Alles schnell aufzuzählen, wäre hier ein wenig unsinnig. Das hebe ich mir für die vielen Facetten des Spiels auf.

Wie schon erwähnt bietet das Spiel eine unglaublich gut gemachte Hintergrund Geschichte, die euch gleich von Anfang an mit den ersten Überraschungen konfrontiert. Denn startet man ein neues Spiel, wird man zunächst Zeuge um die Geschehnisse der beiden riesigen Wesen Bionis und Mechonis. Dazu wird man spielerisch auch selber gleich Zeuge der letzten Schlacht zwischen den sogenannten Homs, den Menschen und ihren metallenen Gegenspielern, den Mechons. An sich blöde Wesen, die nur durch ihre technologische Überlegenheit und reine Power die Oberhand gewinnen. Ihr lernt 3 Charaktere kennen, die man nur mal kurz innerhalb des Vorspanns steuert und erst später an Bedeutung gewinnen. Einer davon ist Dunban, der als Einziger die Fähigkeit besitzt das sagenumwobene Monado zu führen. Ein Schwert das einfach gesagt besonders effektiv gegen die Mechons ist und eben einige spezielle Fähigkeiten in sich birgt. Ihr seht nicht wie Schlacht ausgeht und das Spiel beginnt auf einem kleinen Schrottplatz nahe der ersten Location im Spiel, der Kolonie 9. Hier lernt ihr die ersten beiden Charaktere des Spiels kennen, deren Geschicke ihr aktiv lenkt. Hauptperson ist dabei Shulk, der eher ein Freund des Reparierens von defekten Dingen ist und sich so auf dem Schrottplatz auf die Suche nach verwertbaren Teilen macht. Zu ihm stößt recht schnell der junge und kräftige Draufgänger Reyn, der eher als größerer Bruder durchgehen könnte, der seinem jungen Freund öfters aus der Patsche helfen muss. Genau das passiert auch hier und das Spiel beginnt mit einem kleinen Kampf der beiden, gegen diverse Naturgegner. Dabei ist das Spiel so angelegt, dass es euch bei neuen Dingen, und davon gibt es über lange Zeit reichlich, helfend unter die Arme greift. Immer wieder gibt es Einblendungen zu neuen Features. Sei es beim Kämpfen oder dem Agieren im Adventure Part. Das muss man hier klar voranstellen. Xenoblade Chronicles bietet von diesen beiden Game Play Teilen unglaublich viel. Egal ob man Gegenden erkunden will ohne Ende, oder von einem Kampf zum nächsten agiert.

Grundlage des Spielsystems ist die Sichtweise auf das Geschehen. In der Third Person Sichtweise gehalten, steuert ihr dabei immer den Hauptcharakter. Das muss allerdings nicht zwingend Shulk sein. Jeder der im Verlauf des Spiels verfügbaren 7 Charaktere in eurer Gruppe, kann als aktiver gesteuert werden. Die anderen agieren selbsttätig und bekommen von euch einzig ein paar allgemeine Vorgaben. Auch das macht einen großen Reiz des Spiels aus. Denn die KI ist exzellent getroffen, was mit jeder Spielstunde immer deutlicher wird. Die Grundsteuerung ist relativ simpel und bedient sich gewohnten Regularien anderer Adventure Games. Neben dem Laufen nach allen Richtungen mittels linkem Stick des Controllers, erlaubt euch der rechte Stick das beeinflussen der Kamera. Egal ob Nah oder Fernvariante. Stufenloser Zoom und man ist eigentlich immer auf der Höhe des Geschehens. Mittels B-Taste gibt es zudem ein simples Sprungfeature, das aber äußerst maßvoll eingebunden ist. Ein Spiel mit viel Geschicklichkeit ist Xenoblade beileibe nicht. Hier muss man sich also keine Sorgen machen. Die ersten Meter mit dem Spiel zeigen einen weiteren Punkt, die Weitläufigkeit de Areale. In feinster Adventure Manier kann man innerhalb der Areale laufen wohin das Auge reicht und nur die natürlichen Begrenzungen halten euch auf. Eine einstellbare Karte unterstützt euch direkt im Live Geschehen, kann aber per Minus Taste auch im Großformat aufgerufen werden. Später auch wichtig um zwischen den verschiedensten Orte per Schnellreise Feature wechseln zu können. Müsste man hier alles simpel erlaufen, man hätte des Dreifache an Spielzeit vor sich. Denn eigentlich durch das gesamte Spiel hindurch wechselt man andauernd die Orte und muss zurück an schon längst besuchte Stätten. Allein dadurch hat das Wort Linear in diesem Spiel nichts zu suchen. Auch wenn sich zunächst vieles an einen roten Faden hält.

Zum ersten wichtigen Teil des Spiels, dem Adventure Game Play gehört ein weiteres Feature, dass man als Spieler schnell kennenlernt. Lebendige und mit Leben gefüllte Orte. Zwar spielt die meiste Zeit innerhalb der Freiluft Areale, Fabriken oder diversen Höhlengegenden. Die festen Ortschaften mit Händlern, diversen Personen und baulichen Gegebenheiten sind genauso wichtig. Die erste Location ist dann auch die schon angesprochene Kolonie 9. Hier ist Shulk zuhause und mutet zu Beginn des Spiels auch sehr friedvoll an. Ihr lernt viele normale Leute kennen und die Story, wie auch das Aufgabensystem. Von den Mechons an sich, den im Vordergrund des Spiels stehenden Story Gegnern ist hier noch nichts zu sehen. Viel mehr nimmt euch das Spiel erneut an die Hand und stellt euch die verschiedenen Punkte des Spiels behutsam und nach und nach vor. So lernt man auch gleich den Kampfmodus kennen, der von Beginn an ein elementarer Bestandteil ist. Nehmen wir mal einen typischen ersten Kontakt. Sowohl mit dem enthaltenen Aufgabensystem, wie auch dem Kampfmodus. Erreicht der Spieler die Kolonie 9, so findet man viele NPC's mit einem Ausrufezeichen über dem Kopf. Diese Charaktere erwarten Hilfe von euch. Redet man mit ihnen kann man die verschiedensten Missionen annehmen, ohne sich direkt darum kümmern zu müssen. Auch so eine immense Stärke im Spiel. Man kann und wird Dutzende dieser Missionen gleichzeitig im Spiel annehmen und löst diese so eher im Vorübergehen. Anfangs werden euch Aufgaben anvertraut, die das Sammeln bestimmter Materialien beinhalten, oder das Töten diverser einfacher Naturgegner. Immer wenn man später im Spiel einen Bestandteil einer Mission erreicht, bekommt man eine Meldung dazu. Das kann 20 Stunden nach der Annahme eine Mission sein, oder in unmittelbarer Nähe. Das hat schon was. Ok nehmen wir mal als Beispiel eine Material Mission, die das Töten von Gegnern beinhaltet. Denn alle Gegner im Spiel hinterlassen Truhen verschiedener Wertigkeiten, in denen man alles Mögliche findet. Neben Materialien ist dies Ausrüstung, Waffen oder seltene Items. Und all das Tonnenweise. ;-)

Dabei ist es völlig egal ob man damit Aufgaben Game Play abdeckt, oder man Gegner einfach im normalen Spielfortschritt erledigt. Cool ist dabei die Tatsache, dass Truhen auch liegenbleiben. Hatte des selber, dass ich Kisten der ersten Stunden nicht geöffnet habe und gefühlt 50 Stunden später noch mal dorthin zurück kam und diese immer noch herum lagen. Das Kampfsystem lernt der Spieler sehr schnell kennen, egal ob dies das Aufgaben Game Play abdeckt, oder einfach nur um Erfahrungspunkte zu sammeln. Denn natürlich ist Xenoblade auch ein reinrassiges Rollenspiel. Die Kampfaction selber ist aber auch sehr eigen umgesetzt und bietet durchaus interessante Ansätze. Man fühlt sich hier neben einem PSO auch oft mal an Baten Kaitos erinnert. Auf jeden Fall ist die Art & Weise der in Echtzeit ablaufenden Kämpfe toll gemacht. Zunächst sieht man Gegner die man angreifen will. Ein Pokemon Prinzip gibt es hier also nicht. Läuft man einfach simpel in der Gegend herum, kann man per R-Taste zwischen allen, vor einem sichtbaren Gegnern durchschalten. Man bekommt deren Namen, das Level und Special Move über dem Kopf eingeblendet und kann so selber entscheiden, ob man diesen angreifen will oder nicht. Anders natürlich wenn die Gegner euch aufs Korn nehmen. ;-) Jetzt kommt das Kampfmenu zu seinem Recht, das immer unterhalb eingeblendet wird und sich mit dem Spielverlauf einhergehend mitentwickelt. Zu Beginn ist auch da alles noch sehr überschaubar gehalten. Hat man einen Gegner ins Visier genommen, aktiviert man den Kampf über das Kampfmenu und alle stürmen auf den Gegner zu. Später im Spiel kann man auch jederzeit entscheiden, ob die Kameraden frei agieren sollen, oder eben speziell auf den Gegner losgehen sollen, den ihr euch ausgesucht habt. Denn oft genug warten Gruppen an Gegnern gleichzeitig, unter denen man ebenfalls jederzeit wählen kann, wen man attackiert.

Das Ziel in den Kämpfen ist es natürlich, deren ebenfalls sichtbare Lebensleiste auf null zu bringen. Dafür gibt es am Ende eine Truhe, Erfahrungspunkte, sowie die Boni Talent- und Technikpunkte. Und alles hat seinen Sinn, das werdet ihr noch lesen. Anders als in anderen Rollenspielen ist aber das Attackieren umgesetzt. Alle Charaktere verfügen über einen sogenannten Auto-Angriff. Ihr lauft dabei simpel gesagt um die Gegner herum, während die Charaktere in regelmäßigen Abständen von selber zuschlagen. Eingreifen muss man als Spieler bei den Spezialtechniken, die alle Charaktere in der Mehrzahl aber erst Erlernen müssen. Diese Techniken decken Kampfaction ab, aber auch vergleichbar mit anderen Spielen und dortigen Magieattacken, Schutzmechanismen und auch Status Techniken wie Heilung und ähnliches. Auch ein Grund warum man trotz 7 möglicher Charaktere sich selber doch auf eine bestimmte Troika festlegt. Denn 3 Charaktere kämpfen und agieren im Spiel maximal zeitgleich. Alle Attacken im Spiel, sei es der Auto Angriff, oder auch die Techniken verfügen natürlich über eine bestimmte Stärke, die man später auch entwickeln kann auf verschiedene Art und Weise. Um eine Technik auf einem Gegner anzuwenden, bedient man sich erneut des Kampfmenus. Dort sind die verfügbaren Techniken über Symbole abgebildet. Diese wählt man per Steuerkreuz an und drückt die A-Taste. Der Charakter führt die Attacke aus der Bewegung heraus aus und man muss danach warten, um diese Attacke wieder ausführen zu können. Denn alle Techniken müssen sich immer wieder aufladen. Klingt hinderlich, ist es aber keineswegs. Auch die Bedienung des Kampfmenus ist eigentlich ganz Easy und man gewöhnt sich sehr schnell an die Gegebenheiten.

Dazu ist es innerhalb der Kämpfe möglich auch die eigenen Kameraden zu beeinflussen. Sei es um die aufzuwecken, anzufeuern, oder gar wiederzubeleben. Dazu bedient sich das Spiel der sogenannten Gruppenleiste oben links. Aus 3 kleinen Balken bestehend, füllt man diese durch normale Action. Einerseits kann man bei voller Leiste einen sogenannten Kettenangriff aller Gruppenmitglieder auslösen, oder aber maximal 3x Kameraden z.B. wiederbeleben. Das passiert auch wenn ihr den gesteuerten Charakter verliert. Ist noch mindestens ein Balken voll, kommt euch jemand zu Hilfe und belebt euch wieder. Nicht zu unterschätzen in schwierigen Kämpfen. Ist ein Kampf vorbei, bekommt jeder in der Gruppe die angesprochenen Punkte. Egal ob er aktiv gekämpft hat, oder in der sogenannten "Reserve" verharrt. Auch ein schönes Feature. Dennoch ist allein das Kämpfen eine ungemein vielschichtige Angelegenheit, bei der eine Menge an Features eine Rolle spielen, die man zu Beginn kaum wahrnimmt und erneut einen unglaublichen Tiefgang aufzeigt. Wo fange ich hier wieder an. ;-) Grundlage ist natürlich das Charakter Menu, mit dem man seinen Charakter organisiert, ausrüstet und verbessert. Wie auch im Spiel und den Kämpfen links im Bildschirm zu sehen, verfügen alle über eine Level Anzeige und daran geknüpfte Werte über die eigene Lebensleiste. Innerhalb des Charakter Menus bekommt man aber das gesamte Ausmaß der Möglichkeiten zu sehen. Das beginnt schon beim Thema Ausrüstung. Im Spiel gibt es gefühlt Tausende an Waffen, Rüstungen und sonstigen tragbaren Dingen. In verschiedene Rubriken eingeteilt, kann man so z.B. Kopf, Rumpf, Beine und natürlich den Kopf ausrüsten. Dazu die Waffen an sich und das Spiel kommt auch all den Spielern entgegen, die nie genug herum experimentieren wollen. Im Gegensatz dazu wird Spielern, die das nicht mögen, auch die Möglichkeit gegeben, vorgegebene Möglichkeiten zu nutzen. Xenoblade unterstützt beide Vorlieben exzellent.

Sobald man Ausrüstung anlegen möchte, bekommt man farblich unterlegt immer angezeigt, ob sich etwas lohnt oder nicht und vor allem was sich verbessert. Die höchsten Weihen kommen dazu, wenn die Ausrüstung sogenannte Slots bietet. Hier greift ein ähnliches System wie in PSO, wo man durch spezielle Juwelen alles Mögliche verbessern kann. Das ist irre vielschichtig und man kann weit mehr als nur Angriff und Verteidigung pushen. In 5 Wertigkeiten gibt es diese Juwelen, die man auch noch selber herstellen muss und somit auch selber entscheidet, was in die Slots gepackt werden kann. Das wird mit der Zeit zur Wissenschaft für sich und nach längeren Spielsessions und dem Sammeln und Erhalten von solchen Dingen, setzt man sich erst mal in Ruhe hin und rüstet und bastelt am Charakter herum. Gerade die Juwelen begleiten euch das gesamte Spiel hindurch und müssen in einem speziellen Ofen hergestellt werden. Diesen hat man fest in einer Location, kann aber später auch eine mobile Variante erspielen. Dabei agieren dann auch noch 2 Charaktere der Gruppe eurer Wahl miteinander, um diese herzustellen. Wenn ich euch nun noch erzähle, dass die Verbundenheit zwischen den beiden das Ergebnis beeinflussen kann, sagt auch diese Kleinigkeit etwas über den Tiefgang aus. Oder besser gesagt entscheidet hier eure Wahl der beiden "Schmelzer", wie das Ergebnis aussieht. Es gibt diese Juwelen dann in 5 verschiedenen Wertigkeiten von 1 bis 5. Klar das man 5er Varianten erst im letzten Drittel des Spiels schmieden kann. Genauso können die Juwelen auch Status Dinge beeinflussen.

Es gibt Juwelen mit denen der Charakter seine Attacken verstärken kann, die Verteidigung hebt oder z.B. gegen Schlaf und sonstige Status Attacken immun ist. Oder wie wäre es mit Juwelen, die den Charakter vom Umfallen im Kampf bewahren, was dort dann eine Kampfunfähigkeit für eine gewisse Zeit nach sich zieht. Und und und…… Glaubt man nicht und lernt man eh erst im Verlauf kennen. Genauso kann man die einzelnen Techniken entwickeln. Über Balkenanzeigen kann man seine erspielten TeP (Technikpunkte) einsetzen. Wobei auch hier wieder alles eine Spur intensiver ist. Um eine Technik komplett zu entwickeln, muss man sogenannte Technikbücher im Spiel finden. Mal käuflich, mal durch Kämpfe erspielbar, müssen diese dann erst gelesen werden um die maximal mögliche Entwicklung zu erhöhen. Schon irre. So kommt dann im Verlauf irgendwann der Punkt, wo man jeden Händler noch mal abklappert, um die Wirkungen einfach zu erhöhen. Richtig beginnen tut das Spiel aber dennoch erst mit einem ersten Angriff der Mechon auf die Kolonie 9. Es ist auch der emotionale Moment, bei dem Shulk vermeintlich eine ihm nahestehende Person verliert und das Monado das erste Mal in seinen Händen seine Wirkung entfaltet. Von da an sinnt Shulk auf Rache und darf sich der Hilfe der ersten Gruppenmitglieder sicher sein. Von da an macht er und ihr euch auf die Suche nach einer neuen Variante an Gegnern, den sogenannten Gesicht Mechons, die über eine Stimme und hohe KI verfügen. Von da an zieht euch die Story dann wirklich komplett in ihren Bann und die Reise über die beiden Wesen beginnt eigentlich erst richtig. Ja ihr lest Richtig. Die Spielwelten und 98% der Locations befinden sich auf Bionis und Mechonis. Sobald diese Reise beginnt, denkt man oft man lässt erst jetzt das Spiel auch in Sachen Features von der Leine und alles davor war nur Geplänkel.

Denn auch spielerisch kommen von nun an neue Dinge dazu. Allein das Shulk nun das Monado als Waffe besitzt, erweitert die spielerischen Möglichkeiten. Eigentlich als Waffe gedacht, um den Mechon Herr zu werden, hat es natürlich auch auf andere Gegner eine größere Wirkung. Dabei dauert es fast bis ganz zum Ende des Spiels, ehe Shulk seine Waffe auch mal wechseln kann. Ist das bei allen anderen Charakteren eine ständige Prozedur, so ist das Monado eine feste Größe im Spiel. Dabei führt euch nun die Suche nach den Gesicht Mechons durch die einzelnen Gebiete des Spiels, die teilweise schier endlose Ausmaße haben und viele ähnliche Spiele klar in den Schatten stellen. Und alle Gebiete sind voller Gegner auch abseits der Mechon. Diesen begegnet man zwar auch überall, aber normale Naturgegner spielen eine ebenso große Rolle. Das fängt bei Steppentieren an, reicht über Adler, Drachen bis hin zu Echsen, Dinos oder riesigen Oger Gegnern. Auch hier bietet das Spiel eine unglaubliche Vielzahl an Gegnern. Dazu wird die Story ungemein intensiv vorangetrieben und Shulk lernt nicht nur neue Charaktere und Freunde kennen, sondern gleichzeitig neue Völker und Bewohner, von denen in der Geschichte nur als Legende mal erzählt wurde. Immer wieder sehr emotionale Momente im Spiel. Einhergehend werden die Möglichkeiten allein für das Kämpfen erweitert. Alle Charaktere lernen nach und nach neue Techniken und Shulk erlernt spezielle Monado Techniken. So muss er z.B. bei Begegnungen mit Mechon erst seine Kameraden verzaubern, ehe diese überhaupt Wirkung erzielen. Hier spielt dann erneut die Entwicklungsmöglichkeit mit hinein, die neben den normalen Techniken auch die Monado Techniken abdeckt. So kann Shulk z.B. Schilde erzeugen, die eben durch die Entwicklung länger halten oder einfach mehr aushalten. Und da reiße ich das Thema wirklich nur an.

Genauso zeigen sich weitere immense Feature im Spiel, die alle einen Sinn haben. So hängen irgendwie alle Charaktere und selbst die NPC's im Spiel zusammen. Dazu existiert ein sogenanntes Harmonie Diagramm, mit dem Verbundenheit der Charaktere und Völker definiert wird. Je besser die Verbundenheit umso besser z.B. der Erlös bestimmter Items oder eben auch das Ergebnis beim Schmieden der Juwelen. Dazu trifft man in allen Gebieten Unmengen an Charakteren die euch die schon angesprochenen Missionen offerieren. Und diese lohnen sich mit der Zeit. Zumal man eben nicht sofort auf die Suche nach der Lösung gehen muss. Aber die Belohnungen werden mit der Zeit z.B. viel besser und neben EP gibt es auch seltene und starke Juwelen als Belohnung. Man nimmt einfach alles mit und versucht alles zu Lösen. Zusätzlich kann man im Spiel auch alles Mögliche an Materialien aufsammeln, was innerhalb der Spielwelten als herumliegende weiße Kugeln umgesetzt ist. Es könnte irgendwann mal wichtig sein. Und wie schon erwähnt können zwischen dem Finden solcher Dinge, dem Annehmen einer Mission und der Lösung Stunden liegen, in denen man dies fast schon vergessen hat. Ihr merkt schon, wollte man alle Feature gebührend vorstellen, man könnte ein kleines Buch schreiben. ;-) Jede neue Location betritt man hier auf jeden Fall mit Ehrfurcht. Man giert nach neuen Gegnern, besonders wenn man sich mal wieder neu ausgerüstet hat und schaut was diese an EP bringen und wie leicht oder schwer sie zu besiegen sind. Das ständige Anpassen dieser Dinge macht einen ungemein hohen Spaß, weil alles auch nachvollziehbar funktioniert. Wie schon erwähnt, vor allem unterstützt durch die sehr gute KI der Mitstreiter, so dass auch der Bezug zu ihnen sehr hoch ist. Aber es gibt auch noch einen Punkt, der vor allem das Leveln der Charaktere sehr stimmig macht.

Denn neben dem Besiegen der Gegner, bringt auch das Suchen nach allen Ecken innerhalb der Gebiete Erfahrungspunkte. Sobald man ein neues Gebiet betritt und das kann selbst innerhalb einer Location zig Mal passieren, bekommt man eine kurze Einblendung über erhaltene Erfahrungspunkte. Das motiviert ungemein und bringt so manches Level Up, ohne dass man auch nur einen Gegner umgelegt hat. Das geht dann soweit, dass es überall reichlich sogenannte Geheimpunkte gibt, die man nur durch Zufall oder ein bestimmtes Ereignis findet. Spezielle Verstecke, wo auch oft solche Gegner lauern. So war auch ein Geheimpunkt im Spiel der Moment, bei dem ich die höchste EP Zahl bekommen habe. Selbst der schwerste Gegner im Spiel ist mit knapp 40.000 EP schon immens. 155.000 EP nur für das Finden eines geheimen Punktes war jeden Meter wert. Oft stößt man darauf eher durch Zufall oder wird halt belohnt, wenn man sich abseits des Weges versucht. Wieder muss man klar anmerken, dass die riesigen Locations nicht nur weitläufig sind, sondern eben Unmengen an versteckten Gebieten beinhalten. Man kann diese auf den Karten Bildschirmen schon erahnen. Finden muss man sie trotzdem. Positiv kommt das schon angesprochene Schnellreise Feature. Viele Punkte einer Location werden dann entsprechend gekennzeichnet und können jederzeit und von überall her über das Karten Menu angewählt werden. Einmal angewählt kann man sofort dorthin reisen, ohne langwierige Laufwege hinter sich bringen zu müssen. Auch wenn diese auch ihren Reiz haben. Denn die Gegner aller Stärken werden im Spiel immer wieder neu generiert. Futter für das Monado geht euch in diesem Spiel nicht aus. Dabei decken die Schnellreisepunkte auch das Thema Rücksetzpunkt. Geht man hier doch mal drauf, fängt man am letzten dieser gefundenen Punkte an, behält aber komplett alles, was man erspielt hat, inklusiver der EP. Sehr schön umgesetzt wie ich finde. Das dabei selbst nach 40, 50 und mehr Spielstunden keine Langeweile oder gar langatmigen Momente aufkommen, liegt vor allem an den Locations selber. Jedes Mal aufs Neue wird man gepackt vom Entdeckerdrang. Und speziell das Eryth Meer ist mir dabei extrem in Erinnerung geblieben. Eine derart wundervoll gemachte Location ist mir bisher kaum untergekommen.

Allein das man das Meer komplett durchschwimmen kann, geheime Inseln findet und zusätzlich ein verborgenes Volk samt imposanter Hauptstadt und damit neuen Verbündeten ist irre. Und wie immer wieder alles zusammenhängt, welche Rolle einzelne Völker spielen und vor allem wie sich nach dem Treffen die Story immer und immer wieder verändert. Es ist einfach atmosphärisch ein unglaubliches Spiel. Ich weiß ich wiederhole mich. Mir wurscht. ;-) Man kann es nicht oft genug Betonen und keine Sekunde im Spiel wird euch wirklich langweilig. Selbst wenn man versucht mal eine Weile nur zu Leveln und die Story mal kurz "beiseite" lässt. Man genießt jeden Augenblick in diesem Spiel. Es passt einfach alles, egal mit welchem Punkt man sich auch befasst. Dazu kommt die Tatsache, dass es immer wieder Momente im Spiel gibt, wo sich auch Örtlichkeiten durch Ereignisse verändern. Es werden neue Wege zugänglich, neue Gegner und wieder werden die Möglichkeiten verändert und erweitert. Selbst nach 80 Stunden Spielzeit entdeckt man in Xenoblade noch Neues. Vor allem aber entdeckt man in allen Locations viele ganz spezielle Gegner, die man partout meidet. Zumindest beim ersten Mal. Erreicht man mit dem eigenen Level 20 eine bestimmte Gegend, wuseln dort ganz plötzlich Level 40 Spezies vor euch herum. Später mit eigenem Level 60, 70 oder 80, wo man sich sagt keiner wird einem mehr gefährlich, stehen plötzlich spezielle Level 98 Gegner vor euch. Nichts wie weg und man fragt sich welche Rolle sie spielen. Sind sie nur aus Blödsinn eingebaut und haben sie einen Sinn? Sie haben, so viel kann ich euch erzählen. Ich verrate auch nicht zu viel wenn ich euch erzähle, dass man das Spiel in mehreren Durchgängen spielen kann. Das ist direkt so vorgesehen. Glaubt mir, wenn ihr den finalen Abspann gesehen habt, der zudem höchst emotional gemacht ist, erwartet euch das Spiel noch mal mit einer faustdicken Überraschung und man bekommt sofort Lust noch mal anzufangen mit nun veränderten Features. Mehr will ich da gar nicht verraten und auch in den Tipps nur einen Teil wiedergeben.

Bock drauf hätte ich mehr als genug. Aber dann können wir ein "Geschlossen" Schild an das Mag64 hängen. ;-) Auch auf die Gefahr hin, vieles vielleicht gar nicht oder nur zum Teil angeschnitten zu haben. Ich komme dann glaube ich doch mal zum Ende des Tests. Außerdem tun euch vielleicht die Augen vom Lesen weh. Möchte ja nicht, dass ihr bleibende Schäden davon tragt. ;-)) Eines kann ich aber auch hier abschließend noch mal sagen. Xenoblade Chronicles ist für Rollenspieler und alle anderen Interessierten ein Must Have. Ein so unglaublich geiles Game werden wir wohl nicht allzu häufig in den Händen halten dürfen. Lasst euch diese Perle nicht entgehen, egal ob euer soziales Umfeld darunter leidet oder nicht. Ich weiß wovon ich rede. ;-)

Grafik & Sound....

Auch wenn die Grafikwertung hier nicht den 90er Bereich erreicht, muss sich diese keineswegs verstecken. Das Spiel bietet zwar durchaus auch Ansatz für Kritik, wie aber schon mal erwähnt, sollte man dabei auch die Kirche im Dorf lassen. Denn die Pluspunkte überwiegen auch hier ganz klar. Ganz besonders muss man hier wieder die Liebe zum Detail nennen. Mögen z.B. die reinen Gesichter besonders auf Sequenzen recht grob wirken, die Kleidung und Ausrüstung macht dies wieder wett. Auch hier wirkt vieles zwar auch auf den ersten Blick relativ grob. Dafür ist aber alles im Spiel grafisch umgesetzt. Wirklich alle Ausrüstungen, egal für welchen Körperteil, sind grafisch zu sehen. Und bei gefühlten 1000 und mehr Teilen, zeugt dies von einer großen Liebe zum Detail. Egal was man kauft oder findet. Legt man es im Menu dem Charakter an, sieht man es im normalen Spiel. Das kann man auch locker auf die verschiedenen Gegner fortführen. Neben durchaus auch mal einfach gehaltenen Gegnertypen, sind die meisten liebevoll gezeichnet und unterscheiden sich. Highlights für mich sind neben den großen Mechons vor allem die Telethia Vertreter. Oder auch die zahlreichen Boss Gegner im Spiel, die dann auch die Effektpower der Wii durchaus mal in den Vordergrund rücken. Bildschirmfüllend und animiert bis ins letzte. Klar dass halt mal die Texturdetails darunter leiden. Dennoch immer wieder imposant, wie man teilweise die großen Burschen gestaltet hat. Weiterer immenser Pluspunkt sind die Gestaltungen der Welten. Sie sind eh schon riesig und weitläufig. Das man dabei eine derart immense Weitsicht bekommt, gepaart mit animierten und sehr gelungenen Details, ist durchaus ein Fortschritt für Wii Verhältnisse. Hat man so in meinen Augen auch noch nicht gesehen. Zumal jede Welt so ihr eigenes Flair und natürlich auch Thema hat. Egal ob das Bein des Bionis, mit seinen schier endlosen Wiesenlandschaften, dem mystischen Sumpfgebiet, oder dem für mich absoluten Highlight - dem Eryth Meer. Was die Entwickler hier an Mischung aus riesiger begehbarer Welt und grafischer Umsetzung hinbekommen haben, ist ebenfalls eine der schönsten Videospiel Umgebungen in einem derartigen Spiel überhaupt.

Ich könnte hier durchaus noch weiter ausholen und auch die letzten Locations mit einschließen, würde aber dabei vielleicht wieder zu viel verraten. Man freut sich extremst auf jede neue Location im Spiel, die auch immer neue Gegner spendieren. Dazu der Tag/Nacht Zyklus, der die Freiluft Locations in verschiedene Lichtverhältnisse taucht. Wirkt sich dann neben der Gegner Vielfalt und Aufgaben Game Play natürlich auch auf die grafische Gestaltung aus. Auch in diesem Bereich ist Xenoblade einfach ein unglaubliches Spiel. Wobei die immense Effektpower auch durchaus mal zu kleinen Slowdowns führen kann. Ganz frei davon ist Xenoblade nicht, ist aber nur bedingt hinderlich. Gerade wenn man Boss Gegner samt Anhang um sich herum hat, dabei eh schon effektvolle Attacken einsetzt, wird das Spielgeschehen durchaus mal etwas langsamer. Glücklicherweise ruckelt es dabei aber nicht, sondern wird einfach im Tempo gedrosselt. Erfreut man sich im Spiel an jedem großen Boss Gegner, so stellt das Finale im Spiel, gepaart aus der sehr ungewöhnlichen Location, samt dem Obermotz noch mal eine Steigerung dar. Auch wenn es aufgrund der Farb- und Effektpower durchaus mal unübersichtlich werden kann, oft gesehen hat man etwas Vergleichbares in einem Wii Game nicht. Lob gibt es dazu für die Sequenzen, die man im Grafikstil belassen hat und dadurch ebenfalls ein eigenes Flair besitzen. Auch hier geizt das Spiel nicht mit Effekten, was dann eben auch durch das Kleidungs- und Ausrüstungsfeature noch an Reiz gewinnt.

Wo hört man eigentlich auf mit der Lobeshymne auf das Spiel. Sicherlich nicht beim Sound. ;-) Trotz fehlendem Surround kommt das Spiel klanglich auf sehr hohem Niveau daher. Zum einen, weil man den Klang sehr satt umgesetzt hat und natürlich von den reinen Effekten und Musikstücken her. Wer auf orchestrale Musik in Spielen steht, holt sich das Spiel schon allein deswegen. ;-) Auch hier muss man vor allem die Anzahl der verschiedenen Stücke nennen. Egal welche Location und dazu noch welche Tageszeit. Alles ist hörbar verschieden und reicht von stimmigen Adventure Sounds, welche die Weitläufigkeit der Orte unterstreichen, über ruhige Stücke des Nachts, bis hin zu bedrohlichen Musiken bei Kämpfen und Gegner Geplänkel. Das Spiel ist auch in diesem Bereich ein echtes Meisterwerk. Dazu kommt die schon angesprochene perfekte Betonung durch die englischen Sprecher. Man fühlt, man leidet mit den Beteiligten, die allein durch dieses Feature eine gelungene Persönlichkeit im Spiel erhalten. Zumal aber auch alles und jeder, der in einer Sequenz eine Rolle spielt, eine Stimme bekommen hat. Für Freunde des Humors ist natürlich der kleine Riki aus der Gruppe ein gefundenes Fressen. Nicht nur in der Gruppe bekommt er gerne mal sein Fett weg. Aber so skurril seine eigene Geschichte ist, so klingt er auch. Auch hier findet man immer wieder Dinge, die man nicht erwartet und das Spiel klar aus der Masse heben.

Fazit....

Wer es beim Lesen des Tests bis hier hin geschafft hat, für den ist die abschließende Einschätzung zu Xenoblade Chronicles keine Überraschung mehr. Ich kann eigentlich nur alles noch mal in wenigen Sätzen wiederholen, worüber ich mich im Testbericht selber schon reichlich ausgelassen habe. Das Spiel ist eigentlich in allen Bereichen ein kleines oder großes Meisterwerk und für mich ein echter Meilenstein auf der Wii, wenn nicht auf allen Nintendo Konsolen der letzten Jahre. Was die Entwickler in diesem Spiel an Tiefgang, personalisierten Inhalten, extrem aufwendigen Game Play, bis hin zum grafischen Teil plus der exzellenten Soundkulisse hinbekommen haben, ist jede Spielsekunde wert. Extra hervorheben muss man aber dennoch die Story. Mit das beste was ich je gespielt habe, taucht man als Spieler hier sehr extrem in die Geschehnisse des Spiels ein und verschlingt förmlich jede wichtige Story Sequenz. Eine Geschichte, die man wirklich erst am Ende zu 100% begreift und versteht, nimmt den Spieler hier mit auf eine unglaubliche Reise. Wie hier alles und jeder irgendwie miteinander verkettet sind und wer und was eigentlich hinter der Geschichte steht, ist immens. Überall immer mit dem Kern der Geschichte - dem Monado, das hier seine eigene Rolle spielt und den Spieler ganz am Schluss mit einem Fakt überrascht, den man nicht für möglich gehalten hat. Aber belassen wir es dabei, ehe ich selbst hier wieder zu viel aushole. Xenoblade Chronicles ist einfach ein traumhaftes Spiel, das fast schon kam wie Kai aus der Kiste. Wenig beachtet um für mich einzuschlagen wie eine Bombe. Wer sich für Rollenspiele/Adventure und Story-lastige Spiele interessiert, sollte sich dieses Game nicht entgehen lassen. Ihr werdet keine Sekunde bereuen.

 

+ Rollenspiel Meilenstein
+ Riesige Welten/Epischer Umfang
+ Wunderv. Soundkulisse/Synchro
+ Grandiose/tiefgehende Story
+ Motiviert bis zum Ende
+ Hoher Charakter Bezug
+ Humorvolles/Emotionales Game
+ Geniales RPG Game Play
+ Ausrüstungen, und und und...
- Online würde es Perfekt machen

GRAFIK: 85%

SOUND/EFFEKTE: 94%

MULTIPLAYER/WiFi: --

GESAMTWERTUNG: 96%

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