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Wii Tiger Woods PGA Tour 09 All-Play
 
 
Tiger Woods PGA Tour 09 All-Play - Wii
Matthias Engert (14.04.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: EA
GENRE: Golf
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 15 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10+
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.50 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Beim Thema Golf Sport kann man für einen solchen Text immer schön weit ausholen. Lange Zeit war Golf in unserem Lande eher eine Randerscheinung und oftmals mit Teuer und Exklusiv einhergehend. Das sich dies glücklicherweise geändert hat, liegt zum einen am erschwinglichen Hobby Golf und auch an den Nachwuchs Golfern, die hierzulande endlich einem Bernhard Langer folgen. Mittlerweile in die Jahre gekommen, tourt der gute Bernhard ja hauptsächlich auf der Champions Tour und nur selten noch auf der PGA oder European Tour. Mit Alex Cejka und einem Martin Kaymer sind aber zumindest 2 hoffnungsvolle Golfer für unsere Fahnen unterwegs. Das man heutzutage leichter den Zugang zum Golfsport bekommt, liegt auch am virtuellen Aspekt und allein ein Wii Sports machte vielen virtuellen Golfern Lust auf mehr. Wer in der Realität nicht zum Driver greift, kann dies aber bekanntlich auf allen möglichen Plattformen ausleben. Seit Jahren thront in diesem Geschäft Tiger Woods auf dem Golf Thron. Ein Name an dessen Bekanntheit auch eine lange Verletzung nichts ändern konnte. Das es aber nur eine Frage der Zeit ist, bis er nach dieser langen Auszeit wieder Turniere gewinnt, hat man gerade aktuell beim ersten Major des Jahres, dem Masters in Augusta gesehen. Aktuell dürfen Spieler immer noch zum 09er greifen, der für Wii Spieler doch einiges neues mitbrachte. Zwar wirft der 10er schon seine Schatten voraus, nicht zuletzt durch die WiiMotion Plus Steuerung, dennoch wollen wir euch den 09er natürlich auch vorstellen. Ein Teil der Neuigkeiten im 09er ist der Zusatz All-Play im Titel, der alle aktuellen EA Sports Titel ziert. Was es damit auf sich hat und inhaltlich auf den Spieler im 09er zukommt, erzählen wir euch in diesem Test.

Menus und die Story....

Mir persönlich ist der 09er noch in einer ganz anderen Hinsicht im Gedächtnis geblieben. Als eingefleischtem Fan der Serie war es im letzten Jahr auf der GC eine große Ehre, einen der Lead Designer der Serie nach Strich und Faden ausfragen zu können. Keine Sorge, meine Wertung beeinflusst meine Vorliebe für die Serie nicht. ;-) Wurde mir ja gerne mal in den vergangenen Jahren vorgeworfen. Schon dieses Gespräch zeigte damals das im aktuellen Tiger Woods Teil viel neues dabei war, aber auch einige Kritikpunkte wieder geblieben sind. Zunächst kümmern wir uns mal um das Drumherum. Erneut ist das Spiel komplett in Englisch gehalten. Deutsch spielt auch hier nur im Handbuch eine Rolle. Technisch darf man allerdings kurioses berichten. Auch im 09er steht euch erneut nur der 50Hz Modus zur Verfügung, was aber die Entwickler nicht davon abhielt den in manchen Bereichen vielleicht grafisch gelungensten Titel der Serie auf die Beine zu stellen. Soundtechnisch steht euch eine Surround Umsetzung zur Seite und der Wii Speicher wird für ein Profil mit 3 Seiten beansprucht. Eine der größten Neuigkeiten, auf die wir in der Redaktion schon seit Jahren warten, bringt der 09er nun endlich mit. Neben einem Offline Multiplayer für bis zu 4 Spieler, können Tiger Fans nun auch Online gegeneinander antreten. Beide Punkte handeln wir dann im Mehrspieler und Online Abschnitt noch genauer ab. In Sachen Steuerung hat sich zunächst von den Möglichkeiten nichts geändert. Remote und Nunchuk spielen die Hauptrolle und Ihr könnt so wahlweise die TrueSwing Umsetzung wählen, oder eben via Nunchuk, das alte Gameplay mit dem Stick nutzen. Der Zusatz All-Play im Titel steht für ein vereinfachtes Gameplay. Allerdings und das muss man klar anmerken, wirkt sich das nicht auf das gesamte Spiel aus. Man muss All Play direkt aktivieren und hat sonst ein völlig herkömmliches Tiger Woods Game vor sich, mit all seinen Frust, Spaß und anspruchsvollen Momenten. Aber auch dazu schreibe ich im Gameplay Teil natürlich noch etwas. Eine Story sucht man wie jedes Jahr vergebens und es heißt erneut als Rookie auf der PGA Tour seine Sporen zu verdienen, den FedEx Cup anzugehen oder in der mal wieder veränderten Tiger Challenge allen zu zeigen wie gut Ihr Tiger Woods vertreten könnt. ;-)

Kurz und knackig startet Tiger Woods 09 und begrüßt euch danach auf dem Hauptmenu. Auf den ersten Blick unverändert, fallen die Neuheiten eher auf den zweiten Blick ins Auge. Neben dem Online Modus betrifft dies den Wii exklusiven Party Modus, der auch in Tiger Woods Minispiel Gameplay offeriert. Als Zusatz wie hier durchaus ein Gewinn wie sich zeigen sollte. Alle anderen Punkte sind zunächst so, wie man es aus den alten Teilen schon kennt. Das beginnt beim Play Now Modus, der euch Just for Fun auf einen Platz eurer Wahl entlässt und Ihr alle frei gespielten realen Golfer, inklusive dem eigenen Charakter wählen könnt. Dazu kommen die Game Modes, die im Falle der Möglichkeiten nochmals aufgewertet wurden, sowie die eigene Rekorde und Statistik Abteilung und natürlich zu guter letzt die Optionen und der obligatorische Editor. Dieser ist eigentlich komplett 1:1 übernommen und stellt dennoch auch in diesem Jahr eine ausladende Variante dar, um den eigenen Golfer zu erstellen. In die gleiche Kerbe schlägt dazu allgemein der persönliche Punkt auf dem Hauptmenu. Hier findet man außerdem die persönlichen Stats und den Shop, der euch wie immer alles mögliche in Sachen Klamotten und Ausrüstungen anbietet. Glücklicherweise hat EA hier nicht Hand angelegt und das RPG angehauchte Spielersystem auch im 09er beibehalten. Neu sollte in diesem Bereich der Punkt Schläger Entwicklung sein. Durch das Einbinden von Hank Haney, bekannt als Tiger Woods persönlicher realer Trainer, steht er euch auch hier in verschiedenen Varianten zur Verfügung. Die Optionen sind im gesamten genauso angelegt und gestaltet wie im letzten Jahr. Hier stehen über allem mehrere Steuersetups, die man einstellen kann und nun eben erweitert wurden durch die All-Play Variante. Für Freunde der Couch Generation bietet die Wii Version auch wieder die Nunchuk Ausgabe, so das sich das Spiel grob wie die alten Teile auf dem GCN steuern lässt. Auch wenn man den alten GCN Stick ein wenig vermisst. ;-) Dazu kommen die üblichen Einstellungen für das Gameplay. Ob Ihr mit Yards oder Metern spielen wollt, ob Tipps und das Speed Play vorhanden sein sollen oder ob z.b. die Zeit eine Rolle spielen soll. Über die verschiedenen Steuersetups lasse ich mich erneut im Gameplay Teil etwas genauer aus. Soweit die trockene Hauptmenu Führung und wir schauen ein wenig detaillierter in Tiger Woods PGA Tour 09.

Das Gameplay....

Wo fängt man in diesem Jahr an den Titel vorzustellen? Am besten ich behalte meinen Faden auch in diesem Jahr bei und gehe an den entsprechenden Orten auf die Neuheiten ein. Auch wenn EA seine Games jährlich auf den Markt wirft, dürfte es nach wie vor viele Spieler geben, die vielleicht das erste mal ein Tiger Game vor sich haben. Abseits des Party und Online Modus, sind auch die anderen Inhalte etwas ausgeweitet worden. Angefangen bei der Tiger Challenge, die in diesem Jahr wieder den Namen verdient, über den PGA Tour Modus bis hin zu den sogenannten Traditional und Arcade Games, wo man jetzt neue dazu bekommen hat. Neu ist hier nun der Punkt Hank Haney und ich kann kurz auf dessen Bedeutung eingehen. Zum einen könnt Ihr ihn direkt anwählen, oder aber er taucht via Zufall immer dann auf, wenn Ihr an einem Loch extreme Probleme habt. Danach gleich sind kleine Trainings Events, in denen Ihr zudem die Schläger tunen könnt. Er gibt euch Aufgaben, Ihr versucht sie zu lösen und könnt so eure Fertigkeiten ein wenig verbessern. Neben der kompletten PGA Tour dürft Ihr auch im 09er wiedern FedEx Cup mit einem angedeuteten Playoff Verfahren über 4 Turniere spielen. In Sachen Kursauswahl hat man wieder eins drauf gepackt und bietet euch nun 22 Plätze, die der Realität und Phantasie entsprechen. Augusta sucht man aber leider wieder vergebens. Den FedEx Cup kann man so direkt anwählen, oder aber eben über die PGA Tour auf lange und reale Sicht erreichen. Karriere Gameplay der höchsten Art ist so möglich, da man den FedEx Cup natürlich nur erreicht wenn man alle PGA Turniere spielt und halbwegs ordentlich abschneidet. Stichwort Rangliste und man wertet den PGA Tour Modus dadurch etwas auf. Wäre deshalb auch nicht so böse gewesen wenn man den FedEx Cup deshalb nicht sofort anwählbar gemacht hätte. Auch in den Game Modes findet man das Game Face um mit eingespielten Erfolgen in Sachen Erfahrungspunkten den Golfer nach jedem Einzelevent immer weiter zu entwickeln. Etwas aus dem man seit Jahren einen großen Teil der Motivation in den Tiger Spielen zieht. Zu Beginn sind wir hier also wie immer ein absoluter Neuling, was sich eben auch in den Stats eures Charakters wieder spiegelt. Eine Lusche beim Abschlag, ein Dödel beim Eisenspiel und ein Möchtegern beim Putten. Deshalb gilt auch hier erneut das alte Motto, das die Wertung über das Spiel in dieser Hinsicht nach 4 Stunden eine andere ist als nach 40 Stunden Spielzeit. Den Satz kann man wirklich mittlerweile jedes Jahr bringen.

Habt Ihr euren Golfer über ein Profil zunächst abgespeichert wartet natürlich der Hauptmodus im Spiel auf einen Besuch - die PGA Tour. Auch im 09er gibt man euch nun die Gelegenheit die PGA Turniere auf die Tage zu begrenzen. Ihr könnt also frei wählen ob Ihr alle 4 Tage pro Turnier spielen wollt oder eben einfach nur die Finalrunde. Eine riesige Enttäuschung muss ich allerdings leider auch in diesem Jahr wieder loswerden. Warum nur baut EA den Tour Modus für 4 Spieler nicht mehr ein. Leider kann man auch im 09er die PGA Tour wieder nur allein spielen. Seitens EA war man der Meinung mit dem Online Modus adäquaten Ersatz zu bieten und erachtet diesen 4P PGA Modus nicht als wichtig. Da konnte ich dann natürlich im Gespräch mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Was haben wir seinerzeit mit den GCN Teilen allein damit für Zeit verbracht! Wer also darauf im 09er erneut gehofft hat und dies als Kaufgrund ansieht muss nur bedingt weiter lesen. Nach oben geschraubt wurde in diesem Jahr die Anzahl der enthaltenen realen Golfer, die man auch selber steuern kann. 59 an der Zahl sind allerdings eher weniger richtig bekannte dazu gekommen. So findet man nun auch Spieler von der Asian Tour im Spiel. Bevor wir auf den Golfplatz gehen, kümmern wir uns kurz mal um das Thema Charakter Entwicklung, die auch hier wieder sehr über Wohl und Wehe eures Spiels entscheidet. Denn die schönste und gelungenste Steuerung nützt nichts, wenn der Golfer selber nichts taugt. Zum Einsatz kommt auch hier das Erfahrungssystem, das uns nun schon seit dem 06er auf dem GCN begleitet. Im Punkt Golfer Entwicklung des eigenen Charakters kann man sich das ganze erneut wie ein RPG vorstellen. Zig Einstufungen für alle möglichen Fähigkeiten gibt es, bei denen Ihr immer mit einem Level 1 startet. Über mehrere Level könnt Ihr jeden Punkt pushen wenn Ihr auf den Kursen die entsprechenden Erfolge erspielt. Für alle Werte die euer Golfer besitzt, sei es die Power der Schläge, Präzision, Putten oder dem Glück und Annäherungsvermögen, gibt es zunächst die gewohnten Rubriken. Allerdings entscheidet eure Spielweise auf den Plätzen wie Ihr den Golfer entwickelt. Wie immer ein Beispiel dazu.

Schlagt Ihr vom Abschlag aus einen verhältnismäßig weiten Ball mitten in das Fairway, so tauchen plötzlich links am Rand des Screens kleine runde Medaillen mit Symbolen darin auf. Ist dort ein Blitz als Symbol dabei, heißt das nichts anderes das Ihr gerade ein paar Erfahrungspunkte in Sachen Power verdient habt. Dazu vielleicht das Symbol für die Präzision und den Spin. Am Ende eines Tages innerhalb eines Turniers oder am Ende eines Tiger Challenge Events werden diese Punkte zusammengezählt und eurem "Golferkonto" spendiert. Man muss sich also nur vor Augen führen was dies bedeutet. Schlagt Ihr andauernd daneben, seid nicht weit genug oder puttet schlecht "verdient" man auch kaum Erfahrungspunkte. Im Gegenteil entwickelt man den Golfer natürlich so, das Ihr anfangs läppische 260Yards vom Abschlag schafft, im Verlauf aber locker 310 möglich werden. Ohne äußere Einflüsse und Platzbeschaffenheiten wohlgemerkt. Das man dennoch Geld verdienen kann und dies auch eine Rolle spielt liegt erneut am Shop Feature. Sobald Sponsoren auf eure Spielweise aufmerksam werden und deren Produkte frei geschaltet werden, könnt Ihr abseits der NoName Ausstattungen auch besseres Zeug kaufen. Auch hier sind alle Produkte mit einem Level von 1-4 ausgestattet, so das ein Driver mit Level 4 ebenfalls den Punkt Power mit entwickelt. Um aber Gedanken über diese Dinge zu verschwenden, steht eines einmal mehr im Vordergrund - die Steuerung. Seit dem 07er dürfen Golffans und solche die es werden wollen ihren Helden mit echten Bewegungen über den Platz scheuchen. Dennoch gilt es vorher eine Variante ebenfalls noch zu begutachten. Wie schon erwähnt bietet man euch mehrere Steuersetups an. Einige davon decken die reale TrueSwing Variante in den Graden Easy, Standard und Advanced ab. Als weitere Variante kommt eine Nunchuk Ausführung dazu, die natürlich den Freunden der Couch Action entgegen kommt und sich in groben Zügen funktional so spielt wie man es auf dem GCN via Pad gewohnt war. Bei allen Setups gleich ist dabei die Nutzung der Remote und der darauf befindlichen Tasten und dem Kreuz. Mittels Kreuz oben und unten könnt Ihr wie immer den Schläger wählen, während Ihr mit der Taste 1 die Varianten wie Punch, Chip oder Pitch auswählen könnt. Die 2 Taste lässt euch immer in den Null Punkt gehen und das Kreuz links und rechts dient der Richtung des geplanten Schlages. Was früher auf dem GCN Pad die Y-Taste übernahm, nämlich das heranzoomen des Trefferpunktes macht man jetzt mit der A-Taste. Dabei könnt Ihr auch per Handsymbol diesen Trefferbereich ziehen, was aber mittels Kreuz irgendwie besser geht.

Neben dieser Grundsteuerung dürft Ihr nun auch die All-Play Variante aktivieren, die sich auf den Schwierigkeitsgrad auswirkt. Wohlgemerkt muss man dies direkt aktivieren. Man kann auch weiterhin normalen Schwierigkeitsstufen wählen, wo z.b. die Fairways enger sind oder die Grüns um einiges unebener. Der Unterschied zu All Play ist das Ihr in diesem Grad für alle Aktionen Anzeigen bekommt. Flugbahn, Landepunkt und dort wo der Ball liegenbleibt. Auf den Grüns gibt es das ebenfalls und man kann eigentlich nicht vorbei putten. Golf für Dummies könnte man meinen und wirklich nur geeignet für gnadenlose Anfänger. Ihr könnt keinen Fade oder Draw spielen, geschweige denn einen Fehler machen. Stehe dem ganzen ein wenig gemischt gegenüber, da man auch mit der Easy Variante ähnliche Ergebnisse erzielte. All-Play macht es noch mal einfacher. Unterstützt bei allem was Ihr tut werdet Ihr wie immer von Anzeigen über die Ball Lage, den Wind und natürlich den wichtigsten Infos. Dabei wurde das HUD im 09er verändert und teilweise auch verschlimmbessert. Gutes Beispiel ist die Schlägerwahl, die man nun über knickbare Pfeile mittels Pointer Umsetzung tätigt. Als Tastenumsetzung mit einer Kombination umgesetzt nicht unbedingt der Weiheit letzter Schluss. Zum einen sind diverse Anzeigen wie das Grün samt Beschreibung in anklickbaren Symbolen enthalten, zum anderen sind viele Anzeigen grafisch anders unterlegt. So kann man auch wieder den Höhenunterschied sehen. Ebenso findet man wieder die Prozentzahl für die mögliche Power eines Schlages. Gerade wenn Ihr im Rough oder dem Sand liegt sehr positiv, da dann dort logischerweise keine 99 oder 100 Prozent angezeigt werden, wie auf dem Fairway. Geblieben ist die Confidence (Zuversicht) Anzeige, die man nun einfach nach rechts platziert hat. Ein Balken im Screen, der eure Leistungen aus älteren Besuchen "speichert" und euch so virtuell anzeigt ob der kommende Schlag gefährlich wird, oder Ihr hier eben schon immer gut wart. Im Idealfall gelingt euch bei hohem Confidence Wert ein perfekter Schlag auf diesem Grün.

Die Steuerung mit der Nunchuk Variante, was die Schwünge angeht ist nun so gehalten wie früher mit dem Stick Gegenstück auf dem GCN Pad. Dabei bewirkt ein nach unten drücken das Ausholen. Bei vollem Anschlag auch ein volles Ausholen. Anders ist nun aber die Umsetzung der Dosierung. Wie auch beim TrueSwing, reicht es nicht bei einem geforderten 80% schlag auch nur soweit auszuholen. Das Tempo des Schwungs, egal ob mit Stick oder real entscheidet wie Ihr schlagt. Das ist ganz wichtig und sorgt vor allem anfangs für oft viel zu weit geschlagene Bälle. Erst wenn man in einer Bewegung den Stick nun nach vorne drückt macht der Golfer den Schlag. Idealfall ist in einer Bewegung den Stick von hinten nach vorne gerade durchzuziehen. Nur eben nun in Sachen Tempo dosiert. Verkantet Ihr oder drückt leicht in eine Richtung gebt Ihr dem Ball einen seitlichen Spin mit, der bei Wind auch durchaus gewollt sein kann. Stichwort Fade und Draw, die ja viele Golfer auch gerne einsetzen in der Realität. Auch wenn der 09er noch kein WiiMotion Plus bietet, kommt man bei ernsthaftem Spiel nicht am TrueSwing vorbei. Über allem steht in allen Setups wie schon erwähnt das Ihr die Bewegungen, egal ob Abschlag, Eisenspiel, Annäherungen und Putten via realer Bewegungen ausführt. Grob gesagt bieten die 3 Setups verschiedene Ansätze wie eure Schläge umgesetzt werden. Easy kann man dabei recht schnell abhaken. Wählt Ihr diese Möglichkeit so ist es unmöglich einen Fade oder Draw zu spielen, das heißt Ihr schlagt immer geradeaus und nur der Wind beeinflusst eure Flugbahn. Unten rechts habt Ihr nach dem Schlag immer eine Pfeilanzeige, welche euch anzeigt ob Ihr geradeaus oder eben nach links oder rechts schlagt. Die wirklichen Herausforderungen sind Standard und Advanced. Bei beiden steht über allem das eure Bewegungen bis auf das Äußerste umgesetzt werden. Wer einfach mal ein paar grobe Schwünge macht wird sein Waterloo erleben und die Balle gnadenlos nach links oder rechts schlagen. Gehen wir mal die einzelnen Möglichkeiten anhand eines Par 4 Grüns durch. Ihr steht am Abschlag und grafisch wirkt alles wie früher. Ihr selber könnt euch nun samt Remote in die Abschlagshaltung bringen. Dabei ist es völlig egal ob oder wie Ihr zur Sensorbar steht. Hält man jetzt die B-Taste gedrückt geht man in den Schlagmodus. Alle grafischen Einblendungen verschwinden und Ihr könnt nun normal ausholen, was der Golfer auf dem Bildschirm 1:1 mitmacht. Wie im wahren Leben steht und fällt der Schlag mit der Qualität eures Schwunges inklusive Abschwung. Und eben das Tempo, wie stark Ihr den Schwung selber dosiert. Beim Abschlag oder dem langen Eisenspiel logischerweise ein voller Schwung. Dabei spielt die Nullstellung der Remote eine große Rolle. Greift man diese wie einen Golfschläger, so sollte natürlich die Front von euch weg zeigen. Das positive ist dabei das Ihr egal welchen Schläger Ihr benutzt, diesen auch so halten könnt wie in der Realität. Klar das man den Driver anders hält als ein Wedge aus dem Vorgrün. Es gibt also nicht eine einzige Nullstellung, sondern die eben gerade gewählte von euch.

Holt man jetzt aus darf man die Remote kaum verkanten und wer jetzt seine Arme einknickt ohne Ende und einfach aus den Armen heraus schwingt hat schon verloren. Man muss im Spiel genau den gleichen Schwung tätigen wie in der Realität und aus der Hüfte schwingen. Dabei sind die Unterschiede zwischen Standard und Advanced rein in der Feinfühligkeit zu finden. Beide richten sich klar an Spieler die Golf auch schon mal in der Realität gespielt haben. Verkantet Ihr bei diesen beiden Varianten, so schlägt man mit der Advanced Variante z.b. 30 Meter neben das Fairway und mit der Standard Variante vielleicht nur 15. So in etwa sollte man die Unterschiede einordnen. Dennoch muss man sich mit dem ganzen mehr als arrangieren und Üben ohne Ende, da einem ja auch der Schwerpunkt des realen Schlägers fehlt, wenn man nur die Remote in der Hand hat. Solange Ihr nun die B-Taste gedrückt haltet wirkt sich das aus. Jetzt kommt aber auch der Rückschwung zu seinem Recht. Sobald Ihr ausholt, entscheidet nun die Flüssigkeit und Wucht des Abschwunges wie stark der Ball getroffen wird. Ihr könnt so mit einem flüssigen, aber langsamen Abschwung z.b. nur 80% Schlagstärke hinbekommen und den Ball kürzer halten. Stichwort Eisen und Wedges. Holt Ihr allerdings alles aus der Hüfte a la Tiger, sind auch 108% locker drin und die Schläge gehen entsprechend weiter. Im gesamten kaum verändert gegenüber dem letzten Jahr eine ordentliche Umsetzung. Zwar gibt es immer noch hier und da Momente, wo man es sich noch genauer wünscht. Aber mit Übung ist alles machbar. Etwas ungewöhnlich und eher Arcade like ist wieder die Spin Umsetzung. Ist der Ball geschlagen drückt man die Spin Richtung und schüttelt dabei wie ein Blöder die Remote um den Spin zu erhöhen. Funktioniert aber zumindest tadellos. Schwer sind nach wie vor Annäherungen und dosierte Schläge. Neben dem reinen Schwung ist auch das Tempo eures Schwungs sehr entscheidend. Langsamer um eben z.b. 65% die man vielleicht benötigt zu erreichen. Man findet sich mehr als einem recht ist anfangs an Orten der Grüns, die wohl nicht mal die Entwickler für euch vorgesehen haben. ;-)) Ein Ding für sich ist in diesem Jahr das Thema Putten, das man ein wenig verschlechtert hat. Seid Ihr auf dem Grün unterstützt euch zunächst die gewohnt gute Grünanzeige, die euch mittels Farben und beweglichen Pfeilen die Hanglage anzeigt. Wichtige Eingenschaft ist das Dosieren des Putters selber. Ihr könnt so z.b. einen 100% Putter in Sachen Schlagstärke schon vorher einmal anpassen. Also z.b. ob der Putt bei voller Prozentzahl 10, 20, 30, 40 oder 60 Feets gehen soll. Geht es z.b. bergab und das Loch ist 15 Feets entfernt reicht vielleicht auch ein 10Ft Putter um das Loch zu erreichen. Eben weil es bergab geht. Nehmt Ihr die 20Ft Variante und hämmert an den Ball springt er zu 99,9% über das Loch. Klar das man darüber streiten kann, ob das Ganze real wirkt. Denn dort haben die Golfer ja auch nicht zig Putter Varianten zur Verfügung. Ein Grund dürfte die fehlende Dosierungsanzeige sein, die einem schon wenig fehlt und sehr lange das Putten zum Frusterlebnis macht. Erst wenn man hier halbwegs entwickelte Werte hat, macht der Golfer auch halbwegs das was er soll. Das war im letzten Jahr noch besser gelöst.

Alles in allem ist die Steuerung sowohl in der TrueSwing Varianten und dem Nunchuk Gameplay ordentlich umgesetzt und bietet grob das gleiche wie in den letzten Jahren. Die Revolution wird es hier erst mit dem 10er geben, der auf WiiMotion Plus setzt und dann sicher ein ganz anderes Feeling mit sich bringen wird. Da bin ich selber ungemein gespannt. Gleich geblieben ist die Entwicklung des eigenen Golfers und wie sich seine Stats auf den Plätzen auswirken. Mit einem Frischling sieht ein und derselbe Schlag vollkommen anders aus, als mit einem Level Max Recken. Hat man auf der PGA Tour damit gute Chancen auf Erfolge, sind dort allerdings Übungsrunden kein Thema, sprich man kann die Turniere nicht einfach wiederholen wenn es mal nicht läuft. Anders in der Tiger Challenge, die in diesem Jahr wieder recht umfangreich daher kommt. Ein langwieriger und abwechslungsreicher Modus. Wählt man den Punkt an, warten mehrere aufeinander folgende Event Karten, die aus vielen Mini Events bestehen und am Ende einen „Boss„ beinhalten. Zunächst müssen Punkte erspielt werden um den Boss heraus zu fordern. Erst dann spielt man gegen ihn und schaltet danach erst die nächste Rubrik frei. Eingeteilt sind diese Events in Lochspiel Wettbewerbe auf allen möglichen Kursen und jeweils Par3, Par4 oder Par5 Varianten, Nearest to the Pin Events oder Long Drive Challenges. Immer mit den bekannten realen Golfern oder den Pseudo Recken, die uns auch schon seit Jahren begleiten. Jeden einzelnen Event kann man mit Punkten abschließen und schaltet beim Lösen aller Boss Golfer am Ende den guten Tiger frei. Gelungen an sich weil auch der Umfang wieder stimmt. Schafft man die ersten Challenge Rubriken in ein paar Stunden, so vergeht hinten heraus die Zeit viel langsamer. Einmal weil die Gegner stärker werden und natürlich auch weil man komplette 18 Löcher spielen muss, während anfangs auch mal 3, 6 oder 9 ausreichen. Allerdings und das muss man auch in diesem Jahr wieder bemerken, sind die Relationen der Verdienste zwischen Challenge und PGA Tour wieder nicht sehr passend und werten den Tour Modus allein doch sehr ab. Verdient man dort nach einem kompletten Turnier oft nur ein paar Hundert Dollar und maximal 1000-2000 Erfahrungspunkte, bringen selbst manche einfachen und kurzen Tiger Challenge Events viel mehr davon. Gut für die Entwicklung des Golfers, die so natürlich sehr schnell geht, schlecht für die Wertigkeit des Tour Modus. Hier wünsche ich mir auch in Zeiten des 09er die Anfangszeiten auf dem GCN zurück und neben dem Multiplayer für die Tour, auch den Extra Tour Schwierigkeitsgrad, den es lange Zeit mal gab. Denn ist der Golfer einmal entwickelt, hat man auch auf der Tour nur noch bei wenigen Turnieren wirkliche Probleme.

Grafik & Sound....

In Sachen Präsentation gibt es in diesem Jahr einiges positives zu berichten. Denn sichtbar verbessert ist vor allem die Schärfe des gesamten Spiels, das so wesentlich klarer rüber kommt als in den letzten Jahren. Davon profitieren alle Bereiche des Spiels und die Farben wirken einfach etwas lebendiger, wie auch die Grüns selber. Die Treppen Effekte sind etwas verringert worden, so das Tiger vor allem auf LCD‘s und Plasma Geräten besser aussieht als in den letzten Ausgaben. Ansonsten gibt es vom Grafikstil her wenig neues zu berichten. Die Proportionen der Kurse sind gewohnt sehr gut und auch die animierten Kursbewachsungen was Bäume oder hohe Gräser angeht sind wieder enthalten. Das gilt erneut für die sehr realen, bisweilen auch sehr speziellen Animationen der einzelnen Charaktere. Gerade für die Pseudo Helden haben sich die Entwickler schon seit Jahren immer wieder die lustigsten Varianten ausgedacht. Wieder eher schlecht ist alles was Sequenzen, Trailer oder gar Videos angeht, denen man die Portierung mehr als deutlich ansieht. Technisch und speziell beim Thema Steuerung und Kollisionsabfrage bleibt allerdings auch der 09er ohne Fehler.

Beim Sound gibt es auch in diesem Jahr Lob und Kritik. Lob dafür das man den Surround Modus wieder entdeckt hat und so die Kursgeräusche viel besser rüberkommen. Ohne störende Musik im Hintergrund sind die natürlichen Geräusche und die der Zuschauer viel wichtiger und auch im 09er verbessert worden. Kritik gibt's für die Menumusik und leider erneut für das Thema Kommentatoren. Die Musik ist oft schräg und nicht jeder Independent Künstler ist ein auch gleich ein Geheimtipp. Ähnlich wie im letzten Teil. Was mir aber sehr fehlt sind die Kommentatoren. Wo sind sie nur hin die Gary McCord & Co ? Immer dann wenn es angebracht war sabbelten sie uns mit ihren Weisheiten voll und gehörten damit fast schon zum Inventar. Schon im 08er waren Kommentatoren kein Thema mehr. Auch im 09er vermisst man sie doch sehr.

Multiplayer/Online Inhalte....

Den sicherlich größten Sprung macht Tiger Woods 09 beim Thema Multiplayer, wo zumindest inhaltlich das meiste neue Einzug gehalten hat. Denn alles was mit Spaß Golf zu tun hat, kann punkten oder hat mit dem Party Modus einen gelungenen Zusatz bekommen. Die hier enthaltenen 15 komplett neuen Minispiele unterhalt gerade zu viert auf lange Sicht und bieten Dank Turnier und Score Modus auch etwas, das der Motivation in der Runde zugute kommt. Den Mantel des Schweigens hülle ich erneut über den fehlenden MP PGA Tour Modus, über den ich mich weiter oben schon aufgeregt habe. Mit ihm sähe die Wertung im gesamten ganz anders aus.

Dafür gibt es nun endlich die Möglichkeit Online gegeneinander zu spielen. Solange darauf gewartet, habe ich dennoch lange überlegt wie ich das gebotene einschätzen soll. Denn so schön es ist gegen maximal 3 Gegner anzutreten, es gibt auch Dinge die mir nicht gefallen haben. Positiv zunächst das Ihr Online sowohl gegen Freunde, wie auch gegen völlig Fremde antreten könnt. Dazu kann man eigene Spiele in einer Lobby erstellen, diese auch noch nach Schwierigkeitsgrad anpassen, oder man sucht sich bereits existierende Gruppen und steigt dort mit ein, sofern Platz für einen weiteren Mitspieler ist. Online gibt es auch ein Ranking, so das man zumindest nicht ganz umsonst spielt. Enttäuscht war ich darüber das sich Online Matches nicht auswirken, sprich ich hätte mir gewünscht das man auch Online Erfahrungspunkte erspielt. Zwar kann man seinen eigenen erstellten Golfer steuern, verbessert ihn aber Online nicht. Man spielt wirklich nur für das Online Ranking. Größter Klops ist allerdings ein völliges Fehlen einer Auffangmöglichkeit bei Spielabbrüchen. Denn steigt hier in einem Match ein Mitspieler aus, egal ob 2,3 oder 4 Spieler gegeneinander spielen, landet Ihr sofort auf dem Online Hauptmenu. Wer hier 18 Löcher spielt und nach Stunden so was erlebt ist nicht nur frustriert, sonder regelrecht genervt. Und ich habe es leider zu oft erlebt. Dabei ist das Spiel selber gut gemacht.

Denn einmal auf den Plätzen spielen alle simultan und nicht nacheinander. Jeder hat immer 30 Sekunden für seinen Schlag und man sieht die Schläge der anderen in Form farbiger Flug und Puttlinien. Zwar keine realen Golfer, kann man dennoch sehr gut erkennen was die Gegner machen und wo sie liegen. Ist man fertig mit dem Grün, kann man zudem in einen Kamera Modus wechseln und schaut den anderen genüsslich zu. Mit Freunden Klasse ist bei Fremden das ganze leider mit Vorsicht zu genießen. Schade das man seinen Golfer nicht entwickeln kann und so fast nur Just for Fun spielt.

Fazit....

Alles in allem bietet Tiger Woods PGA Tour 09 gewohntes Gameplay, das hier und da allerdings durch sinnvolle und lang erwartete Features ergänzt wurde. Der letzte Tiger ohne WiiMotion Plus punktet zunächst wieder mit der bekannten und gewohnt guten TrueSwing Steuerung, auch wenn man in diesem Jahr das Putten etwas verschlechtert hat. All-Play spielt weit weniger eine Rolle, als man dies beim Titel denken könnte. Zuschaltbar kann man das Spiel dadurch zwar extrem vereinfachen, so richtig hineinpassen tut das ganze hier nicht. Die Tiger Spiele sind in meinen Augen einfach Simulation und müssen so eine Funktion nicht haben. Tiger Cracks lassen die Finger von und haben nach wie vor das schwere und anspruchsvolle Spiel, das sie kennen. Mehr Kurse, mehr Golfer, eine gute Tiger Challenge und der neue Party Modus können punkten. Auch der Online Modus ist eine feine Sache, krankt aber an Kleinigkeiten wie dem fehlenden Entwickeln des eigenen Golfers und den Frustmomenten, wenn Spieler am 18. Loch aussteigen und keinerlei Rettungsfunktion enthalten ist. Dennoch ist der Multiplayer aufgewertet, auch wenn man für die PGA Tour mit mehreren Leuten auch 2009 noch zu den GCN Versionen greifen muss. Hoffen wir nun auf den 10er, der Inhaltlich und Technisch einiges bieten soll. Freuen wir uns drauf. Lange hin ist es ja nicht mehr.

 

+ Geeignet für reale Golfer
+ Unverändertes TrueSwing
+ 22 Kurse enthalten
+ Technisch ohne Probleme
+ Klasse Tiger Challenge
+ Golfer Entwicklung
+ Grafisch verbessert
+ Unterhaltsamer Party Modus
+ Endlich Onlinefähig :-)
- PGA Tour wieder nur allein!
- Kaum Schwunghilfen für Anfänger
- Gewichtung Tour/Challenge
- Online keine Erfahrungspunkte
- Komplett Englisch

GRAFIK: 79%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER/WI-FI: 82%

GESAMTWERTUNG: 79%

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