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Wii Trauma Center - New Blood
 
 
Trauma Center - New Blood - Wii
Kilian Pfeiffer (10.10.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Atlus
GENRE: Simulation
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Ja

   
Einleitung....

Operationen auf der Konsole sind spätestens seit Einführung des Nintendo DS und der Wii möglich und haben seitdem eine Unmenge an Spielern in ihren Bann gezogen. Mit „Trauma Center - New Blood" erschien der neueste Teil der Serie, den wir Euch in vorenthalten wollen. Markus Vaughn, so der Name des Protagonisten, den Ihr verkörpert. Auch wenn das Spielprinzip sich kaum verändert hat, gibt es Detailverbesserungen, die sich sehen lassen können, etwa der neu hinzugekommene Zwei-Spieler-Modus. Auch die Geschichte bietet – serientypisch – viele Wendungen, ist manchmal an den Haaren herbeigezogen, aber zu jeder Zeit spannend und spielenswert.

Menus und die Story....

Für neuartige Spielkonzepte eignet sich die Nintendo Wii hervorragend, das dürfte den meisten zwischenzeitlich eingeleuchtet sein. Bestritt man „Trauma Center – Under the Knife" auf dem DS noch mit Stylus und Touchscreen, agiert Ihr im Wii-Zeitalter nun mit Nunchuk und Wii-Remote im Operationssaal. Gehörte der DS-Teil wohl zu einem der forderndsten Handheld-Titel überhaupt, bedachte man nun aber diesen Umstand und verpasste dem Wii-Titel einen manuell einstellbaren Schwierigkeitsgrad (leicht, normal, schwer). Dennoch ist das Spiel nur mit viel Sorgfalt, Motivation und Durchhaltevermögen zu meistern, selbst der einfachste Härtegrad hat es in sich. Von „schwer" wollen wir hier gar nicht sprechen, denn eine Operation müsste hier beinahe mechanisch durch einen programmierten Roboter geschehen, um als Spieler erfolgreich bleiben zu können. Da geht einem echt die Düse, Schweiß bildet sich in den Handinnenflächen und man fühlt sich mitten in das Spiel hineinversetzt. Hier bleibt also selbst beim zweiten Ausflug auf die Wii alles beim Alten. Das Hauptmenü ist relativ unspektakulär, einzige Neuigkeit ist der frische Mehrspieler-Modus für ein zweiköpfiges Team. Im Spiel selbst dreht sich dann alles um die fortlaufende Storyline, die gelungen in Szene gesetzt wurde und bei welcher in abwechselndem Rhythmus Operation und Hintergrundgeschichte platziert wurden. Letztere ist spannend bis zuletzt und wird in Standbildern mit eingespielten Charakteren dargestellt. Zu viel verraten wollen wir nicht – spielt selbst und lasst Euch überraschen!

Das Gameplay....

„Trauma Center - New Blood" ist allein des Aufbaus wegen ein fantastisches Spiel geworden. Die Atmosphäre stimmt, jede Operation ist spannungsgeladen und bis zur letzten Sekunde ungemein fesselnd. Auch die um das eigentliche Geschehen gesponnene Story wirkt durchdacht, fällt hingegen aber nicht durch Tiefgang auf. Dennoch wollen wir uns etwas genauer ansehen, was Ihr während der Spielzeit zu machen habt. Wichtig ist, dass die Veränderungen im Spiel kaum der Rede wert sind. Hinsichtlich der Operationen hat sich nichts getan, nur der Mehrspieler-Modus ist neu dazugekommen und kann überzeugen.

Kommt Ihr in den OP, assistiert eine Assistentin beinahe jeden Eurer Schritte. Die anfänglichen Tutorials erleichtern den Spieleinstieg deutlich. Ab und an ergänzen Erklärungen der Ärzteschaft, die Ihr mit der Zeit immer besser kennen lernt, die spannenden OPs, die im späteren Verlauf von unbezwingbar scheinenden Organismen bestimmt werden. Der Schweiß wird Euch die Stirn hinab rinnen, so viel sei gesagt! Wesentlich und für jeden operierenden „Gott in Weiß" unerlässlich sind die Werkzeuge, mit welchen Ihr den Brustkorb eines Patienten öffnet, kleine Wunden verarztet oder Eiterflüssigkeiten absaugt. Hier liegt auch der Schwerpunkt des Spieles, denn mit dem Nunchuk navigiert Ihr in einer Kreisanordnung durch das Operationsbesteck, die Wii-Fernbedienung stellt die ausführende Hand dar. Das Zusammenspiel der beiden Steuereinheiten funktioniert ungemein harmonisch – bis auf wenige Momente.

Um nicht bei einer Operationsmethode zu verharren, wollen wir Euch alle Werkzeuge detailliert vorstellen und anhand von Beispielen explizit näher bringen. Da wäre zum einen das antibiotische Gel, das man vor einem Skalpelleinsatz auf der Haut aufträgt, um die behandelten Stellen zu desinfizieren. Kleinere Schnitte, die keiner Naht bedürfen, werden mit einem Gelspritzer in Sekundenbruchteilen geheilt. Zum anderen die Spritzen in verschiedenen Ausführungen: mit diesen können in künstlicher Weise die stetig fallenden Vitalwerte eines Patienten erhöht werden, ebenso werden Entzündungsherde damit behandelt. Mit der Wii-Remote zieht Ihr eine Spritze auf, auch die Verabreichung in den Körper funktioniert auf Knopfdruck. Das Absaugen von Flüssigkeiten geschieht unter der Anwendung des so genannten „Drain", einer Art Pipette, mit der aufgestaute Flüssigkeiten und Tumorinhalte entfernt werden. Der Laserbeschuss von Tumoren oder Polypen ist ebenso möglich, wie der Kampf gegen die bösartigen Mutationen, die, ähnlich eines wildernden Wolfes, durch das Organ heizen und für zum Tode führende innere Verletzungen sorgt. Landet ein Laserschuss aus Versehen auf gesundem Gewebe, bekommt Ihr dies durch abfallende Vitalwerte merklich zu spüren.

Ebenso bedeutungsvoll, weil anderenfalls nicht zu identifizieren, ist das Ultraschall, durch dessen Möglichkeiten in jegliche Körperregion hinein geleuchtet werden kann. Krankhaftes Gewebe zeichnet sich dadurch ab, mit dem Skalpell könnt Ihr nun einen Schnitt wagen, um diese Anomalie zu entfernen. Zum Standard gehören ebenfalls die Nadel und der Faden. Im Zickzack-Kurs bewegt Ihr die Wii-Fernbedienung über einen Schnitt, um diesen zu schließen, Einschnitte und Operationsöffnungen werden somit bestmöglich verarztet. Eine Art Pinzette dient Euch zum Entfernen von Glassplittern aus verletzten Organen, zum Herausnehmen abgetrennter Tumore oder zur Proteinbehandlung offener Stellen. Selbst durchtrennte Venen können ohne weiteres zusammengeführt, Knochensplitter in Puzzlearbeit zu einem großen Ganzen vereint werden. Logisch, dass Ihr nach einer erfolgten Operation die Wunde durch eine Bandage schützen müsst, dennoch kann es geschehen, dass sogar während eines Eingriffs das Herz eines Patienten nicht so mitspielt wie gewollt. Mit den Controllern als Defibrillator-Ersatz geht Ihr nun ans Werk, legt diesen durch einen Schub nach vorne an den Körper des Erkrankten und drückt den „Z"-, sowie den „B"-Knopf im richtigen Moment.

Fünf Minuten dauert ein Einsatz in der Regel maximal, dennoch erwarten Euch Aktionen abseits des alltäglichen Krankenhausbetriebes. So müsst Ihr etwa in einer Fernsehshow gegen einen „übermächtigen" Arzt antreten und im „Battle" so schnell als möglich operieren. Spannend bis zur letzten Sekunde – immerhin steht nicht nur das Leben eines Einzelnen auf dem Spiel. Gelingt Euch eine Operation im Übrigen ohne größere Fehler und erarbeitet Ihr Euch des Öfteren zusagende Bewertungen, fällt auch das Endergebnis dementsprechend positiv aus. Diverse Boni, abhängig von der benötigten Zeit und den begangenen Operationsfehlern, erhöhen das Endergebnis demzufolge. Ein Operationsrang zeichnet Eure Leistung pro erfolgte Episode aus.

Grafik & Sound....

Grafisch ist „Trauma Center - New Blood" nicht aufgebessert worden, es reicht nicht zum erhofften Hit. Besser als der DS-Teil fällt die Wii-Umsetzung aber allemal aus, wenn auch nur in Nuancen. Die Geschichte wird in Standbildern fort gesponnen, auch das Innere des Körpers ist greifbar dargestellt worden. Nichtsdestotrotz lastet dem Spiel ein eigener japanischer Stil an, der oftmals etwas kindlich wirkt, im Großen und Ganzen aber überzeugt.

Die Sounduntermalung des Titels orientiert sich beinahe zu 100 Prozent am Nintendo DS-Original. Sprachausgabe gibt es nun endlich, wenngleich nur im englischen Original. Die Leistung kann sich allerdings sehen lassen.

Multiplayer....

Parallel zu operieren, ist in „Trauma Center - New Blood" nun möglich und bringt Spaß, da sich der Titel theoretisch auf diese Weise durchspielen lassen kann. Gemeinsam mit einem Partner ist das Spielvergnügen nochmals um ein Vielfaches gesteigert, was uns persönlich sehr zusagte und hoffentlich auch in möglichen Nachfolger-Teilen seinen Einzug findet.

Fazit....

„Trauma Center - New Blood" für die Wii ist ein sehr guter Nachfolger, der der Serie treu bleibt, dennoch – behutsam – Optimierungen schafft, so etwa der Zwei-Spieler-Modus oder die neu eingeführte englische Sprachausgabe. Die noch immer ungemein intuitive Steuerung mit seltenen Macken, sowie ein Adrenalin förderndes Gesamtkonzept wissen zu begeistern. Nintendo hat mal wieder vieles richtig gemacht und eine gelungene Wii-Umsetzung gezaubert, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

 

+ innovatives Spielidee
+ englische Sprachausgabe
+ Mehrspieler-Modus
+ unterhaltsame Story
+ schön Schwer, 3 Grade
- immer noch sehr knackig
- teils ungenaue Auswahl
des OP-Werkzeugs

GRAFIK: 75%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: 86%

GESAMTWERTUNG: 85%

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