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Wii Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls
 
 
Tak: Das Geheimnis des glühenden Kristalls - Wii
Kilian Pfeiffer (06.02.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: THQ
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-3
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Tak war früher ein richtiger Held – einer, mit dem man Spaß hatte. Der in Millionen Kinderzimmern über den Bildschirm hopste und für allerlei Schabernack sorgte. Drei Abenteuer habe ich im Laufe der Jahre im Mag’64 mit dem kleinen Schamanen durchgespielt – immer wieder sollten die Spiele faszinieren, sollten neue Spielideen mit sich bringen. Bis zum heutigen Tag: Für die Wii ist vor kurzem das vierte offizielle Spiel erschienen, der Titel klingt wie ein jedes Tak-Spiel – kinderfreundlich: „Tak – Das Geheimnis des glühenden Kristalls". Wir haben uns also erneut aufgemacht und die Spielwelt des kleinen Rabauken erkundet. Was wir festgestellt haben, ist ernüchternd: Irgendwie tappst Tak auf der Stelle, Fortschrittsdenken – Fehlanzeige! Was also tun? Vielleicht wissen wir nach dem Review mehr!

Menus und die Story....

Neun Levels erwarten Euch während des rund fünf bis sechsstündigen Ausflugs in die kunterbunte Schamanenwelt. Neun Levels, deren Umfang im Grunde genommen eine Farce darstellt. Ein Vollpreisspiel mit solch einem läppischen Drumherum? Was haben sich die Entwickler dabei nur gedacht? Früher konnte man das Abenteuer wenigstens noch kooperativ durchspielen. Dieses Feature hat man mir nichts, dir nichts aus dem Konzept gestrichen. Geblieben ist ein höchst lineares Spiel, das keine Nebenschauplätze bietet, keine Abkürzungen, keine Nebenquests. Nichts, mit was die Vorgänger noch punkten konnten. Klar, die Levels sind noch immer farbenfroh und hübsch anzuschauen, kreativ ist die Umgebung, aber ansonsten?

Naja, die Story wäre ja eigentlich ganz witzig: Tak muss den „Schmutzigen Schrein" säubern – heilig ist dieser und demnach sollte die Arbeit ernst genommen werden. Allerdings unterläuft dem kleinen Mann ein Missgeschick, eines, mit welchem er vier Geister freilässt, die großen Ekeligkeiten, die nun im Land ihr Unwesen treiben. Tak soll dies verhindern. Und Ihr helft ihm dabei. Der „Story-Modus" ist das Ziel Eurer Anstrengungen, des Weiteren warten vier Minispiele darauf, bestritten zu werden. Jedoch müssen diese erst zugänglich gemacht werden. Viel Spaß dabei!

Das Gameplay....

Dass sich „Tak – Das Geheimnis des glühenden Kristalls" ziemlich an seinen Vorgängerspielen orientiert, dürfte keine weltbewegende Nachricht sein. Immerhin hat man am grundsätzlichen Konzept kaum etwas geändert. Allerdings in vielerlei Hinsicht eingespart und sich sprichwörtlich auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Tak ist immer noch ein gewandter Kerl, der durch die geradlinigen Levels huscht, über Plattformen klettert, an Abhängen entlang kraxelt, Baumstämme erklimmt und auch die aberwitzigsten Stellen erkundet. Witzig dabei ist, dass die Levels auf den Ekeligkeiten, den Monstern höchstpersönlich, abgehalten werden, Ihr also deren Körper erforscht und dort für Frieden sorgt. Für gewöhnlich warten normale Plattform-Levels auf ihre Erkundung, ebenso aber Verfolgungsmissionen, in welchen Ihr mit dem J-Runner über geradlinige Pisten saust und nahende Feinde und Hindernisse mit dem magischen Stab in Stücke zerlegt. Jene Welten sind ziemlich spaßig und abwechslungsreich, nicht zuletzt, weil die übliche Jump’n Run-Kost damit deutlich aufgelockert wird. Im Endeffekt kann Euch auf den Verfolgungseinsätzen auch nichts zustoßen, sprich, Ihr flitzt über die Piste, zielt ein wenig mit der Wii-Fernbedienung und wartet auf die nächste Zwischensequenz, die einläutet, dass Ihr nun erneut wieder gewohnte Kost vorgesetzt bekommt.

Auch wenn nicht alle Moves von Tak bekannt sind, freundet Ihr Euch mit ihnen doch recht schnell an. Denn sie zeigen, dass sich der kleine Rabauke im Grunde nicht verändert hat. Noch immer ist er flink auf den Beinen, agil und äußerst lebhaft. Immer hat er einen Spruch auf Lager, die meiste Zeit über hopst er aber durch die Gegend, vollführt einen Wandlauf, klettert an senkrechten Flächen gekonnt empor, hangelt sich über schwindelerregende Abgründe oder betätigt den einen oder anderen Schalter, um wiederum essentielle Mechanismen in Gang zu setzen. Tak ist ein Alleskönner, einer, der sich schon mal von ein paar Winden wegtragen lässt, einer, der an Lianen – tarzan-like – hin- und herschwingt oder auf Gleitschienen in wirbelwindartigem Tempo nach unten rauscht. Hin und wieder nutzt der kleine Schamane auch die Flugfähigkeiten der Bienen aus, um größere Strecken zurückzulegen oder er wappnet sich dafür, in den Kampf zu ziehen – gegen fantasiereiche Gegner, die allerdings alle gemein haben, dass sie mit derselben Strategie ausgeknockt werden können.

Die Steuerungsmechanismen von „Tak - Das Geheimnis des glühenden Kristalls" sind den Entwicklern von „Blitz Games" recht gut gelungen. Mitunter schwingt Ihr die Wii-Remote im Kampf, so dass Tak mit seinem Stab zuschlägt und einzelne Hiebe an seine Gegnerschaft verteilt oder Ihr ladet mit dem „B"-Knopf Taks einmalige Super-Bumm-Attacke auf. Dieser zielgerichtete Angriff sorgt für eine ungemein eindrucksvolle Energiewelle, an die sich die Kontrahenten noch lange zurückerinnern werden. Beinahe schon zum obligatorischen Standard gehören die Juju-Kugeln, die Ihr dieses Mal einsammeln sollt, um die Juju-Energieleiste komplett zu füllen. Ist dies vollbracht, entladet Ihr den mächtigen Juju-Nova-Spezial-Zauber, eine Magie-Entfesselung, die alles Umliegende von den Beinen holt und jedweden Gegner dauerhaft ausschaltet.

Und selbstverständlich lässt es sich als kleiner Schamane auch zaubern, besser gesagt, magische Kräfte sind für Tak keine Besonderheit, sondern stellen den Alltag dar. Mit der Lumpenmagie zerbröselt Ihr etwa Hindernisse wie Steine oder Felsen, die Schleimmagie sorgt dafür, dass Tak – als Schleimkugel verwandelt – an eben diesem entlang rollen kann. Zur Stinkmagie bedarf es keiner weiteren Erklärung, denn ein widerwärtiger Furz sagt bekanntlich alles. Damit lassen sich gar Blumen zum Verwelken bringen und Windmühlen aktivieren. Schlussendlich sorgt die Käsemagie dafür, dass verschieden gefärbter Käse verwandelbar wird und sich hiermit gar Türen öffnen lassen und Rüstungen von Feinden dahin schmelzen.

Grafik & Sound....

Grafisch muss man zwischenzeitlich einige Abstriche verkraften. Diese rühren jedoch nur daher, als man kaum Verbesserungen in der Optik geschaffen hat. Eher wurde die bunte Präsentationsweise über die Jahre immer beibehalten und nur minimal erweitert. So bleiben alle Levels linear, für Nebenmissionen ist kaum mehr Platz. Die Zwischenszenen sind zwar sehr hübsch ausgefallen, allerdings gehen hier Optik und Akustik nicht immer Hand in Hand. Im Großen und Ganzen aber ein anständiges Resultat. Handlungsbedarf ist allerdings in hohem Maße erforderlich.

Weniger Ohrenschmaus, dafür mehr durchschnittliche Stücke vereinen sich auf der Spieldisc von „Tak – Das Geheimnis des glühenden Kristalls". Die Soundeffekte sind wie immer top, uns gefällt das Zusammenspiel der vielen kleinen Effekte, aber vor allem ist es die Sprachausgabe, die uns in jeder Hinsicht zusagt. Komplett deutsche Sprachausgabe ist das, was wir schon lange von Software-Titeln fordern, die Texte mit sich bringen. Bei vorliegendem Titel wird unser Wunsch erfüllt. Dankeschön, „THQ"!

Multiplayer....

Wie kann es nur soweit kommen, dass ein kooperativer Mehrspieler-Modus restlos gestrichen wird und nur noch vier simple Minispiele im Duo zockbar sind? Ok, die Minigames gehen in Ordnung, aber Tak war schon in früheren Teilen dafür bekannt, dass man gemeinsam in das Abenteuer ziehen konnte. Beim aktuellsten Ableger gehört dies allerdings zum Schnee von gestern. Schade...

Fazit....

Etwas enttäuscht hat uns der aktuellste Auftritt des Schamanen schon. Warum hat man in jeder Hinsicht eingespart? Warum ist die Spielzeit so arg beschnitten, der Multiplayer ein Schatten seiner selbst? Was ist mit den Nebenaufgaben von früher, den abwechslungsreichen Aufgaben? All das wurde gestrichen, geblieben ist ein Jump’n Run ohne spielerische Höhepunkte. Fans werfen einen Blick darauf, die anderen orientieren sich besser an den Vorgängern.

 

+ deutsche Top-Synchronisation
+ bonbonbunte Levels
+ Adventure-Atmosphäre
+ sehr einsteigerfreundlich
+ vier Minispiele
- keine Nebenaufgaben
- MP Co-op – gestrichen!
- Umfang
- sehr geradlinig

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 69%

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