konsolenkost.de

 
Wii Wii Schach
 
 
Wii Schach - Wii
Kilian Pfeiffer (01.03.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Schachsim
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
NUNCHUK: Nein(Classic)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Das Spiel der Könige ist auf der Wii nun endlich auch angekommen! Lange hat man darauf gewartet, nun versüßt Nintendo den darbenden Schachbrett-Süchtigen den Alltag und lässt Bauer, Turm, Dame und Co. auf die Spielwelt los. Mitsamt eines Online-Modus' taucht Ihr ab in den hochkomplexen Denksport, tretet gegen Freunde im Duell oder gegen die CPU innerhalb von zehn Schwierigkeitsgraden an. Als Ersatz zum Schachcomputer ist "Wii Schach" eine perfekte Alternative, fordert sie Euch nicht nur wenige Stunden, sondern eben auch noch nach vielen Wochen und Monaten - logisch, Schach ist zeitlos und immer wieder eine Bereicherung, sei es zur persönlichen Unterhaltung oder aber zur angeregten Auseinandersetzung (mit Garantie zum Haare raufen!). Denn die Möglichkeiten sind enorm, vertrackt bis in den letzten Schachbrettwinkel und spannend wie kein anderes Brettspiel.

Menus und die Story....

Schon einmal was von "Loop Express" gehört? Wohl eher nicht, dennoch ist die Begrifflichkeit wesentlich für den vorliegenden Software-Titel. Immerhin dient jene modifizierte Version der Schach-Engine als Grundlage des Spieles. Im Jahr 2007 konnte bei der Weltmeisterschaft für Computerschach "Loop Express" den dritten Platz belegen, was als anständiges Ergebnis angesehen werden darf und daher prädestiniert für einen derartigen Titel erscheint. Als firmer Schachkenner sollte Euch die Software also in jedem Schwierigkeitsgrad einen passenden Gegenspieler vorsetzen, so dass selbst anspruchsvolle Partien real umgesetzt werden können.

Bis auf einen integrierten Schachcomputer bietet das Programm aber relativ wenig. Weder gibt es historische Partien zu vermelden, noch ein sinnvolles, praktisches Tutorium, welches Euch den Spielkreislauf näherbringen könnte. Ersatzweise wartet die Anleitung mit einigen Erklärungen der einzelnen Spielfiguren auf, was aber als Ersatz und "Entschuldigung" nicht ausreichen dürfte. Interessant hingegen ist der Online-Modus, der Euch weltweite Spiele garantiert und somit auch gegen menschliche Pendants zum Schachspiel einlädt. Im separaten Wi-Fi-Special lest Ihr mehr darüber!

Das Gameplay....

Nachdem Ihr das Schachspiel in den Wii-Slot geschoben habt, solltet Ihr zunächst einen Spielstand erstellen, der nicht nur benannt werden will, sondern vor allem dank der statistischen Angaben überzeugen kann. So erkennt Ihr nicht nur Euer derzeitiges Spielerniveau, das sich im Laufe der Zeit an das Können anpasst, sondern erfahrt, wie oft Ihr im Gesamten bereits angetreten seid, wie hoch die Anzahl der Niederlagen sowie die der Remis' ist und wie lange Ihr Euch in "Wii Schach" schon aufhaltet. Eine untergliederte Aufschlüsselung zu jedem der zehn Schwierigkeitsgrade ist ebenso möglich.

Mit der Wii-Fernbedienung wird der Titel gesteuert, allerdings ohne bewegliches Fadenkreuz, sondern vielmehr mithilfe des Steuerkreuzes, mit welchem Ihr Eure Schachfiguren anwählt, die zu betretenden Spielfelder auswählt sowie durch die Menüs navigiert. Ein kurzer Überblick der grundlegenden Schachregeln soll Euch verdeutlichen, dass das Grundprinzip auf keinen Fall schwer verständlich ist, jedoch dessen Beherrschung eine Wissenschaft für sich darstellt. Jeder Spieler ist abwechselnd an der Reihe - eine Schachfigur darf innerhalb eines Zuges entsprechend ihrer Bewegungsmöglichkeiten voranschreiten. Erreicht sie ein Feld, auf dem eine gegnerische Figur platziert wurde, gilt diese als geschlagen und muss das Spielbrett verlassen. Neben dem König, im Grunde der wichtigsten Schachfigur, deren Aus das Spielende bedeutet, warten weiterhin zwei Läufer, zwei Türme, eine Dame, zwei Springer sowie acht Bauern (pro Spieler) auf ihren Zug. Das in 64 Kästchen unterteilte Spielfeld ist in taktischer Hinsicht ungeschlagen, offenbart es doch die ausgeklügeltsten Manöver der gesamten Brettspielgeschichte. So ist die Dame hinsichtlich ihrer Vielseitigkeit kaum zu toppen, da sie nicht nur vertikal und horizontal, sondern auch diagonal "laufen" darf. Dem Turm ist nur die horizontale Bewegungsweise zu Eigen. Der Springer, im Jargon auch als "Pferd" bezeichnet, erlaubt es zwei Felder in horizontaler Richtung sowie eines in vertikaler Linie zu ziehen. Der Läufer beschränkt sich auf diagonale Züge, wohingegen der König lediglich ein einzelnes Feld - dafür in x-beliebiger Richtung - in Angriff nehmen darf. Bauern haben gedachte Scheuklappen auf der Nase, die sie dazu zwingen, nur nach vorne zu schreiten, beim ersten Zug bis zu zwei Felder, danach lediglich ein einzelnes - dennoch ergeben sich mit den eingeschränkt wirkenden Feldbewohnern taktisch raffinessenreiche Spielmanöver. Das Schlagen gegnerischer Gestalten ist dann auch das höchste der spielerischen Gefühle, da man im optimalen Fall einige Schritte voraus planen sollte, um seine Ideen auch umsetzen zu können. Nicht umsonst lassen sich professionelle Schachspieler minutenlang Zeit, bevor sie ihren Zug verwirklichen.

Spezialzüge, wie die Umwandlung eines Bauern auf der gegenüberliegenden Seite des Spielbrettes in eine beliebige Spielfigur, sind ebenso möglich wie die Rochade, bei welcher der König und der Turm ihre relativen Positionen austauschen. Ein Schachspiel endet, wenn sich der gegnerische König - oder selbstverständlich auch der eigene - in einer Position befinden, in der kein Ausweg mehr existiert. Resultierend daraus würde der König keine Möglichkeit der Flucht haben, was ein matt zur Folge hätte. Der König wäre chancenlos und somit der Sieg auf Eurer Seite. Ein Unentschieden, in der Fachsprache auch Remis genannt, tritt dann ein, wenn eine Partie beispielsweise nicht innerhalb von 500 Zügen abgeschlossen ist oder wenn 50 Züge lang keine Spielfigur geschlagen wurde. Unterschiedliche Brettspieldesigns sorgen für ein wenig optische Abwechslung, allerdings kann man wohl kaum von spektakulärer Darstellungsweise sprechen, auch nicht während der "Partienanalyse", in welcher Ihr gespeicherte Duelle (bis zu 20 Stück an der Zahl) vergegenwärtigen dürft und diese auf einzelne Züge hin analysieren könnt.

Grafik & Sound....

Nett gestaltet ist "Wii Schach" ja schon, möglich wären hier aber auch 3D-Spielbretter und ähnliches gewesen. Letztendlich beschränkt sich der kopflastige Brettspielspaß allerdings auf übliche Kost in platter 2D-Grafik. Ein paar Brettdesigns sind eine ansprechende Dreingabe, die den Titel aber dennoch nicht über den Stand der Zweckmäßigkeit hinaus befördert. Schade finden wir ebenfalls, dass die Steuerung keinen Gebrauch der Pointer-Funktion macht, sondern altmodisch per Steuerkreuz getätigt wird. Wenigstens optional hätte man dies ja berücksichtigen können.

Eine recht angenehme, weil modern wirkende Sounduntermalung, passt zum eher ruhigen Spielkern. Harmonisch lehnt sich die Akustik an den Spielverlauf an, allerdings hätten ein paar zusätzliche Melodien nicht geschadet. Für aussichtsreiche Schachpartien, die den Ruhepol im Menschen fordern, sind die Musikstücke jedoch optimal gewählt und in überzeugender Art und Weise in das Spiel implementiert worden.

Multiplayer....

Dass bei einem hochwertigen Schachspiel ein Zwei-Spieler-Modus nicht fehlen darf, sollte selbstverständlich sein und ist es in diesem Fall auch. Dieselben Regeln wie im Einzelspieler-Modus garantieren langwierige und spannende Partien, die gar von der Software aufgezeichnet werden können. Das Speichern der Profile gehört ebenso zu den inhaltlichen Möglichkeiten.

Fazit....

Für die Wii ist "Wii Schach" das erste Programm seiner Art, das auf viele Anhänger unter den Gelegenheitsspielern, aber auch den sogenannten Core Gamern stoßen wird. Dass Schachspiele Hochkonjunktur haben, ist nicht von der Hand zu weisen, dies belegt eine Vielzahl von Schachprogrammen für den Nintendo DS. Dank eines integrierten Multiplayer und der Möglichkeit auch im weltweiten Netzbetrieb Partien austragen zu dürfen, wird der Langzeitspaß potenziert. Allerdings fehlen historische Partien oder eine einladende Spieleinführung, die Anfängern gefallen hätte. Dies gibt Abzüge, aber dennoch ist der Titel sein Geld wert und erfreut aufgrund einfacher Bedienung und einer für ein Schachspiel gelungenen Präsentation.

Das Mag64 Wii Wi-Fi Special
Hier findet Ihr Infos zum Online Gameplay zu Wii Schach.(Voraussetzungen/Möglichkeiten)

 

+ "Loop Express"-Schach-Engine
+ zehn Schwierigkeitsgrade
+ integrierter Online-Modus
+ "Partienanalyse"
- kein praktisches Tutorial
- keine historischen Partien
- keine Pointer-Funktion

GRAFIK: 39%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER/WIFI: 85%

GESAMTWERTUNG: 80%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload