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Wii Die Sims 2: Gestrandet
 
 
Die Sims 2: Gestrandet - Wii
Kilian Pfeiffer (30.08.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: EA
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 9 Seiten
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-6
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Die guten alten Sims – gefangen auf einer Insel. Wie schrecklich ist denn das? Ziemlich, wie man im Laufe der Spielzeit feststellen wird. Denn weit abseits vom Schuss, irgendwo in fernen Gefilden hat man es nicht gerade leicht. Anfangs ohne soziale Kontakte, abgeschirmt vom landläufigen Alltagsgeschehen der Großstadt ist es kaum möglich ein geregeltes Leben zu führen. Ein neues, für weitere Episoden inspirierendes Spielerlebnis ist „Die Sims 2 – Gestrandet" allemal. Wir waren für Euch auf der Wii-Insel unterwegs und haben das scheinbar verlassene Land unsicher gemacht.

Menus und die Story....

Wie es sich für einen echten Sim gehört, ist er selbst dann sprachlos, wenn er in Situationen gerät, die selbst für das eigene Leben bedrohlich sind. Beispielsweise das Stranden auf besagter Insel. Kurz zuvor waren wir noch auf der „Simplicity", einem kleinen Segelboot unterwegs. Nachdem uns der Sturm erfasst hatte, war allerdings der Boden unter den Füßen weg, wir patschnass und vom Meer umgeben. Was aber nicht weit entfernt war, war ein Eiland, auf das wir uns retteten – immer in der Hoffnung, dass wir ausreichend Essbares finden würden und bis zur Rettung ausharren könnten. Dass sich aber derartig viel Gutes ereignen würde, damit hatten selbst wir nicht gerechnet. Zunächst noch jeder auf sich gestellt, fanden wir nach einigen Tagen des Bangens und Hoffens doch noch menschliche Gesellschaft. Nun liegt es an Euch, unsere Geschichte nachzuspielen – in der Hoffnung, dass alles gut ausgehen wird...

Auch wenn die menschliche Zivilisation in großem Stile bei vorliegendem Ableger nicht existent ist, kommt während der Inselerkundung dennoch das kennzeichnende Gefühl der Serie zum Tragen. Überall darf man als Gestrandeter Hand anlegen, man sammelt Gegenstände, sucht Nahrhaftes, baut sich sein eigenes Domizil aus den vorhandenen Materialien und hofft, dass Euch Mitmenschen begegnen, die im Folgenden helfend zur Seite stehen. Bis Rettung naht, vergehen gut und gerne einige Spielstunden. Tom Hanks in „Cast away" lässt grüßen!

Das Gameplay....

Wie gewohnt erschafft Ihr zu Beginn einen eigenen Sim, denjenigen, den Ihr im Folgenden verkörpert und über die Insel begleiten wollt (Die Berufswahl wird ebenso berücksichtigt wie die Kleidung, die Ihr während des Schiffsunglücks getragen hattet. Etwas Übergewicht oder spindeldürr? Kein Problem, auch solche Details werden beachtet. Wie sooft habt Ihr unzählige Gelegenheiten, den Traum-Sim zu erstellen). Das ist zwar kein ganz so einfaches Unterfangen, da Eure Möglichkeiten zunächst ziemlich eingeschränkt sind. Im Laufe der Zeit wartet die Software aber mit ganz speziellen Anliegen auf Euch. Bevor Ihr allerdings richtig loslegt und die Insel erkundet, ist es ratsam, die Umgebung zu inspizieren. Was liegt hier im Sand vergraben? Welche Beerensorte wächst am nächsten Strauch? Kann ich das herumliegende Brett zukünftig für irgendetwas gebrauchen? Als einsamer Inselbewohner macht man sich halt so seine Gedanken. Logisch: Noch kein Dach über dem Kopf, gilt es Baupläne zu entwickeln, mit welchen lebensnotwendige Gerätschaften umgesetzt werden sollen. So benötigt Ihr beispielsweise eine Werkbank, deren Bestandteile Ranken und Weichholz sind. Oder wie wäre es mit einem Dach für die zukünftige Hütte? Natürlich könnt Ihr in Bälde das eigene Haus erweitern, zunächst reicht aber ein Barackendach, bestehend aus Treibholz, Kletterpflanzen sowie Bananenblatt aus. Habt Ihr die einzelnen „Zutaten" gefunden, macht Ihr Euch an’s Werk und zeigt, dass handwerkliches Arbeiten doch zu Euren Leidenschaften zählt.

Wie gewohnt, gehören auch wieder die Bedürfnisleisten zu den steten Begleitern. Ob Euer Schützling nun müde ist, seine Blase drückt, der Magen vor Hunger knurrt oder der persönliche Unterhaltungswert wegen akuter Einsamkeit mal wieder auf dem Nullpunkt angekommen ist – jene Zustände können allesamt behoben werden, jedoch bedarf es dazu einer ausgeglichenen Lebensweise. Wenn es mal wieder um Euch herum müffelt, ist es nicht zwangsweise der herumliegende Affenkot, sondern eventuell der eigene Duft (vornehm ausgedrückt!). Ein wenig baden hilft hier Wunder. Unter Umständen gelingt es Euch gar eine eigene Dusche zu kreieren, sofern das nötige Werkzeug sowie die Bauteile vorhanden sind. Angenommen Ihr berücksichtigt die Anliegen des eigenen Sims, bleibt das Wohlbefinden auf hohem Niveau – trotz Vereinsamung und mangelnder sozialer Kontakte. Obwohl: Die Affen könnten durchaus auch für Gesellschaft sorgen. Für den Anfang doch gar nicht schlecht.

Je weiter das Spiel voranschreitet, desto mehr Aufgaben stehen Euch zur Verfügung. Ihr entdeckt die Insel, fühlt Euch immer mehr wie in den eigenen vier Wänden und bringt langsam aber sicher Alltag in das Leben. Mahlzeiten zuzubereiten gehört ebenso dazu wie das Sammeln von Nahrung. Oder Ihr zieht lebendige Leckereien aus den Weiten des Meeres – eine Angel vorausgesetzt. Das Leben auf einer Insel fordert die eigene Kreativität in jeglicher Hinsicht, denn Hilfsmittel stehen Euch auf dem Eiland nur insofern zur Verfügung, als dass Ihr aus einzelnen Bestandteilen nützliche Gerätschaften und Objekte kreiert. Beinahe alle Aktionen, die Ihr im Laufe der Zeit ausführt, haben Auswirkungen auf die dem Protagonisten inhärenten Fähigkeiten. Dies geht schon bei der Körperkraft los, die sich vor allem dann zu erkennen gibt, wenn Ihr fleißig auf Bäume kraxelt oder mit einem Speer Meeresbewohner jagt. Das eigene Charisma stärkt sich hingegen dadurch, wenn Ihr Kontakte zu Tieren, eventuell gar Inselmitbewohnern, aufnehmt. Oder wie wäre es mit einem Volleyball, ganz nach Tom Hanks in „Cast away"? Das Können innerhalb der spartanischen „Küche" wird beim Zubereiten von Mahlzeiten verbessert, ebenso der Mechanikwert beim Bauen der eigenen Unterkunft oder beim Herstellen von Werkzeugen.

Als Sim solltet Ihr auch immer auf das Wetter Acht geben, da bei schweren Stürmen, die durchaus zur Regel gehören, gehörig Material durcheinander gebracht wird, was unter Umständen noch vonnöten sein kann. Denn weitere Pläne warten auf ihre Entdeckung, vor immer größere Aufgaben stellt Euch das Programm – wie für einen „Sims"-Titel üblich, scheinen die Möglichkeiten schier grenzenlos. Auch deswegen macht die Serie noch immer Laune, auch wegen des angenehm unverbrauchten Settings, das sich nicht zu verstecken braucht.

Grafik & Sound....

Jaja, die altbekannte Grafikdebatte setzt sich wieder einmal in Gang. Nämlich genau jener Aspekt stört uns bei der „Sims"-Reihe ganz massiv: Nicht etwa, dass die Optik unansehnlich wäre, jedoch dass man sich nicht dazu entschließt, ein paar Ressourcen in die grafische „Pracht" der Serienteile zu investieren. Noch immer wäre es möglich „Die Sims 2 – Gestrandet" in kaum veränderter Machart auf den Gamecube zu portieren. Irgendwie bleibt auch dieses Mal alles beim Alten, was für uns Tester bedauernswert ist. Beim nächsten Ableger wünschen wir uns definitiv anständige Anpassungen an das Zeitgeschehen.

Der Titel lebt vor allem von den Einflüssen der Soundeffekte. Das Zirpen der Grillen, das Kreischen der Affen, aber auch das Schwimmen durch das Wasser erzeugen Atmosphäre – da braucht man gar keinen vorgegebenen Soundtrack. Das Spiel lebt von den Inselsounds und das ist es, was die Umsetzung auszeichnet. Klar hätte man sich mehr darunter vorstellen können, aber auch dergestalt ist ein unterhaltsames Spielen möglich. Außerdem haben die Sims es noch immer nicht zum Sprechen gebracht. Was soll’s...

Fazit....

„Die Sims 2 – Gestrandet" führt die Serie langsam aber sicher in Richtung Zukunft. Zwar nicht vom technischen Aspekt her, dafür aber was die Einbettung des Settings angeht. Dieses Mal geht es ab auf eine einsame Insel, wo weder der nette Nachbar vorbeischauen, geschweige denn zum Essen bleiben kann. Ihr habt Euch selbst zu versorgen – leider nur im Singleplayer-Modus -, allerdings in abwechslungsreicher Hinsicht. Es gilt zu zimmern, zu kochen, sich neue Fähigkeiten anzueignen, vielleicht entdeckt Ihr gar einen weiteren Verschollenen, der auf seine Rettung wartet? Wie gewohnt sind die an Euch getragenen Aufgaben immens was die Vielfältigkeit angeht, so dass stundenlanger Spaß garantiert ist. Wenngleich einige Abnutzungserscheinungen nicht von der Hand zu weisen sind.

 

+ Insel mit tausend Möglichkeiten
+ bezauberndes Ambiente
+ umfangreich
+ gute Controller-Einbindung
- kein Mehrspieler-Modus
- schwacher Story-Part
- technisch verbesserungswürdig

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 78%

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