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Wii Der Gestiefelte Kater
 
 
Der Gestiefelte Kater - Wii
Matthias Engert (05.02.2012)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Blitz Games
GENRE: Action
SPIELER: 1(2) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK6
PLII/HDTV: Ja/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Nachdem wir uns vor ein paar Tagen die DS Version genauer angeschaut haben, konnte man gespannt sein, was die Entwickler in die Wii Version gepackt haben. Denn ein Meilenstein der Videospiel Geschichte war die DS Version höchstens im negativen Sinne. Mal wieder ein typisches Beispiel für die immer mal schwachen Lizenz Umsetzungen. Dennoch konnte man davon ausgehen, dass auf der Wii auch aufgrund der technischen Möglichkeiten, einfach mehr drin ist als nur ein wenig zu tänzeln und Rhythmusspielchen hinter sich zu bringen. Also gilt auch hier einmal mehr, Neues Spiel - Neues Glück. Wollen schauen, was uns der gestiefelte Kater auf der Wii zu bieten hat.

Menus und die Story....

Anders als auf dem DS, ist hier die Software Schmiede Blitz Games für das Spiel verantwortlich. Eine spielerische Kopie war demnach nicht zu erwarten. Dennoch beginnt auch hier das Ganze bei den Rahmenbedingungen nicht unbedingt auf hohem Niveau. Spielbar ist der Titel seit langem Mal wieder nur im 50Hz Modus. Speichertechnisch mit 1 Seite angenehm sparsam, lässt man hier im Falle der Spieleranzahl durchaus auch Informationen unter den Tisch fallen. Denn die Verpackung gibt nur einen Spieler an, auch wenn der hier enthaltene Mehrspieler äußerst dünn ausgefallen ist. Aber dazu im Mehrspieler Abschnitt noch ein paar Zeilen. Positiv ist die Soundumsetzung im Surround Sound, was man hier nicht unbedingt erwartet. Überhaupt ist dieser Teil ein großer Pluspunkt. Denn neben den deutschen Texten, wartet auch die bekannte und typische Kater Synchro im gesamten Spiel. Klar dass dies auch der Atmosphäre zugutekommt. Beim Thema Story gilt hier das Gleiche wie auf dem DS. Hier spielt man nicht die Inhalte des Films, sondern schließt daran an. Da war der Gestiefelte Kater noch mit seinem Kumpel Humpty Dumpty unterwegs - bis dieser den stolzen Kater skrupellos verriet. Jahre später trifft der Kater wieder auf seinen ehemaligen besten Freund, der gerade dabei ist, mit der rassigen Kitty Softpaws einen waghalsigen Plan auszuhecken: Sie wollen die Gans stehlen, die goldene Eier legt. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wie das widerwillig vereinte Trio Infernale nur allzu schnell feststellen muss. Auf der Suche nach den ominösen Bohnen, samt der goldenen Gans, unterstützt ihr den Kater bei der Suche.

Auch in diesem Spiel gibt es zunächst keinen Vorspann oder ähnliches und der Spieler landet relativ fix auf dem Hauptmenu. Man legt zunächst einen von mehreren Speicherplätzen an und kann danach aus verschiedenen Menüpunkten auswählen. Hauptmodus ist natürlich das Abenteuer, wo ihr die Geschichte spielbar erleben könnt. Dazu kommen die Herausforderungen, die Optionen und die Extras. In den Extras könnt ihr euch alle Story Sequenzen anschauen und bekommt Steckbriefe mit Information der Beteiligten angezeigt. Natürlich vorausgesetzt, dass ihr diese freigespielt habt. Die Optionen sind sehr spartanisch ausgestattet und bieten euch die üblichen Soundeinstellungen. Zu guter Letzt könnt ihr die Herausforderungen nutzen. Wahlweise allein, oder eben mit Freunden, könnt ihr hier spezielle Levels nach Scores angehen. Doch bevor wir uns damit befassen, gilt es sich dem Abenteuer zu widmen.

Das Gameplay....

Erst nach dem eigentlichen Start des Abenteuer Modus, erwartet den Spieler eine erste von vielen Sequenzen. Hier wird euch die Geschichte erzählt und zieht ihren Reiz fast ausschließlich aus der Synchro des Spiels, ganz speziell dem Kater. Warum man allerdings die Sequenzen in einem einfachen Zeichnungsstil machen musste, ist mir etwas schleierhaft. Gerade beim Kater mit seinen Kulleraugen, hätte man viel mehr machen können. Empfinde ich ein wenig als schnelle Variante ohne zu viel Aufwand. Diese Sequenzen bekommt man vor jedem Level zu sehen, so dass die Geschichte inhaltlich recht gut erzählt wird. Spielerisch gibt es auch auf der Wii das typische Kartenzentrum, wie schon auf dem kleinen Bruder. Eingeteilt ist dabei das Spiel in 3 größere Gebiete, die in sich insgesamt 9 Levels bieten sollten. Hier kann man schon mal vorweg nehmen, dass dies inhaltlich sehr schwach sein sollte. Denn in Sachen Spielzeit bringt das dem Spiel sehr schlechte Werte und in 2-3 Stunden ist man durch. Zumindest hat man alles gesehen, denn auch hier kann man die Levels mit Wertungen beenden, die im Idealfall einen 100% Wert ergeben. Wie sich zeigen sollte, ist aber dennoch der Wiederspielwert recht dürftig. Kein Vergleich z.B. mit dem aktuell getesteten Rayman Origins. Hier liegen Welten dazwischen. Aber auch beim Game Play sind es schon völlig verschiedene Spiele.

Alle Level im Spiel spielt man schön nacheinander und kann diese bei Bedarf eben später jederzeit über die Karte neu anwählen und noch mal starten. Spielerisch ist die Mischung die man euch hier vorsetzt durchaus gelungen und bietet 3 übergeordnete Game Play Elemente. Neben Kampfaction mit dem Degen, dürft ihr Schleicheinlagen in verschiedenen Varianten hinter euch bringen, oder auch reine Geschicklichkeitsabschnitte absolvieren. Hier gibt es aber schon die ersten Einschränkungen. Denn oftmals sind alle Aspekte in einem Level vereint. Verbunden sind diese oft mit einem gescripteten Laufen des Katers. Ihr seht alles aus der Third Person Perspektive, während sich der Kater selber bewegt und ihr einzig Springen, das Gleichgewicht auf Seilen halten, oder an Ranken mal selbstständig klettern müsst. Sprich man nimmt dem Spieler hier sehr viel Arbeit ab. Zwischendurch gibt es in diesem Bereich auch mal kleinere Rennspiel Einlagen, wo man auf einem Blatt über diverse Ranken fegt, oder auch mal an einer Pflanze hängend durch die Lüfte schwebt. Für zwischendurch ganz nett, aber halt alles andere als schwer. Auch bedingt dadurch, dass es im Spiel keinerlei Lebensleiste oder gar Lebensfeature gibt. Hier greift das Geld, das man überall erspielt. Ähnlich wie bei den Lego Spielen zieht man euch bei Fehlversuchen ein paar Münzen ab und weiter geht's. Passiert aber höchst selten, egal welchen Teil des Spiels ihr angeht. Der zweite Teil im Game Play ist das Schleichen. Auch hier wird euch genau angezeigt wo und wann ihr das tun sollt. Wird alles über schwingende Bewegungen des Remote / Nunchuk Doppels umgesetzt. Hier finden sich immer mal sehr spaßige Momente, so dass gerade der Humor eine Stärke des Spiels darstellt.

Hier als Beispiel in der Kutsche, wo der Kater vom Ende zum Anfang des Inneren schleichen muss. Um ihn herum liegen viele kleine schlafende Schweinebabys. Kurz vor dem Aufwecken muss er ab und an eines in den Arm nehmen, wo ihr per wippender Bewegung des Sticks das Kleine wieder in den Schlaf wiegt. Eine von vielen kleinen Minispiel Varianten, die das Spiel bietet. Aber wiegesagt unmöglich ist hier nichts in Sachen Schwierigkeit. Hier spielen auch die Versteck Spiele mit hinein. Um an bestimmten Gegnern vorbei zu kommen, muss der Kater kleine Statuen nutzen. Dazu muss er genau die Form annehmen, was man über eingeblendete Tastenfolgen umsetzt. Der letzte und größte Teil im Spiel sind die reichlich vorhandenen Kampfeinlagen. An festen Punkten der Levels erwarten euch Gegner, die man mit dem Degen erwischen muss. Auch hier ist der Ablauf sehr stark vereinheitlicht. So müsst ihr euch z.B. nicht bewegen, dass macht der Kater automatisch. Ihr müsst zum einen per fuchtelnder Bewegungen versuchen die Lebensleisten der Gegner zu leeren und sie möglichst auf verschiedene Weise um die Ecke bringen. Nur dann gibt es die Bonuspunkte, die euch der Goldmedaille in einem Level näher bringen. Beispiel sind Fässer die etwas entfernt herumstehen. Ihr könnt nur per Stick die Blick- und damit Kampfrichtung wählen, in die der Kater beim Kämpfen schaut. Danach schwingt man die Remote, wobei hier völlig unkontrollierte Bewegungen ausreichen, und könnt dann per Special Move den Gegner z.B. in Richtung Fass kicken. Landet er dort drin, ist er zum einen erledigt und ihr bekommt Bonuspunkte. Ist mit der Zeit noch die größte Schwierigkeit im Spiel diese Orte zu finden, macht aber durchaus auch den meisten Spaß, sofern man dem niedrigen Anspruch etwas abgewinnen kann.

Mal muss man sie von Klippen treten, oder auch vor den Schnabel der riesigen Gans am Ende des Spiels. Ganz selten, dass die Gegner mal selber ausholen. Man könnte auch still stehenbleiben und warten was passiert. Meist dauert es ewig, bis einer der vielleicht 3 umherstehenden Gegner mal auf euch eindreschen will. Also auch hier ist das Thema Schwierigkeitsgrad ein ganz spezielles. Von den 3 enthaltenen Special Moves nutzt man meist wirklich nur das Treten, weil es auch am effektivsten ist. Man könnte auch die Kratzattacke nutzen, oder den Gegner per Gitarrenspiel zum Tanzen bringen, um ihm dann die Gitarre über den Schädel zu ziehen. Selbst dafür gibt es übrigens ein kleines Minispiel, wenn der Kater in höchster Action in einem Level auf eine weibliche Miezekatze trifft. Dann hält er sofort an und ihr müsst als Barde ein kleines Rhythmusspielchen hinter euch bringen. Ganz ohne geht es also auch auf der Wii nicht. Dennoch ist das gebotene in Sachen Anspruch und Dauer schon recht dünn. Eigentlich schade, könnte die Mischung bei ein bisschen mehr Anspruch und spielerischer Freiheit schon punkten. So aber wird einem zu viel Arbeit abgenommen und man bewegt sich eigentlich nur innerhalb der möglichen Aktionsvielfalt des Helden. Das reicht vielleicht für die ganz junge Zielgruppe, um den Kauf vielleicht zu rechtfertigen. Höhere Ansprüche darf man nicht erwarten, geschweige denn eine ältere Zielgruppe wird hier angesprochen.

Grafik & Sound....

Auch beim Thema Grafik bekleckert sich das Spiel keineswegs mit Ruhm. Dazu ist der gesamte Grafikstil zu einfach gehalten. Grobe Texturen, einheitliche Animationen und wenige wirkliche Details. Da sind manche entfernte Lichteffekte noch das schönste am Spiel. Es ist oft nur zweckmäßig umgesetzt und wäre so auch auf dem GCN in einem First Generation Spiel möglich gewesen. Zur Atmosphäre oder dem eigentlichen Spielspaß trägt die Grafik leider nicht bei. Technisch ist zwar alles soweit in Ordnung, aber überraschen tut dies dann aber nicht. Denn alles andere wäre dann ein echtes Armutszeugnis.

Einzige wirkliche Stärke im Spiel ist der Soundbereich. Neben passenden und typischen Musiken betrifft dies vor allem die Sprachausgabe des Helden. In der bekannten Art hat er eigentlich immer was zu erzählen, während ihr durch die Levels agiert. Hebt den Humor des Spiels und bringt auch atmosphärisch schon etwas. Nur hätte der Rest des Spiels eben auch auf diesem Niveau sein müssen, um eine größere Zielgruppe zu erreichen.

Mehrspieler....

Schon lustig das auf der Verpackung nur ein Einzelspieler angezeigt wird. Auf den Mehrspieler wird gleich gar nicht hingewiesen. Vielleicht auch gut so, denn der Rede wert ist er eigentlich nicht. Im Modus Herausforderungen dürft ihr 4 spezielle Varianten spielen, die sich inhaltlich an die Game Play Elemente des Hauptspiels anlehnen. Wahlweise eben allein, oder eben gegen andere Spieler. Nachteil ist hier das man diese aber immer nacheinander spielt. Ein Spieler beginnt und stellt seinen Score auf, während die anderen zuschauen. Ist der erste fertig, darf der zweite Spieler ran. Auch hier warten reine Degen Gefechte nach Punkten auf euch, Schleicheinlagen und Geschicklichkeitsabschnitte. Hier gilt es z.B. Fässern auszuweichen, die euch 90 Sekunden entgegengeschleudert werden. Dabei sollte man sie auf diverse Hindernisse lenken, damit man dadurch Münzen erspielen kann. Verpassen tut man hier also keineswegs etwas.

Fazit....

Ganz so schwach wie auf dem DS ist die Wii Version zwar nicht, eine Kaufempfehlung kann man hier aber auch nicht wirklich aussprechen. Wenn überhaupt haben nur die jüngsten Spieler ein wenig Spaß mit dem Titel. Für alle anderen ist das Spiel einfach zu leicht und viel zu kurz. Eigentlich sind die enthaltenen spielerischen Dinge durchaus passend und gelungen. Nur hat man die Umsetzung äußerst dürftig hinbekommen. Viele Dinge die gescriptet ablaufen, geben dem Spieler auch nicht die spielerische Freiheit, die man hier vielleicht erwartet und auch möchte. Einzig der Kater selber kann punkten. Speziell seine Synchro ist der große Pluspunkt im Spiel. Allerdings reicht das nun mal nicht aus, um ein Spiel inhaltlich zu verbessern. Dazu hätte eben spielerisch viel mehr drin sein müssen.

 

+ Flüssiges Game Play...
+ Kater Synchro gefällt sehr
+ Für jüngste Fans geeignet
+ Komplett Deutsch
- ...mit 2-3 Stunden Spielzeit
- Insgesamt viel zu Leicht
- Simpler Mehrspieler
- Grafisch recht schwach
- Wenig Wiederspielwert
- Viel gescriptete Inhalte

GRAFIK: 58%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: 48%

GESAMTWERTUNG: 52%

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