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Wii Namco Museum Remix
 
 
Namco Museum Remix - Wii
Kilian Pfeiffer (28.08.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
PUBLISHER: Atari
GENRE: Spielesammlung
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-7
NUNCHUK: Ja(CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

„Namcos" Spielesammlungen haben bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. Denn was kultige Klassiker angeht, braucht sich der traditionsreiche Hersteller von Software nicht hinter dem Berg zu verstecken – im Gegenteil. Titel wie „Dig Dug", „Galaxian" oder „Pac-Mania" begeisterten schon vor vielen Jahren abertausende von Spielern, heutzutage kann man sich einen Großteil davon im kostenpflichtigen Download-Bereich von Nintendo herunterladen. Was aber nicht heißen soll, dass eine Neuauflage im frisch gewaschenen Gewand wenig Sinn machen würde. Bei „Namco Museum Remix" sind es gerade die fünf komplett überarbeiteten Arcade-Titel alter Schule. Und glaubt uns: Spielspaß ist damit garantiert!

Menus und die Story....

Ein Hauptmenü lässt sich bei vorliegendem Titel nicht finden? Kein Problem, Ihr befindet Euch gerade mitten drin! Der kugelrunde Traditionalist, Pac-Man ist sein Name, ist selbstverständlich ebenfalls mit von der Partie und Ihr habt zunächst die Kontrolle über das lachende gelbe Mondgesicht auf zwei Beinen. Insofern ist die Umsetzung witzig inszeniert, als dass Ihr Pac-Man mit Hilfe des Control Sticks auf dem Nunchuk durch das freundlich wirkende Setting manövriert. Ein beherzter Schwung der Wii-Fernbedienung spendiert dem fußballgleichen Kultträger einen deutlichen Energieschub, so dass die in der Landschaft verbauten Schanzen ohne weiteres verwendet werden dürfen. Unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass überall gelbes Pac-Man-Futter verstreut liegt, ist das aber auch kein Wunder.

Was Ihr im Folgenden auch immer besuchen wollt: Alle der insgesamt 14 Klassikerspiele – wobei fünf davon komplett überarbeitet wurden, die restlichen neun entsprechen den Originalen – sind von Anfang an zugänglich, Überraschungen gibt es also keine. Um Euch einen Überblick des spielerischen Inhalts zu gewähren, zählen wir alle enthaltenen Games auf, zunächst folgen die überarbeiteten Klassiker: „Gator Panic Remix", „Rally-X Remix", „Pac-Motos", „Galaga Remix" sowie „Pac’n Roll Remix". Altbekannt und jederzeit herzlich willkommen sind die neun, im Original vorliegenden Perlen vergangener Tage: „Pac-Mania", „Xevious", „Gaplus", „Super Pac-Man", „Cutie-Q", „Pac&Pal", „Mappy", Dig Dug" sowie „Galaxian". Die Zusammenstellung ist je nach Geschmack mehr oder weniger gelungen, besonderes Augenmerk richten wir aber auf die Remix-Versionen, die dank der innovativen Spielelemente samt teilweise bewegungssensitiver Wii-Steuerung größtenteils überzeugen.

Das Gameplay....

Nostalgieversessene Spieler, die in die Jahre gekommen sind, werden sich angesichts der Auswahl freuen. Anders als bei der Nintendo DS-Umsetzung „Namco Museum DS", die bei uns leider nicht einmal die 40 %-Hürde überspringen konnte, weiß die Wii-Sammlung zu überzeugen, auch wenn nicht alle Spiele wahre Kracher darstellen. Klassikersammlungen muss man zwar selbstverständlich aus einer anderen Warte beobachten, da bereits bekannte Titel bestenfalls „recycelt" werden, dennoch sollte man die dadurch versprühte Faszination nicht unterschätzen. Es kann also gut und gerne sein, dass Arcade-Klassiker mehr faszinieren, als es ein aktueller Titel tut.

Eine der weniger spaßbringenden Neuüberarbeitungen ist „Rally-X Remix", bei welchem Ihr mit Pac-Man über konstruierte, labyrinthartige Pisten „brettert". In mehrere Levels unterteilt, gebt Ihr Euer fahrerisches Können preis, betätigt das Gaspedal und flitzt den Kontrahenten, die Euch am gedachten Rockzipfel hängen, davon. Auf Knopfdruck versetzt Ihr den Boliden in einen Nitro-Rausch, immer das Ziel vor Augen, alle Flaggen, die auf der Strecke verteilt sind, einzusammeln. Hinzu kommt, dass Ihr Streckenabschnitte mit hinterlegten Öllachen tunlichst meiden solltet, um dem virtuellen Bildschirmtod zu entgehen. In alter „Mario Kart"-Tradition bauten die Entwickler gar ein Item ein, das sich als nettes Goodie erweist, im Großen und Ganzen aber wenig spielerischen Sinn macht: Die Rauchwand.

„Gator Panic Remix" ist eine ebenso unbekannte wie aber kurzzeitig spaßige Umsetzung, in der Ihr schnappende Krokodile mit einem Hammer verprügeln müsst. Letzten Endes wurde diese wohl nur deshalb im Spiel integriert, weil sich die Wii-Fernbedienung als Hammerersatz bestens eignet und man schwungvoll zuschlagen kann. Inhaltlich ist der Titel leider nur schwach auf der Brust. Weder gibt es eine Levelauswahl noch Bonusgegenstände. Alles was Ihr beachten müsst, sind die nahenden Reptilien, die Ihr per Control Stick anvisiert, um sie mit einem Schwung auf den Kopf platt zu machen. Die Jagd nach dem Highscore soll zur Dauermotivation beitragen, was aber nur schwer vorstellbar ist. Demnach geht „Gator Panic Remix" innerhalb der Klassikersammlung kläglich unter. Im Folgenden warten die äußerst gelungenen Umsetzungen bekannter Spielprinzipien, die sich sehen lassen können. Verstecken muss sich hier wirklich niemand!

Da wäre zum Beispiel „Galaga Remix", ein beispielloses Exempel, wie man einen Klassiker in höchste Spielspaßsphären emporhieven kann. Pac-Man bewegt sich auf vorgefertigten, verschlungenen Wegen entlang, Eure Aufgabe ist es, ein Fadenkreuz zu steuern und die hereinbrechenden Gegnerhorden auszuschalten. Hier geht es nicht nur um fette Highscores, sondern in gewisser Weise auch darum, sein Gemüt zu befriedigen. Das gelingt dann, wenn Ihr alle Feinde am Bildschirm auslöscht und Pac-Man heil bis ins Ziel gerettet habt. Unauslöschliche Streckenposten werden dank Pac-Mans Fähigkeit zu hüpfen einfach hinter sich gelassen. Aktuelle Abschusslisten und die Angabe der persönlichen Trefferquote motivieren ungemein und lassen immer das Gefühl mitschwingen, dass es beim nächsten Mal noch besser geht. Ein erneuter Besuch ist somit sehr wahrscheinlich.

Ähnliches kann man von „Pac-Motos" behaupten: Auf einer Plattform, die von Gegnern besiedelt wird, gilt es, jene durch Pac-Mans Schlagfertigkeit von der Ebene zu kicken. Je nach Berührung stoßt Ihr das Gegenüber rücksichtslos in den Abgrund, erst nachdem der Level von allen Rivalen befreit wurde, dürft Ihr den Ausgang betreten. Dass die runde Kugel im Laufe der Zeit das Fliegen lernt, bereichert das Gameplay, ebenso die Tatsache, dass Ihr als Ritter-Verkörperung mit Hilfe der Wii-Remote kräftig zuhauen könnt. Ein Stück Schokolade führt hingegen zu maximaler Kraftausbeute. Bei Kollisionen mit der Gegnerschaft katapultiert es diese dann noch ein gutes Stück weiter von Euch weg. Während des Testens hat uns das Spielprinzip ganz besonders gefesselt, demnach vergeben wir definitiv einen Anspieltipp von unserer Seite, den „Galaga Remix" ebenso erhält.

Zu guter Letzt wartet „Pac’n Roll Remix" auf seine Besprechung. Einige DS-Besitzer müssten einen ähnlichen Ausflug bereits vom Doppelbildschirm-Handheld her kennen. Den lachenden Kugelmund steuert Ihr hier durch hübsche Landschaften, fresst anständig Pac-Punkte und hofft, dass deren Anzahl ausreicht, um das nächste Tor zum Weiterkommen zu öffnen. In der Gegend befindliche Kisten werden per Temposchub in ihre Einzelteile zerlegt, ebenfalls entwischt Ihr auf diese Weise den herumirrenden Geistern, die an die Lebensleiste wollen. Gebt also Acht auf das eigene Leben und kundschaftet jede erdenkliche Nische der Landschaft aus – Pac-Punkte warten überall! Süchtig machend ist das Spielprinzip auch in der Wii-Neuauflage, „Pac’n Roll" für DS konnte Ende 2005 bei uns im Mag’64 76 % einheimsen.

Alle anderen neun unveränderten Klassiker-Titel findet Ihr ausgehend von der Ausgangsumgebung im „Carnival Arcade"-Bereich, einem spielhallenähnlichen Verschnitt, in dem neun Automaten auf ihre Entdeckung warten. Auch wenn wir nicht gesondert auf alle beiliegenden Titel eingehen werden, sind es Klassiker wie „Dig Dug" oder „Super Pac-Man", die auch heute noch für die eine oder andere Runde genügen. Der Nostalgie wegen lohnt sich ein Besuch also immer – eine Neubearbeitung wäre bei diesen Umsetzungen ebenso empfehlenswert gewesen, auch wenn es mit einer Menge Zusatzarbeit verbunden ist.

Grafik & Sound....

Dass „Namco Museum Remix" nicht über Gamecube-Optik hinauskommt, dürfte eine Reminiszenz an vergangene Tage sein. Beibehaltene Klassiker sind vom grafischen Aspekt sowieso eine Sache für sich, die Neuauflagen wirken „aufgemotzt", aber auf niedrigem Niveau. Die Wii wäre zu wesentlich mehr in der Lage, wenngleich es nicht der Anspruch sein kann, eine in die Zukunft gehievte Spielesammlung technisch hochpoliert auf den Markt zu werfen. Ein bisschen mehr als teils schwammige Texturen hätten wir uns dann aber doch gewünscht.

Bekanntlich hat die Medaille zwei Seiten, die Musikuntermalung bei dieser Wii-Umsetzung ebenso. Neukompositionen bereichern die frischen Auflagen betagter Klassiker, wohingegen die neun beibehaltenen Arcade-Spiele mit dem Midi-Sound von damals aufwarten. Als Freund besagter Spiele wünscht man sich das auch, objektiv betrachtet, kann aber dabei kein epochemachendes Soundwerk kreiert werden ;-) .

Multiplayer....

Dort, wo es das Konzept zulässt, integrierten die Entwickler auch einen Mehrspieler-Modus für bis zu vier Teilnehmer. Mit dem Classic Controller anzutreten, ist genauso möglich, wie mit der Wii-Controller-Kombo. Im Multiplayer findet man immer wieder Gelegenheit, das Duell mit Freunden in seiner ganzen Bandbreite zu entdecken. Freut Euch drauf!

Fazit....

Endlich mal wieder eine gelungene Mischung alter Bekannter! Man merkt „Namco Museum Remix" einfach an, dass es nicht einfach zusammengeschustert wurde, wie das noch bei der DS-Version der Fall war. Vielmehr spendierte man dem einen oder anderen Titel ein neues Äußeres, das nicht über Gamecube-Maßstäbe hinausreicht, sich aber sehen lassen kann. Bereichert wird die Sammlung durch neun unveränderte Arcade-Automatenspiele, die ein wenig vergangenen Glanz in die heutige, schnelllebige Zeit portieren sollen. Wenn Ihr an einer „gepimpten" Arcade-Sammlung Interesse habt und eine Wii Euer Eigen nennt, solltet Ihr einen Blick riskieren – trotz der Tatsache, dass die Auswahl der enthaltenen Spiele nicht 100%ig überzeugen kann. Die Wertung richtet sich vor allem an jene, die der Nostalgie verfallen sind und die spielerische Vergangenheit ein weiteres Mal erleben wollen.

 

+ Klassiker-Charme
+ fünf „aufgemöbelte" Titel
+ neun Original-Spiele
+ technisch teils aufgewertet
+ Gelungener Multiplayer
- Nur GCN Grafik
- kein tiefgründiges Gameplay
- Mehr Titel wünschenswert

GRAFIK: 54%

SOUND/EFFEKTE: 63%

MULTIPLAYER: 71%

GESAMTWERTUNG: 67%

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