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Wii Cocoto - Musiic Party - rock the house
 
 
Musiic Party - rock the house - Wii
Kilian Pfeiffer (16.12.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Independant Arts
GENRE: Musikspiel
SPIELER: 1-3 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Entwickelt in deutschen Landen ist „Musiic Party - rock the house" ein Beispiel dafür, wie ein Musikspiel aussehen könnte, das in eine etwas andere Richtung tendiert, als jene großen „Vorbilder", die mit Zusatzgerätschaften nicht nur die Zimmer dieser Welt verstellen, sondern in der Regel auch noch eine Menge Spaß bereiten. „Musiic Party - rock the house", entwickelt von Independent Arts, ist jener Titel, der ganz ohne Peripherie auskommt – und dennoch ahmt Ihr eine Band nach, die sich auf dem Karriereast nach oben befindet.

Menus und die Story....

Wenn Ihr glaubt, Ihr hättet das Zeug zum Rockstar, seid Ihr hier richtig! Persönlich müssen wir ganz klar sagen, dass uns Gerätschaften wie Gitarre, Schlagzeug oder dergleichen gut gefallen und wir gerne bereit sind, dafür ein paar zusätzliche Euros auf die Ladentheke zu legen. Bei „Musiic Party - rock the house" braucht Ihr das nicht. Hier reicht Wii-Remote und Nunchuk, um irgendwann einmal als Rock-Legende durchzugehen. Was man schnell feststellt: Der Titel bietet relativ wenig Inhaltliches, was ihn aus der Masse herausstechen lassen würde. In der direkten Konkurrenz mit einem „Guitar Hero" ist es nun einmal nicht gerade einfach, als Sieger hervorzugehen.

Das Gameplay....

Von ganz unten nach ganz oben – das ist die Karriereleiter, die es zu erklimmen gilt. 30 Lieder bietet das Spiel, lizenzierte Tracks, der größte Teil mit Ohrwurmgarantie. Immerhin – das ist definitiv kein Nachteil, sondern ein Pluspunkt. Und dennoch sind wir mit der Art und Weise der Umsetzung des Spieles nicht ganz zufrieden. Ok, drei Instrumente dürfen im Laufe der Rock-Story gespielt werden – Bass, Gitarre und Schlagzeug. Jedoch ist das Ganze eine Art Mogelpackung, denn Bass und Gitarre spielen sich komplett identisch, nur die Drums werden mit einer abgeänderten Steuerung zum Besten gegeben.

Die sogenannte Eventbar ist jener Anzeigenbereich, der alle wesentlichen Features beherbergt. Beim Bass- und Gitarrenspiel fliegen – je nach Schwierigkeitsgrad – Noten aus vier unterschiedlichen Richtungen auf die Eventbar zu. Eure Aufgabe: Die Note genau dann zu treffen, wenn sie sich in der Mitte der Anzeige befindet. Auf jeder Note befindet sich ein Pfeil, der angibt, in welche Richtung der Control Stick auf dem Nunchuk zu drücken ist. Im richtigen Moment solltet Ihr die Wii-Fernbedienung auf- oder abbewegen, um die Note zu treffen. Allerdings gibt es verschiedene Steuerungsalternativen, die es auszuprobieren gilt. Wie schon bei der „Guitar Hero"-Serie zeigt ein Stimmungsbarometer die momentane Begeisterung des Publikums an. Je weniger Noten Ihr trefft, desto schneller fliegt Ihr von der Bühne. Notenserien geben – wie üblich – Multiplikatorenwerte, die sich positiv auf Euer Punktekonto auswirken. Leider existieren keine Besonderheiten im Spiel, sondern nur jene von oben, unten, rechts und links daherfliegenden Farb-Icons (beim Schlagzeugspiel wird mit Nunchuk und Wii-Fernbedienung" geschlagen – mehr dann auch nicht), die zum rechten Moment „gespielt" werden müssen. Somit verliert man relativ schnell die Motivation, denn Neues vermisst man.

Ok, es gibt ein paar kurzweilige Minispiele, die Euch im Laufe der Tour begegnen, aber besonders einzigartig fallen diese auch nicht aus. Gitarren stimmen, Fans abkühlen, Autogramme schreiben oder das berüchtigte Schlagzeugduell – diese sind ganz witzig, aber doch nur Minispiele, die wenig mit dem Haupt-Gameplay zu tun haben. Habt Ihr einen Auftritt gemeistert, geht es zurück in den Tourbus, in welchem Ihr ein paar Artworks betrachten dürft oder aber in der Garderobe freigeschaltete Outfits überwerft. Puh – schon tausendfach gesehen! Wo sind die Neuigkeiten, jene Elemente, die richtig was hermachen würden? Warum gibt es keine unverhofften Einlagen, in welchen beispielsweise Noten diagonal in den Bildschirm hereingeflogen kommen? Per Knopfdruck könnte man die Eventbar drehen und somit auch diese Noten „einfangen" und spielen. Einfälle, die das Spiel herausfordernder gestalten würde. Besonders schwer ist „Musiic Party - rock the house" nämlich nicht.

Grafik & Sound....

Der grafische Stil des Titels bringt einen Comic-Look mit sich und orientiert sich deutlich an den Activision-Spielen, im Besonderen der „Guitar Hero"-Serie. Obwohl man sagen muss, dass auf der Bühne kaum etwas passiert. Die Protagonisten spielen recht steif, erst nach dem Auftritt flippt das virtuelle Alter Ego aus, macht einen Move und landet auf einem der Musikmagazine dieser Welt. Cool hingegen: die Zwischenszenen im Comic-Stil.

Unterlegt werden diese von deutscher Sprachausgabe, vom Erzähler, der seine Geschichte erzählt. Die Musikauswahl ist hervorragend, wenngleich nicht alle Lieder den Originalen entsprechen. Die Soundausgabe ist in jedem Fall aber ausschlaggebend dafür, vor dem Bildschirm sitzen zu bleiben und bis zum Ende zu spielen. Nach etwa drei Stunden habt Ihr dieses erreicht.

Multiplayer....

Zu dritt geht es maximal auf die Bühne und auch hier hat man sich an spielerischen Elementen aus der „Guitar Hero"-Serie bedient, die Vorbildcharakter hat. Durch das Sammeln von Medaillen schaltet Ihr Angriffe frei, die Ihr im Folgenden auf Eure Gegner loslasst, um diese nach und nach von der Bühne zu „vertreiben". Ob Feuer, Blitz, Rauch oder Eis – möglich ist alles, nur gelingen muss es Euch zunächst.

Fazit....

„Musiic Party - rock the house" hinkt der Konkurrenz hinterher. Klar, man wollte einen Musiktitel schaffen, bei welchem man keine Zusatz-Instrumente benötigt. Das ist soweit auch gelungen, aber gerade jene Gerätschaften sind es doch, die zur Motivation beitragen. Oder warum hat sich der dritte „Guitar Hero"-Teil für Wii weit über drei Millionen Mal verkauft? Das, was „Musiic Party - rock the house" bietet, ist zu wenig, um das Spiel auch zukünftig immer wieder einlegen zu wollen. Zu einfach beherrschbar ist das Gameplay. Hingegen gerät man bei den Activision-Titeln oftmals schier ins Verzweifeln, weil die höheren Schwierigkeitsgrade so dermaßen heftig ausfallen. Vielleicht soll die Zielgruppe bei vorliegendem Spiel ja eine andere sein – geschadet hätte es aber nicht, wenn man auch Anspruchsvolleres in den Titel integriert hätte. Das Gezeigte ist nett, aber eben im Wesentlichen nur wegen der guten Musikauswahl. Das Gameplay gibt es bereits zuhauf in ähnlicher Form zu besichtigen.

 

+ 30 gute Musikstücke
+ einfache Herangehensweise
+ für bis zu 3 Spieler geeignet
+ Zwischensequenzen
- kurze Spieldauer
- keine spiel. Innovationen
- die „Plastikklampfe" fehlt

GRAFIK: 68%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: 69%

GESAMTWERTUNG: 65%

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