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Wii Line Rider Freestyle
 
 
Line Rider Freestyle - Wii
Kilian Pfeiffer (31.08.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: inXile entertainment
GENRE: Denkspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 2 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 4-10
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Einen Schlitten in das Ziel zu bringen – das ist das einfache, aber spannende und durchaus unterhaltsame Spielprinzip bei „Line Rider Freestyle". Eine Nintendo DS-Version ist schon erschienen, nun reicht „Deep Silver", die derzeit mit „Cursed Mountain" in aller Spieler-Munde sind, „Line Rider Freestyle" für die Wii nach. Auffallend, dass sich im Vergleich mit der Handheld-Version rein gar nichts getan hat. Die Wii-Umsetzung ist ein Abklatsch des Nintendo DS-Teils, wenngleich ein guter, der einfach deshalb eine Nuance besser gefällt, weil sich das Bildschirmgeschehen auf dem Fernseher abspielt. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Zuschlagen dürfen Freunde anspruchsvoller Kost aber in jedem Fall!

Menus und die Story....

Auch wenn sie nicht mehr als hanebüchen ist, gibt es eine Story, die in netten Zwischensequenzen erzählt wird. Dort seht Ihr den eigentlichen Grund, warum man sich in „Line Rider Freestyle" versammelt hat. Eine Schlittenfahrt, die ist lustig, eine Schlittenfahrt, die ist schön! Jetzt nur noch das Ziel erreichen… Und genau das ist die Schwierigkeit des Titels. Das von „inXile entertainment" entwickelte Game richtet sich vor allen Dingen an jene Spieler, die gerne basteln, die experimentieren und ihre Ergebnisse online stellen wollen. Solltet Ihr Euch nur der Story widmen, empfehlen wir zunächst Probe zu spielen. Denn obwohl sich der Spaßfaktor durchaus auszubreiten weiß, ist der Titel auf lange Sicht nicht die universelle Empfehlung. Wenn Ihr jedoch auch Freestyle-mäßig unterwegs sein wollt und der Experimentiererei frönt, könnte „Line Rider Freestyle" genau das Richtige sein.

Das Gameplay....

Lust auf eine adrenalinreiche Rodelpartie? Auf geht’s! Aus einer 2D-Perspektive müsst Ihr einem Schlittenfahrer den Weg weisen, mitten hinein ins Ziel. Die Schwierigkeit: Die Pisten sind nicht durchgängig gebaut, es fehlen Teilstücke und diese wollen erneuert werden. Je weiter Ihr im Spielverlauf voranschreitet, desto komplexer wird das Spielgeschehen. Diverse Hindernisse machen Euch das Leben schwer. Der Anspruch ist also ohne weiteres als recht hoch einzuordnen! Mehr als 40 Stages warten auf ihre Bewältigung und in der Tat ist es so, dass man recht schnell eine Ebene gemeistert haben kann. Genau so gut kann es ewig dauern, bis Ihr die richtige Streckentaktik ausgetüftelt habt. Gut, dass Ihr auf Knopfdruck den Rodler jederzeit über die Strecke jagen dürft, um zu sehen, ob Eure Arbeit Früchte trägt.

Um alle Story-Stages zu beenden, muss der Rodler in jeder einzelnen alle Zielobjekte, die auf der Strecke verteilt sind, einsammeln. Zusätzlich erwarten Euch sogenannte „Tokens", die wiederum zum Freischalten von Gegenständen im Spiel verantwortlich sind. Auf jeder Etappe gibt es grün eingezeichnete Puzzle-Bereiche, die auf der Karte erscheinen. Nur in jenen könnt Ihr Linien zeichnen, um eine Stage zu beenden. Welche Linien, dies entscheidet Ihr nach eigenem Gutdünken. Besser wäre es, wenn Ihr jedoch Gespür an den Tag legt… Das habt Ihr auch bitter nötig! Denn im Gesamten gibt es zwölf Linien, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden. Beschleunigungslinien machen den Schlittenfahrer deutlich schneller (rot), Verlangsamungslinien (gelb) bremsen ihn hingegen ab. Des Weiteren erwarten Euch Falltür- oder auch – selbsterklärend – Trampolinlinien. All jene müssen unter taktischer Warte sinnvoll eingezeichnet werden, wobei Ihr dabei freie Wahl habt. Natürlich stehen Euch diverse Werkzeuge zur Verfügung. So ist es möglich mit freier Hand zu zeichnen und jede Linie in sich zu krümmen, Bögen zu formen oder Anstiege zu kreieren – all das mit der in diesem Fall äußerst genauen Wii-Steuerung. Jede Nuance hat Auswirkungen auf den darüber fahrenden Schlitten – also Vorsicht vor zu waghalsigen und unkoordinierten Linien! Unterschiedliche Radiergummis erlauben es Euch, bereits gezeichnete „Kunstwerke" rückstandslos wegzuradieren. Um einen guten Überblick zu behalten, darf man als Spieler in das Geschehen hinein zoomen. Brenzlig wird es in späteren Akten, wo Ihr unterschiedliche Linienarten verwenden müsst, um den Schlittenfahrer in den Zielbereich navigieren zu können. Ihr habt die Wahl: Nutzt Ihr lieber einen steilen Abhang, nehmt Ihr doch lieber die Sprungschanze oder gar den Looping (mit den dort zu findenden Tokens) mit? Solange Ihr alle Zielobjekte trefft, ist der Erfolg auf Eurer Seite.

Richtig anspruchsvoll ist der Puzzle-, aber auch der Freestyle-Bereich von „Line Rider Freestyle". Nicht nur die Linienbreiten dürft Ihr abändern, auch könnt Ihr Kurven- und Freihand-Linien-Tools zum Einsatz bringen, ganze Bereiche nutzerfreundlich duplizieren, Flaggen setzen, sowie diverse Ebenen des Spielgeschehens gestalten (Parallax-Ebenen). Kachel-Sets zur kreativen Ausgestaltung und Clipart-Grafiken stehen zur Verfügung. Eine im Spiel enthaltene Hilfe steht Euch mit Rat und Tat zur Seite. Im Übrigen dürfen selbst erstellte und getestete Levels auch mit Freunden ausgetauscht und online hochgeladen werden, um diese Freunden, Bekannten und anderen Spielern zur Verfügung zu stellen. Wie wäre es, die Community einfach mal mit einem eigens kreierten Puzzle herauszufordern? Diese Möglichkeit ist äußerst komfortabel und funktioniert ohne weiteres. Einen Mehrspieler-Modus gibt es nicht zu vermelden.

Grafik & Sound....

Spartanisch ist die beste Bezeichnung, die man „Line Rider Freestyle" zuteil werden lassen kann. Die Grafik ist sehr zurückhaltend, der Detailgrad auf Minimalniveau gehalten, dafür vor allem auf der Wii hübsch bunt. Überzeugen können hingegen die gerenderten Zwischensequenzen. Der Schlittenfahrer scheint eine Überlieferung von anno dazumal, direkt aus der Retro-Zeit übernommen. Aber was soll’s: Der Zweck wird allemal erfüllt!

Richtig cool ist der Soundtrack des Titels. Die Musikstücke sind abgedreht, harmonisch, ab und an einfach nur crazy – dennoch passend und unterhaltsam. Anfangs dachten wir noch, was das wohl für eine merkwürdige Akustik sei, doch im Laufe des Testzeitraums sollte sich zeigen, dass der Titel in dieser Hinsicht richtig gehaltvoll ist. Respekt!

Fazit....

„Line Rider Freestyle" ist für „Normalos", also Spieler, die gewöhnliche Games in den Schacht stecken, nicht geeignet. Denn der Titel verlangt schon mehr, als nur mal eben mir nichts, dir nichts einen Schneehang hinab zu rasen. Ihr müsst taktisch vorgehen, das Köpfchen einschalten, tüfteln und experimentieren. Das gefällt dem geneigten Zocker zusehends, kann an mancher Stelle aber auch anstrengend sein. Genial ist das Erstellen eigener Strecken, die im Folgenden online gestellt werden können und als Herausforderung anderen Spielern zur Auswahl stehen. Wer auf Retro-Style steht, coole Mucke liebt und nichts gegen Bastelarbeit hat, ist hier genau an der richtigen Stelle.

 

+ anspruchsvolles Gameplay
+ zwölf Linientypen
+ eigene Level-Erstellung
+ Up/Downloaden von Strecken
+ knifflige Story
+ Retro-Stil
- technisch mau
- nur für Knobler interessant
- kein Mehrspieler-Modus
- mehr Hilfen wünschenswert

GRAFIK: 57%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 71%

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