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Wii Jumper: Griffin's Story
 
 
Jumper: Griffin's Story - Wii
Kilian Pfeiffer (19.05.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER:Brash Entertainment
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
NUNCHUK: Ja (CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Von „Brash Entertainment" hat die Spielewelt bislang eher weniger gelesen respektive gehört. Relativ unbekannt scheint der Videospiel-Entwickler in unseren Gefilden zu sein. Dies könnte sich nun ändern, denn immerhin gehört „Jumper", ein „20th Century Fox"-Film im Kino zu denjenigen Streifen, die trotz ihrer relativen Unbekanntheit einige hunderttausend Besucher in die Säle locken. Zum Stichtag 26.04.08 hatten den Film bereits über 500.000 Leute in deutschen Kinos gesehen. Dass der aber auch eine Videospiel-Umsetzung für die Wii nach sich ziehen würde, dürfte den meisten wohl ebenfalls fremd sein. Mit „Jumper – Griffin’s Story" erwartet den geneigten Spieler ein waschechter Hau-drauf-Titel mit relativ dürftigem Umfang. Was uns weiterhin bevorsteht, lest Ihr in diesem „Kino".

Menus und die Story....

Atmosphärisch großartig ist der Start des Spieles: Die ersten Sequenzen verblüffen, machen sie doch durchaus Lust auf mehr. In Standbildern wird das Geschehen dargelegt, allerdings gefällt der comichafte Grafikstil ganz besonders gut, so dass sich die einleitenden Sequenzen wohltuend von ähnlich umgesetzten Titeln abheben. Auch das Hauptmenü ist interaktiv gestaltet und wartet mit anderen Möglichkeiten als gewöhnliche Spiele auf. Griffin, der Protagonist der Umsetzung, befindet sich in seinem persönlichen Geheimlager, das mit weitläufigen unterirdischen Räumen einen hübschen Eindruck von dessen Vorhaben vermittelt. Das Lager repräsentiert das Hauptmenü, das Ihr mit Griffin erkunden könnt. Extrasequenzen lassen sich hier einsehen, bereits absolvierte Kapitel lassen sich ein weiteres Mal spielen, ferner im Trophäenraum alle gefundenen Items, wie Waffen und Objekte, begutachten. Selbstverständlich könnt Ihr auch alle relevanten Spieleinstellungen manuell abändern – ob Vibration oder Achsen-Invertierung.

Griffin ist anders als seine Videospiel-Kollegen. Dank seiner Jumper-Fertigkeit ist es ihm möglich sich von A nach B zu teleportieren und somit brenzlige Situationen zu umgehen. Auch seine kämpferischen Fähigkeiten sind einmalig in der Geschichte der Superhelden. In rasend schneller Abfolge schlägt Griffin auf sein Gegenüber ein, teleportiert sich in Sekundenschnelle über den Schauplatz, um seine Widersacher zu verwirren und damit zu überlisten. Aufgrund der Tatsache, dass seine Eltern auf bestialische Weise und hinterrücks vor seinen Augen regelrecht hingerichtet wurden, ist Griffin überzeugt davon, sein Martyrium zu rächen. Der Verlust seiner Eltern lastet schwer auf seinen Schultern, dessen ungeachtet setzt er alles dran, den Tod der beiden aufzuklären. Im Film erkennt Griffin erst spät seine übermenschliche Jumper-Fähigkeit, mit der vom Banküberfall bis hin zum Trip nach Ägypten alles möglich erscheint. In Blitzgeschwindigkeit steuert er jeden beliebigen Punkt auf der Erdkugel an. Doch er ahnt noch nicht, dass es eine Organisation auf die Jumper abgesehen hat.

Das Gameplay....

Vier große Schauplätze stehen auf der Agenda von Griffin während des Spielens. Es geht ins antike Rom, weiter ins Nepal der Gegenwart, eine Forschungseinrichtung will erkundet werden, ebenso das Tokyo der Moderne. Alle diese Schauplätze sind hinsichtlich ihrer Größe wenig überwältigend, denn in der Regel könnte der Titel – einige „Game over" eingerechnet - in wenigen Spielstunden beendet werden. So ist es dies, was Spieler, die Langzeitmotivation suchen, abschrecken dürfte. Immerhin handelt es sich bei „Jumper – Griffin’s Story" um ein Vollpreisprodukt, in dem Rätsel wenig zählen und sich das Hauptaugenmerk auf unspektakuläre Gefechte mit strohdummen Gegnerscharen begrenzt. Nur selten müsst Ihr mal eine Statue wegschieben, um beispielsweise einen Durchgang für das Vorankommen freizulegen. Hinzu kommt, dass der von „Eidos" in Deutschland vertriebene Titel strikt linear ausgefallen ist. Der Titel gibt Euch klar vor, wohin man gehen muss, abweichende Möglichkeiten sind nicht existent. Von Abkürzungen oder erstrebenswerten Geheimplätzen nicht zu sprechen. So steuert Ihr Griffin durch die Gänge, wartet darauf, dass die hereinbrechende Meute auf Euch eindrischt und zeigt diesen, wo der Hammer hängt – auf jeden Fall nicht in Griffins basisähnlichem Lager ;-) .

Zu finden ist der sprichwörtliche Hammer in der Jumper-Fähigkeit – ein ständiges Umherspringen um den Feind, mit dem Ziel Verwirrung zu stiften und dem Gegenüber eins über den Schädel zu ziehen. Grundsätzlich reicht es vollkommen aus, im Faustkampf gegen die Schergen des Bösen zu bestehen, allerdings stoßt Ihr immer mal wieder auf interessante Hau-drauf-Items, wie Baseball-Schläger, Schwerter, Granaten oder gar einen höllenheißen Flammenwerfer, dessen Einsatz für „Freude" unter den Widersachern sorgen dürfte. Die Steuerung funktioniert äußerst simpel, mit dem „A"-Knopf führt Ihr einen leichten Angriff aus, der „B"-Button ist verantwortlich für schwere Treffer. Das Zentrieren und das Zoomen der Kamera funktioniert im Grunde genommen einwandfrei, allerdings hätten wir uns als Superheld schon ein paar weitere effektive – vielleicht sogar zu erlernende – Kampfmöglichkeiten gewünscht. Letztendlich besiegt Ihr jeden Gegenspieler, indem Ihr einen der Angriffsknöpfe „massiert". In einer internen Statistik erkennt Ihr, welche Waffengattung Griffin bevorzugt, beispielsweise lange Messer (Katana, Kanetsune Odachi), kurze Messer (Gladius, Kukri, Bowiemesser, Tanto), Spezialwaffen (Flammenwerfer, Granaten), kurze Keulen (Rattanstöcke, Tonfa, Polizeiknüppel) oder lange Keulen (Baseball-Schläger, Wolfshauer-Streitkolben). Gar die Tötungsarten vermerkt die Statistik – für was auch immer…

Ein zusätzlicher Jumper-Angriff, der durch die Jumper-Leiste gespeist wird, lässt ganze Truppen im Nu zu Boden gehen. Anachronistisch ist die Tatsache, dass Ihr zuerst alle Gegner vom Bildschirm fegen müsst, bevor sich die nächste Tür öffnet. Trotz aller Linearität zeigen Wegmarkierungen wo es langgeht. Wie gesagt, müsst Ihr das eine oder andere Mal von der Jumper-Fertigkeit Gebrauch machen – unter anderem dann, wenn ein hässlicher Sumpf den Weg versperrt oder todbringende Abgründe für Zwangspausen sorgen. Allerdings hilft Euch die Teleporter-Fähigkeit schnurstracks weiter – genial, aber wenig spannend umgesetzt.

Grafik & Sound....

Berüchtigt ist der Cel-Shading-Look wenigstens seit dem „Windwaker"-Ableger aus der „The Legend of Zelda"-Reihe. Nichtsdestotrotz verwendet man bei „Jumper – Griffin’s Story" eben diese Art der optischen Darstellungsmöglichkeit. Soweit gehen die Figuren auch in Ordnung, allerdings sind die oftmals wenig detaillierten und lieblos gestalteten Umgebungen kein Garant für hochtrabende Grafikergüsse. Hektisch wirkt die Umsetzung der Jumper-Fertigkeit, wobei die Zweckmäßigkeit des Ganzen recht gut erfüllt wird.

Um Längen besser gefällt der teils orchestrale und vereinnahmende Soundtrack, der stellenweise in seinen Bann reißt und für einen wohltuenden Hörgenuss zum ansonsten recht stupiden Gekloppe beiträgt. Die Soundeffekte gehen in Ordnung, allerdings sind die wenigen eintönigen „Doofkopp"-Kommentare alles andere als erbauend und wirken mehr demotivierend als atmosphäresteigernd.

Fazit....

„Jumper – Griffin’s Story" für Wii ist ein Lizenzspiel, das in vielerlei Hinsicht genau jene Fehler begeht, vor welchen wir in unseren Tests warnen. Ob das nun der Umfang ist, der kaum der Rede wert ist oder das oberflächliche Knöpfchengehämmer auf der Wii-Fernbedienung, die strohdummen CPU-Gegner oder die äußerste Spiellinearität. Da wiegen diese Mankos auch Dinge wie der gelungene Soundtrack oder die Jumper-Fähigkeit, die nur dürftig ausgereizt wurde, nicht mehr auf. Einige Extras gibt es im Spiel zu finden, allerdings sind derartige virtuelle Belohnungen angesichts fehlender freischaltbarer Extras kein Grund, um auf „Schatzsuche" zu gehen. Freunde allgemeinen Dauergeprügels dürfen einen Blick wagen, sollten aber nicht zu viel erwarten.

 

+ gelungene Musik
+ Trophäen
- stupide Umsetzung/CPU-Feinde
- „übersichtlicher" Umfang
- kein Mehrspieler-Modus
- linearer geht es nicht!
- Vollpreistitel

GRAFIK: 63%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 51%

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