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Wii Game Party
 
 
Game Party - Wii
Kilian Pfeiffer (30.08.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Midway
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-4
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
PLII/HDTV: Ja/Nein
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Party-Spiele scheinen auf der Wii kein Ende zu nehmen. Beinahe jeder Entwickler melkt seine Entwicklerriege, immer auf der Suche nach partytauglichen Konzepten. Der gedachte Zug, auf welchen bereits unzählige Software-Schmieden aufgesprungen sind, scheint zum Bersten voll zu sein. Nicht anders ist es zu erklären, dass auch noch „Midway" die Chance nutzt und ein Konzept auf die Beine stellt, das dem von „Wii Play" gar nicht so unähnlich scheint. Was man in der in England sitzenden Entwicklerschmiede geleistet hat und ob das Konzept aufgeht, erfahrt Ihr in unserem heutigen Wii-Review.

Menus und die Story....

Multiplayertauglich! Das ist der Grundsatz, den man im Wii-Zeitalter verfolgen sollte, um erfolgreich zu sein und auch zu bleiben. Ohne Mehrspieler-Modus kommen die wenigsten derzeit veröffentlichten Games aus. Bis zu vier Teilnehmer können sich diesem Grundsatz folgend einklinken, vier Wii-Remotes werden hierfür benötigt. Doch bevor der Gruppenpart näher beleuchtet wird, wollen wir uns dem Einzelspieler widmen, der in seiner ganz speziellen Weise aufwartet und für Abwechslung sorgen soll. Nicht mehr als sieben Minispiele sollen dazu ausreichen. Sieben an der Zahl klingt nun wirklich nicht nach viel Stoff, um wochenlangen Spielspaß garantieren zu können. Mal sehen – möglicherweise ist die Umsetzung ja gar nicht so dürftig, wie sie auf den ersten Blick anmutet.

Eine einfache Bedienung, kaum Regelwerk und viele wählbare Charaktere – eine Basis, auf der sich aufbauen ließe. Speziell Casual-Gamer (ja, das Wort ist ein Unding!) dürften sich hierüber freuen, denn ohne großartiges Studium der Bedienungsanleitung kann man sofort und ohne Umschweife in das Gameplay eintauchen. Deutsche Untertitel weisen Euch den Weg, doch zunächst gilt es, da ja bereits von Anfang an alle Minispiele zur Verfügung stehen, einen Spielcharakter zu wählen, der entfernt an Nintendos Miis erinnert, wenngleich jene von „Game Party" schon vorgefertigt zur Verfügung stehen und weder neu eingekleidet noch individuell verändert werden können.

Das Gameplay....

Aus 175 (!) Persönlichkeiten, die darauf warten vom Spieler ausgewählt zu werden, dürft Ihr zunächst auswählen. Ob im 80‘s-Style auftretende Sportler, modisch gekleidete Tussis, Ökofritzen oder Bauarbeiter. Für jeden Geschmack sollte etwas zur Verfügung stehen, des Weiteren lassen sich im Verlauf des Spieles bis zu 50 weitere Spielcharaktere freischalten. Aber auch in anderer Hinsicht existieren zusätzliche Spielinhalte, die Ihr im Laufe der Zeit zugänglich macht. Weil die meisten der Minispiele einer Sportart entsprechen und oftmals mit Hilfe von Schlägern, Pucks oder Darts gespielt werden müssen, offenbart der Titel eben jene bei erfolgreichem Abschneiden. Des Weiteren gibt es für die sieben zur Wahl stehenden Modi („Darts", „Hoop Shoot", „Ping Cup", „Shuffleboard", „Skill Ball", „Table Hockey" und „Trivia") Zusatz-Optionen zu vermelden. Wie wäre es beispielsweise mit einer Runde „Baseball-Darts" oder „Curling"? Abwarten, fleißig zocken – spätestens dann dürfte Eure Statistik ausreichend Tickets aufweisen. Was Tickets sind? Sozusagen das Zahlungsmittel, welches Ihr benötigt, um jene besagten Boni freizuschalten.

Der Nunchuk ist während der spaßigen Einsätze unnötig, dafür müsst Ihr die Bedienung der Wii-Fernbedienung beherrschen, um beispielsweise beim „Table Hockey" erfolgreich zu sein. Schon einmal „Table Hockey" gespielt? Mit einem Schläger in der Hand versucht Ihr einen Puck in das gegenüberliegende Tor zu befördern. Je nach aufgewendeter Kraft und der Schnelligkeit Eurer Handbewegungen bugsiert Ihr das Teil mit dem Schläger gen Ziel. Äußerst einfach ist die Umsetzung und selbst für Neueinsteiger dürften sich keinerlei Schwierigkeiten ergeben. Sobald ein Spieler sieben Punkte erreicht hat, ist das Match vorüber. Das Geheimrezept um erfolgreich zu sein: Den Schläger mit einer kleinen, aber kräftigen Handbewegung gen gegnerisches Tor zu befördern.

Für zielsichere Frohnaturen dürfte „Skill Ball" ein passendes Stelldichein darstellen. Mit einem Ball „bewaffnet" geht es auf, eine schräg stehende Ebene mit Löchern („konzentrische Punkteringe") zu treffen, deren Punktewert verschieden ausfällt. Über eine Rampe katapultiert Ihr den Ball in Richtung der Löcher. Was Ihr beachten solltet, ist, dass sowohl der Wurfwinkel als auch die dahinter steckende Power stimmen. Zehn Zähler bei einem Wurf zu erreichen, ist keine Schwierigkeit, 100 dagegen schon. Erneut ist die Bewegung das „A" und „O" bei der Sache, um als Sieger die Spielhalle zu verlassen. Das „Shuffleboard", ein weiteres Minispiel in der Siebenerriege, ist in gewisser Weise eine Art des „Curlings". Punktezonen auf einer Spielbahn sind das Ziel Eurer Anstrengungen. Noch einmal ist ein Puck das wesentliche Zubehör, welches mit viel Gefühl über die Bahn befördert werden soll, um möglichst in der 4-Punkte-Zone zu landen. Zu toppen ist dies nur noch dann, wenn der Puck – halb über das Ende der Bahn hinausragend – verweilt und nicht abstürzt. Wenn doch, gibt es eine Nullrunde zu verbuchen. Weil auch die Gegner nicht auf den Kopf gefallen sind, versuchen diese, andere Pucks aus den Punkte-Zonen zu stoßen.

Das Thema „Darts" ist beinahe selbsterklärend. Mit der Wii-Fernbedienung visiert Ihr die vor Euch liegende Zielscheibe an und versucht in „301"-, „501"- und „701"-Spielen als Erster eben jene Anzahl an Punkten abzuarbeiten. Dass die Zielgenauigkeit mit einem Controller bei weitem nicht so präzise ist, wie im wirklichen Leben, dürfte klar sein. Der Unterhaltungseffekt hingegen ist in der Gruppe – auch mit der Wii – aber ähnlich groß. Gleichsam simpel, wenngleich mit einem vergleichbaren Spaßfaktor versehen, ist der „Hoop Shot", der Wurf eines Basketballs auf einen Korb, im Fachjargon: Die Reuse. Den Trick zum Treffen zu lüften, ist eine kleine Wissenschaft für sich, aber durchaus machbar. Das Highscore-Knacken sowie das Duell mit Freunden hat spielspaßtechnisches Potenzial – auch wenn man in „Game Party" beharrlich und in konsequenter Weise lediglich die Oberfläche der Möglichkeiten ankratzt. Mehr kann man von einer auf kurze Mehrspieler-Partien ausgelegten Software auch nicht erwarten.

Den Abschluss bietet das uninspirierte und definitv öde „Ping Cup", bei welchem Ihr ein Bällchen wegschleudert und darauf hofft, dass dieses in einem der neun Becher landet. Naja, das ist nun wirklich eher etwas zum Eindösen, anstatt sich mit Herzblut in’s Geschehen zu werfen. „Trivia", das an „Trivial Pursuit" erinnernde Frage/Antwort-Spiel ist unseres Erachtens ein Unding, weil man seitens der Entwickler einfach die Mühe gescheut hat, dem Titel eine anständige Übersetzung zu spendieren. Wenn doch die Bildschirmtexte eingedeutscht wurden, warum hat man dies bei „Trivia" einfach missachtet? Außerdem richten sich die Fragen deutlich an ein englisches/amerikanisches Publikum. Oder wisst Ihr, welche Schuhlinie „Reebok" 1989 eingeführt hatte? Auch wenn diverse Fragenbereiche zur Auswahl stehen, ist die Quintessenz eine Farce: Englische Fragen für ein deutsches Zielpublikum – definitiv nicht mehr zeitgemäß!

Grafik & Sound....

Sich an „Wii Sports" und „Wii Play" in grafischer Hinsicht anlehnend, kann das Endergebnis kein hervorragendes sein. Detaillierter sind zwar die Charaktere, allerdings könnte man eine solche Grafik auch auf dem Gamecube ohne weiteres darstellen und würde noch immer annehmen, dass der Würfel sich unterfordert fühlte. Effekte oder dergleichen sind sowieso Fehlanzeige – in dieser Hinsicht braucht man sich nichts vormachen, sondern wird bei „Game Party" enttäuscht.

Was aber bis ins Detail überzeugend wirkt, ist der fantastische Sound, der vom Blues, über technolastige Einwürfe bis zu Big Band-Einlagen so ziemlich alles Vorstellbare bietet. Immer passend zum Spielgeschehen, niemals störend und jederzeit einfach ein richtiger Ohrenschmaus. Hier haben die Sound Composer mal richtig gelungene Arbeit geleistet und ein wunderschönes Thema geliefert, das sich außerordentlich gut an die Casual-Thematik anlehnt.

Multiplayer....

Es darf „gemehrspielert" werden! Bis zu vier Freunde können sich bei „Game Party" einfinden und den König des Gelegenheitsspiels ermitteln. Auch wenn die Auswahl im Gesamten etwas dürftig erscheint, findet man durchaus für die eine oder andere Stunde seinen Spaß, sei es im „Table Hockey" oder aber beim „Shuffleboard". Findet es selbst heraus, denn immerhin warten noch Zusatzmodi auf deren Entdeckung.

Fazit....

„Game Party" ist witzig – keine Frage! Für ernsthafte Spielsessions als Einzelspieler seid Ihr hier zwar am falschen Platz, dafür erfreuen sich bereits über eine Million Spieler weltweit an der Wii-Software. Das ist beachtlich für „Midway", soll aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei diesem Titel nun mal um ein Spiel für Gelegenheitszocker handelt. Sieben Minispiele sind zu wenig, um in der heutigen Zeit konkurrieren zu können, dennoch ist der Großteil davon zu gebrauchen, was das Spiel für zwischendurch betrifft. Erwartet Euch nicht zu viel, aber in jedem Fall auch nicht zu wenig. Ab und zu in den Schacht schieben, mit ein paar Kumpels ein wenig zocken, das reicht dann aber auch wieder!

 

+ einfache Zugänglichkeit
+ mehrspielertauglich
+ freischaltbare Inhalte
- lediglich 7 Minispiele
- Trivia" komplett in Englisch
- „Ping Cup" ist öde

GRAFIK: 58%

SOUND/EFFEKTE: 82%

MULTIPLAYER: 69%

GESAMTWERTUNG: 53%

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