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Wii Free Running
 
 
Free Running - Wii
Jens Morgenschweiss (08.05.2010)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Sport
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 6-10
NUNCHUK: Ja (CC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Gerade die Bewohner von größeren Städten in unserem Land werden sie eventuell schon einmal gesehen haben - die Free Runner. Das sind die "leicht gestörten" die durch die City wuseln und Treppen, Lifte und Rolltreppen links liegen lassen. Dafür gibt es bestimmt nur wenige, die körperlich so fit sind, wie diese "Verrückten". Nun sollen wir uns auf der Wii auf deren Spuren machen und dabei zusehen nicht all zu oft abzustürzen.

Menus und die Story....

Die Story entspricht gleich der Philosophie des Spiels, erreiche so schnell wie möglich den Zielpunkt. Das dabei nicht nur die Geschwindigkeit ausschlaggebend ist, sondern auch die gewagten Moves unterwegs, spricht für den Anspruch des Sportes und auch des Spiels. Denn nur auf der Straße laufen, ist was für Ottonormalbürger. Bei den Free Runnern muss es eben über eine hohe Mauer gehen, über Abgründe an einer Mauer "entlang laufen" oder an Ästen und Bogenlampen entlang hangeln. Je extremer die Situation und gefährlicher der Abgrund, desto besser für den Ruf und die Punktzahl. Bevor es aber losgeht, müssen wir uns einen von neun Läufern aussuchen und benennen und einkleiden. Wer enttäuscht ist über die mangelnden Alternativen, den kann ich beruhigen, ihr spielt später weitere frei. Die neuen Sachen und Soundtracks kann man in seiner "Bude" im weiteren Verlauf verwenden und einstellen. Bei den Optionen kann man neben dem Spiegeln der X und Y Achse auch das Speicherverhalten und die Splitteilung für den Multiplayer einstellen. Hier verhält es sich wie beim Profilanlegen - man braucht wenig Zeit. ;-)

Die meiste Zeit, und das darf man wörtlich nehmen, verbringt man beim Free Run. Hier verstecken sich die Locations und Herausforderungen. Insgesamt stehen euch für den Kick 9 Modis zur Verfügung. Nicht mitgerechnet ist die Turnhalle, wo de facto das Training stattfindet. Keiner von uns ist ein geborener Parcours Läufer. Also müssen wir beim Urschleim anfangen und uns die Grundlagen aneignen. Unser Personal Trainer vermittelt uns sein Wissen in drei Phasen, deren Intensität und Schwierigkeit langsam ansteigt. In aller Ausführlichkeit erfahren wir neben den Namen der Moves auch deren Handhabung mit unseren Steuergeräten. Und hier fällt dann sofort auf, flinke Finger sind das Geheimnis des Erfolgs. So kann es vorkommen, das man für einen Move schon mal drei oder vier Tasten in bestimmter Reihenfolge drücken muss, damit die Aktion auch gelingt. Um nicht gleich abzuschmieren, kann man sich "Zu Hause" ganz entspannt vorbereiten. Auf dem simplen Parcours darf man nach Herzenslaune moven und sich an das Handling gewöhnen. Doch so einfach bleibt es nicht...!

Das Gameplay....

Schon auf unserem heimischen Terrain warten kleinere Herausforderungen, die in Form von Symbolen auf dem Dach verteilt sind. Ihr lauft einfach durch das Symbol durch und die Aufgabe wird eingeblendet. Ihr dürft sogar entscheiden, ob ihr sie annehmen wollt oder nicht. Irgendwann müsst ihr sie machen, sonst hängt ihr für immer und ewig auf den einen Dach rum. Nur bei erfolgreichen Abschließen kann man neben neuen Klamotten, Musik und Tricks auch weitere Locations und Herausforderungen freischalten. Dabei sind die Ansprüche hier sehr human, was ich im weiteren Verlauf des Spiels so nicht mehr unterschreibe. Ich verspreche jedem, das er im Laufe des Spiels mehr als einmal das Bedürfnis hat, seinen Controller in die Ecke zu flanken. Und das hat nicht nur mit den (späteren) exorbitanten Herausforderungen zu tun. Die Steuerung im Spiel ist teilweise so hakelig, das man es manchmal nicht schafft, einen Treppenaufgang beim ersten, zweiten oder dritten Versuch zu erwischen. Und da uns meistens die Zeit im Nacken sitzt, ist der Raum für Frustration reichlich gegeben. Und dabei ist es völlig egal, ob ihr mit Nunchuk oder Classic Controller spielt.

Ihr steuert euren Runner per Stick durch die Gegend und an gegebener Stelle führt ihr eure Tricks entweder per Tastenkombi oder Bewegungen der WiiMote aus. Schafft ihr es, unterwegs viele coole Tricks hintereinander zu performen (ohne gehörig auf den Hintern zu fallen), füllt sich eure Flow Anzeige, was zur Folge hat, das eure "Sprintboost Anzeige" ebenfalls steigt. Sie ermöglicht euch, für kurze Zeit, an Geschwindigkeit zuzulegen und dadurch viel weitere Sprünge absolvieren zu können. Stürzt ihr zu oft in die Tiefe, ist es wie im wahren Leben, irgendwann ist euch nicht mehr zu helfen. ;-) Doch insgesamt verzeiht das Spiel den einen oder anderen Fehler bei einer Herausforderung. Da kann man nach einem Sturz in die Tiefe an dieser Stelle seine Route fortführen. Dennoch wird bei der zweiten oder dritten Location schnell klar, das man nur mit viel Zeit und Ausdauer hier was erreicht. Teilweise sind bestimmte Aufgaben als unfair einzuordnen. Und wenn sich permanent nur der Misserfolg einstellt, verliert man schnell die Lust an diesem Spiel. Oder man hat ein wirklich dickes Fell oder das Gemüt eines Pferdes.

Grafik & Sound....

Was sofort auffällt, die Umgebungen sind so detailarm und lieblos "hingeklatscht", das die relativ gut animierten Bewegungen und Moves ins Hintertreffen geraten. Und wer sich wie wir nah an Objekten bewegt, der möchte keine verwaschenen und matschigen Texturen in Großaufnahme vor der Nase haben. Und da die Locations räumlich sehr begrenzt sind, hätte man sich doch hier und da mehr Zeit für ein paar kleine optische Schmankerl nehmen können.

Das melodiöse Drumherum ist, gelinde gesagt, Geschmackssache. Entweder bin ich wirklich schon zu alt, aber meinem Empfinden nach ist der Sound völlig emotions- und Ausdruckslos. Bei einem so "hippen" Sport kann man doch mit ein paar fetten Beats oder HipHop noch ein paar Prozent mehr aus dem Spieler herauskitzeln. Aber so plätschert das Gedudel permanent in die Gehörgänge und sagt über das Spiel und die Action gar nichts aus.

Fazit....

Meinen hohen Erwartungen an das Spiel folgte postwendend Entsetzen. Nicht nur, das der Schwierigkeitsgrad in schwindelnde Höhen steigt und streckenweise "Hass-erzeugend" ist, paart sich das ganze mit einer grafischen Frechheit, die nicht einmal N64 Niveau erreicht. Das dann die musikalische Untermalung nicht berauschend ist, fällt anhand der mäßigen Steuerung dann auch nicht mehr weiter ins Gewicht. Ich bin beileibe niemand, der ein Spiel verreißt, aber selbst ich habe Grenzen und wenn ich mich quälen muss beim spielen, sind diese Grenzen erreicht. Empfehlen kann ich das Spiel nur jemandem, der diese Grenzen bei sich sucht und noch nicht gefunden hat. ;-)

 

+ neun Locations (MP derer 8)
+ viele Tricks
+ freischaltbare Accessoires
- schlechte Grafik
- exorbitant schwer
- sehr hakelige Steuerung
- uninspirierender Sound

GRAFIK: 40%

SOUND/EFFEKTE: 40%

MULTIPLAYER: 50%

GESAMTWERTUNG: 43%

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