konsolenkost.de

 
Wii Facebreaker K.O. Party
 
 
Facebreaker K.O. Party - Wii
Jens Morgenschweiss (15.05.2009)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: EA Canada
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 5-10
NUNCHUK: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Boxspiele auf der Wii scheinen ja eigentlich für einander bestimmt zu sein. Deutlichstes Indiz ist hierbei die Steuerung, die anders als andere Konsolen, den nötigen Bewegungsablauf simuliert. Natürlich ist diese Steuerungsmethode schweißtreibender als simples Knöpfe drücken. Doch Wii Spieler können mit Fug und Recht behaupten, sie waren mittendrin statt nur dabei.

Menus und die Story....

Das Menu erscheint, wie das gesamte Spiel - bunt. Mit seinen 5 Punkten lässt es schon erahnen, das man nicht ganz so viel erwarten sollte. Mit dem Kampf-O-Mat und dem T.K.O sehen wir die beiden Multiplayer Modi, während der Arcade Mode und das "Schlag Dich durch" den Singleplayer Part abdecken sollen. Die "Ecke" bringt uns zu den Spieleinstellungen, wie das Profil, die Einstellungen und die Kämpferportraits. Die Einstellungen beinhalten eigentlich nur die Soundoptionen und ob die Schlaganzeige aktiviert sein soll. Unter "So wird gespielt" kann man sich in Ruhe ansehen, welche Buttons welche Bedeutung haben und wie man schlagen sollte. Bevor man sich jedoch an die eigentliche Boxaction wagt, sollte man sich ein eigenes Profil erstellen, wo alle Fortschritte gespeichert werden. Dazu gibt man seinen Namen ein und sucht sich ein aussagekräftiges Icon aus. Ob das nun der Totenkopf ist oder eine Gummiente oder ein Fernseher, entscheidet jeder nach seinem Gusto. Über Sinn und Zweck dieser teilweise absonderlichen Zeichen darf ruhig diskutiert werden. Mir ist keine schlüssige Bedeutung eingefallen.

Der Arcade Modus beinhaltet nicht nur die Möglichkeit, sich in den drei Schwierigkeitsgraden auszuprobieren, sondern lässt uns auch zum Sparring zu. Dieses Training sollte sich wirklich jeder einmal antun, der mit dem Gedanken spielt, Gürtel zu gewinnen. Hier wählt man zu erst sein Profil und einen bevorzugten Charakter aus den vorgegebenen aus. Jeder einzelne Charakter hat Stärken aber auch Schwächen, die man im Spielerportrait erfährt. Nachdem man nun seinen Gegner ermittelt hat, kann die Übung eigentlich beginnen. Über das Steuerkreuz legen wir das Verhalten des CPU gesteuerten Sparringspartners fest. Soll er offensiv agieren oder sich nur in die Defensive begeben oder wünschen wir ihn als Dummy, der keinerlei Eigeninitiative zeigt. Man sollte alle Optionen einmal durchspielen, um sich selbst mit dem Kampfverhalten vertraut zu machen. Gerade die Defensive sollte man beherrschen, damit es später kein böses Erwachen gibt.

Wer sich ausgiebig mit den Schlagvarianten auseinandergesetzt hat und der Meinung ist, er ist gerüstet, kann sich außerhalb des Trainingszentrums im Arcade Mode beweisen. Hier stellt man schon einmal fest, das die Schwierigkeitsgrade sehr hoch angesetzt sind. Schon der mittlere Schwierigkeitsgrad stellt hohe Anforderungen an euch. Den höchsten kann man eigentlich nur dann empfehlen, wenn man einmal seine Controller mit Schwung in die Ecke flanken will. Der ist fast nicht spielbar, zumindest steigt der Frustfaktor parallel zu den Schlägen die man einstecken muss. Sehen wir uns doch einmal den "Karrieremode" näher an, vielleicht wird es hier doch noch ein wenig besser.

Das Gameplay....

Mit "Schlag dich durch" stellt Facebreaker KO Party seinen Karrieremode. Hier gilt es alle verfügbaren Gürtel zu holen und der unumstrittene Facebreaker Champ zu werden. Wir müssen vorher noch festlegen, in welcher Gewichtsklasse wir antreten wollen. Naturgemäß sollte man im Leichgewicht starten. Im Schnitt sind es pro Gürtel 3 Fights, die absolviert werden müssen. Was im Leichtgewicht noch relativ ok war, wird im Schwergewicht ungleich schwerer. Hier werden wir uns daran gewöhnen müssen, öfter den Ringstaub zu atmen. Die Kämpfer sind in beiden Gewichtsklassen gleich, man trifft sich also immer zweimal im Leben. Die Charaktere wirken nicht nur in ihren Eigenschaften sehr unterschiedlich, sie bieten rein Äußerlich die ganze Bandbreite. Von der kleinen zarten Japanerin hin zum englischen Schnösel und dem russischen Bären. Während der Engländer mit seinem stilvollen Gehabe eine völlig andere Figur abgibt, wie der brachiale Russe. Doch egal wer mit uns im Ring steht, das Ziel ist immer das gleiche. Umhauen müssen wir sie alle. Dabei stehen uns nicht nur die obligatorischen Jabs zur Verfügung sondern wir können auch Schläge aufladen, damit sie mehr Durchschlagskraft haben. Wenn man einige ordentliche Combos an den Mann oder Frau gebracht haben, steigt unsere Breaker Anzeige unten links im Bildschirm. Insgesamt gibt es vier Stufen mit unterschiedlichen Auswirkungen. Die einfachste Breakerart ist der Bonebreaker, der relativ schnell erreicht ist. Der sieht auch schon spektakulär aus, bringt aber noch nicht die finale Wirkung. Die nächste Stufe ist der Groundbreaker, der vom Skybreaker gefolgt wird. Doch das ultimative Ziel ist der Facebreaker (logisch), der den Kampf sofort beendet.

Gegen die Breaker gibt es keine Deckungsmöglichkeit oder Ausweichmanöver. Man kann sie nur mit schnellen einfachen oder aufgeladenen Schlägen unterbinden. Dadurch fällt die Breaker Anzeige wieder gegen Null und es geht wieder von vorne los. Leider nicht nur bei den Gegnern. Haben wir mühevoll die Anzeige gefüllt, macht sie der Gegner mit einem Schlag wieder zunichte. Doch nicht nur mit Schlägen wird hier agiert, man kann sich auch mit Würfen oder Tritten ein wenig Luft verschaffen. Doch da diese Aktionen über das Steuerkreuz aktiviert werden, kann es im Getümmel schnell mal hektisch werden, da man ja auch versuchen sollte Schläge zu blocken. Ansonsten ist die Steuerung ok und nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt. Nach einem Niederschlag hat man sich ein kleines Gimmick einfallen lassen, welches uns die nötige Gesundheit wieder beschaffen soll. Man muss nach einem Niederschlag mit der Wii-Mote, ähnlich wie beim Moorhuhn, Vögel abschießen. Mit jedem getroffenem Vogel füllt sich unsere Gesundheitsanzeige wieder ein wenig. Ist diese Abwechslung am Anfang noch recht witzig, verliert sie mit der Zeit ihren Reiz. Ich möchte auch an dieser Stelle gleich darauf hin weisen, das man die Gesundheitshinweise von Nintendo auch einmal beherzigen sollte, denn sehr schnell stellen sich Schmerzen durch Überanstrengungen ein und da sollte man die Controller auch mal aus der Hand legen und seine Glieder zu Ruhe kommen lassen.

Grafik & Sound....

Facebreaker KO Party wird im Comicstil gehalten, was nicht zwangsläufig was schlechtes sein muss. Ganz im Gegenteil. Hier wirkt diese Optik perfekt, weil sich die Gesichtsdeformationen in den Kampfpausen oder am Ende des Kampfes unheimlich gut ausnehmen. Auch die "Schnutenshow" bei dem Flug durch die Luft, kann man mit dieser Darstellung prima umsetzen. Die Locations kommen richtig bunt und teilweise auch sehr lebendig rüber. Das einzige Manko sind die etwas zu eckig geratenen Körper der Athleten.

Soundtechnisch kann man dagegen gar nichts sagen. Die Tracks sind knallig und man läuft nicht in Gefahr das sie einem auf die Nerven gehen. Das Geschehen im Ring wird mit den typischen Geräuschen begleitet. Das Krachen der Fäuste und die leichten verzweifelten Laute, bei Treffern. Sehr positiv ist die Sprachausgabe, die ein paar markige Sätze parat hält und auch passend zur Mundbewegung synchronisiert wurde. Hier hat man sich viel Mühe gemacht.

Multiplayer....

Für eine Runde Boxen im Freundeskreis haben wir alle was übrig. Auf mehr darf der Spieler hier nicht hoffen. Lediglich die Offlinematches bieten hier Multiplayeraction. Die Onlineumsetzung hat man aus welchem Grund auch immer weg gelassen. Die beiden Multiplayermodi bieten dafür aber einige Abwechslung, die für einige Momente Kurzweil bereiten. Doch irgendwie passt es alles zum Gesamtbild, das auch beim Multiplayer nicht die richtige Stimmung aufkommen will. Wenn man eine lustige Spielrunde einberuft, wird Facebreaker KO Party nicht ganz oben auf der Wunschliste stehen.

Fazit....

Eigentlich hätte es ein Spiel werden können, mit dem man sich einige Zeit vergnügen hätte können. Denn die Voraussetzungen waren nicht die schlechtesten. Die Steuerung ist wie für die Wii geschaffen, die Optik stimmt auch, doch einige Mankos sind schon gravierend. Zu allererst der Schwierigkeitsgrad. Der stellt an den Spieler sehr hohe Erwartungen. Man muss Frustresistent sein, leicht Masochistisch veranlagt und in körperlicher Topverfassung. Hey Leute, ich verabscheue auch Spiele, die sich praktisch von selbst spielen, aber das hier ist schon echt heavy. Wenn die Spielfreude als erstes flöten geht und sich nur noch Frust und Schmerzen einstellen, kann man nicht von einem gelungenen Titel sprechen. Wünschenswert wäre vielleicht auch die Möglichkeit gewesen, sich einen Boxer selbst zu erschaffen. Da wäre die Identifizierung vielleicht etwas leichter gefallen, aber ...Nein!! Auch die Spieltiefe an sich ist sehr überschaubar. Bei einem Boxspiel kann der Karrieremodus auch durch Umfang glänzen - hier nicht. Alles in allem bleibt ein sehr durchschnittliches Spiel mit sehr hohen Schwierigkeitsgrad. Das kann - muss man sich aber nicht unbedingt antun.

 

+ schöne farbenfrohe Optik
+ gute Steuerung
+ tolle Sounduntermalung
- knackig schwer/teils unfair
- zu wenig Tiefgang
- nur Offline Multiplayer
- etwas zu hektisch
- wenig taktische Finessen
- kein Kämpfer Editor

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: 65%

GESAMTWERTUNG: 60%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload