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Wii Doods großes Abenteuer
 
 
Doods großes Abenteuer - Wii
Matthias Engert (14.03.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: THQ
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 121 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 4-10
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK0
PLII/HDTV: Ja/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
SPEZIAL: uDraw GameTablet
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Es gibt im Bereich der Spiele viele Möglichkeiten das Game Play eines Spiels aufzuwerten. Dabei ist für uns Spieler immer dann auch ein größerer Spielspaß zu verspüren, wenn die Entwickler mal abseits der bekannten Elemente, ein bisschen experimentieren. Gutes Beispiel dafür war vor kurzem ja der neueste Titel rund um den Nintendo Helden Kirby, bei dem viele frische Ideen das Game Play aufgewertet haben. Der hier vorgestellte Titel Doods großes Abenteuer, erzielt einen ähnlichen Effekt. Hier allerdings weniger durch die Elemente im Spiel, sondern viel mehr durch den Einsatz des uDraw GameTablets. Dabei der dritte Titel zum Start der neuen Wii Zusatz Hardware und auch der umfangreichste, wenn man mal von uDraw Studio absieht, das für sich ja auch ewig genutzt werden kann. Hier allerdings kommt der spielerische Aspekt zum Tragen, bei dem eben der Einsatz des Tablets interessante spielerische Momente ermöglicht. Worum es sich dabei handelt und welchen Spaß Faktor man damit beim Spieler erreicht, verraten wir euch im folgenden Test.

Menus und die Story....

Dabei ist Doods auch der Titel, der direkt aus dem Hause THQ kommt. Auch hier muss man sagen, dass technisch alles dabei ist, was die Wii Konsole so zu bieten hat. Überrascht bin ich hier vor allem darüber, dass man dem Spiel ebenfalls Surround Sound spendiert hat. Erwarten muss man das bei dem Game Play sicherlich nicht. Beim Thema Bild Modi werden alle verfügbaren genutzt und auch in Sachen Sprache bietet Doods komplett deutsche Inhalte. Dazu wieder ein Titel für einen Spieler, ist der große Kritikpunkt bei der Technik erneut der immens hohe Speicherverbrauch. Wie scheinbar alle Tablet Spiele, ist auch Doods äußerst speicherhungrig und reserviert sich im Wii Speicher satte 121 Seiten. Eine Schwäche des Titels ist das völlige Fehlen einer Story. Auch wenn man diesen Titel sicherlich auf die Bedienung und eben als Start Titel für das Tablet Zeitalter auf der Wii entwickelt hat, eine Story wäre schön gewesen. Es gibt zwar einen Vorspann, der zumindest Doods als den Guten und diverse andere Dödel als Bösewichter zeigt, warum das so ist und was sie vom kleinen knuffigen Racker wollen, erfährt der Spieler nicht. Das ändert sich leider auch später nicht und die Level Abfolge kommt ohne Geschichten und ähnliches daher.

Dabei ist der Vorspann an sich qualitativ sehr schön gemacht und erinnert ein wenig an die alten Tak und die Macht des Juju Geschichten. Leider war es das dann aber auch mit der Sequenzen Herrlichkeit. Schade, hier hätte man dem Spiel schon noch ein wenig mehr Flair geben können. So landet man relativ schnell auf dem Hauptmenu des Spiels, das euch seine Möglichkeiten in großen Lettern förmlich entgegenschreit. Neben den Credits findet man 4 weitere Menu Punkte. Ganz groß dargestellt ist dabei der Modus Spielen, der euch sofort zum Kern des Spiels, dem Einzelspieler Abenteuer führt. Dazu kommen die Punkte Erstellen, Vorführen und die Optionen. Sind die Optionen mit Soundeinstellungen und der Möglichkeit Save Games zu Löschen schnell abgehakt, bieten die anderen Punkte etwas mehr. Der Vorführen Modus ist wie eine Art Galerie und erlaubt es euch, die gezeichneten Bilder in Doods via Dia Show in Ruhe noch mal zu betrachten. Damit dort auch was zu sehen ist, schwingt man sich in den Erstellen Modus. Hier gibt es 2 verschiedene Möglichkeiten, ähnlich einem uDraw Studio, Bilder selber malen oder in Form der magischen Leinwände auch erneut Strichzeichnungen mit Farbe versehen. Nett für Zwischendurch, aber in Sachen Tiefgang kein uDraw Studio Kaliber.

Interessant sind dann eher die Möglichkeiten Spielobjekte und vor allem die Hauptdarsteller selber anzupassen. Wahlweise kann man alles selber per Stift bearbeiten, oder man schaltet verschiedene Outfits frei, die man ebenfalls wieder bearbeiten kann. Das ist eine feine Sache, auch wenn der Effekt aufgrund der nicht so großen Spielfiguren etwas verflacht. Doch genug der Vorbereitung. Nun wollen wir mal schauen, was den Titel so interessant macht.

Das Gameplay....

Wählt man den Modus Spielen an, so landet man auf dem Auswahl Bildschirm der Einzelspieler Inhalte. Auf den ersten Blick etwas verwirrend ist dabei die Aufteilung der Inhalte. 4 Punkte stehen hier zur Auswahl mit so ungewöhnlich klingenden Namen wie "Stiftpanik", "Rollen und springen", "Blasenprobleme" und "Ballonwahnsinn". Einfach gesagt sind dies, die im Spiel enthaltenen 4 Welten. Dabei bietet jede dieser Welten für sich 15 Level, so dass man mit 60 Level im gesamten Spiel auf eine durchaus gelungene Spielzeit von 12-15 Stunden kommt. Allerdings erzielt man dies auch durch das Thema Steuerung, das hier als Erstes genannte werden muss. Denn alle 4 Welten bieten völlig verschiedene Steuerungen, die man alle über das Tablet umgesetzt hat und zeigen, dass mehr möglich ist, als nur den Stift über den Malbereich zu schubsen. Wählt man dabei eine dieser Welten an, so warten die 15 Level schön in Reihenfolge auf euch. Löst man eines, schaltet man das jeweils nächste frei. Dazu gibt es in jedem Level die Möglichkeit um Scores und Belohnungen zu spielen. Hier speziell Sterne, die man später für das Kaufen und Freischalten von Secrets nutzen kann. Speziell für die verschiedenen Skins notwendig. Dabei kann man pro Level im Spiel maximal 3 Sterne erspielen. Dazu muss man gewisse Score Grenzen erreichen, die jeweils die Sterne ergeben. Oder auch nicht. Denn spielt man zu schlecht, geht das Ganze auch ohne Stern Belohnung. Gleich in allen Modi ist die Anzeige dafür. Sobald man ein Level anwählt, sieht man die Anzahl der erspielten Sterne und den erreichten Score. Klar dass diese Anzeigen beim ersten Start noch leer sind.

Die erste Variante im Spiel nennt sich Stiftpanik und trifft es durchaus ganz gut mit dieser Bezeichnung. Denn gleich die erste Welt samt der 15 folgenden Level, ist eigentlich auch die, mit der man sich als Spieler am meisten arrangieren muss. Sprich hier ist die Eingewöhnungsphase recht lang, eh man halbwegs geplant durch die Level kommt. Allen Leveln im Spiel gemein, ist die Tatsache dass sich alles in 2D abspielt, so dass man die Action zwar nach allen Seiten erlebt. In der Grundausrichtung bleibt Doods ein komplett in 2D gehaltener Titel. Stiftpanik erinnert noch am ehesten an einen herkömmlichen Jumper. Es gilt in den Abschnitten Plattformaction ohne Ende hinter sich zu bringen. Ziel ist dabei immer das Erreichen eines Ringes am Ende des Levels. Doods taucht hier als normale Spielfigur auf, bietet aber jetzt eine sehr ungewohnte Steuerung. Denn Tasten/Kreuz oder Stick Action gibt es nicht. Alles wird via Stift auf dem Tablet getätigt. Sobald das Level beginnt, seht Ihr Doods am Anfang stehen und müsst ihn zunächst mal bewegen können. Übrigens sind lobenswerterweise die ersten Level auch als Tutorial gedacht und entsprechende Einblendungen unterstützen eure ersten Gehversuche. Ebenfalls gleich ist das Feature, das Stiftbewegungen wie eine Art Mauszeiger ablaufen. Wohlgemerkt, solange man den Stift ohne Druck auf dem Malbereich bewegt. Erst wenn man den Stift aufdrückt, löst man hier etwas aus. 3 Grundbewegungen kann man zunächst per Stift tätigen. Drückt man links oder rechts von Doods auf den Malbereich mit dem Stift, bewegt er sich in die entsprechende Richtung. Tippt man ihn direkt an, springt er ein kleines Stück.

Tut man diese Malbewegung nach rechts mit einem kleinen Schwung nach oben, macht er auch einen kleinen Sprung, um z.B. niedrige Plattformen zu überqueren. Um weit nach oben zu kommen, und das ist sehr oft vonnöten, muss man unter ihn eine Linie zeichnen, die dann wie ein Art Trampolin funktioniert und Doods schnipst nach oben. In der Luft könnt ihr diese Linien weiter zeichnen, so dass er nach und nach die verschiedenen Abschnitte durchquert. Das ist zu Beginn sehr tückisch, weil er viel schneller agiert und z.B. wieder nach unten fällt, ehe ihr kontrolliert die nächste passende Linie zeichnet. Und natürlich spielen Gegner eine Rolle, in die er schnipsen kann, Umgebungsobjekte wie Stacheln und ähnliches und natürlich bewegliche Plattformen, die es einem nicht leichter machen. Zu guter Letzt spielt auch der Winkel eine große Rolle, mit dem ihr die Linien zieht. Das dauert 30 Minuten bis 1 Stunde, ehe man damit warm wird und ist daher noch ein wenig das schwächste Glied in der Game Play Kette. Hat man es einmal drauf, hat das Ganze schon was und fordert euch in Sachen Timing und Genauigkeit. Zumal mit zunehmender Dauer und Level Fortschritt die Designs auch schwerer werden. Die zweite Variante mit Rollen und springen erinnert an Monkey Ball, hier nur eben in 2D. Denn hier ist Doods in einer Kugel gefangen, die man ebenfalls von links nach rechts bis zum Ende bringen muss. Dabei dient die A-Taste um zu springen und während er in der Luft ist nochmals, um eine Stampfattacke zu tätigen. Gelenkt wird nun durch die Neigung des gesamten Tablets. Hier spielt der Stift also keine Rolle. Je nach Winkel ist die Sprung und Flugkurve eine völlig andere, was diesen Teil sehr unterhaltsam macht. Denn neben der reinen Plattform Action, gibt es auch hier Gegner, Hindernisse aller Arten und Schalter, die man nur durch das richtige Timing erwischen muss.

Der Ballonwahnsinn als dritte Variante erinnert sehr an eine Umsetzung aus einer früheren Unterhaltungsshow im TV. Auch hier gilt es Doods in einer Kugel zu navigieren. Dabei drückt man mit dem Stift auf den Malbereich und hat die Kugel auf dem Bildschirm nun fest arretiert. Jede kleinste Bewegung auf dem Tablet, macht die Kugel im TV nun mit, bis man den Stift wieder normal aufsetzt. Problem und Sinn ist dabei, dass man nirgends anecken darf. Das gilt für die Umgebungen und Gegner. Ohne Ränder zu berühren, muss man hier durch die Level navigieren, was mit der Zeit immer schwerer wird. Anfangs noch breite Passagen mit genügend Luft, wird es zunehmend enger, verwinkelter und vor allem mit viel mehr Gegnern auf dem Weg zum finalen Ring. Hier kann man ganz gut das Continue System und das Bonus Feature erklären. Sobald ein Level beginnt, egal in welchem Modus, läuft ein Counter von 36.000 Punkten herunter. Schafft man es in den Ring vor Ablauf dieser Anzeige zu kommen, bekommt man die Punkte gutgeschrieben. Auf der anderen Seite gibt es hier weder Leben, noch eine Energieanzeige. Bei Fehltritten wird man erneut abgesetzt, verliert dabei aber Zeit und Punkte. Von daher ein sehr flüssig spielbares Game Play. Zu schätzen lernt man das Ganze auch im 4. und letzten Modus - Blasenprobleme. Die Variante, die auch mir am besten gefallen und immer wieder aufs Neue Spaß gemacht hat. Wieder findet man Doods in einer Kugel wieder, die jetzt aber wie eine Seifenblase umgesetzt ist, also in der Luft schweben kann.

Um diese Kugel durch die Labyrinthe zu bewegen, und so kann man die Level Designs schnell nennen, bedient man sich wieder des Stifts, der auf dem TV einen kleinen Ventilator darstellt. Immer wenn man wieder den Stift drückt läuft dieser an, und erzeugt natürlich einen Luftstrom, mit dem man die Kugel in die Luft befördert. Mit der Zeit muss man aber wunderbar dosieren und es reicht nicht mehr nur Zustand 1 - Aus und Zustand 2 - An. Das macht Spaß und auch die Entfernung, in der man den Ventilator ansetzt bringt andere Ergebnisse. Bedingt durch das Tablet und den Stift, spielt sich das natürlich anders und durchaus anspruchsvoller, als mit der Remote. So probiert man schnell mal alle 4 Varianten aus. Eben auch schön, dass man mal wechseln kann, wenn man partout irgendwo nicht gleich Ergebnisse erzielt. Das macht Laune und wird durch die Level schön schwer mit der Zeit. Natürlich bedingt durch das gute Rücksetzsystem ohne Frustmomente beim Spieler. Von daher bietet Doods schon einiges. Nichts, was man nicht irgendwo schon mal ähnlich gesehen hat. Hier profitiert das System eindeutig durch das Tablet. Wen das Tablet dagegen allgemein nicht anspricht, verpasst nichts. Ein Must Have ist Doods in dem Sinne nicht. Für Nutzer des Tablets, aber eine sinnvolle Alternative, wenn man mal des Malens mit der Beigabe uDraw Studio überdrüssig ist.

Grafik & Sound....

Grafisch reißt man sich bei Doods kein Bein heraus und präsentiert dem Spieler hier durchschnittliche bis ordentliche Grafikkost. Die Entwickler haben sich zwar bemüht, hier und da dem Thema einen eigenen Stil zu verpassen. Wirklich neues ist aber nicht dabei. Positiv ist das Thema Abwechslung, so dass selbst innerhalb der 4 übergeordneten Welten und Modi, fast alle Level einen eigenen Background mitbringen. Hier deckt man alles ab, was die Videospielwelt zu bieten hat. Ob Wald- und Wiesenlandschaften, über Höhlenareale, bis zu Lava Umgebungen. Gelungen sind im Jumper Teil die Animationen des Helden und der Gegner, denen man durch die freie Gestaltung auch atmosphärisch ein wenig mehr Leben einhaucht. Wichtiger Punkt bei diesem Tablet Titel ist natürlich die Technik. Nimmt man mal die hohe Eingewöhnungszeit im Jumper Teil heraus, hier muss man einfach lange üben und firm mit dem Stift sein, passt der Rest ganz gut. Egal ob per kippender Bewegung des Tablets, oder speziell in der Ventilator Welt. Hier geht es flüssig und ohne Fehler über die Bühne.

Beim Sound ist Doods ein ganz typischer Allerweltstitel. Immer wieder gibt es zwar unterschiedliche Musiken zu hören. Etwas Besonderes im positiven oder auch negativen Sinne ist aber nicht dabei. Sie drängt sich nicht auf und lässt den Spieler konzentriert am Game Play haften. Ordentlich sind die Effekte, ohne aber auch hier Bäume auszureißen. Lustig und sehr passend sind aber Doods eigene Geräusche in der Level Action. Die passen wirklich gut zu dem kleinem Racker und viele seiner Aktionen sind auch entsprechend akustisch unterlegt.

Fazit....

Was vor kurzem für das neue Kirby Spiel galt, kann man auch hier nur unterstreichen. Der Titel bietet etwas für sein Geld und besticht durch ein teils anderes Game Play. Nur das man dies hier eben über das Tablet und die spezielle Steuerung erreicht. Mit einer simplen Remote Steuerung sähe das anders aus, wobei dann aber auch spielerisch einiges fehlen würde. Von daher ist das Game Play schon sehr gut auf das GameTablet zugeschnitten. Und das ist ja schließlich auch der Sinn des Ganzen. ;-) Gerade die 4 verschiedenen Welten, samt den verschiedenen Steuerungen über das Tablet gefallen, auch wenn der reine Jumper Part via Zeichnung mit dem Stift, eine hohe Eingewöhnungsphase braucht, ehe man warm wird. Dafür ist der vierte Teil mit dem Ventilator richtig gut geworden. Alles in allem ein gelungener Titel für das Tablet, von denen man sich durchaus mehr wünscht. Zwar werden halt nur Einzelspieler angesprochen, dafür mit 60 Leveln aber relativ lange und auf eine interessant gemachte Art & Weise. Wem das Tablet gefällt und nicht nur Malen will, sollte hier zugreifen. Egal ob jung oder alt.

 

+ 4 interessante Spielmodi
+ Steuerungsvarianten per Tablet
+ Anspruchsvolles Game Play
+ Spielzeit bei 60 Level
+ Inhalte editierbar
+ Knuffiger Held des Spiels
+ Komplett Deutsch
- Keinerlei Story vorhanden
- Eingewöhnungsphase nötig
- Hoher Speicherbedarf
- Hintergrundmusiken teils schräg
- Malen Mode kein "Studio" Kaliber

GRAFIK: 67%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 75%

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