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Wii CSI: Crime Scene Investigation
 
 
CSI: Crime Scene Investigation - Wii
Kilian Pfeiffer (23.10.2008)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: Telltale
GENRE: Adventure
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 21 Seiten
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 1-4
NUNCHUK: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Nein/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

Es stellt für Spieledesigner eine Herausforderung dar, spannende Kriminalfälle in digitale Welten umzusetzen. Das Fernseh-Pendant hat die Messlatte weit oben platziert, somit scheint es kaum machbar, Ähnliches auf die Wii portieren zu können. Bereits die DS-Variante konnte in gewisser Hinsicht zwar überzeugen, allerdings trübten die Fitzeligkeit sowie das Engine-Alter den Spaß erheblich. Auf der Wii ist das alles besser gelungen, soviel kann selbst zu diesem Zeitpunkt gesagt werden. Und dass Mordfälle schon immer reizvoll in ermittlungstechnischer Hinsicht waren, lässt darauf schließen, dass bestenfalls ein gut spielbares Stück Software dabei herausgekommen ist.

Menus und die Story....

Fünf Kriminalfälle bietet „CSI: Crime Scene Investigation – Eindeutige Beweise". Fünf Fälle, die gehaltvoll inszeniert wurden, wenngleich in vielerlei Hinsicht statisch wirken, was die Präsentation angeht. Mit rund zehn bis 15 Stunden Spielzeit wird Euch recht ordentliche Kost geboten, so zumindest war unser Eindruck nach dem Testzeitraum. Denn auf der Wii wirkt das Geschehen wesentlich eindrucksvoller als dies auf dem Handheld der Fall war – ob das nun Zwischensequenzen betrifft oder die Darstellung der Umgebungen. Nicht zuletzt die originalen Synchronstimmen verleihen ein ordentliches Mehr an Atmosphäre, was der DS einfach nicht bieten konnte. Und natürlich die Steuerung, die sich auf die Wii-Fernbedienung beschränkt und vom Nunchuk keinen Gebrauch macht.

Bevor Ihr Euch in den ersten Fall stürzt, legen wir Euch das Training an’s Herz, das innerhalb einer fiktiven, mit Humor versehenen „Kriminalakte" spielt: Ein Donut ist gestohlen worden und Ihr macht Euch auf dessen Spuren. Wer könnte ihn gegessen beziehungsweise in die Finger gekriegt haben? Was waren die Motive für besagte schamlose Tat ;-) ? Die ersten Schritte werden die Mechanismen des Spieles erläutern, sei es nun der Umgang mit dem PDA, die Untersuchung von Tatorten oder das Sammeln von Beweisen.

Das Gameplay....

Bereits nach einer Stunde – solange wird es ungefähr andauern, bis Ihr alle spielerischen Feinheiten intus habt – nimmt Euch die Atmosphäre des Spieles in seinem Bann gefangen, was zunächst damit zu tun hat, als dass Eure Kollegen direkte Gespräche mit Euch, dem Spieler, aufnehmen. Dadurch fühlt man sich zu jeder Zeit persönlich angesprochen und agiert als Ermittler in Personalunion. Dass relativ viel Verantwortung auf den eigenen Schultern lastet, verschafft Ansehen und garantiert ein Gefühl von eigenständiger Arbeit. Kollegen dienen, wenn überhaupt, als Dialogpartner oder aber als Spender wichtiger Tipps. Hängt Ihr an einer Stelle im Spiel fest, solltet Ihr Euch des Öfteren an den jeweiligen Nebenmann/die jeweilige Nebenfrau wenden, die Euch sogleich mitteilt, wie Ihr im Weiteren am besten vorzugehen habt. Neben den Schauplätzen, die vom eigentlichen Tatort bis hin zu den Häusern der Verdächtigen reichen, gibt es noch weitere wichtige Örtlichkeiten, die es in regelmäßigen Abständen zu besuchen gilt.

Verdächtige werden in der Regel verhört. Dies geschieht ähnlich wie in einem Text-Adventure. Zunächst alle anwählbaren Gesprächsthemen auswählen und darauf warten, was die Zielperson von sich zu geben hat. Negativ fällt auf, dass die deutschen Untertitel relativ schnell über den Bildschirm huschen. Spieler mit Leseschwäche werden wegen der Textgeschwindigkeit überfordert sein, denn man sollte schon gutes Englisch beherrschen, will man sich an der Sprachausgabe orientieren. Erst nachdem ausreichend Beweise gesammelt sind, könnt Ihr bei Eurem Vorgesetzten einen Durchsuchungsbefehl einfordern, der entweder gestattet oder eben abgelehnt wird, wobei letzteres Szenario darauf schließen lässt, dass Ihr Eure Ermittlungen noch nicht abgeschlossen habt. Was uns gut gefällt, sind die Werkzeuge zur Beweisaufnahme und zur Untersuchung der einzelnen Tatorte, die während eines Kriminalfalles auch mehrmals besucht werden. Welches Utensil auch benötigt wird – das Programm zeigt es Euch, so dass der Wii-Titel zum idiotensicheren Tummelplatz wird. Was aber der Software nicht unbedingt anzukreiden ist.

An einem Schauplatz angekommen, schaut Ihr Euch mit Hilfe der Wii-Fernbedienung um und wartet darauf, dass der Cursor über eine relevante Stelle fährt und dies kenntlich macht. Beispielsweise wenn Ihr eine Fußspur entdeckt – um diese im Labor zu untersuchen, fertigt Ihr einen Gipsabdruck an oder nehmt abgerissene Kleidungsfetzen mithilfe der Pinzette in das Inventar auf. Die Kamera dient zur Dokumentation des Geschehens, wohingegen ein einfaches Wattestäbchen als Utensil zur DNA-Untersuchung dient. Besteht erheblicher Verdacht bei einer Person, verpasst Ihr dieser einen Wattebausch mitten in den Mund und schon könnt Ihr im Labor besagte DNA-Spuren mit bereits untersuchten Beweisen oder den offiziellen Datenbanken auf Übereinstimmungen hin vergleichen. Gar gebrauchte Kondome werden auf eventuelle Spuren überprüft, Oberflächen mit Mikrosil auf Werkzeugspuren getestet. Versteckte Blutspuren, unter anderen an Kleidungsstücken, werden durch den Einsatz von Hexamethyl-P-Rosanilinchlorid kenntlich gemacht und ebenfalls mit bereits bekannten Proben verglichen. Alle Beweise kommentieren in der Regel die Kollegen, diese sind jedenfalls allzeit über das PDA respektive die Fallakte einsehbar. Und genau hier liegt der Reizmoment des Spieles. Alle Untersuchungsobjekte müssen bis auf’s Letzte hin Aufschluss über deren damaligen Einsatz geben – in 3D-Ansichten betrachtet Ihr alle Objekte bis in’s Detail. Erst nachdem Ihr neue Erkenntnisse habt, wird ein weiterer Schauplatz freigeschaltet. Das Beweisdreieck gibt Aufschluss darüber, wie Verdächtige, Tatort und das Opfer zueinander in Verbindung stehen, über die Fallakte bleibt man jederzeit auf dem Laufenden, auch nachdem einzelne Personen zum Verhör gebeten wurden.

Besonders sorgfältige Ermittlernaturen werden mit sogenannten Gründlichkeitspunkten ausgestattet, die im Folgenden in die Bewertung der durchgeführten Arbeit einfließen, ebenso wie eine Vielzahl von Insekten eingesammelt werden will – der Entomologe Grissom sammelt diese! Seid Ihr scharf auf Bonusfilmchen und weitere „leckere" Extras, sollte die Arbeit mit Hingabe betrieben werden.

Grafik & Sound....

Statische Umgebungshintergründe und kaum animierte Gesprächspartner – leblos wirkt das Geschehen in „CSI: Crime Scene Investigation – Eindeutige Beweise". Eigentlich schade, denn die Schauplätze erinnern an typische Adventures. Auch die Gesichter der Spielcharaktere überzeugen weitestgehend. Jedoch machen die eingestreuten Stadt-Sequenzen ein äußerst schlechtes Bild, da diese unscharf sind und dadurch negativ in’s Auge stechen. Atmosphärefördernd sind hingegen die eingestreuten Filme, die schon innerhalb der Fernsehserie für neue Ansichten sorgten und die spannenden Ermittlungen wesentlich bereicherten. Etwas hakelig ist der Umgang mit dem Cursor, allerdings bessert sich dies mit der Zeit, wenngleich die Präsentation nicht mit aktuellen Top-Titeln mithalten kann. Insgesamt sind wir mit der Optik aber zufrieden, was im Vergleich mit dem DS-Ableger aber auch nicht schwer fiel.

Immer im Hintergrund befindlich, läuft der musikalische Part ab, der eher unterstützende, denn dominierende Rolle im Spiel einnimmt. Bis auf einige Sound-Aussetzer – vor allem bei der Sprachausgabe – gefällt eben jene, auch wenn sie lediglich Englisch daherkommt, dafür aber von professionellen Rednern eingesprochen wurde.

Fazit....

Trotz seiner Linearität ist „CSI: Crime Scene Investigation – Eindeutige Beweise" eine gelungene Wii-Portierung mit fünf reizvollen Kriminalfällen, die zwar leblosen Charakter haben, aber ermittlungstechnisch einwandfrei sind. Auch genial: die Vielzahl der eingestreuten Zwischenszenen sowie die Beweissuche auf dem Weg hin zum Verhör. Wortreiche Texte solltet Ihr schon mögen, um bei vorliegendem Fall glücklich zu werden. Trifft dies aber zu, werdet Ihr mit einem gelungenen Abenteuer belohnt, das für einige Stunden vor den Bildschirm fesselt – trotz seiner Geradlinigkeit.

 

+ fünf spannende Fälle
+ viele Ermittlungswerkzeuge
+ Story-Wendungen
+ gut zu händelnde Steuerung
+ Tipps-Möglichkeit
- sehr linear
- Sound-Aussetzer
- zu schnelle Bildschirmtexte
- nur englische Sprachausgabe

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 79%

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