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Wii Conduit 2
 
 
Conduit 2 - Wii
Kilian Pfeiffer (28.05.2011)

SYSTEM: Wii-PAL
ENTWICKLER: High Voltage
GENRE: Action
SPIELER: 1-4(12) Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SAVEGAME: 1 Seite
60HZ-MODUS: Ja
SCHWIERIGKEIT: 2-8
NUNCHUK: Ja (WMP, GC)
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: USK16
PLII/HDTV: Nein/Ja
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/LAN: Ja/Nein
MII UNTERSTÜTZUNG: Nein

   
Einleitung....

"The Conduit" für Wii, SEGAs Exklusivtitel für die Wii, hat seinerzeit viel Kritik einfahren müssen. Begründet oder unbegründet - die Meinungen spalteten sich. Mit "Conduit 2" will High Voltage Software vieles besser machen. Bereits beim Titel selbst gelingt die Veränderung. Das "The" fällt weg, was bleibt ist "Conduit 2". In vielen Bereichen meint man, man würde sich aber in alten Gefilden tummeln.

Menus und die Story....

Nicht zu viel wollen wir Euch über die linear gestrickte Hintergrundgeschichte des Shooters verraten. Besonders tiefgründig ist diese auch beim zweiten Anlauf nicht, aber was will man von einem reinrassigen Action-Spiel in dieser Hinsicht auch schon erwarten? Naja, wir hätten uns zumindest mehr erhofft, so viel ist sicher.

Das Gameplay....

Michael Ford zu steuern, ist einfach! Erneut sehr einfach! "High Voltage Software" ist es erneut gelungen, eine sehr intuitive Steuerung zu entwickeln, bei der zum einen an alles gedacht, zum anderen berücksichtigt wurde, dass man auch als Einsteiger nach kurzer Eingewöhnungszeit zurecht kommt. Das Zusammenspiel zwischen Nunchuk und Wii-Remote ist stimmig: So vollführt Ihr den Wurf einer Granate durch eine ruckartige Bewegung des Nunchuks, die Waffe nachgeladen wird mit dem Minus-Knopf. Mit der Pointer-Funktion der Wii visiert Ihr Eure Opponenten an, wahlweise könnt Ihr eine zusätzliche, automatische Zielerfassung aufschalten, die in brenzligen Situationen von Vorteil sein kann. Es gibt in dieser Hinsicht kaum Unterschiede zum Erstling.

Linearer als "Conduit 2" geht nicht. Eigentlich hatte sich der Entwickler doch vorgenommen, mehr Abwechslung und mehr Freiheiten in das Spiel einzubauen? Davon ist leider nicht viel zu sehen. Alle Levels setzen sich aus Gängen und Räumen zusammen, die in geradliniger Weise zusammengelegt wurden. Abkürzungen oder Areale abseits des vorgesehenen Geschehens gibt es kaum. Schlauchartig geht es vorwärts, die Ziele, die Ihr zu erreichen habt, sind jederzeit klar formuliert und durch Markierungen innerhalb der Levels angezeigt. Insgesamt erwarten Euch wesentlich mehr Indoor-Levels als Stages im Außenbereich - was auch daran liegen mag, dass man in den Räumlichkeiten den Charakter einfacher "lenken" kann. In Außenbereichen müsste man mehr Grenzen ziehen, die unnatürlich wirkten.

Die Feindesriege im Spiel ist leider auch im zweiten Teil nicht außergewöhnlich vielfältig, hat man es doch die meiste Zeit mit hochtechnisierten Rivalen zu tun, die mit purer Waffengewalt aufkreuzen und Mr. Ford am liebsten tot wissen. Faktoten über Faktoten, menschliche Marionetten aber auch diverse Drohnen wollen Euch das virtuelle Leben schwer machen. Ebenso existieren einige Alien-Vertreter, die in kleinen und großen Ausführungen daherkommen, oftmals aber mehr Kanonenfutter darstellen, als hochintelligente Allzweckwerkzeuge. Meistens macht es die Masse oder aber der gewählte Schwierigkeitsgrad. Wie dem auch sei: Die futuristischen Soldaten sind nicht dumm, sondern gehen bei Granatenwürfen locker mal in Deckung, suchen dennoch aber immer wieder die Offensive, in der man sie dann ohne weiteres mit dem Schießeisen zu Kleinholz verarbeiten kann. Um sich von anderen Shootern etwas abzuheben, hat man bei High Voltage Software auf ein Neues das sogenannte "ASA", das "Alles-sehende-Auge" eingebaut, eine hochtechnisierte Gerätschaft, die den Phasenzustand von bestimmten Gegenständen angleicht. Des Weiteren kann man mit dem ballgleichen Etwas diverse Einrichtungen knacken, Terminals, Objekte identifizieren. Rätsel gibt es in "Conduit 2" wieder mal kaum. Das "ASA" hätte im Gesamten wesentlich "mächtiger" eingesetzt werden können. Das Scannen ist größtenteils langweilig, wenngleich dadurch neue Infos freigeschaltet werden. Und auch das Erkennen bisher unsichtbarer Feinde ist nicht gerade einfallsreich, da auch schon hinlänglich bekannt. Fazit: Kaum Unterschiede zum Erstling.

Pick-Ups gibt es in "Conduit 2" einige, von Waffen, die ein Gegner bei seinem Ableben liegen ließ, bis hin zu Granaten, Munitionspacks und Medizinpaketen. Waffentechnisch gibt es einige sehenswerte Vertreter, die vor allem im Online-Spiel eine gewisse taktische Tiefe mit sich bringen. Für den Singleplayer-Part ist es auch dieses Mal nicht unbedingt wesentlich, welches Schießeisen Ihr mit Euch führt. Neben Panzerabwehrwaffen stehen Euch Pistolen, Maschinengewehre, ein Energiezellen-Werfer oder Alien-Kawummen zur Verfügung. Immer wieder trefft Ihr auf Munitionslager, die Euch mit einem Schlag ein volles Magazin der jeweiligen Waffen (zwei könnt Ihr gleichzeitig mit Euch führen!) spendieren. Weil es immer wieder Ziele zu erfüllen gilt, müssen nicht nur alle derzeit in der Umgebung befindlichen Gegner ausgeschaltet, sondern auch diverse Brutstätten, die etwa an der Wand angebracht sind, zerstört werden. Anderenfalls erzeugen diese eine unendliche Anzahl an widerlichen Lebewesen, die Euch an die Haut wollen. Kleine Portale sind aber ohne weiteres durch Waffengewalt zu zerstören. Eine ruckartige Bewegung der Wii-Fernbedienung nach vorne erlaubt Euch einen Stoß, der selbst menschliche Gegner auf den Boden der Tatsachen befördern kann.

Grafik & Sound....

Die Grafik im neuen "Conduit 2" kann sich sehen lassen. Lichtspielereien im Spiel gibt es einige. Jene können sich auch zwei Jahre nach dem Erstlingswerk sehen lassen und haben Vorbild-Charakter. Auf der anderen Seite sind es die arg nüchternen Levelgestaltungen, die uns - erneut - etwas zögern lassen. Warum schauen die Umgebungen im Multiplayer-Modus so karg aus? Weshalb hat man hier nicht für optische Aufwertung gesorgt? Gegenstände im Level sind so gut wie immer "unkaputtbar", so manches Objekt kann zerstört werden, in diversen Shooter-Konkurrenten sind die Möglichkeiten definitiv vielfältiger.

Hinsichtlich des Sounds haben es sich die Entwickler nicht nehmen lassen und wirklich Hervorragendes auf die Disk gepresst. Die Stimmung ist in jeder Sekunde des Spieles gelungen, auch die Soundeffekte - gleichgültig ob Schussqualität oder Alien-Schreie - wissen zu gefallen. Auf Ohrwürmer sind wir nicht gestoßen, wenn aber bereits durch die musikalische Note Atmosphäre erzeugt wird, heißt das schon eine ganze Menge. Von der professionellen englischen Sprachausgabe (deutsche Untertitel, die nicht immer gleichzeitig angezeigt werden!) ganz zu schweigen.

Multiplayer....

"Conduit2" lässt sich auch offline spielen. Im Vorgänger konnte man das noch nicht. Bis zu vier Spieler beharken sich dann auf einem Bildschirm untereinander. Bis zu zwölf Spieler dürfen sich in "Conduit 2" online duellieren. "Conduit 2" schafft es, trotz kleinerer technischer Ungereimtheiten, einen äußerst guten Mehrspieler-Part auf die Beine zu stellen. Nicht immer sind wir sofort mitten im Geschehen gelandet, oft haben wir gewartet, die technische Verbindung hat hin und wieder auch nicht geklappt, der Großteil unserer Versuche platzierte uns aber in diesem und somit auf dem spannungsgeladenen Schlachtfeld in unterschiedlichsten Umgebungen, die durchaus mitunter Hitpotenzial haben.

Ob Ihr nun ein Spiel mit Freunden startet oder auf die Suche nach regionalen, aber auch internationalen Gegenspielern geht, bleibt Euch überlassen (lästig sind nur die langen Wartezeiten zu Beginn). Regional ist die Bilddarstellung aber insgesamt etwas flüssiger. Verschiedenste Spielmodi (verteilt auf Singleplayer und Team-Varianten) warten auf den geneigten Shooter-Freund, allesamt bringen vom Grundkonzept her Unterhaltung ohne Ende, insbesondere Teamspiele, da es in der Gruppe einfach gleich nochmal so viel Spaß macht. Im "Schnellspiel" gewinnt derjenige, der als erster das vorgegebene Kill-Limit erreicht hat, beim "ASA-Rugby" muss man die längste Zeit im Besitz eben jener Gerätschaft sein, um zu gewinnen. Aber auch Modi wie "Fahnenkiller" wissen zu überzeugen. Toll: Es lassen sich manuell Einstellungen vornehmen, wie ein Spiel aufgebaut zu sein hat. Ob Dauer, Kill-Limit oder Ähnliches - in dieser Hinsicht habt Ihr einige Einstellungsmöglichkeiten, die auch auf Dauer Motivation bringen. Diverse Statistiken zeigen Euch den aktuellen Stand der Dinge, um die Übersicht zu behalten.

Fazit....

"Conduit 2" ist ein im Detail vorangetriebenes Machwerk, dem aber insgesamt die Neuerungen fehlen. Auf Konkurrenzkonsolen der Wii gibt es bereits unterschiedlichste Vertreter, die mehr bieten, Abwechslungsreicheres, solches, was mehr Freiheiten ermöglicht. Und dennoch kann man dem High Voltage Software-Werk den Unterhaltungsfaktor nicht absprechen. Die etwas längere Spielzeit im Singleplayer-Part, den interessanten Mehrspieler-Bereich, der uns während des Testzeitraumes - online - viele interessante Stunden bescherte. Wünschenswert wäre eine größere Spielerfreiheit - und ein Ende der ewigen Linearität innerhalb der Welten.

 

+ toller Online-Modus
+ viele Spielmodi im MP
+ insgesamt grafisch gut
+ oft intelligente Gegner
- ab und zu Abstürze/Lags/Bugs
- kurzes Spielvergnügen Offline
- Linearität
- wenige verschiedene Feinde

GRAFIK: 83%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: 84%

GESAMTWERTUNG: 79%

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